Hallo Sorenius,
ich bin gerade erst auf deine Geschichte getroffen. Medizinisch kann ich nichts beitragen, aber ich möchte trotzdem etwas da lassen.
Eure Katze hat so ein großes Glück, bei euch zu leben. Und dass sie mit dir durch die Gärten gezogen ist, klingt super. Wenn das nicht ein schönes Leben ist - was dann? Dazu noch Menschen, die sie lieben und ihr das Beste der Welt wollen. Ihr macht ihr das Leben schön!
Deine Ängste kann ich gut verstehen. Ich habe noch keine meiner Katzen gehen lassen müssen, aber es spielt sich oft genug unter Tränen in meinem Kopf ab. Sie sind beide 10 und soweit gesund. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es wird, wenn es ernst wird. Immer, wenn jemand in meinem Leben gehen musste, hatte ich regelmäßig Heulkrämpfe und bin lange nicht damit klar geworden. Durch das viele Weinen hatte ich oft tagelang Migräne. Ich gehe heute noch am Haus meines Opas vorbei und weine - fasse es nicht, dass dieser lebensfrohe, humorvolle Mensch nicht mehr bei uns ist.
Insbesondere seit ein Freund der Familie schuldlos auf der Autobahn tödlich verunglückte, habe ich öfter als mir lieb ist die Angst im Hinterkopf, wenn ich mir nahestehende Menschen verabschiede. Und sei es nur, weil sie einkaufen gehen. Ich weiß nie, ob ich sie wieder sehen werde. Mein Leben wird mal mehr, mal weniger von solchen Ängsten beherrscht.
Eigentlich wollte ich das alles nicht schreiben, aber es tut gut, das mal in irgendeiner Weise niedergebracht zu haben. Jedes Mal Weinen über die Verstorbenen ist zwar ein kleiner Weltuntergang für mich, weil das Gefühl des Verlusts und die Frage nach dem ‚warum‘ mitten ins Herz schlagen, aber ich tröste mich oft, indem ich indirekt mit ihnen spreche und mein Opa sagt in seiner Art: „du machst das schon“.
Ich drücke dir, euch und eurem Schatz die Daumen. Es soll alles gut gehen, was auch immer das heißen mag.
Celine