Sepp
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Tag 26 – Baumaßnahmen
Moin!
Wieder gibt es etwas Neues: Wir haben nun Feliway im Einsatz. Bei der Geduld, mit der wir die ganze Angelegenheit mit unseren beiden Vierbeinern betreiben, macht es uns auch überhaupt nichts aus, dass uns das Studium der Gebrauchsanleitung über Fälle informiert, in denen die Wirkung bis zu 4 Wochen auf sich warten lässt. Aber es riecht tatsächlich nicht, das ist ja auch etwas wert.
5 Minuten, nachdem ich gestern abend dachte, der Tag ginge ohne Prügelei zu Ende, gab es eine ebensolche auf dem Sofa, welches hernach eine tiefe Kratzwunde zu beklagen hat. Schade, das haut die Statistik wieder in den Keller. Ich hatte es sogar geschafft, beide am gefüllten Fummelbrett zu vergnügen, gleichzeitig. Zwar werden schon deutliche, warnende Blicke ausgetauscht, aber es gibt kein Fauchen, kein Knurren, gar nichts. Bin überaus verblüfft.
Eigentlich wird Mimi, wie in den letzten Tagen, hauptsächlich von Lilly gejagt, ohne dass es körperlich wird. Und das auch nur nachmittags oder abends. Wenn Mimi dann auf’s Fensterbrett in der Küche springt, ist es auch schon gut. Dann hat man seine Aufgabe erfüllt und kann sich wieder zurückziehen. Kurz darauf läuft Mimi, mit Abstand zwar, aber entspannt, ebenfalls wieder zurück in’s Wohnzimmer.
Wir stellen uns jetzt also zwischen die beiden, wenn Lilly wieder lauert und Mimi fixiert. Das führt dazu, dass abwechselnd jeweils einer von uns Dreien dem Fernsehprogramm im Stehen folgen muss.
Warum Lilly immer gegen Abend der Kamm schwillt, entzieht sich meiner Logik. Nach der Schlacht auf dem Sofa sitzt Lilly zunächst mit nassem Fell in der Küche (die Wasserpistole lässt grüßen), stellt aber nach kurzer Zeit fest, dass man die Angelegenheit noch nicht so ganz auf sich beruhen lassen kann und springt in Folge dessen Mimi an, die eigentlich gemütlich und nichts Böses ahnend durch den Flur getrottet kommt. Diese rettet sich durch die ihr eigene immense Beschleunigung in’s Wohnzimmer, dicht gefolgt von Lilly, über meinen Laptop, der daraufhin wehrlos zu Boden geht. Wieder mal.
Wenn sich jemand mit dem Gedanken trägt, sich in absehbarer Zukunft einen Laptop zuzulegen, da kann ich Tipps geben, was die Robustheit bestimmter Marken angeht. Dieses Ding hier hat schon so Einiges erleiden müssen, funktioniert aber immer noch klaglos. Ihr macht Euch überhaupt keinen Begriff, wie viel Schwein Ihr gehabt habt, Mädels… Mann, Mann, Mann.
Der Vorfall inspiriert mich dazu, mal wieder eine außerplanmäßige Datensicherung durchzuführen. Wer weiß, wofür’s gut ist. Der Standplatz des Rechners muss ebenfalls kritisch überprüft werden…
Später rächt sich das feindselige Verhalten Lilly’s auf unerwartete Weise, als sie sich auf dem kleinen Kratzbaum am Fenster, ihrem Lieblingsplatz, niederlässt. Das Ding an sich kann nicht wirklich ruhigen Gewissens als Qualitätsprodukt bezeichnen werden, obwohl es von Lilly geliebt wird. Es hat drei Ebenen, die alle mit der Zeit zu wackeln beginnen. Das lässt sich dadurch lösen, indem man diese Ebenen in Gewinderichtung rechts gegeneinander verdreht. Bislang.
Irgendwann scheint das Ende der Stabilität durch das ewige Nachschrauben erreicht. Dieser Zeitpunkt war gestern abend. Es ertönt ein halbleises Geräusch, das so gar nicht in unser Wohnzimmer passt, und alles guckt zum Kratzbaum. Der Blick von Lilly ist unbeschreiblich. Während wir atemlos beobachten, wie sich der Kratzbaum langsam, in Zeitlupe, mitsamt Katze zur Seite neigt, schaut sie uns völlig unbewegt an, als wollte sie sagen: Was soll jetzt wieder dieser Scheiß? Dann ist der Punkt erreicht, wo die Schwerkraft das Duell zu gewinnen scheint und Lilly rettet sich durch einen beherzten Sprung vor dem Aufprall.
Jetzt ist der Hobby-Handwerker gefordert. Endlich mal wieder eine legitime Begründung für einen Baumarktbesuch. Ich lege hier schon mal alles bereit: Schraubenzieher, Bohrmaschine, Hammer, Nägel, Zange, Pflaster und fahre hocherfreut einkaufen. Die 20 km sind ein Klacks. Ich kaufe eine neue Spanplatte auf Maß mit jetzt 22 mm Dicke (die alte hatte nur 16 mm, je dicker, desto stabiler), kleine Polsternägel für den Bezug, eine Packung Möbelgewindeplatten zum einhämmern (für das Sisal-Standrohr), einen 10 mm Bohrer (ich habe welche, aber vielleicht sind die nicht scharf genug) und Möbel-Filzgleiter zum Einhämmern, weil ich das für eleganter halte, als die Platte einfach auf den Boden zu stellen, wie bisher.
Wieder zuhause, stelle ich fest, dass die Platte mit 22 mm viel zu dick für die Gewindeplatte ist, die Schraube am Rohr erreicht das Gewinde gar nicht. Scheiß-Konstruktion, bestimmt in Asien hergestellt, das Ding. Die haben doch keinerlei Ahnung, was so eine Katze eigentlich benötigt.
Nochmal Baumarkt, und da die Platte auf Maß geschnitten ist, nehmen sie sie nicht zurück, also kaufe ich jetzt noch eine Spanplatte in 16 mm, überlege mir, wo ich die erste verstecken kann, damit sie meine Frau nicht findet, und schon geht es los.
Ich schraube, bohre und hämmere, was das Zeug hält. Montage klappt, Kratzbaum steht wie `ne Eins. Ich bin stolz auf mich. Nachdem Lilly das Ding keines Blickes würdigt, trage ich sie hin. Sie reagiert mit sofortiger Flucht. Wehe, du sitzt da nicht heute noch `drauf…
So will ich das sehen:
Als meine Frau kommt, fällt mir siedend heiß ein, dass ich die Quittungen aus dem Baumarkt noch auf dem Küchentisch liegen gelassen habe. Sie hat sie schneller in der Hand, als ich reagieren kann. Ich versuche sie davon abzulenken, indem ich ihr die Stabilität und sonstigen Vorzüge des neuen und verbesserten Kratzbaumes mitsamt seiner neuen Filz-Füße erläutere, nutzlos. Binnen Sekunden hat sie die Beträge addiert. Knapp über 17 Euro. Kam mir gar nicht so viel vor…
Die folgende Unterhaltung trifft nicht so ganz meinen Geschmack, vor allem nicht, dass sie den Kratzbaum ursprünglich für 14,95 € im Fressnapf gekauft hat. Die halten doch nicht, die Dinger. Die Uhrzeit auf den Quittungen verrät ihr, dass ich heute in Sachen Kratzbaum 80 km gefahren bin. Bevor sie nun auch noch den Benzinverbrauch auf die 17 Euro aufschlägt, breche ich das Gespräch ab. Ich finde es wirklich sehr unhöflich, jemanden auszulachen, der sich so viel Mühe gegeben hat.
Gruß, der Sepp
Moin!
Wieder gibt es etwas Neues: Wir haben nun Feliway im Einsatz. Bei der Geduld, mit der wir die ganze Angelegenheit mit unseren beiden Vierbeinern betreiben, macht es uns auch überhaupt nichts aus, dass uns das Studium der Gebrauchsanleitung über Fälle informiert, in denen die Wirkung bis zu 4 Wochen auf sich warten lässt. Aber es riecht tatsächlich nicht, das ist ja auch etwas wert.
5 Minuten, nachdem ich gestern abend dachte, der Tag ginge ohne Prügelei zu Ende, gab es eine ebensolche auf dem Sofa, welches hernach eine tiefe Kratzwunde zu beklagen hat. Schade, das haut die Statistik wieder in den Keller. Ich hatte es sogar geschafft, beide am gefüllten Fummelbrett zu vergnügen, gleichzeitig. Zwar werden schon deutliche, warnende Blicke ausgetauscht, aber es gibt kein Fauchen, kein Knurren, gar nichts. Bin überaus verblüfft.
Eigentlich wird Mimi, wie in den letzten Tagen, hauptsächlich von Lilly gejagt, ohne dass es körperlich wird. Und das auch nur nachmittags oder abends. Wenn Mimi dann auf’s Fensterbrett in der Küche springt, ist es auch schon gut. Dann hat man seine Aufgabe erfüllt und kann sich wieder zurückziehen. Kurz darauf läuft Mimi, mit Abstand zwar, aber entspannt, ebenfalls wieder zurück in’s Wohnzimmer.
Wir stellen uns jetzt also zwischen die beiden, wenn Lilly wieder lauert und Mimi fixiert. Das führt dazu, dass abwechselnd jeweils einer von uns Dreien dem Fernsehprogramm im Stehen folgen muss.
Warum Lilly immer gegen Abend der Kamm schwillt, entzieht sich meiner Logik. Nach der Schlacht auf dem Sofa sitzt Lilly zunächst mit nassem Fell in der Küche (die Wasserpistole lässt grüßen), stellt aber nach kurzer Zeit fest, dass man die Angelegenheit noch nicht so ganz auf sich beruhen lassen kann und springt in Folge dessen Mimi an, die eigentlich gemütlich und nichts Böses ahnend durch den Flur getrottet kommt. Diese rettet sich durch die ihr eigene immense Beschleunigung in’s Wohnzimmer, dicht gefolgt von Lilly, über meinen Laptop, der daraufhin wehrlos zu Boden geht. Wieder mal.
Wenn sich jemand mit dem Gedanken trägt, sich in absehbarer Zukunft einen Laptop zuzulegen, da kann ich Tipps geben, was die Robustheit bestimmter Marken angeht. Dieses Ding hier hat schon so Einiges erleiden müssen, funktioniert aber immer noch klaglos. Ihr macht Euch überhaupt keinen Begriff, wie viel Schwein Ihr gehabt habt, Mädels… Mann, Mann, Mann.
Der Vorfall inspiriert mich dazu, mal wieder eine außerplanmäßige Datensicherung durchzuführen. Wer weiß, wofür’s gut ist. Der Standplatz des Rechners muss ebenfalls kritisch überprüft werden…
Später rächt sich das feindselige Verhalten Lilly’s auf unerwartete Weise, als sie sich auf dem kleinen Kratzbaum am Fenster, ihrem Lieblingsplatz, niederlässt. Das Ding an sich kann nicht wirklich ruhigen Gewissens als Qualitätsprodukt bezeichnen werden, obwohl es von Lilly geliebt wird. Es hat drei Ebenen, die alle mit der Zeit zu wackeln beginnen. Das lässt sich dadurch lösen, indem man diese Ebenen in Gewinderichtung rechts gegeneinander verdreht. Bislang.
Irgendwann scheint das Ende der Stabilität durch das ewige Nachschrauben erreicht. Dieser Zeitpunkt war gestern abend. Es ertönt ein halbleises Geräusch, das so gar nicht in unser Wohnzimmer passt, und alles guckt zum Kratzbaum. Der Blick von Lilly ist unbeschreiblich. Während wir atemlos beobachten, wie sich der Kratzbaum langsam, in Zeitlupe, mitsamt Katze zur Seite neigt, schaut sie uns völlig unbewegt an, als wollte sie sagen: Was soll jetzt wieder dieser Scheiß? Dann ist der Punkt erreicht, wo die Schwerkraft das Duell zu gewinnen scheint und Lilly rettet sich durch einen beherzten Sprung vor dem Aufprall.
Jetzt ist der Hobby-Handwerker gefordert. Endlich mal wieder eine legitime Begründung für einen Baumarktbesuch. Ich lege hier schon mal alles bereit: Schraubenzieher, Bohrmaschine, Hammer, Nägel, Zange, Pflaster und fahre hocherfreut einkaufen. Die 20 km sind ein Klacks. Ich kaufe eine neue Spanplatte auf Maß mit jetzt 22 mm Dicke (die alte hatte nur 16 mm, je dicker, desto stabiler), kleine Polsternägel für den Bezug, eine Packung Möbelgewindeplatten zum einhämmern (für das Sisal-Standrohr), einen 10 mm Bohrer (ich habe welche, aber vielleicht sind die nicht scharf genug) und Möbel-Filzgleiter zum Einhämmern, weil ich das für eleganter halte, als die Platte einfach auf den Boden zu stellen, wie bisher.
Wieder zuhause, stelle ich fest, dass die Platte mit 22 mm viel zu dick für die Gewindeplatte ist, die Schraube am Rohr erreicht das Gewinde gar nicht. Scheiß-Konstruktion, bestimmt in Asien hergestellt, das Ding. Die haben doch keinerlei Ahnung, was so eine Katze eigentlich benötigt.
Nochmal Baumarkt, und da die Platte auf Maß geschnitten ist, nehmen sie sie nicht zurück, also kaufe ich jetzt noch eine Spanplatte in 16 mm, überlege mir, wo ich die erste verstecken kann, damit sie meine Frau nicht findet, und schon geht es los.
Ich schraube, bohre und hämmere, was das Zeug hält. Montage klappt, Kratzbaum steht wie `ne Eins. Ich bin stolz auf mich. Nachdem Lilly das Ding keines Blickes würdigt, trage ich sie hin. Sie reagiert mit sofortiger Flucht. Wehe, du sitzt da nicht heute noch `drauf…
So will ich das sehen:
Als meine Frau kommt, fällt mir siedend heiß ein, dass ich die Quittungen aus dem Baumarkt noch auf dem Küchentisch liegen gelassen habe. Sie hat sie schneller in der Hand, als ich reagieren kann. Ich versuche sie davon abzulenken, indem ich ihr die Stabilität und sonstigen Vorzüge des neuen und verbesserten Kratzbaumes mitsamt seiner neuen Filz-Füße erläutere, nutzlos. Binnen Sekunden hat sie die Beträge addiert. Knapp über 17 Euro. Kam mir gar nicht so viel vor…
Die folgende Unterhaltung trifft nicht so ganz meinen Geschmack, vor allem nicht, dass sie den Kratzbaum ursprünglich für 14,95 € im Fressnapf gekauft hat. Die halten doch nicht, die Dinger. Die Uhrzeit auf den Quittungen verrät ihr, dass ich heute in Sachen Kratzbaum 80 km gefahren bin. Bevor sie nun auch noch den Benzinverbrauch auf die 17 Euro aufschlägt, breche ich das Gespräch ab. Ich finde es wirklich sehr unhöflich, jemanden auszulachen, der sich so viel Mühe gegeben hat.
Gruß, der Sepp