Dilemma: Wie soll es für unsere Katze weitergehen?

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Jeden Tag mit Spannung gelesen und wieder bestens unterhalten worden...

macht weiter so.
 
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Tag 47 – Mein neuer Freund

Moin!

Alles ist wieder ein bisschen im Wandel derzeit.

Nun schlafe ich dann also mal wieder ohne Schnurren ein, wie in den letzten beiden Tagen. Schade, aber anstelle dessen werde ich nun, äußerst zärtlich, dafür aber ebenso hartnäckig, gegen halb vier mit dem dringenden Wunsch nach Streicheleinheiten von unserer Erstkatze geweckt. Ich komme diesem Wunsch selbstverständlich nach, beginne aber, leise darüber nachzudenken, ob man das nicht irgendwie in andere Bahnen lenken könnte… Spätere Bahnen vor allem, vorzugsweise. Wenn Lilly doch ebensoviel Spaß daran haben könnte wie ich, auch tagsüber mal Zärtlichkeiten auszutauschen… Irgendwie geht das bei ihr nur im Bett.

Vielleicht ist das so auf dem Planeten, von dem sie kommt.

Ansonsten… Mal abgesehen von der gelegentlich aufkeimenden Neugier aufeinander bleibt zunächst alles beim Alten, aber es ist deutlich entspannter. Lilly jagt, Mimi geht flitzen, und Lilly dreht neuerdings wieder ab, sobald Mimi irgendwo erhöht sitzt. Das an sich ist jetzt eine durchaus clevere Maßnahme; ich hatte zwischenzeitlich schon Zweifel, ob sie’s irgendwann nochmal merkt. Ich weiß nicht, wie oft sie vor dem Stuhl stand, auf den sich Mimi geflüchtet hat und sie dann ganz gemütlich und ohne weitere Anstrengung von oben ein paar Mal abgewatscht hat.

Lilly hat sich in solchen Fällen dann immer völlig beleidigt zurückgezogen. Wie kann man nur. Dabei ist es lediglich angewandte Physik, höhere Position, Nerven wie Drahtseile, das Ganze kombiniert mit einem längeren Hebelarm, da sollte man sich einfach fernhalten. Manche merken's auch schon beim ersten Mal... Lilly braucht da ein wenig länger.

Tja, für Mimi ist es natürlich auch nicht leicht. Sie wird ständig beobachtet, aber mag, trotz Lilly’s Eifersucht, gerne mit uns spielen, von uns gestreichelt werden, und sitzt deshalb irgendwie immer zwischen den Stühlen.



Ok, solange sie das so entspannt tut…

Ein kleines Update von der Klo-Front: Dass ich mit der Rolle als Toilettenwart generell ein wenig unzufrieden bin, mag hier möglicherweise schon durchgeklungen sein.

Nun haben wir ja, seit einigen Tagen schon, das unserer Strandoberfläche ähnliche Premiere Sensitive im Einsatz. Es gibt, insgesamt betrachtet, jede Menge unterschiedlicher Aspekte, alle möglichen Dinge unseres täglichen Zusammenlebens betreffend, in denen die Katzen und ich uns nicht ganz einig sind. So auch, was Klofüllungen betrifft. Im Gegensatz zum CBÖP, was ich super und die Katzen scheiße fanden, finden sie nun das Premiere super, was ich wiederum scheiße finde.

Da sie beide zwischenzeitlich, in ungewohnt völliger Übereinkunft, seit einer Woche beschlossen haben, das Holz-Klo definitiv überhaupt nicht mehr zu benutzen, wird das Sand-Klo nun natürlich ständig frequentiert. In der Folge sehen sämtliche glatten Flächen wie Laminat oder Fliesen bei uns jetzt ständig aus wie frisch gestreut; den textilen Flächen wie Teppichen oder Auslegware geht’s nicht besser, ihnen wird eine völlig neue Oberflächen-Optik zuteil. Gesprenkelt.

Gerade auf den Fliesen müsste es die Katzen eigentlich stören – Sand in der Kurve, beim Verfolgen, verbessert die Traktion keineswegs, er trägt vielmehr dazu bei, dass die Bodenhaftung beim Abbiegen mit erhöhter Geschwindigkeit unvermittelt und spontan zum Teufel geht und man demzufolge schwungvoll an der gegenüberliegenden Wand landet.

Macht nix.

Und ich selbst hatte mir insgeheim einen verminderten Arbeitsaufwand vorgestellt, wenn wir dieses Streu verwenden. Keine Komplettreinigung des Katzenklo’s mehr alle zwei Tage… So weit, so gut. Anstelle dessen habe ich jetzt eine Komplettreinigung des gesamten Erdgeschosses mindestens zweimal pro Tag, sowie des Obergeschosses einmal. Auch pro Tag. Wenn’s gut läuft.

Das Zeug ist einfach überall.

Ok, im Kühlschrank hab ich’s noch nicht gefunden, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass das auch nur eine Frage der Zeit ist. Im Bett. Zwischen den Tasten meines Laptops. In meinen Schuhen, im Wäschekorb auch. Visionen erscheinen, Albträumen gleich, vor meinem geistigen Auge. Ich gehe abends ein Bier trinken, diese Tage. Später will ich dann bezahlen, aber aus meinem Portemonnaie rieselt nur Sand… sieht aus wie unser Strand… klitzekleine Klumpen sind darin…

Der Psychologe würde mir vermutlich eine leichte Katzenstreu-Phobie attestieren, mit paranoiden Tendenzen, hervorgerufen durch andauernde, seelische Belastung… Aber was weiß der schon.

Der Staubsauger ist jetzt mein Freund. Wir sehen uns täglich.

Gruß, der Sepp
 
Habt Ihr schon versucht, kleine Sisal-Fußabtreter vor die Klos zu legen ?
In der rauhen Sisaloberfläche wird eigentlich ein Großteill der Streu aufgefangen...

Ansonsten: Weiter so 🙂
 
Stell statt normaler Klos Ikeaboxen mit hohen Wänden auf. Das reduziert den Strandeffekt ungemein.

Der Staubsauger ist allerdings auch mein bester Freund geworden, seitdem ich Katzen mein Eigen nenne...
 
Erst mal vielen Dank für den täglichen Lach-Anfall, den Du mir mit Deiner genialen Berichterstattung bescherst 😀

Und bei mir hat so ein Vorleger den Streu-Gehalt zumindest in den weiteren Räumen doch spürbar reduziert, im Bad selber knirscht es zwar immer noch, aber der größte Teil landet wirklich auf dem Vorleger 😉

Den, den ich hab gibts zwar nicht mehr, aber hier gibts z.B. gerade recht günstige (3,99€):
http://www.zooplus.de/shop/katzen/katzentoilette/schaufeln_vorleger/vorleger/86933
oder
http://www.zooplus.de/shop/katzen/katzentoilette/schaufeln_vorleger/vorleger/51314

Und ein, zwei Vorleger sind mit Sicherheit günstiger als eine spätere Psychotherapie wegen ausgeprägter Katzenstreuphobie, Paranoia und Sand-Albträumen 😀😀😀
 
Dieser Threat darf nicht in den Weiten des WWW.verschwinden,das muss irgendwie gebunden werden,ist irgendwie das pralle Leben und zeigt uns den ständigen"Kampf"den wir mit unseren "liebenswerten"Samtpfoten ständig auszufechten haben😀
Zum Staubsauger,ich mach jetzt mal ganz klein"Werbung"
Da mich dieser Strandeffekt irgendwann tierisch genervt hat bin ich durch diverse"Elektroläden"gezogen.
Ich hab eh den Miele"Cats and Dogs"super Staubsauger aber für zwischendurch,wenn du ständig den Sand unter den Füssen hast etwas mühsam im täglichen Gebrauch.
Akku Sauger gekauft,eigentlich ganz gut,aber er schafft die Sandmengen auch nicht,und das Problem😕ehe du ihn wieder auf der Ladestation hast,ist irgendwie der Sand wieder im Flur.
Ich habe die Lösung🙂ein kleiner Staubsauger,den schnapp ich mir morgens noch im Halbschlaf,saug durch die Bude,ratz fatz,er heisst Omega Staubsauger,seitdem sind meine Füsse sauber,er ist ganz leicht,schnell in die Steckdose gesteckt und saugt alles schnell weg.
Musst Du nur Deine Frau überzeugen:oha:
 
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Sepp, du solltest ernsthaft bloggen!!!!!!!!! 😀😀😀😀😀
 
Die Staubsaugerindustrie liebt uns Katzenhalter. Demnächst gibts pro Vorwe****-Staubsauger eine Katze gratis.

Aber mal ehrlich, wer träumt nicht vom ständig vorhandenen Strand?

:aetschbaetsch2:
 
Naja... aber was nützt der Strand, ohne das Meer?? 🙄
Aber das bekommen Sepp's Mietzen sicher auch noch irgendwie hin... näch Sepp? 😀 😀
 
Tag 48 – Dicke Augen

Moin!

Musst Du nur Deine Frau überzeugen

Hab‘ ich schon versucht. Die staubsaugt nicht. Zumindest kein Katzenstreu, weil, ich wollte ja schließlich… und so weiter. Und schon gar nicht im Halbschlaf. Kann ich machen, was ich will. Das bleibt an mir hängen. Wie Kaugummi am Schuh.

Sag mal Sepp bist du dir sicher daß du kein Schriftsteller bist ?

Ja. Ganz sicher. Ich mach‘ eigentlich was ganz anderes. Meistens. Wenn ich nicht gerade mit unseren Katzen `rumkaspere.

Wie schon öfter an dieser Stelle, freut’s mich aber natürlich immer sehr, dass Euch unsere Geschichten gefallen. Ist ja immerhin ein neues Thema für uns, Katzen. Und eigentlich völlig unerwartet.

Als ich meine Frau kennengelernt habe, war nämlich von Anfang an klar, dass Tiere und speziell Katzen für uns nie zur Debatte stehen würden. Der prägende Begriff lautete „Katzenallergie“. Sie hat es bemerkt, kurz nachdem sie für’s Studium zuhause ausgezogen ist. Vermutlich, weil das Haus auf einmal so leer war, haben sich meine Schwiegereltern einen kleinen Kater zugelegt, Pascha. Der zeichnete sich dadurch aus, dass er so um’s Eck gucken konnte, der regelmäßige Leser mag sich vielleicht erinnern.

Bei jedem Besuch daheim ging es meiner Frau daraufhin schlecht, bis ein Arzt das offiziell machte, was sie schon lange vermutete: Sie leidet an einer Katzenhaarallergie. Nicht ohne weiteres heilbar, aber per Medikament einzudämmen, wenn es denn akut werden sollte.

Fortan wurde es eigentlich immer sofort dann akut, wenn sich ein Kätzchen nur in der Nähe meiner Frau aufhielt, also mied sie die Miezen, wo es nur ging. Nicht, dass sie die Fellträger nicht gemocht hätte, sie hat sogar sehr gerne mit Pascha gespielt, wenn der das mal zugelassen hat, aber immer unter Tabletteneinwirkung zu stehen, war ja auch nicht das Gelbe vom Ei, die schlugen auf den Magen und überhaupt. Einfach fernhalten von den Biestern schien die sicherste Option, nebenwirkungsfrei.

Als wir uns dann kennenlernten, war uns das Konzept Haustier per se fremd. Wir waren jung, wir waren zu zweit und wir hatten Dinge im Kopf, da hätte sich jedes Tier vor Scham verkrochen. Außerdem waren wir oft und ausgiebig auf Reisen. Wenn ich beruflich unterwegs sein musste, versuchten wir es so einzurichten, dass ich meine Frau mitnehmen konnte. Wer braucht da Tiere zuhause.

Bis wir eines Sommers eine Woche Kurzurlaub auf Lanzarote verbrachten. In der Hotelanlage lebte eine Katzengruppe, von denen eine Mutterkatze vor einigen Wochen Nachwuchs bekommen hatte. Die Kleinen, es müssen so 6-7 Stück gewesen sein, wuselten überall in der Nähe unserer Terrasse herum. Es waren richtig aufgeweckte, quirlige Katzenkinder, mit großen Augen und weichem Fell, und immens zutraulich.

Wer sie sah, konnte einfach nicht umhin, sie in die Hand zu nehmen und zu streicheln. Selbst meine Frau konnte da nicht widerstehen. Vorerst. Allerdings hat unsere Nachtruhe dann schlagartig und erheblich unter den Kuscheleien mit den Kätzchen gelitten. Die Atembeschwerden meiner Frau ließen jedes zaghafte Luftholen zum Röcheln mutieren. Ein betrunkener, übergewichtiger Hafenarbeiter mit akuter Erkältung, der in Rückenlage ohrenbetäubend schnarcht, kann nicht schlimmer klingen.

Der Anblick meiner Frau am nächsten Morgen war dann auch alles andere als erbaulich: Verquollen und verquast, die Augen gerötet… und die rettenden Tabletten weit weg, daheim gelassen. Wer rechnet schon mit sowas. Ein bad hair day ist nichts dagegen. Bad face day.

Als die Kleinchen dann auch noch frech und wie selbstverständlich durch die Terrassentür marschierten, um unser Apartment zu erforschen, war es schlagartig vorbei mit der spontanen Tierliebe. Wir hielten uns fortan fern von ihnen und unsere Türen geschlossen. Obwohl, irgendwie hätte ich sie ja schon gern noch etwas geknuddelt… ich hatte auch den Eindruck, dass sie mich mochten, auf ihre Art… die guckten immer so… fast wie Pascha, um’s Eck… aber was soll’s.

Heimlich habe ich sie dann doch noch jedes Mal gekrault, wann immer ich ihrer habhaft werden konnte, ohne dass meine Frau dabei war. Nun lege ich auf körperliche Hygiene generell großen Wert, aber so oft, wie in diesem Urlaub, habe ich mir noch nie die Hände gewaschen. Das schien zu helfen, meine Frau hat es offensichtlich nicht besonders gespürt, und wenn sie doch mal wieder niesen musste, lag es eben am Reinigungspersonal, das das Apartment mal wieder nur schlampig gesäubert hatte.

Ich habe das Trinkgeld für die zu Unrecht der Nachlässigkeit beschuldigten Putzfrauen dann bei unserer Abreise aus schlechtem Gewissen deutlich nach oben korrigiert. Über diese unangebrachte Verschwendung habe ich, ab dem Moment, in dem wir das Hotel verlassen haben, mit meiner Frau den gesamten Flug über bis zur Ankunft daheim diskutieren müssen. Und die folgenden Tage auch.

Es gab dann in unserem Leben noch ganz viele Momente, in denen sich die Allergie wieder vehement bemerkbar gemacht hat. Erst dieser Kamerad



hat es geschafft, meine Frau tatsächlich von ihren Beschwerden nachhaltig zu kurieren. Günter, unser Nachbarskater, aber das ist auch eine längere Geschichte, die erzähl‘ ich, wenn unsere beiden, die übrigens immer noch relativ friedlich sind, mal wieder nichts berichtenswertes angestellt haben.

Gruß, und schönes, langes Wochenende, der Sepp
 
Sepp, wenn du ein Buch rausbringst, bin ich die erste die es kauft! Versprochen ! ..... Nach deinem letzen bericht will ich mehr wissen ! So nach dem Motto : Zeig mir deine Katzen, und ich weiß nichts ! :aetschbaetsch2:
 
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Sepp, wenn du ein Buch rausbringst, bin ich die erste die es kauft! Versprochen !

Ich auch! 😀

Übrigends waren wir heute auch beim Discounter. Mein Mann durfte das Leergut wegbringen, den Bon aufbewahren und den Einkaufswagen schieben. Leider hat er mein "Nein" nicht gehört, bin ein bisschen heiser. So lagen dann Schrauben und noch so Männerwerkzeugs im Wagen 😎 .
 
Mein Mann schiebt auch den Wagen... allerdings meint er immer zu mir: brauchst Du nicht.... :verschmitzt:aber wenn ich alleine gehe, ja dann....
 
Aber nur, wenn auch Günter darin vorkommt :aetschbaetsch2:!
 
Genau - das mit Günter würde ich jetzt echt gerne mal erfahren *neugierigwart*
 
Tag 49 – Die Kammer des Schreckens

Moin!

Naja... aber was nützt der Strand, ohne das Meer?? Aber das bekommen Sepp's Mietzen sicher auch noch irgendwie hin

Aber klar tun sie das. Oder vielmehr, ich selbst.

Eigentlich haben wir das doch alles vor der Haustür, Strand, Meer, keine 10 Minuten mit dem Fahrrad. Ist jetzt wirklich nicht so, dass ich das hier im Haus auch noch haben müsste.

Hatten wir aber tatsächlich, heute früh, Sand und Meer. Ich reinige sehr gewissenhaft, und das Zusammenkehren des über den Rand geflogenen Sandes erspart hin und wieder auch das Nachfüllen der durch die Böller verbrauchten Menge. Beim Fegen der weitläufigen Umgebung des Katzenklo’s heute Morgen allerdings muss ich mich irgendwie ungeschickt angestellt haben. Ich habe auch das Rohr vom Spülkasten zum Klo gereinigt. Mit etwas Druck. Genaugenommen mit etwas zuviel Druck, wie sich herausstellt, weil es hernach beim Spülen nicht unbeträchtlich leckt. Kein richtiges Meer zwar, dafür aber massig Leitungswasser.

Das ist besonders toll, wenn sich dieses mit der immer noch auf dem Boden herumfliegenden Streu vermischt und beginnt, eine zähe, klebrige Masse zu bilden, die sich dann bevorzugt in den mittlerweile ebenfalls nassen Borsten des Handfegers festsetzt, den ich gerade zwei Tage zuvor eigens für dieses Klo gekauft hatte. Ein ordentlicher Toilettenwart muss schließlich auch über die richtige Ausrüstung verfügen.

Nachdem ich das Gästeklo nun also erfolgreich geflutet und mich im Anschluss erst als Installateur und dann als Raumpfleger betätigt habe, ernte ich ungläubige Blicke von meiner Frau, die es unbegreiflich findet, wie man sich so lange mit der Reinigung eines simplen Katzenklo’s aufhalten kann. Ob das nicht vielleicht auch einfacher ginge? Ich muss es doch nicht übertreiben...

Und das war erst Phase 1. Phase 2 befindet sich, seit Wochen unangetastet, im Bad im Obergeschoß. Heute passiert’s habe ich beschlossen, und entsorge, nicht ganz ohne Bedauern, das CBÖP, um es zunächst durch das Premiere zu ersetzen. Danach ist unser Vorrat fast aufgebraucht, klasse, unseren Paketboten habe ich ja auch schon ein paar Tage nicht gesehen. Werde Abhilfe schaffen, nächste Woche ist er wieder dran. Hoffentlich geht es seinem Rücken bis dahin dann schon wieder besser…

Das letzte Wort an der Sand-Front ist hier aber auch noch nicht gesprochen. Ich beschließe, das Klo oben zur Teststation zu machen. Jedwede neue Streu wird fortan hier zunächst erprobt werden. Ich werde mich umgehend auf die Suche machen. Ich brauche eine Streu, die nicht staubt, aber klumpt, die nicht stinkt, aber die man im WC entsorgen kann. Sie soll nicht schwer sein, obwohl, der Paketbote macht ja an sich einen kräftigen Eindruck... Sie soll sich auch nicht überall von unseren Miezen verteilen lassen. An die Experten: Wie heißt das Zeug noch gleich? …und wo krieg‘ ich’s her?

So geht’s jedenfalls nicht weiter, mit 2 Sand-Klo's muss ich ja noch mehr saugen als vorher. Unser Staubsauger befindet sich übrigens in einer kleinen Kammer, die der Architekt, um den nutzlosen Raum zu verbasteln, unter der Treppe angelegt hat. Die Kammer hat eine Tür und ist schmal.

Ganz hinten drin steht der Tiefkühlschrank, seitlich ein Regal für Getränkekisten, welches theoretisch einen ca. 60 cm breiten Gang zum Kühlschrank lässt. Vorn, am Eingang, sowie in diesem Gang stehen derzeit 52 Dosen Katzenfutter, ein ungeöffneter 40-Liter-Sack CBÖP, ein geöffneter 20-Liter-Sack CBÖP, ein geöffneter 20-Liter-Sack Thomas Katzenstreu und meist, wenn es nicht gerade aufgebraucht ist, 2 volle 12-Kilogramm-Säcke Premiere Sensitive. Dann hängt da noch ein großer Jutesack mit diversen alten Katzenutensilien, die uns meine Schwiegereltern von Pascha geschickt haben, und ein Beutel mit verschiedenen Futterproben, Näpfen und Leckerlie’s, die uns unsere Tierärztin geschenkt hat. 3 Sechserpacks österreichisches Weizenbier sowie eine 12er Palette österreichische Brause, beides auf dem Boden hinter den Katzenfutterdosen, runden das Ganze ab.

Hinter diesem ganzen Zeug stehen plastikumverpackte Getränke in PET-Flaschen, und dahinter steht der Staubsauger. Es macht brutal viel Spaß, den da herauszufrickeln, mal ganz abgesehen von dem gymnastischen Effekt auf den gesamten Körper. Täglich. Die Idee mit dem kleinen Sauger erscheint mir, in diesem Zusammenhang, überaus sinnig.

Meine Frau ruft mich jetzt auch immer, wenn sie etwas aus dem Tiefkühlschrank braucht oder hineingesteckt haben will. Das macht noch mehr Spaß, weil man dafür diverse Säcke Katzenstreu, den Jutesack, das Weizenbier und den Staubsauger herausräumen muss, dann über das Katzenfutter, die Brause und die PET-Flaschen hinweg zum Kühlschrank klettern kann und danach alles wieder einräumen darf.

So lagen dann Schrauben und noch so Männerwerkzeugs im Wagen

Das Männerwerkzeugs war bestimmt das 15-teilige Bohrerset für Stein, Metall und Holz. Sehr sinnvolle Entscheidung, das. Hätte ich auch gern gehabt. Bitte richte Deinem Mann aus, dass ich ihn darum beneide.

Aber nur, wenn auch Günter darin vorkommt!

Günter ist sozusagen die Initialzündung unseres Katzenhalterdaseins, weil er mit der Katzenallergie meiner Frau kurzen Prozess gemacht hat und ist somit fester, wenn auch nicht ständig präsenter, Bestandteil unserer Geschichte. Ohne Günter geht‘s nicht, auch wenn ich ihn im Moment, wegen unserer Mädels, eher heimlich kraulen muss, wenn ich ihn draußen hinten am Schuppen treffe. Eine heimliche Affäre momentan, sozusagen.

Gestern hatte ich von relativ friedlichen Verhältnissen berichtet. Wie es immer so ist, ändert sich das, bevor die digitale Tinte zur Gänze getrocknet ist. Kaum hatt‘ ich’s getippt, hören wir Geräusche, die wir schon lange nicht mehr gehört hatten. Es fetzt, pfötelt, kreischt, und flitzt durch’s Haus.

Wir bleiben gelassen, geduldig, wie wir sind, was hilft’s. Allerdings mache ich mir nun langsam ernsthaft Sorgen um Lilly’s Geisteszustand. Hatte ich vor kurzem noch festgestellt, dass sie nun endlich gelernt hat, nicht aus taktisch ungünstigen Positionen anzugreifen, wie beispielsweise von unten einen zu attackieren, der auf einem Stuhl sitzt, so stellt sie sich heute besonders blöde an.



Wer kommt denn auf die schwachsinnige Idee, hier jetzt von unten hochzuspringen und Stress zu machen? Selbst im Mittelalter wussten sie schon, dass der, der auf der Mauerbrüstung der Burg sitzt, es deutlich leichter hat, indem er seelenruhig heißes Öl auf seinen Angreifer auf der Leiter kippt und dem dann ordentlich was auf die Mappe haut, wenn dieser es immer noch wagt, seinen Kopf durch die Schießscharten zu stecken.

Geschichte scheint nicht ihre Stärke, also weiß Lilly das offensichtlich nicht. Sekunden nach dieser Aufnahme springt sie zum Angriff. Folglich kriegt sie, noch in der Flugphase, eine saftige Ohrfeige, die sie daran hindert, oben Fuß zu fassen und die, als daraufhin die Schwerkraft als lachender Dritter den Kampf für sich entscheidet, sie unverrichteter Dinge wieder nach unten segeln lässt. Das Weitere ist bekannt, ein völlig beleidigter Abgang. So'n Scheiß.

Das hätt‘ ich ihr auch vorher sagen können.

Gruß, und ein immer noch schönes, langes Wochenende, der Sepp
 
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Die Staubsauger-Freundschaft:
Hast Du Dir schon mal den Roomba von iRobot angeschaut? Der dreht seit einer Woche bei mir seine Runden...es ist ein tolles Gefühl, wenn man jeden Tag nach der Arbeit in eine saubere Wohnung kommt, ohne auch nur einen Finger dafür gerührt zu haben.

Österreichisches Bier:
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Schreib mir Deine Adresse und ich schick Dir mal ne Flasche richtiges Bier zum probieren. 🙂

Die Katzenstreu-Odyssee:
Einige hier im Forum schwören auf das Filou. Da gibt's auch schon ein oder zwei Threads dazu...die Forensuche hilft sicher weiter.
 
Hallo Sepp,

zuerst mal: also ich würde Dein Buch auch kaufen, solltest du dich
doch entschließen, zumindest nebenberuflich Autor zu werden!
Ein guter Titel wäre "Sepp's Katzen - Familientagebuch eines Katzenbesiters"
oder so ähnlich - am besten im selben Verlag wie "Schmitz' Katze"🙂 😀
Ähnliche äußere Aufmachung und ein kleiner werbewirksamer Verweis auf der Rückseite würden sicher für gute Verkaufszahlen sorgen...

Was den nicht mehr benötigten "Katzen-Inhalt" Eurer Kammer angeht - was hältst du von einer großzügigen Spende an das nächstgelegene Tierheim?
Dann wär das mit der Erreichbarkeit von Staubsauger, Tiefkühltruhe und Co.
nicht mehr so schwierig...😉
 
Tag 50 – Der Tag des Helden

Moin!

Es ranken sich viele Sagen und Legenden um seinen Namen. Nun endlich ist auch zweifelsfrei belegt, dass es ihn tatsächlich gibt. Und das inmitten der kleinbürgerlichen Idylle unseres Wohnzimmers.

Batman lebt.



Der Fledermausmann. Wow. Bruce Wayne, neben Clark Kent einer der Helden meiner Jugend! Damit habe ich nicht gerechnet, als ich an diesem sonnigen Sonntag nachmittag die Kamera in die Hand nehme, um unsere Miezen abzulichten. Batman war dann leider relativ schnell wieder verschwunden, gerade in dem Moment, als sich Lilly nach ihm umgedreht hat. Wer weiß, ob er nochmal wiederkommt?

Ihr habt auf euren Fensterstöcken so viel Deko stehen

Wir haben das Glück, dass bislang eigentlich wenig geschrottet wurde, wenn man mal von Tellern absieht, auf denen wir unachtsamerweise Freßbares gelagert hatten. Die ganz gefährlichen Sachen haben wir verräumt, aber irgendwie ist der Platz in den Schränken nun auch zur Gänze ausgeschöpft.

Österreichisches Bier:
Schreib mir Deine Adresse und ich schick Dir mal ne Flasche richtiges Bier zum probieren.

Danke. Gerne. PN ist schon unterwegs. Freue mich immer, wenn der Paketbote kommt, und er freut sich, wenn er mal was Leichtes bringen darf.

Ich glaube, ich hatte an anderer Stelle bereits erwähnt, dass mir persönlich die inflationäre Verwendung von Smilies nicht so liegt. Diesen hier allerdings finde ich zum Brüllen. Es tauchen Assoziationen in den hinteren Winkeln meines Unterbewusstseins auf, irgendwas mit Wodka... komisch.

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Trotzdem ist österreichisches Bier besser als sein Ruf. Ich empfehle jedem Weizenbierliebhaber das Edelweiß hefetrüb, schön kalt ein lecker Stöffchen.

Filou ist dankend notiert und in die Testliste aufgenommen worden.

zuerst mal: also ich würde Dein Buch auch kaufen, solltest du dich doch entschließen, zumindest nebenberuflich Autor zu werden!

Jetzt hätt‘ ich dann schon 4 Bücher verkaufen können. Hmmm. Beginne, darüber nachzudenken. Aber für euch wär‘ das natürlich blöd, ihr wüsstet doch eh' schon, was drinsteht.

An diesem langen Wochenende sollte ich eigentlich perfekt erholt und ausgeruht sein. Kein Herumgetanze um meine Frau in aller Herrgottsfrüh‘ in der Küche, kein mauliges Kind, das in Richtung Schulbus geschubst werden muss… Einfach ausschlafen.

Soweit die Theorie. Die Praxis geht anders.

Zunächst bleibt mir die akustische Einschlafhilfe durch Lilly’s Geschnurre versagt. Sie hat mal wieder keinen Bock auf Schlafzimmer, zumindest abends nicht. Später dann doch, so gegen 4, halb 5. Die perfekte Zeit, sich ausgiebigst kraulen zu lassen, findet unsere Erstkatze.

Dass der dazugehörige Mensch zu diesem Zeitpunkt tief und fest schläft, ist nur von nebensächlichem Interesse. Der schlafende Katzenpapa wird vielmehr als Herausforderung verstanden und weckt ihre kreative Ader.

Es erklingt, sozusagen zum Warmwerden, ein leises Maunzen, das sich langsam, aber unaufhaltsam sowohl in der Intensität als auch in der Lautstärke steigert. Bis es weckt. Aber das lass‘ ich mir natürlich nicht anmerken.

Gut, wenn’s so nicht klappt, muss man’s halt anders versuchen. Der Möglichkeiten sind viele. Sie drückt mir ihr Köpfchen in die Hand. Ergebnislos, zumindest aus Katzensicht. Oder gegen den Hals, vielleicht? Auch nicht, obwohl die Schnurrhaare kitzeln schon ein wenig, und es fällt mir zunehmend schwerer, ruhig zu bleiben.

Mir schwant Böses. Ich weiß doch, dass sie unbedingt gestreichelt werden will, aber darauf habe ich irgendwie gar keine Lust, um diese Zeit. Ich weiß außerdem, dass ich sofort gnadenlos verloren habe, wenn sie merkt, dass ich wach bin. Also ignoriere ich sie. Das wiederum ignoriert sie. Sie steigt nun mit ihren Vorderpfoten auf meinen Bauch. Und wieder `runter. Und wieder `rauf. Und so weiter. Wieder nix, das kann ich gut aushalten.

Schwieriger wird’s, als sie beginnt, ganz zärtlich meinen Ellenbogen zu lecken. Ich beisse mir auf die Zunge. Selbstdisziplin ist das Geheimnis der erfolgreichen Katzenerziehung. Mich kriegt die nicht klein.

Lilly’s Ehrgeiz ist jedoch ungebrochen. Nun fährt sie unfaire Waffen auf. Sie atmet jetzt mit einem Millimeter Abstand direkt auf meine Nasenspitze. Das ist unfair und es entscheidet den Kampf. Ich kann nicht anders, ich muss lachen, und sie fällt ungebremst über mich her. Klassische Niederlage.

Heute morgen, nach dem Frühstück, während meine dicken Augen langsam abschwellen, konsultiere ich das Forum. Das Forum hilft immer, wie ich gelernt habe. In den Tiefen der unterschiedlichen Beiträge werde ich fündig. Es ist ein älterer, aber überaus interessanter Post und an sich schon nicht ohne eine spezielle Komik. Es geht im Wesentlichen darum, in derart gelagerten Fällen „Monster“ zu spielen.

Das Geheimnis dieser Strategie besteht darin, wenn man durch die Katze wiederholt und ungewollt geweckt wird, plötzlich aufzuspringen, umherzulaufen, wüste Gebärden, Geräusche und Grimassen zu machen, ohne die Katze direkt dabei anzusehen. Dann wieder ab in‘s Bett und totstellen. Soll funktionieren, man wirkt dann völlig unberechenbar für die Miez und sie wird es in Zukunft unterlassen, weil katz nicht einschätzen kann, was der Zweibeiner dann möglicherweise als nächstes anstellen wird. Er könnte ja versuchen, sie aufzufressen. Man kann nie wissen.

Ich werde das heute nacht probieren, wenn sie wieder gegen 4 Uhr kommt. Ich darf nur nicht vergessen, das vorher mit meiner Frau zu besprechen, sonst lässt die mich abholen. Nachts noch.

Ob ich meinen Laptop mitnehmen darf, dorthin, wo sie mich hinbringen?

Gruß, und einen schönen Feiertag, der Sepp
 
Ich hab grad auch das Pipi in den Augen. :omg: Besonders bezüglich Lilly's einfallsreichen Bemühungen die wach zu bekommen :grin:
Das mit dem Monster würde ich mir aber vielleicht noch überlegen. Womöglich traut sie dir dann überhaupt nicht mehr und du kriegst noch öfter eine gewatscht wenn du sie streicheln möchtest... Nur so als Gedanke...
 

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