Dilemma: Wie soll es für unsere Katze weitergehen?

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Huhu Sepp!

Guck mal hier

Vielleicht ist das was für dich. Ich habe es aber nicht ausprobiert, finde aber, dass sich das ganz gut anhört.

LG
 
A

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Oha... noch immer nix von Sepp's Katzenfront... Ich bin schockiert...

Was ist denn da los??

Naja... gönnen wir ihm, dass er auch noch ein Privatleben hat...

Aber ein bisschen Entzugserscheinungen habe ich ja schon.... 😀
 
Entzuuuug ! :/ :grummel::verschmitzt:
 
Tja, erst mal probieren ob sie das lesen und das Buch schon in der Schublade fertig.:oha:
Wer dann weiter wissen will muss das Buch kaufen.:verschmitzt:
Oder er macht erst mal ne Pause?:sad:
 
Tag 55 – Einer dieser Tage...

Moin!

Back on the air!

ich nehme auch ein Buch!!!!!

26 …and counting…

Sepp schreibt bestimmt schon an seinem Buch! 😉

Ja genau !!!!! Juhuhuhu nun gibts bald ein Seppkatzen-buch!!!!!

Mann, Ihr wisst aber auch Sachen! Dabei habe ich gestern doch ganz was anderes gemacht… Nix mit Katzen, mal zur Abwechslung, und auch nix mit Buch. Ich war den ganzen Tag unterwegs, um all‘ die hungrigen Mäuler um mich `rum vernünftig stopfen zu können. Über ein Buch denke ich nach… angestrengt…


Das krieg‘ ich hin. Hatte ich mir ja irgendwie schon wesentlich komplizierter vorgestellt, so ein Buch zu schreiben… Bertolt Brecht, Hermann Hesse, Günter Grass… und ich. Klingt gut.

Aber möglicherweise wird mir Reich-Ranicki auch Belanglosigkeit und fehlenden Tiefgang bescheinigen… Das wäre natürlich vernichtend…

Wobei, der gestrige Morgen war schon schlimm genug. Ich hatte einen Termin in Mönchengladbach und war entsprechend bemüht, die frühen Abläufe hier einigermaßen effizient und zielorientiert bewältigt zu bekommen.

Also versuche ich zunächst verzweifelt, Lara einen Kakao zuzubereiten. Eigentlich keine große Sache, wenn da nicht meine Frau wäre, die ja mittlerweile beschlossen hat, konstant etwas länger schlafen zu wollen und um übrigens daher jeden Morgen, nicht nur freitags, zeitgleich mit mir in der Küche herumzuturnen. Daneben schlappt noch ein in der Frühe völlig motivationsloses Kind, seinen Schulranzen hinter sich herziehend, in der Gegend herum und zwei Testosteron-überdosierte Haustiere versuchen, sich gegenseitig umzubringen.

All‘ dies passiert genau vor meinen Füßen. Auf dem Weg in die Küche murmelt das Kind: „Wow, ein Erdbeben.“ Sie meint damit das Katzenklo im Gäste-WC, ich hatte es noch nicht genauer inspiziert, aber nun weiß ich schon, was mir blüht. Als sie sich auf den Stuhl gleiten lässt, setzt sie nach: „Wie oben.“ Klasse. Es blüht mir doppelt.

Der Kakao an sich besteht aus 4 Komponenten: Tasse, Löffel, Milch und Kakaopulver. Diese Dinge sind an 4 unterschiedlichen Orten untergebracht, und dazu kommt, um das Ganze interessant zu machen, die Mikrowelle, in der die Milch aus dem Kühlschrank erwärmt wird, was den Parcours somit auf insgesamt 5 Stationen anwachsen lässt.

Meine Frau steht passgenau nacheinander, in der logischen Reihenfolge, vor jeder einzelnen. Mit dem Rücken zu mir, meist. Sie tut dort, in meinen Augen, auch nichts Wichtiges, nimmt einfach so den Raum für sich in Anspruch. Ich selbst verliere bereits bei der dritten Station (Kühlschrank, die Milch), mit Tasse und Löffel endlich in der Hand, die Fassung, weil ich weiß, wie’s weitergeht.

Als der Kakao dann serviert ist, sind die Katzen `dran. Ebenfalls 5 Stationen, Dose, Löffel, Napf, Wasser und Bachblüten. Andere Zutaten, gleiches Spiel. Als alle versorgt sind, ist meine Frau ebenfalls fertig und fährt los. Lara schleppt sich, kurz darauf, zum Schulbus, und ich atme auf. 2 Katzenklos samt deren größeren Umkreis reinigen, meine Unterlagen nochmal durchsehen, duschen und dann los.

Beim ersten Katzenklo, nachdem ich den Boden entsandet habe, bricht prompt die nächste Schaufel beim Durchsieben. Schließlich soll es zügig gehen, da habe ich wohl zu energisch zugegriffen. Gut, darauf habe ich eigentlich gewartet, ich greife erwartungsvoll zu unserem Neuerwerb: Eine Schaufel, deren Griff, im Durchmesser etwas größer als eine Cola-Dose, hohl ist, damit an dessen Ende per Gummiband eine Tüte befestigt werden kann, in die der herausgeschaufelte Böller sofort hineinrutscht.

Klasse Erfindung, das. Theoretisch. Der erste gefundene Böller rutscht planmäßig durch den Griff, fällt in den Sack, welcher sich allerdings daraufhin vom Gummiband löst, auf den Boden fällt und sich dabei seines Inhaltes entledigt . Hmmm. Das ist noch verbesserungsfähig.

Beim 2. Versuch, jetzt mit perfekt gesicherter Tüte mittels eines nun doppelt gewickelten Gummibandes, zeigt sich, dass die Böller teilweise viel größer sind, als der Durchmesser des Griffes der Schaufel. Wenn man’s so betrachtet, ist das Ding nutzlos. Die Zeit drängt, also beschließe ich, das Ganze sozusagen old school durchzuführen – ich löse die Tüte, nehme sie in die Hand und nutze die Schaufel als das, was sie in ihrer Urform ist, Griff hin oder her.

Bis ich feststelle, dass der mit den festen Klumpen noch auf der Schaufel befindliche Sand beim Befüllen des Beutels nach hinten durch den Hohlgriff rieselt und den frisch gereinigten Boden wieder in den vorherigen, sandigen Erdbeben-Zustand zurückversetzt.

Bis ich dann endlich loskomme, liegen die Nerven blank. Zirkus jedweder Art am Morgen ist mein Ding nicht.

Der Termin zieht sich dann, gänzlich unerwartet, über den ganzen Tag, ich komme erst spät abends heim. Dafür ist fast Wochenende, da werde ich dann die Brötchen holen, während meine Frau das Frühstück richtet. Eine weitaus angenehmere Regelung, finde ich, da kommt man sich nicht in’s Gehege und ist auch ausgeschlafen.

Gestern abend bin ich, von der Fahrerei und den ganzen Verhandlungen rechtschaffen müde und, obwohl ich es sonst eigentlich sehr bedauere, zum ersten Mal froh, dass Lilly, wie schon die ganze Woche, weder abends noch morgens in’s Schlafzimmer kommt.

Diese Freude hält bis heute früh, halb 5. Maunzen, Treten, Lecken, Atmen. An-Atmen. Wach-Atmen. Scheiße.

Ich ergebe mich meinem Schicksal und kraule das schnurrende Vieh, was das Zeug hält. Hat sie sich schließlich die ganze Woche nicht von mir gefallen lassen. Wer weiß, wann das wieder passiert.

Obwohl, bei näherer Überlegung wird das morgen sein, vermutlich. Sonntag früh, halb 5.


Aufgenommen in die Testliste. Danke dafür, klingt gut.

Heute gehen wir erst mal einkaufen. Kleine Schaufeln. Mit Löchern. Gleich 5 Stück, für alle Fälle.

Gruß, der Sepp
 
...
Der Termin zieht sich dann, gänzlich unerwartet, über den ganzen Tag, ich komme erst spät abends heim.....

Der Sepp war mit verschiedenen Verlagen in Buchverhandlungen !
Ganz bestimmt 😀

Ich hätte auch gern ein Exemplar mit persönlicher Widmung.
 
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Tag 56 – Groundhog day

Moin!

Ich hätte auch gern ein Exemplar mit persönlicher Widmung.

27… es wird…

Hätte nie gedacht daß ein Roman über eine Katzenklogeschichte so unterhaltsam und spannend sein kann

Ich glaube, man nennt dieses Phänomen „Aus Scheiße Gold machen“. Oder, besser, aus Knötzchen, wie es, wie ich hier erfahren durfte, in Katzenhalterkreisen korrekt lautet. Toller Begriff, man lernt ja so viel dazu…

Große Scheiße = Großknotz.

Heute herrscht mal wieder Krieg bei uns. Ich mache mir so langsam Gedanken über mögliche psychische Persönlichkeitsstörungen bei Lilly. Sie kam nicht um halb 5, wie ich gestern noch so vorwitzig vermutet hatte, in meine Betthälfte, sondern hat mal wieder die ganze Nacht bei mir verbracht. Fein, an sich.

Ich hatte selten eine so über alle Maßen kuschelbedürftige Bettgenossin. Ok, außer früher, in jungen Jahren vielleicht, aber das geht hier wirklich niemanden `was an. Ich weiß nicht, wie oft sie mich heute Nacht zärtlich, aber mit Nachdruck darauf aufmerksam gemacht hat, dass es nichts Schöneres gibt, als lange Katzenhälse zu kraulen.

Sie weiß nun auch, dass ein direkter Angriff auf meine Nasenspitze die Taktik ist, die die Schlacht schlagartig und unvermittelt entscheidet. Treteln, Ellbogen lecken, Maunzen, das kann man alles bleiben lassen. Lohnt nicht. Scheiß-Spiel, das, finde ich.

Auch heute früh, als sich unsere Tochter zu uns gesellt, bleibt uns unsere Erstkatze durchaus wohlgesonnen. Mimi darf leider nicht in’s Schlafzimmer, sonst wäre das Glück perfekt. Was kann es doch schön sein, mit einem so zärtlichen Kätzchen… Bis wir aufstehen, dann ist plötzlich Schluss mit lustig. Schlagartig. Eine ganz andere Katze. Eine „Rühr mich an, und ich mach‘ Hackfleisch aus deiner Hand“-Katze.

Ob sie Alzheimer hat? Plötzlich vergessen, dass es schön sein kann, wenn man mal so richtig nett ist? Dass sich Gekrault-Werden richtig gut anfühlen kann? Dass Gewalt keine Lösung ist? Oder irgendeine tiefsitzende Psychose, eventuell.

Folglich lasse ich das mit dem Streicheln, füttere leicht missmutig noch eben die Miezen, und radle dann zum Brötchen holen. Als ich wiederkomme, ist bereits schon wieder Zoff im Haus. Lilly steht auf dem Tisch und schlägt nach der darunter auf einem Stuhl liegenden Mimi. Diese wechselt daraufhin den Stuhl, immer in der darüber liegenden Ebene von ihrer Kontrahentin verfolgt. Da 4 Stühle um den Tisch herumstehen, geht die wilde Fahrt über einige Runden, bis es Mimi zu viel wird und sie sich mit einem beherzten Satz in Richtung Küche aus der Situation rettet, dicht verfolgt von Lilly.

Interessanterweise scheint Mimi bereits Winterpfoten aufgezogen zu haben. Die Kurve vom Wohnzimmer in die Küche ist gefliest, und heute sind die sich meist dort angesammelten Sandreste vom Klo schon entfernt. Während Mimi also, in ihrer Not, äußerst flink um’s Eck sprintet, um letztlich auf dem Küchenschrank Position zu beziehen, verliert Lilly mal wieder die Traktion und semmelt in den gegenüberliegenden Türrahmen. Die Tatsache, dass ihr das heute Vormittag bereits 3 mal passiert ist, bestätigt eigentlich meine Alzheimer-Theorie.

Wenn sie jetzt freundlich zu mir gewesen wäre, würde ich ja ein Kissen an die Stelle kleben, aber so…

Obwohl, solcherlei Verhalten darf natürlich sowieso nicht unterstützt werden. Hoffentlich tut’s richtig weh.

Es ist schon merkwürdig, von 0 auf 100 auf -120 auf 30… Keinerlei erkennbare Kontinuität. Weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Es kann aber möglicherweise auch daran liegen, dass Mimi mittlerweile frecher geworden ist. In den letzten Tagen habe ich ein paar Mal bemerkt, wie sie von sich aus zugehauen hat. Das war dann jeweils nicht so richtig ultra-aggressiv, aber Lilly hat sich immer richtig erschrocken. Damit rechnet sie ja nicht, eigentlich undenkbar, was da passiert... Die kommt gar nicht auf die Idee, dass die andere mal aufmüpfig werden könnte, deshalb marschiert sie meist auch einfach ganz dicht an ihrer Kollegin vorbei. Sie wird vielleicht nachtragend sein.

Eben kommt der Griesgram an mir vorbei geschlappt, und ich kann nicht widerstehen und streichel‘ ihren Rücken. Katz‘ erstarrt mitten in der Bewegung zur Salzsäule. Lot's Frau, sozusagen, damit sich auch die bibelfesten Leser was 'drunter vorstellen können.

Was macht der da? Ich möchte das nicht. In dem Moment, in dem ich meine Hand wegnehme, springt sie an ihren Kratzbaum, der jetzt den ganzen Ärger über ihr erlittenes Ungemach abbekommt, und malträtiert ihn auf’s Brutalste.

In der Zwischenzeit kommt Mimi angetrabt, sieht ihre Widersacherin abgelenkt und hüpft auf ihren Stuhl. Lilly’s Sensoren erfassen die Situation jedoch sofort und sie schaltet die Zielerfassung blitzschnell von Kratzbaum auf Mimi um. Sie springt auf den Tisch, Runde 4 wird eingeläutet, und ab geht‘s. Kreis, Mimi, Küche, Kurve, batsch.

Und täglich grüßt das Katzentier. I got you, babe, jeden Morgen.

Eigentlich auch doof, für ein Buch, wenn die Biester immer das Gleiche machen. So geht’s nicht. Auf Mädels, ich brauch‘ jetzt mal ein wenig Inspiration. Das ist doch copy-paste in Reinkultur.

Copy-paste-paste-paste-paste-paste-paste-paste.

Gruß, und schönen Sonntag, der Sepp
 
Ich nehme auch ein paar Bücher!

Hast du mal diesen Faden gelesen? Da geht es auch um Katzen-Mobbing und die Schreiberin hat etliche gute Tipps zur Maßregelung des stänkernden Verhaltens bekommen. Ich habe zwar keine Mobbing-Katzen und glücklicherweise auch keine mit Persönlichkeitsstörung und/oder Demenz, aber ich habe noch sehr viel gelernt.
 
Schließe mich auch der ICHWILLEINBUCH-Fraktion an!:grin::omg:
 
ich brauch mindestens 3🙂
 
Ich will vor allem mal das Gesicht zum Autor sehen... 🙄 Ich bin total neugierig und kann mir beim besten Willen nichts vorstellen... 😀

Aber ein Buch würde ich auch nehmen!! :muhaha:
 
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Na, bei einem "Sepp" stelle ich mir einen Rauschebart vor, ein kariertes Hemd und Lederhosen 😛.
 
Naja, ich hätte von dem vermeintlichen "Rauschebart" auch gern 2 Exemplare, unbedingt!
 
Tag 57 – Tröpfche für Tröpfche

Moin!

Ich nehme auch ein paar Bücher!

Schließe mich auch der ICHWILLEINBUCH-Fraktion an!

ich brauch mindestens 3

Aber ein Buch würde ich auch nehmen!!

Naja, ich hätte von dem vermeintlichen "Rauschebart" auch gern 2 Exemplare, unbedingt!

So, das wären dann 34 und ein paar… Falls in dem letzt-zitierten Post Bücher gemeint sind. Werde wohl tatsächlich einfach mal so zwischendurch damit beginnen, mal schauen, wie sich das entwickelt.

Na, bei einem "Sepp" stelle ich mir einen Rauschebart vor, ein kariertes Hemd und Lederhosen.

Pseudonym, das. Eigentlich vielmehr nordisch by nature. Fischerhemd, Gummistiefel und glattrasiert. Aber „Fiete“ war schon vergeben, als ich mich angemeldet hab‘.

Das Wochenende haben wir nun erfolgreich hinter uns gebracht. Ich habe jetzt eine neue Klo-Schaufel, Deluxe, teurer, stabiler, mit kleineren, runden Löchern. Damit kann man nun auch die kleineren Knötzchen (!!) super mit heraussieben. Sie wird auch nicht so schnell brechen.

Aber, wie das immer so ist, hat jedes Ding zwei Seiten. Das Schaufeln dauert deutlich länger, weil durch die kleinen Löcher natürlich auch weniger Sand rieselt. Man kann eben nicht alles haben, sagt meine Frau. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir die Schadenfreude in ihrer Stimme nur einbilde.

Gestern, gegen Mittag, fällt meiner Frau ein, was sie für das sonntägliche Abendessen noch aus unserem Tiefkühlschrank benötigt. Super, ich darf den Zugang durch die Kammer freiräumen. Dann der Schock: Unter dem Kühlschrank steht eine Pfütze. Spontan fallen uns 2 Möglichkeiten ein: Entweder ist das Gerät spontan verstorben und hat, auf seinem Weg in die ewigen Jagdgründe, seinen kompletten Inhalt gleich mitgenommen, der jetzt verdorben im Inneren vor sich hin gammelt oder eine unserer Katzen hat sich mal wieder in freier Wildbahn erleichtert.

Ein Blick in den Froster schließt Variante eins aus. Alles kalt, beinhart und nix Flüssiges zu entdecken.

Kann’s denn wahr sein. Die Miezen lieben diese Kammer, sie springen mit Vorliebe hinein und klettern über all‘ das Zeug, was vorn am Eingang steht, wann immer sie sich an uns vorbeimogeln können. Da hinten drin kann man herrlich herumschnuffeln. Andere Dinge kann man dort ebenfalls bestens verrichten, wie es scheint.

Wir beschließen, die komplette Kammer, samt Regalen und allem, was da noch so drin herumsteht, auszuräumen. Dabei finden wir Erstaunliches, längst verloren Geglaubtes taucht wieder auf. Der Bestand an Dornfelder-Flaschen ist weitaus höher als vermutet, es tauchen noch weitere 3, versteckt unter dem Getränkeregal, auf.

In einer Kiste mit Autozubehör findet sich ein Etui mit Reifenmarkern. Die gibt’s die Woche auch beim Discounter, da muss ich jetzt Gott sei Dank nicht mehr mit, das spart Diskussionen, und wahrscheinlich hätte ich sie eh‘ nicht kaufen dürfen. Die Dia-Leinwand, die hatte ich in den letzten 10 Jahren, seit die digitale Fotografie Einzug gehalten hat, nicht mehr vermisst. Ein Kompressor für den Anschluss an die Steckdose im Auto. Und ich schlepp‘ letzte Woche Lara’s plattes Einrad zur Tankstelle zum Aufpumpen… Wusst' ich gar nicht mehr, dass wir so'n Ding haben...

Und jede Menge anderes Zeug. Die Katzen lassen sich derweil nicht blicken. Die wissen wohl, warum.

Zwischendurch erscheint aber unsere Tochter in dem Chaos, die ihre Englisch-Vokabeln für den heutigen Test gelernt hat, nun Freizeit hat und entsprechend aufgedreht ist. Sie findet den mittlerweile komplett vollgeräumten Flur höchst interessant, und möchte, während sie die ebenfalls jetzt im Flur gelagerte Packung Weihnachtskekse aufreißt, von sämtlichen Limonaden und Frucht-Drinks probieren, die wir bei der Aktion gefunden haben.

Und sie verleiht ihrer Sorge Ausdruck, durch den jetzt sehr engen Flur morgen früh eventuell mit dem Schulranzen nicht hindurch zu passen, sie rät uns, uns zu beeilen und den Kram dann zügig wieder in die Kammer zurück zu bringen. Außerdem sieht das doch auch völlig doof aus, so. Das soll ja wohl nicht so bleiben. Wenn nun einer kommt.

Wir haben gerade alle Hände voll. Das ist ihr Glück. Meine Frau und ich fauchen deshalb lediglich zeitgleich, den Katzen nicht unähnlich, aber lauter. Sie nervt.

Da versucht man, das erste Jahr lang, diesem Kind höchst engagiert das Laufen und Sprechen beizubringen, nur um dann die restlichen 20 oder so Jahre verzweifelt zu hoffen, sie möge mal 5 Minuten still sitzen und die Klappe halten.

Endlich ist die Kammer leer. Es stellt sich heraus, dass ein Rückspülfilter in der Hauptwasserleitung der Übeltäter ist, er hat einen Haarriss. Toll, das heißt, Wasser komplett abdrehen, wenn wir nicht gerade in der Nähe der Kammer sind. Das heißt auch, alles so stehen lassen, bis ein Monteur da war. Ich erkläre unserem Kind die Zusammenhänge, langsam und eindringlich. Noch so ein paar launige und unbedachte Bemerkungen von ihr über das derzeitige Aussehen unseres Flurs könnten ihr womöglich schlecht bekommen.

Aber, der Tiger und der Jaguar sind vollkommen rehabilitiert. Alles ist gut, brave Katz‘, feine Katz‘.

Die beiden haben es sich, während wir uns als Räumkommando betätigt haben, gemütlich gemacht und verdösen den Nachmittag.
So ist man bestens aus der Schusslinie.



und



Momentan übrigens doch eher mit etwas Sicherheitsabstand zueinander, Lilly reagiert gerade wieder mal sehr gereizt auf die Kollegin und attackiert öfter auch mal ohne Vorwarnung. Man zofft sich häufiger. Zurück auf Start, hat es den Anschein.

Aber ich habe, durch den freundlichen Verweis auf einen anderen Thread und Studium desselben, beschlossen, ab sofort eine neue Taktik zu fahren. Ich bin jetzt die Oberkatze und ich sage, wo’s langgeht. Es kann nur einen geben.

Es ist ein neuer Sheriff in der Stadt, Mädels, und er versteht keinen Spaß.

Gruß, der Sepp
 
35 und ein paar...

Nachdem ich hier Stück für Stück (alles auf einmal ging nicht, sonst wäre ich den Tag nicht mehr vom Laptop weg zu holen gewesen) gelesen habe, muss ich sagen Hut ab.

Meine letzte Zusammenführung (allerdings Katzen und Hunde) lief innerhalb 4 Wochen in aller Ruhe ab und ist seitdem völlig ok für alle. (außer wenn die Katzen mal wieder im Hundebett liegen, dann gibt gaaaanz verzweifelte Hundeblicke nach dem Motto "diese komischen Felldinger liegen auf meiner Decke und gehen nicht weg".

Ich finde super das du/ihr das so recht gelassen durch zieht und es sooo riesige Ergebnisse gibt. Rückschläge gibt es immer und es werden auch noch mehr kommen. Aber es wird immer besser werden!!!!

Ich reihe mich in die Buchfraktion ein.
Sepp für alle!!!

Grüße
Saskia
 
Ich möchte natürlich auch nochmal explizit betonen, dass bitte auch für mich ein Exemplar eingeplant werden muß 😛
....und von wegen "zurück an den Start". Meine Mädels finden sich auch noch nach einem Jahr "echt sch..." zumindest einmal die Woche 😛 Nur inzwischen hat man die Launen des Gegenübers meist im Blick und kann überflüßigen Ohrwatschen punktgenau ausweichen 😀 Mädels sind halt ein wenig ...🙄
 
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Sepp, wir haben die gleichen Sofas!

Was ich schon immer mal sagen wollte: Deinetwegen habe ich mich in diesem Forum angemeldet. Bei meinem Stöbern zu Katzenthemen entdeckte ich plötzlich den Titel deines Tagebuchs. Er hatte etwas hypnotisches. Ein Klick und es war geschehen: Die folgende Nacht verbrachte ich mit dem Lesen von Lillys und Mimis Anekdoten. Ich schleppte sogar den Computer mit ins Bett, was Freund und Katze gar nicht behagte. Am folgenden Morgen tätigte ich, gerädert und mit brennenden Augen, meine Anmeldung auf der blauen Seite. Und fragte mich, wo ich dir die verlorene Zeit in Rechnung stellen könnte.

Fazit: Dein Buch wird künftige Leser sicher ebenso fesseln. Inzwischen bereue ich, alles in einem Zug gelesen zu haben und jetzt knörig auf jeden neuen Erguss warten zu müssen.
 
Tag 58 – Law and order

Moin!

Ich reihe mich in die Buchfraktion ein.

… dass bitte auch für mich ein Exemplar eingeplant werden muß.

36 und ein paar.

Habe gestern übrigens mal spaßeshalber ein mögliches erstes Kapitel geschrieben. Gefällt mir noch nicht. Bin unzufrieden. Muss ich nochmal etwas umfrickeln. Von wegen copy-paste.

Neues vom Cat-Boss.

Es ist ja eigentlich zum Heulen. Der Entschluss steht, ich bin jetzt hier die Oberkatze. In meinem Hoheitsgebiet wird niemand gemobbt. Keiner wird verhauen. Hier herrschen Recht und Gesetz. Leg‘ dich nicht mit dem Sheriff an, wenn dir dein Fell lieb ist.

Kaum lasse ich mich auf meinem Sessel nieder, um das weitere Vorgehen in aller Ruhe zu überdenken, da tut unsere Erstkatze das Gleiche, direkt neben mir. In perfekter Kraul-Reichweite und –Position, und sie schaut mich auch so an. Sie will es, und sie will es jetzt. Sie streckt mir sogar ihren langen Hals hin, damit ich den nicht womöglich vergesse. Das hat die in den letzten zwei Wochen überhaupt nicht mehr gemacht, außer im Bett. Außerdem hat sie wieder bei mir genächtigt und mich in den Schlaf geschnurrt. Feine Katz', brave Katz'...

Wie soll man denn da jetzt streng mit ihr sein, bitte? Bin nun eher milde gestimmt, eigentlich…

Und sowieso, da schieß‘ ich mir ja gleich wieder in’s eigene Knie. Von hinten. Sobald ich sie nun also auf Katzenart zusammenscheiße, weil sie Mimi wieder mal drangsaliert, kann ich garantiert lange warten, bis ich wieder mal einen Tiger zum Kraulen oder zum Einschlafen habe.

Sei’s drum.

Der Mann des Gesetzes wird natürlich nur bei groben Vergehen eingreifen, ich will schließlich keine Katze verunsichern, aber wenn es erforderlich scheint, wird der Aggressor, also meist Lilly, deutlich zur Ordnung gerufen werden. Nötigenfalls muss ich sie auch einmal anpusten oder anknurren.

Überhaupt, die Biester verhalten sich so, als könnten sie Gedanken lesen. Kaum macht man zu irgendeinem Thema eine Feststellung oder trifft eine Entscheidung, ist die gesamte Situation in Sekundenbruchteilen sofort komplett anders. Das ist psychologische Kriegsführung, was die mit mir anstellen. Ich frage mich, ob und wie ich das möglicherweise für mich nutzen kann.

Ich sollte vielleicht versuchsweise mal einen ellenlangen Beitrag darüber schreiben, wie die zwei sich stundenlang gegenseitig an die Gurgel gehen und sich dabei zu massakrieren trachten. In genau dem Augenblick, in dem ich ihn online schicke, werden sie sich dann vermutlich spontan um den Hals fallen.

Den Nachmittag habe ich, zur größten Freude meiner Tochter, mit Knurren-Üben verbracht. Die Reaktion meiner Frau ist anders, sie sagt nichts, sie guckt nur so merkwürdig. Fast wie Mitleid. Ich glaube, so langsam hält die mich für komplett bescheuert.

Als ich dann beim Arbeiten bin, läuft Mimi gerade in die jetzt komplett leer geräumte Kammer, in der lediglich der Tiefkühlschrank sowie ein Auffanggefäß für den immer lebhafter tropfenden Rückspülfilter steht. Der gerufene Monteur ist übrigens offensichtlich nicht extrem bestrebt, mein bester Freund zu werden. Er hat sich noch nicht gemeldet. Kaum jedenfalls nimmt Lilly das aus den Augenwinkeln wahr, rennt sie hinterher, um Mimi in der Kammer zu belauern und anzugreifen.

Das Maß ist voll. Jetzt ist sie fällig. Nächstes Mal gehe ich hinterher.

…und es lässt nicht lange auf sich warten. Mimi flüchtet oben auf den Küchenschrank, und Lilly steigt ihr nach oben nach. Ich greife mir einen Stuhl, damit wenigstens die Kopfhöhe stimmt, und als sie Anstalten macht, Mimi zu attackieren, knurre ich sie an. Ganz kehlig, so von unten `raus. Klingt irgendwie böse, gefährlich. So kann nur der Sheriff knurren. Die Alpha-Katze. Und dann starre ich sie an.

Der Tiger hält inne. Hey, was war denn das? Sie kommt an die Schrankkante, schaut mich amüsiert an, schnuffelt an meiner Nasenspitze und gibt mir schließlich einen zarten Nasenstüber. Niedlich, aber reg‘ dich doch nicht so auf. Musst du nicht so `rumknurren, hier. Dann leg‘ ich mich eben hin, wenn dich das glücklich macht. Das mit Mimi kann ich ja immer noch machen, wenn du hier wieder weg bist.

Das leise Gekicher meiner Frau tut mir fast körperlich weh. Erst bin ich froh, dass wenigstens Lara das nicht gesehen hat, aber ich fürchte, sie wird es umgehend erzählt bekommen. Die beiden haben leider einen sehr ähnlichen Humor.

Da Mimi sich die letzten Tage wegen des Terrors, den Lilly zur Zeit veranstaltet, eher oben im Schlafzimmer aufgehalten hat, bin ich nun nicht mehr gewillt, das Verhalten zu akzeptieren. Der Tiger soll schon merken, dass nicht alles toleriert wird. Allein, mit meiner Vorgehensweise stimmt offensichtlich etwas nicht. Das muss noch verbessert werden, die nimmt mich ja kein Stück ernst.

Der respekteinflößende Sheriff von Dodge City bekommt vom Pferdedieb doch auch nicht sanft das Haar gestreichelt, och, mach‘ doch mal nicht so ’ne Welle, hier, du…

Unser Pferdedieb liegt jetzt wieder neben mir. Kraul‘ mich.

Gruß, der Sepp
 
... meine drei Kollegen schauen mich grad entgeistert an und fragen, was ich geraucht habe.

Ich liege unterm Tisch und halte mir den Bauch vor Lachen!!!
 
Meld mich auch noch mal kurz zu Wort: Will auch ein Buch haben!!!! Oder 2 oder 3 (kann man super verschenken!).

Und drieddel nich so lange an den Kapiteln rum. 😉 Das, was Du hier geschrieben hast, in dem Tonfall, mit den Ausdrücken - das ist einfach klasse! So natürlich und spontan! Ändere nicht zuviel dran, es kann eigentlich nicht besser werden als das hier! 😀
 

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