Dilemma: Wie soll es für unsere Katze weitergehen?

  • Themenstarter Themenstarter Sepp
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Tag 92 – Ein Freund, ein guter Freund...

Moin!

Wie wir in der Zwischenzeit feststellen mussten, lässt unser Tür-Management, besonders, was die Haustür angeht, durchaus hinlänglich Raum für Verbesserung. Suboptimal. Man könnte auch sagen, es ist miserabel, nicht belastbar, in höchstem Maße unsicher und eventuell stellen wir uns auch einfach nur zu blöd an.

Das selbe Debakel, nämlich Katze ungebremst und ungefragt durch die Tür, das uns am Freitag, spät nachmittags nach dem Großeinkauf, in helle Aufregung versetzt und meine Nackenhaare dazu gebracht hat, senkrecht abzustehen, ist uns gestern gegen Abend schon wieder passiert, nur anders `rum, diesmal.

Ich hatte mich nachmittags, wie gewohnt, auf mein Bike geschwungen und bin fast 2 Stunden durch den dichten Nebel gezischt. Herrlich. Als ich dann, völlig außer Atem, endlich wieder daheim ankomme, werde ich vor dem Schuppen bereits von meinem ganz persönlichen Begrüßungskomitee empfangen. Hallo Günter, ich freue mich auch, dich zu sehen.

Der Kater ist offensichtlich schon etwas länger ungekrault und nun fest entschlossen, das umgehend zu ändern, und so dauert es, bis sich der Kater, endlich zufrieden gestellt, gemütlich von dannen macht und ich mein Rad wieder ordnungsgemäß verräumt habe.

Es ist zwischenzeitlich dunkel geworden, und so schaue ich, zur Sicherheit, lieber nochmal genau, ob unser freundlicher Besucher sich nicht etwa doch wieder im Schuppen versteckt hat, aber nein, jetzt höre ich ihn schon, wie er bei unseren Nachbarn zur Linken vor der Tür sitzt und um Einlass maunzt, sie mögen ihn auch und er ist dort ebenfalls immer willkommen.

So sammle ich also mein ganzes Geraffel, was man unterwegs so braucht, zusammen und beginne, mich der Haustür zu widmen. Nach der Erfahrung am letzten Freitag sind bei sämtlichen Handgriffen daran nun wieder alle Sinne auf’s Äußerste geschärft, es herrscht Konzentration pur und ich agiere mit höchster Vorsicht. Nach dem Aufschließen öffne ich die Tür nur einen Spaltbreit, viel schmaler als ein Katzenkopf, und nur so weit, dass ich gerade in den Flur hinein und auf die links von der Tür nach oben führende Treppe hinauf schauen kann. Ihr schmiert mich nicht mehr an, hier geht mir keiner mehr stiften.

Als Lara, die mich kommen hört, von drinnen Entwarnung gibt, weil sie gerade mit beiden Miezen oben in ihrem Zimmer ist, bin ich entspannt, öffne die Tür und gehe in’s Haus. Direkt hinter mir schließe ich die Tür schnell wieder, alles gut, nichts passiert. Als meine Frau aus der Küche kommt, um zu schauen, ob ich mir nicht eventuell unterwegs Erfrierungen zugezogen habe, huscht ein pelziger, getigerter Schatten durch den Flur und um’s Eck in’s Wohnzimmer. Nichts Neues dabei, das kennen wir ja, hier huschen ständig irgendwelche Schatten durch die Gegend.

Ich beginne, in Richtung Küche blickend, da ich mich parallel bei meiner Frau über die neuen Errungenschaften, die sie zwischenzeitlich beim Einkaufen ergattert hat, kundig mache, mich meiner Sportklamotten zu entledigen, als Lilly gemütlich von hinten die Treppe herunter hüpft und mir zärtlich durch die Beine streicht. ???

Mo-ment mal.

Ich bin doch nicht blind, ok, eine leichte Presbyopie vielleicht, nachlassende Sehschärfe beim Lesen, sie sagen, es wäre altersbedingt, aber was wissen die schon, mit einer Lesebrille kann ich die schwächer gewordene Naheinstellungsfähigkeit ganz wunderbar ausgleichen. Aber der Tiger, der ist doch eben schon mal in’s Wohnzimmer gelaufen, hab‘ ich doch genau gesehen, ganz bestimmt sogar.

…und da löst meine Frau, die gerade saubere Weingläser in den Wohnzimmerschrank bringen will, auch schon das Rätsel, sie beginnt, nervös zu lachen, scheint sich jedoch der Situation aber nicht ganz sicher zu sein, es schwingt so ein spezielles "Oh-ooh" im Unterton mit: Ja, hallo Günter, wer hat dich denn `reingelassen?

Aha. Unglaublich, ich muss so auf das Geschehen hinter der Tür geachtet haben, dass mir Dasselbe vor der Tür komplett entgangen ist, er wird mir wieder einmal zwischen den Füßen hindurch geflitzt sein, das ist ja nicht sein erster Besuch im Haus bei unseren Mädels.

Just in dem Moment beschließt der Kater vermutlich, dass es nun an der Zeit wäre, sich seinen alten Fressplatz in der Küche mal etwas genauer anzusehen, und trifft auf dem Weg dorthin, genau an der Ecke, quasi Nase an Nase auf Lilly, die, zur Salzsäule erstarrt, stehen bleibt, ähnlich wie ich selbst. Was ist das? Wo kommt der denn her? Was macht der hier?

Ebenfalls zeitgleich treten nun auf: Lara, von oben, die irgendwie gehört hat, dass sich unten etwas abspielt; sie weiß noch nicht was, könnte aber interessant sein, also geht sie, rein investigativ, mal schauen. Begleitet wird sie von Mimi, die einfach so, spaßeshalber, neben ihr hertöffelt, ohne Grund, ohne Antrieb, ohne Ahnung. Beide erstarren ebenfalls, genau wie meine Frau, die nun vorsichtig aus dem Wohnzimmer schaut.

Jetzt sind alle erstarrt, nur Günter nicht, und es ist definitiv einer dieser Momente, wo ich bereit wäre, größere Opfer zu bringen, würde dafür meine Kamera umgehend und vor allem aufnahmebereit in meiner Hand erscheinen. Lilly und Günter schauen sich an, Günter kommt näher, und das Bild vom Wochenende wiederholt sich, nur ohne Scheibe dazwischen, dieses Mal, es gibt ein paar echte Nasenküsschen, ganz old school, wie es sich für nette Katzen gehört.

Geistesgegenwärtig hat Lara, nun, da es friedlicher zu sein scheint, als zunächst erwartet, wieder entstarrt, derweil die Leckerlie-Dose geholt, und beginnt jetzt, alle drei Katzen im Flur mit den Snacks zu versorgen, was auch dort allerseits zur Entspannung beiträgt. Nur Mimi, sonst, an der Terrassenscheibe dem Besucher stets wohlgesonnen, faucht ein bisschen vor sich hin, sobald Günter auch nur in ihre Nähe guckt. Den Angehimmelten nun unvermittelt auf einmal direkt live vor sich zu haben, irritiert sie offenbar doch gewaltig, und dass Lilly mit einem Male so gelassen und freundlich reagiert, kann sie anscheinend auch nicht ganz verstehen.

Der Tiger bleibt aber tatsächlich ganz cool, sie beschnuppern sich noch etwas, bis Günter die ganze Sache doch zu heikel wird, mit all‘ den Menschen und Katzen in diesem Flur, und er sich wieder vor die Tür setzt und in gewohnter Weise Auslass begehrt, Miau, kann ich jetzt `raus, bitte!?!

Klar kannst du. Lara und meine Frau achten auf unsere beiden Mädels, während ich die Tür für den Kater öffne, der daraufhin elegant in’s Freie entschwindet. Unsere beiden gehen indes sofort zur Tagesordnung über, so, als wäre überhaupt nichts gewesen.

Zur Abwechslung bin ich jetzt mal ganz froh, dass sie sich nicht so verhalten haben, wie wir es erwartet hätten. Mal schauen, was sie das nächste Mal an der Scheibe machen, wenn der Besucher wieder vorbei kommt.

Doch ganz nett? Ein neuer Freund, vielleicht?

Gruß, der Sepp
 
A

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Oh wie Süß. Guenther ist der Größte.
 
Im Hause Sepp ist immer was los, herrlich 😀
Und die Mädels sind immer für eine Überraschung gut.

Kompliment auch an Deine geistesgegenwärtigen zweibeinigen Mädels: Die sind ja ganz schön gelassen ob des Eindringlings Günter...

Kurz OT: Bitte kläre einen Fan der ersten Stunde auf: Rennrad oder Mountainbike ?
 
Günter ist wirklich klasse! :pink-heart:

Mal ganz ehrlich: ihr könnt doch dort nicht wegziehen wollen. Was wird dann
aus Günter? 🙄
 
Schade... Heute nichts neues? Dachte könnte mich etwas ablenken... Naja... Vielleicht ja morgen wieder.

LG
 
Schade... Heute nichts neues? Dachte könnte mich etwas ablenken... Naja... Vielleicht ja morgen wieder.

LG

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Tag 93, 94 – Mir ist grad'... so fad'...

Moin!

Rennrad oder Mountainbike ?

Die echte, wahre Glaubensfrage… Weder noch, derzeit. Ich habe zwei Cross-Bikes, ein Hybrid aus Rennrad und Mountainbike, 28“, aber leicht, genau richtig hier, wo keine Berge wachsen und es schnell sein soll, auch, wenn der Weg mich mal durch den Wald oder über’s Feld führt. Falls es dort, wo wir nächstes Jahr hinziehen, bergig wird, ist aber ein MTB-Hardtail in Planung.

Ihr könnt doch dort nicht wegziehen wollen. Was wird dann aus Günter?

Aua, Salz in die Wunde… Darüber machen wir uns auch schon Sorgen, allerdings hat Günter dank seines sonnigen Gemüts viele Freunde hier. Eben gerade war er schon wieder an der Tür und wollte hinein. Er wird uns definitiv fehlen, das ist mal klar. Übrigens hat er die Katzenallergie meiner Frau geheilt, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Es scheint, als werfe die Vor-Weihnachtszeit schon ihre Schatten voraus, zumindest ist es immer noch entsprechend hektisch, das lässt einfach nicht nach. Entsprechend sparsam werden zur Zeit, zumindest tagsüber, unsere Miezen von mir beschäftigt, leider, aber das ist gerade mal nicht zu ändern. Außerdem ändert sich das, sobald Lara durch die Tür kommt, insofern kommen sie ja nicht ganz zu kurz.

Lilly findet sich mit der Situation sowieso wunderbar ab, und wenn ich wegen irgendwelcher Dinge im Haus unterwegs bin, finde ich sie, wenn ich dann wieder in’s Wohnzimmer zurück komme, meist oben, auf ihrem Lieblingsschrank, und so sieht sie mich dann an:



Sie ist keineswegs beunruhigt und scheint ganz froh darüber zu sein, dass sie einfach mal ihre Ruhe hat und keiner kommt, der sie dazu zu animieren versucht, irgendwelchen Federwedeln oder sonstigen obskuren Dingen hinterherzurennen. Sie ruht in sich, sie chillt, wie Lara sagen würde.

Dank meiner Englisch-Kenntnisse hatte ich zunächst übrigens vermutet, dass der, der gerade chillt, vermutlich fröstelt, ihm ist kalt, offenbar, aber weit gefehlt, heutzutage entspannt man sich chillenderweise. Muss man auch erstmal drauf kommen.

Da mir Lilly zur Zeit erfreulicherweise wieder sehr wohlgesonnen ist, kommt sie oft vom Schrank herunter, wenn ich mich auf meinem Sessel zum Arbeiten niederlasse, und legt sich daneben, in typischer Kraul-Mich-Haltung, tiefenentspannt, den Hals lang gereckt, ge-chillt, sozusagen. Wenn sie es besonders gut mit mir meint, hüpft sie neben mich, lässt sich dort beidhändig bearbeiten und quetscht sich dann, laut schnurrend, neben mich unter das Tablett, auf dem mein Laptop steht.

Größere Bewegungen sind dann natürlich keinem von uns mehr möglich, aber das ist auch nicht erforderlich, solange ich die Hände meist, bis auf ein paar regelmäßige Streicheleinheiten, frei habe zum Arbeiten, ist alles gut, angenehm warm am Bein und überhaupt sehr kuschelig.

Die nächste Investition ist auch schon beschlossen, wir brauchen einen W-LAN-fähigen Drucker, weil der Tiger es mir jedes Mal übel nimmt, wenn ich irgendwelche Unterlagen ausdrucke, denn dazu muss ich, samt Rechner, aufstehen und mich an den Wohnzimmertisch setzen, der Drucker ist in dem Sideboard versteckt, auf dem auch der Familien-PC steht, und das Kabel ist viel zu kurz. Lilly findet das äußerst ungemütlich von mir.

Mimi ist da insgesamt ganz anders drauf. Sie würde gerne andauernd bespasst werden und läuft daher in diesen Tagen gerne schimpfend durch’s Haus. Bin ich auch hier in den Räumen unterwegs, habe ich sie meist zwischen den Füßen, ein Wunder, dass ich noch nicht lang hingeschlagen bin. Sie freut sich, im Gegensatz zu ihrer Kollegin, auch, wenn ich den Gang zum Drucker antrete. Überhaupt findet sie Drucker höchst interessant, da passiert schließlich endlich `mal was.



Anfänglich hat sie versucht, herauszufinden, wohin das gerade eingezogene Blatt denn nun genau verschwindet, das hat aber, nach ein paar Totalverlusten an diversen Briefen, die, aufgrund teils erheblicher Kampfspuren, statt in’s Kuvert direkt in den Abfall gesteckt werden mussten, zum Glück nachgelassen.

Jetzt schaut sie nur noch zu, und freut sich über das gelegentliche Kopf-Kraulen von mir. Da hilft es ihr leider auch nichts, wenn sie ihre heißgeliebte Kordel, die meine Frau aus einer alten Jacke von Lara gefieselt und ihr irgendwann letztens geschenkt hat, anschleppt und mir auf den Fuß legt. Für mehr als ein kurzes Wedeln damit reicht manchmal eben die Zeit nicht, die Post geht um 11, bis dahin müssen die Briefe fertig sein.

Also schleppt sie die Schnur zum nächstgelegenen Teppich und versucht verzweifelt, sie darunter zu vergraben. Fruchtlos, klar, weil weder Teppich noch Fußboden nachgeben.



Das tut sie aber trotzdem mit einer derartigen Hingabe, dass ich mir Sorgen mache, ob sie eventuell gar nicht merkt, dass das Unterfangen von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Andererseits, so ist das Mädel beschäftigt und ich kann weiterarbeiten, solange ich mich von Mimi’s angestrengtem Grunzen nicht stören lasse.

Wenn sie dann doch irgendwann merkt, dass sich beim besten Willen kein Loch in’s Laminat graben lässt, und auch immer noch keiner zum Spielen mit ihr Zeit hat, macht sie eben Sport. Handstand.



Dann kommt sie wieder zu mir. Und schaut mich an. Ich kenne den Blick. Lara kann das auch, meist im Sommer, im Garten, und gerne auch im Urlaub, wenn ich mir eben alles optimal hingerückt habe, Musik, Getränk, Buch, Snack, und die optimale Position im Liegestuhl gerade gefunden habe…

...Papa, mir ist langweilig…

Gruß, der Sepp
 
Auf jeden Fall hast du sportliche Katzen ich glaube das kann nicht jeder aufweisen😀 zumindestens ich nicht😳😉.
 
Aua, Salz in die Wunde… Darüber machen wir uns auch schon Sorgen, allerdings hat Günter dank seines sonnigen Gemüts viele Freunde hier.

Ok, dann hol ich nochmal den Salzstreuer raus... 🙄 😛

Ich würde die Liebe einer Katze (in dem Fall die von Günter) nicht unterschätzen. Die Menschen meinen immer, dass die Tiere eben schnell vergessen. Eine Bekannte erzählte mir jedoch eine andere Geschichte.

Als ihr Kater jung war hatte er eine Freundin. Es war eine Nachbarskatze, die jeden Tag über die Dächer zu ihm ans offene Fenster kam und ihn in seiner Dachgeschoß-Wohnung besuchte. So saßen die Beiden Nase an Nase zusammen und schauten über die Dächer in den Sonnenuntergang.

Eines Tages kam sie nicht mehr wieder. Ihre Menschen waren mit ihr weggezogen. Katers Frauchen erzählte mir, dass er noch über ein Jahr immer
an gewohnter Stelle auf seine Freundin gewartet hat und nicht verstehen konnte, warum sie nicht kam. Sie war die Liebe seines Lebens.

Und was Günter betrifft: was hat er sich Mühe gegeben mit Lilly anzubandeln... Er war ja unermüdlich und hat nicht aufgegeben. Und nun so ein schöner Erfolg! :pink-heart:
Das darf man doch als Mensch so gar nicht gefährden.... 🙄 😀
 
Mei Sepp - ob man nun mit zwei oder drei Katzen umzieht... DAS macht den Braten doch auch nicht mehr fett 🙄
 
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Tag 95 – Pst, Kurt!

Moin!

Mei Sepp - ob man nun mit zwei oder drei Katzen umzieht... DAS macht den Braten doch auch nicht mehr fett

Ich bin mir einigermaßen sicher, dass Günter’s Zweibeiner das vermutlich ganz anders sehen werden. Mit denen haben wir eigentlich bislang ein sehr freundliches Verhältnis. Das wäre dann ganz eindeutig Catnapping, ein Straftatbestand. Tüten klauen, naja, ein Kavaliersdelikt, aber ganze Kater einsacken?!!?

Aber: Wir haben etwas Neues. Am Dienstag war meine Frau, als ich mit dem Rad unterwegs war, einkaufen, und sie war dabei auch in einem Zoo-Fachgeschäft. Komisch, wenn ich dabei bin, geht sie da nie gerne mit mir hinein… Aber das liegt vermutlich am unterschiedlichen Einkaufsverhalten von Männern und Frauen. Ich bin dort in 4 Minuten fertig und habe den Korb voll, während sie noch am ersten Regal schaut.

Ähnlich dem in diesem Forum oft zitierten abweichendem Spielverhalten von kleinen Katern und Katzen, wo der Kater irgendwann auch frustriert ist, weil die Katze sich nicht so gerne prügeln mag, wie er, kaufe ich eben auch ganz anders ein als meine Frau. Das mit dem Frust des Katers kommt dann bei mir ebenfalls, später, wenn sie versucht, mir zu erklären, was ich da wieder für’n komplett überteuerten Mist angeschleppt habe.

Unverständlich, dabei beschaffe ich die nötigen Dinge absolut zielorientiert. Old school, ich gehe in ein Geschäft, suche mir das Produkt aus, das ich brauche, und kaufe ebendieses. 5-Minuten-Sache, maximal. Es würde mir beispielsweise niemals in den Sinn kommen, ein gewolltes und dazu drei eigentlich ungewollte Teile zu kaufen, nur, weil man einen Gutschein hat, der eben lediglich in dieser Kombination gilt.

Meine Frau geht da ganz anders vor. Jeder noch so profane Einkauf muss genau überlegt sein. Zunächst werden Prospekte gewälzt, wir bekommen die schließlich zweimal die Woche stapelweise in den Briefkasten geschmissen, für mich ist das bestenfalls Brennmaterial zum Kamin anheizen, für meine Frau hingegen eine schier unerschöpfliche Informationsquelle, die genauestens studiert werden muss. Es gibt Schnäppchen… Überall...

Man kann, je nach Lust, Laune und verfügbarer Zeit, auch noch das Internet konsultieren, so man denn Spaß 'dran hat. Dann wird ein Plan gemacht, die Einkaufsroute betreffend, der allerdings im Zuge der dann folgenden Tour mindestens 5-mal geändert und angepasst wird, weil, man könnte ja auch noch 5 km weiter fahren, da gibt es zwar exakt die gleichen Sachen, aber schauen sollte man schon, zur Sicherheit… Ich krieg` `nen Anfall, wenn ich mir die selbe Packung Mascarpone erst in drei unterschiedlichen Geschäften ansehen muss, bevor ich sie dann kaufe. Gut, 5 Cent günstiger, aber 10 km und 1 Stunde Zeit verdödelt, bis dahin, und dass man einen lustigen Sonnenhut dazu geschenbkt bekommt, den nie jemand aufsetzen wird, reißt's auch nicht 'raus.

Andererseits, da meine Frau die bunte Blättersammlung diese Woche so penibel durchgeschaut hat, weiß sie auch, dass eines der wenigen, unabhängigen Haustier-Fachgeschäfte hier in der Gegend Katzentoiletten im Angebot hat. Mit Haube, Tür und Filter. Und Transportkörbe. Mit Gurt-Befestigung, für’s Auto. Pre-Christmas-Clearance-Sale, sprich: Schnäppchen.

Über diese Dinge hatten wir bereits gesprochen. Unsere Transportkorb-Lösung ist nicht optimal, wir haben einen Weidenkorb mit grenzwertigem Verschluss und einen anderen Behälter, bei dem bei der letzten Benutzung bei der Rückkehr das Gitter bereits lose war, alles Mist, da muss jetzt mal eine gescheite und belastbare Variante her.

Gleiches gilt für die Toilette, ich versinke hier zwar tagtäglich in Sandhaufen, die ich ständig zusammen fege, aber wir haben uns bislang noch nicht wirklich getraut, an den Rahmenbedingungen wie Streu oder Klo etwas zu ändern, damit sich nicht womöglich wieder eine unserer Miezen verpflichtet fühlt, ihrem Unmut über die Veränderung durch erneutes Wild-Pieseln Luft zu machen. Never change a winning team, andererseits nerven die Sandmengen, die hier überall herumfliegen, erheblich.

Daher bin ich dann doch höchst erfreut, als meine Frau ein Haubenklo und eine Transportbox anschleppt. Die Box ist klasse, wir beschließen sofort, noch eine zweite zu holen, und das Klo stellen wir ebenfalls gleich auf, unten, im Gäste-WC, mal schauen, ob es angenommen wird. Wir füllen die Streu direkt um, wegen des Geruchs, damit sie gleich wissen, was das neue Ding für einen Sinn hat, und im Notfall steht oben ja noch das alte. Die Tür lassen wir vorerst weg, wir wollen sie ja nicht gleich überfordern.

Und, trotz aller Bedenken, wird das Ding sofort benutzt, von beiden, gar kein Problem. Also mache ich mich am Mittwoch nachmittag auf und hole noch eine Box und noch ein Klo, letzteres tausche ich auch umgehend gegen das im Bad oben aus, und auch dieses wird gleich ausprobiert. Ich bin begeistert, allein der Zeitgewinn, durch den Wegfall des ewigen Sandkehrens…

Gestern früh liegt ein beträchtlicher Sandhaufen vor dem Klo oben. Nicht mehr verteilt, flächendeckend, dafür vor dem Eingang so hoch aufgetürmt, wie es mit dem rieselnden Zeug überhaupt geht. Wart‘, ich krieg‘ euch, flugs ist die bereitliegende Pendeltür montiert. Für Lilly kein Problem, Mimi scheint jedoch Angst vor dem Ding zu haben, das muss sie noch lernen, also bleibt das untere Klo zunächst noch türlos.

Es wird Abend, wir gehen in’s Bett, Mimi kommt, wie üblich in letzter Zeit, zu mir, probiert diverse Positionen aus, bis sie zwischen meinen Füßen einschläft.

Der Projektionswecker lässt mich wissen, dass es 01:32 ist, als ich mit einem nassen Fuß aufwache. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass es höchst wunderliche Auswirkungen auf die Blasenfunktion haben soll, wenn man im Schlaf durch irgendwelche Umstände eine nasse Hand bekommt. Da hab‘ ich mit dem Fuß ja nochmal Glück gehabt, was da alles hätte passieren können… Gar nicht auszudenken…

Das hab‘ ich jetzt von der Scheiß-Tür, morgen bau‘ ich die wieder ab, denke ich, während ich missmutig das Fach unter dem Bett im Gästezimmer auf der Suche nach einer Ersatz-Decke durchwühle. Beim Abziehen des Bezuges fallen mir auf einmal die Bröckchen auf, die darauf liegen: Ich bin gar nicht angepisst worden, sondern vollgekotzt, und ganz leise dazu. Gut, das macht’s jetzt auch nicht wirklich besser, irgendwie, aber zumindest die Tür kann `dranbleiben.

Es ist ja nett, dass sie immer wieder dafür sorgen, dass mir das Material zum Schreiben nicht ausgeht, aber muss es dann gleich so drastisch sein? Mal kuscheln, miteinander, da könnt‘ ich eine Woche lang 12 Seiten mit 20 Fotos füllen… Das wär‘ doch was…

Nachher bau‘ ich die zweite Tür an.

Gruß, der Sepp
 
Warum hat mich bislang niemand auf diesen Thread aufmerksam gemacht? Herrlich!! :yeah:

Ich habe jetzt in 2 Tagen den gesamten Thread durchgelesen und desöfteren herzhaft lachen müssen - Zumal ich meine beiden darin durchaus einige Male wiedererkannt habe.

Ich melde mich schon mal für 2 Buchexemplare an!

Übrigens hat er die Katzenallergie meiner Frau geheilt, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Ich seh förmlich vor mir, wie Du beim Schreiben dieses Satzes gegrinst hast - Du verstehst es wirklich, die Leser in Spannung zu halten!
Die Auflösung gibt es dann im Buch?

Und was Mimi's Faszination für den Drucker angeht:

http://www.youtube.com/watch?v=-scTJnUGTYE
 
Tag 96,97 – Hannibal im Nebel

Moin!

Ich melde mich schon mal für 2 Buchexemplare an!

Die neue Woche startet so, wie die alte geendet ist: Mit Nebel, Hochnebel und ganz vereinzeltem Sonnenschein. Erst am Donnerstag wird der Umschwung erwartet, die Meteorologen rechnen dann mit Temperaturen um 108, oder 110 oder 112 und ein paar und dann noch einige, glaube ich, bitteschön.

Heute sind wir alle drei kollektiv in Ungnade gefallen, in Sippenhaft genommen, sozusagen, wir waren gestern den ganzen Tag über unterwegs in Oldenburg, ich war mit Lara Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke für meine Frau einkaufen, das machen wir jedes Jahr, während meine Frau Zeit für all‘ die Läden hatte, in die ich sie sonst nur unter Waffengewalt begleiten würde, und so sind wir erst abends zurückgekehrt, das kommt bei unseren Miezen natürlich gar nicht gut an, das nehmen sie uns übel, allen Dreien.

Also werden wir, selbst heute noch, komplett ignoriert, während wir uns mit Lara, die nächste Woche eine Geschichtsarbeit schreiben muss, durch die drei Punischen Kriege ackern. Eigentlich Humbug, was in ihrem Buch steht, die Nummer mit Hannibal, seinen Elefanten und den Alpen. Wenn man sich mal die Landkarte ansieht, kann der doch nicht allen Ernstes so blöd gewesen sein, dass er von Sagunt in Spanien, im Großraum Valencia, über die Berge in Richtung Rom marschiert ist, jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch wäre doch am Ufer des Mittelmeeres entlang gelaufen, gerade, wenn man Elefanten dabei hat, die für ihre bergsteigerischen Fähigkeiten nun auch nicht ausgesprochen berühmt sind. Bergziegen vielleicht, ok, das wäre was anderes, aber Elefanten…

Im Übrigen habe ich letztens gelesen, dass nirgendwo im betreffenden Alpenraum jemals irgendwelche Knochen gefunden wurden, die darauf hindeuten könnten, dass sich irgendwann einmal ein Elefant in diese Gegend verirrt hätte, also ist die ganze Sache doch bestimmt ein Riesenschwindel, mit dem Hannibal im Kreis seiner Kollegen angegeben hat, oder aber die Geschichtsschreiber haben womöglich versucht, das an sich recht trockene Thema mit ein wenig exotischen Details zu würzen.

Aber da es nun mal so im Geschichtsbuch steht, mit den Dickhäutern, Hannibal und den Bergen, lernen wir den Unfug halt, es ist der Gesamtnote sicherlich nicht dienlich, wenn sich Lara mit ihrer Lehrerin in Diskussionen über die Glaubwürdigkeit überlieferter Angaben verstrickt, auch, wenn zugegebenermaßen erhebliche und überaus berechtigte Zweifel an deren Wahrheitsgehalt bestehen. Nun gut.

Die Tatsache, dass wir dem Tiger und dem Jaguar gestern von einem Geflügel-Metzger in der Innenstadt frische Hühnerherzen mitgebracht haben, um ihrer Verärgerung von vornherein ein bisschen vorzubauen, war am Abend nur von nebensächlichem Interesse, man musste eher schon dankbar sein, dass sie sich ihrem Futter überhaupt gewidmet haben, zunächst sah es so aus, als würden sie es beide verschmähen, aber Gier siegt über Stolz nach Punkten, und so setzen sie das Schmollen erst nach dem Abendessen fort, dafür aber umso ausgiebiger.

Dabei hatte der gestrige Tag so nett begonnen, beide waren morgens im Bett, mit Abstand zwar, aber ohne Stress miteinander, Kraulen und Schnurren ohne Ende, so muss das sein, so macht der Samstagmorgen doch erst richtig Spaß.

Als ich dann, wenig später, mit der Brötchentüte unterm Arm durch den dichten Nebel vom Bäcker zurückgeradelt kam, war mein Weg in’s Haus allerdings versperrt, Günter war wieder da, und er hatte eine Mission, ein klar definiertes Ziel und Günter war auch zu keinerlei Kompromissen bereit.

Er wollte in’s Haus, jetzt, es muss sein, keine Rücksicht auf Verluste. Da konnte ich anstellen, was ich wollte, egal, das war ihm völlig wurscht. Selbst die Leckerlies, die wir in weiser Voraussicht für genau solche Gelegenheiten im Schuppen deponiert hatten, ließen ihn komplett kalt, und das hatte ich nun wirklich noch nie bei diesem Kater erlebt.

Wir haben dann geschlagene 10 Minuten an der Tür verbracht, meine Frau innen, Günter und ich außen, die Tür eine Handbreit offen, und während wir oben beratschlagt haben, wie wir möglicherweise doch noch ein gemeinsames Frühstück organisiert bekommen würden, war der Kater unten emsig bemüht, die Tür aufzudrücken, mit allem, was seine 8 Kilo hergeben, ausgebremst lediglich durch den Fuß meiner Frau, die dadurch ein weiteres Öffnen der Tür verhinderte, während Lara versuchte, unsere beiden Katzen im Wohnzimmer zu beschäftigen und abzulenken.

Irgendwann wurde uns der ganze Zirkus dann doch zu bunt, soll er halt mitkommen, wenn’s Ärger mit den Mädels gibt, müssen wir ihn eben irgendwie wieder hinauskomplimentieren. Also geben wir auf, und Günter marschiert hocherhobenen Hauptes an uns vorbei in’s Haus, höchst aufrechte Statur, er hat schließlich etwas vorzuweisen, er hat den Sieg davon getragen, wir haben verloren. So muss es ausgesehen haben, als Hannibal das Schlachtfeld von Cannae verlassen hat, nachdem er das halbe römische Heer dort vernichtet hat. Nach dem Alpen-Schwindel war das.

Der Tiger und der Jaguar kommen neugierig in den Flur gelaufen, es gibt wieder ein Nasenküsschen für Lilly, und der Kater läuft weiter, in die Küche, setzt sich vor den Herd und maunzt freundlich, Mau, Hunger, bitte. Das gleiche Stangen-Leckerlie, das er draußen zuerst nicht wollte, hat nun eine Halbwertzeit von <1 Sekunde, es wird geradezu inhaliert, Gleiches geschieht mit seinem Trinknapf, weißes Wasser, auch der ist leer wie nichts.

Hierzu muss man wissen, dass Günter, auch bei sich zuhause, immer einen Schuss Milch in’s Wasser benötigt, sonst rührt er’s nicht an. Es genügen ein paar Spritzer, das Wasser muss trüb-weiß sein, undenkbar, dass er solch homöopathische Mengen überhaupt schmecken kann, aber die Färbung macht’s vermutlich. Wir haben’s ausprobiert, an einem der wenigen heißen Tage im Frühjahr, 30° plus, der Kater kommt hereingeschlichen, man sieht, er hat Durst, aber vor dem Wassernapf bleibt er sitzen, unbeweglich, es fehlt die Milch, das kann man so unmöglich trinken.

Er ist ein gut erzogener, netter Kater, Mau, Milch, bitte. Drei Tropfen, und alles ist gut, der Napf ist im Handumdrehen geleert.

Unsere zwei Mitbewohner sitzen indes nebeneinander im Türrahmen der Küche und beäugen ihn bei seiner Zwischenmahlzeit interessiert, keine Spur von Groll, keine Spur von Unsicherheit, kein Neid auf den Snack, unglaublich, das. Günter ist derweil fertig, er schaut sich nochmal um und läuft, an Lilly und Mimi vorbei, wieder zur Tür, Mau, kann ich `raus, bitte, und ist wieder verschwunden.

Ich hatte eigentlich befürchtet, dass wir ihn nun nicht so schnell loswerden, aber nein, es ging wohl nur darum, ein Exempel zu statuieren, die Dinge in’s rechte Licht zu rücken, ich kann auch `rein, wenn ich will, und wann ich will, nur, dass das klar ist. Gut, solange es unsere beiden nicht stört und sie nicht damit beginnen, sich hier zu dritt in die Wolle zu kriegen, soll mir das recht sein, momentan scheint es alle Beteiligten zu freuen.

Allerdings habe ich die Befürchtung, dass wir uns in der nächsten Zeit auf regelmäßigen Besuch einstellen müssen.

Gruß, und einen schönen Sonntag, der Sepp
 
Tag 98 – Wie zu erwarten war...

Moin!

Es war ja sonnenklar, dass es so kommen würde… Heute, nach dem Mittagessen: Radfahren, Zurückkommen, Weg versperrt, das gleiche Spiel wie gestern. Kaum habe ich den Hausschlüssel in der Hand, da kleben bereits geballte 8 Kilogramm Kater am Türspalt, und, wie gehabt, gerät dabei seine ansonsten makellose Erziehung und gewohnte Freundlichkeit komplett in Vergessenheit. Ich will `rein da, mach‘ hin.

Ich hab’s doch geahnt.

Meine Frau auch, sie hat für Günter, wie in alten Zeiten, als er bei uns ständig aus- und einging, schon ein Tuch bereitgelegt, um ihm die nassen und erdverschmierten Pfoten abwischen zu können. Wir haben hier zur Zeit dichtesten Dauernebel, der sich überall feucht niederschlägt, alles ist triefnass und schmierig, und entsprechend sieht des Kater’s Unterseite aus. Mit diesem Lappen bewaffnet steht sie bereits hinter der Tür, sie hat Günter durch’s Fenster gesehen, mich kommen hören und ihre Schlüsse daraus gezogen.

Also geben wir lieber gleich auf, anstatt noch länger letztlich nur fruchtlosen Widerstand zu leisten, und gewähren ihm wieder Einlass, und er stolziert, nach dem Prozedere der Pfotenreinigung, das er klaglos über sich ergehen lässt, erfreut in’s Haus. Heute hat er Zeit mitgebracht, um sein altes Reich mal wieder gründlich unter die Lupe zu nehmen, keine Rein-Raus-Nummer, wie die letzten Besuche, es muss alles inspiziert werden, er war lang‘ nicht da, und es gibt so viele neue Sachen hier, mittlerweile.

Zum Beispiel das Ding hier, das war doch früher nicht da…



Noch haben unsere Mädels nichts von seinem Besuch mitbekommen. Lilly döst auf ihrem Lieblingsschrank vor sich hin und Mimi, die neuerdings gelernt hat, wie man die Leiter zu Lara’s Hochbett besteigt, liegt bei unserer Tochter auf dem Kopfkissen und leistet ihr von dort Gesellschaft sowie geistigen Beistand bei den Hausaufgaben.

Als Günter das Gäste-WC verlässt, macht er das, was er immer macht, wenn er auf etwas Interessantes stößt, er kommentiert das soeben Gesehene. Riecht, als hätte da jemand `reingepisst. Keine Ahnung, was sie damit wollen. Mau.

Das reißt zunächst zeitgleich unseren Tiger aus seinem Schlummer wie auch unser Kind aus seiner Konzentration. Die Zimmertür von Lara, oben, fliegt auf: „Günter!“. Bemerkenswert daran ist, dass das höflich-interessierte „Mau“ von Günter rein lautstärketechnisch in absolut keiner Relation zu dem „Lara!“-Gebrüll steht, dass man aufwänden muss, um sie zum Abendessen zu rufen oder sie einfach nach unten zu bitten, um solch‘ nebensächliche Dinge wie ihren Lernfortschritt mit ihr zu besprechen.

Der Kater arbeitet sich zwischenzeitlich in’s Wohnzimmer vor, da steht auch so ein lustiges Ding, das er noch nicht kennt...



Günter verliert, nach ausgiebiger Begutachtung, das Interesse an dem Weidenkorb, entdeckt das Kratzbrett, das wir eigentlich für Mimi gekauft haben, wendet sich nun diesem zu und findet sofort heraus, dass man sich daran hervorragend den Kopf schubbern kann. Feine Sache, das.



Lilly, nun vollends erwacht, rafft sich auf und lässt, einigermaßen irritiert, den Besucher nicht aus den Augen. Was, zum Henker, macht der da?



Günter ist derweil zufrieden mit sich und der Welt. Seinen Kopf hat er sich wohlig und genüsslich gerieben und er hat gesehen, was er sehen wollte. Ein Snack wäre jetzt angezeigt, eine kleine Erfrischung, vielleicht. Gerade, als er sich der Küche zuwenden will, hüpft Lilly vom Schrank, und ich bekomme feuchte Hände.



Bussi. Jetzt aber ab, schauen, was Küche und Keller so zu bieten haben, das Klappern, das meine Frau mit dem Napf verursacht hat, hat er schließlich schon vernommen, es wird Zeit, sich zu stärken. Sein Weg dorthin führt ihn an Mimi vorbei, die unserer Tochter nach unten gefolgt ist und das Geschehen vom Wohnzimmereingang aus beobachtet hat, und zu ihrem Leidwesen wird sie wieder nicht so beachtet, wie sie es gerne hätte, was sie mit einem leisen, aber deutlichen Fauchen quittiert, das sie ihm mit auf den Weg gibt.



Günter ficht das überhaupt nicht an, ihn dürstet. Nach weißem Wasser.



Dass er dabei unter konstanter Beobachtung steht, macht ihm ebenfalls rein gar nichts aus.



Irgendwann ist auch der durstigste Kater satt, er lässt sich noch kurz zu einigen Stückchen der Stangenleckerlies überreden, die Lara nun unter den Dreien verteilt, und als er Lilly dabei irgendwie zu nahe kommt und sie nun doch die Pfote hebt, wart‘ ab, gleich setzt es was, entscheidet er sich für einen ehrenvollen Abgang und trottet zur Haustür.



Ich würde gerne gehen, bitte, Mau.

Gruß, der Sepp
 
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Wie war das noch gleich mit Big Brother is watching You???😀
 
*seufz* Günther! :pink-heart:
Den würde ich auch SOFORT adoptieren! :grin: Was für ein toller Kater!

*hüstel* Ich glaube er würde richtig gut zu Deinen Mädels passen...
JaJa, ich weiß, er hat schon liebe Dosis... :stumm:

Noch ein Seufzer: Eure Lilly sieht aus wie mein Sternenkater Felix :sad: R.i.P.
 
... und im Übrigen ist Günther derjenige, der dafür verantwortlich ist, dass die Dame des Hauses Katzen verträgt. Aber das ist eine andere Geschichte, nicht wahr?:aetschbaetsch2:
 
Ich habe mich nun endgültig in Günter verliebt. Kommt gleich nach Hänsel und meinen Patenfellchen.

Danke für die schönen Geschichten.
 

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