Tag 124 bis 145 - Wieder da!!!
Ein ganz besonders frohes und erfolgreiches Neues Jahr allen Mitlesern!
O weh, gerade habe ich die letzten Posts überflogen, ich hoffe, ich habe euch nicht zu lange warten lassen… Jetzt habe ich ein ganz schlechtes Gewissen…
Szenario:
Die Miezen haben das Auto vollgek..., die Tochter quengelte (wann sind wir da) und seine Frau hat ihn mit der Landkarte ins Nirwana gelotst
Nein, die Miezen haben nicht in’s Auto gekotzt, Lara hat hinten ein Video-Entertainment-System und ist somit bei langen Fahrten ruhiggestellt und weil meine Frau mich mit Begeisterung früher ständig irgendwohin geschickt hat, wo wir nicht hinwollten – „Ich glaube, da hinten hätten wir rechts gemusst… oder links…“, habe ich mir vor einiger Zeit ein Navigationsgerät zugelegt.
Ich hatte nur eine Menge zu tun und bin bis jetzt nicht an den Rechner gekommen. Jetzt aber wieder regelmäßiger, soweit möglich, versprochen. Es gibt einiges zu berichten.
Herzlichen Dank auch für die PN’s, die Sorge um unser Wohlergehen finde ich rührend, allerdings ist sie auch etwas unbegründet, alle 5 sind wohlauf. Wobei, noch `n paar Tage eingeschneit wär‘ jetzt auch nicht das Schlechteste. Ist irgendwie immer zu kurz, so ein Urlaub.
Wir haben die Zeit also hinter uns gebracht, und, um das Fazit gleich vorweg zu nehmen, wir würden es fortan immer wieder so machen und den Tiger und den Jaguar mitnehmen, wir haben es keine Minute bereut.
Als wir dann endlich dort waren, jedenfalls.
Die Fahrten waren, wie es zu erwarten war, nunja, bestenfalls grenzwertig… Obwohl das Eintüten, wie wir es in der Zeit vor dem Urlaub geübt hatten, einigermaßen reibungslos von statten ging. Das war vor allem deshalb so, weil unsere Mädels natürlich nur bedingt Freude daran hatten, über 10 Stunden in einer engen Kiste eingesperrt zu sein. Darüber haben sie uns dann auch sofort informiert. Umgehend, und vor allem konstant.
Miau, Miau, Miau.
Von der Nordseeküste bis in’s Steirische Salzkammergut. Unglaublich, aber danach waren sie noch nicht mal heiser. Wenn dann tatsächlich doch mal kurzfristig Ruhe war, weil es einer der Damen dann auf die Dauer doch zu blöd wurde und sie sich zum Dösen eingerollt hat, fing die andere wieder an. Das wiederum konnte unmöglich unbeantwortet bleiben, und so ging es dann halt die gesamte Fahrt hin und her. Wie beim Tennis. Miau. Miau.
Unser Mitleid war indes grenzenlos, und wir haben uns ernsthafte Gedanken darüber gemacht, ob unsere Entscheidung nicht doch eventuell falsch war. Obwohl, sie haben eigentlich nicht geweint oder geklagt. Das klingt anders. Sie haben vielmehr gemotzt. Nicht: „Was tut ihr uns an? Wir leiden entsetzlich.“, sondern eher: „Was’n Scheiß. Keinen Bock auf den Mist hier.“ Ich glaube, sonst wären wir tatsächlich umgekehrt.
Als wir dann nach rund 1.100 km und 10 Stunden Fahrtzeit unserem Urlaubsort näherten, breitete sich auf den letzten Kilometern eine gewisse Erleichterung aus, die bis ca. 500m vor dem Appartementhaus, in dem sich unsere Wohnung befindet, anhielt. An diesem Punkt löste sie sich allerdings schlagartig in Wohlgefallen auf, weil der Mercedes, der direkt vor uns den Berg zum Haus hinauffuhr, spontan beschloss, kurz stehenzubleiben. Es hatte den ganzen Tag über kräftig geschneit, und seine durchdrehenden Reifen mögen eventuell zu dieser Entscheidung mit beigetragen haben.
Da war’s dann natürlich um unseren Schwung auch geschehen, und so war es uns kurz vor dem Ende der Reise vergönnt, die neu gekauften Schneeketten sogleich ihrer Bestimmung zuzuführen. Dabei hat sich auch gezeigt, dass es nicht unbedingt in jedem Fall besser ist, auf das auch zumindest kurzfristige Überfliegen der Bedienungsanleitung gänzlich zu verzichten. Zwar haben wir damit die erste Steigung erfolgreich bewältigt und den Benz, der uns zunächst ausgebremst hatte, lässig hinter uns gelassen, wurden aber direkt danach, durch das Klappern und Schlagen im Radkasten, welches sogar das immer noch in gleicher Lautstärke im Innenraum zu vernehmende Miauen übertönte, verunsichert.
Der Vermutung meiner Frau, die Ketten wären eventuell falsch montiert, konnte ich spontan wenig entgegensetzen. Da das Miauen aber bereits seit Hannover-Ost erheblich an meinem Nervenkostüm gezehrt hat, habe ich mir dann doch die unverbindlichen Anwendungsempfehlungen durchgesehen, das Kettengestrüpp korrigierend neu geordnet und so waren wir 10 Minuten später mit den beiden Katzenkisten, der Tüte Katzenstreu, Futter und dem Katzenklo bewaffnet in der Wohnung. Interessant war, dass mit dem Verlassen des Autos sofort Ruhe war.
Die Hausmeisterin hatte bereits eingeheizt, ein übrigens nicht nur für die Tiere nicht unwesentlicher Faktor bei -10°C. Daher haben wir zunächst das Klo und das Futter im Wohnzimmer positioniert, dessen Tür für die Dauer des Ausladens des Autos geschlossen werden konnte, damit die beiden zunächst in Ruhe diesen Raum erkunden können.
Die Spannung steigt, wir öffnen die Kisten, und es dauert keine 5 Minuten, bis das Futter gefressen ist und das Wohnzimmer dem Tiger und dem Jaguar gehört. Und zwar in Gänze. Zunächst inspizieren beide jeden Winkel, aber auch wirklich jeden. Bis wir unser restliches Gepäck nach oben geschleppt haben, kennen sie jeden Schrank von innen und haben ihre Lieblingsplätze für die Dauer des Urlaubs, wie sich später herausstellen sollte, bereits gefunden und jeweils für sich belegt.
Lilly hat es sich, nach einem ausgiebigen Fangen-Spiel mit ihrer Kollegin quer durch den Raum, wie Lara, die bei den Mädels geblieben ist, berichten konnte, auf der großen Fensterbank über der Speicher-Heizung bequem gemacht, das war eigentlich klar, sie mag es warm und mit Aussicht, während Mimi den großen Sessel, der halb vor der Balkontür steht, annektiert hat. Sie liegt eben gern auf Sitzmöbeln.
…und ab diesem Moment ist es, als wären sie schon immer dort gewesen, und uns fallen Riesen-Steine vom Herzen. Die Fahrt hat keinerlei Nachwirkungen, alles ist gut, die Katzen sind sogar fröhlich `drauf, und das, wo ich mich eigentlich schon darauf eingestellt hatte, zumindest von Lilly die ersten 5 Tage unseres Urlaubs komplett ignoriert zu werden.
Besonderen Spaß haben die beiden an den ganzen Schränken und Schrankfächern, die dort überall untergebracht sind und aufgrund der Tatsache, dass es sich um eine Ferienwohnung handelt, auch eifrig zum Verstauen allerlei Utensilien und Klamotten genutzt werden und infolgedessen auch ständig geöffnet werden.
Dabei ist Vorsicht angebracht, kaum ist eine Schranktür offen, kann man sicher sein, dass umgehend eine Katze darin sitzt, egal, ob es ein Küchenschrank mit Töpfen ist, dessen Inhalt sofort laut scheppernd durcheinandergeworfen wird, oder ein Fach im Wohnzimmerschrank in knapp 2 Metern Höhe, das zur Aufbewahrung der Ski-Unterwäsche vorgesehen war, aber nach Öffnung desselben ohne feststellbaren Zeitversatz zur Katzen-Lagerstätte umfunktioniert wird.
Für die Nicht-Wintersportler sei an dieser Stelle angemerkt, dass sich gute Ski-Unterwäsche durch zwei wesentliche Qualitätsmerkmale auszeichnet, die sie auch für unsere Mitbewohner durchaus interessant macht: Sie wärmt, und sie ist weich. Fortan schaut also morgens, wenn wir uns rüsten, um auf den Berg zu fahren, ein Jaguar interessiert aus diesem Fach, und er gibt auch nur höchst widerwillig das Funktions-T-Shirt frei, auf dem er es sich gerade bequem gemacht hat, welches ich aber gerne bei der lausigen Kälte in den ersten Tagen unseres Urlaubes mit auf die Piste nehmen möchte, am Leib, vorzugsweise.
Weitere Berichte folgen. Muss die neu verkauften Bücher erstmal nachzählen...
Liebe Grüße, der Sepp