Sepp
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Tag 148 – 12-Taschen-Katzen
Moin!
Oh, das wusste ich ja gar nicht. Günter W. Katz.
Günter ist selbstverständlich auch wieder da, er hat überhaupt auch gar nicht lange auf sich warten lassen. Wir sind letzten Mittwoch abends gegen 6 hier wieder angekommen, und da die Mädels bei der Rückfahrt in etwa den gleichen Spaß hatten wie bei der Hinfahrt, haben wir beschlossen, sie zunächst mit ordentlich Futter oben im Bad mit geschlossener Tür ankommen zu lassen, damit sie die Strapazen abschütteln und wir derweil das Auto ausladen können.
Nach dem Öffnen der Kisten ist es wie bei der Ankunft in Österreich, nach 5 Minuten ist alles gut, das Futter verdrückt und die beiden zum Spielen aufgelegt. Entsprechend beruhigt beschließen wir, uns umgehend dem Entladen des Auto‘s zuzuwenden. Soweit der Plan. Kaum ist jedoch die Haustür geöffnet, steht unser gemeinsamer Freund mit großen Augen im Flur, Günter Willi Katz.
Er hat seinen Urlaub offensichtlich auch sehr gut überstanden und beginnt unverzüglich damit, sämtliche Räume des Hauses abzulaufen. Er sucht den Tiger und den Jaguar, soviel ist schnell klar, und er lässt sich, völlig untypisch für den Kater, auch nicht durch Leckerlies davon abhalten. Die bleiben liegen, werden einfach ignoriert, keine Zeit jetzt, auch nicht zum Gestreichelt-Werden, wo habt ihr die Mädels gelassen?
Das verzögert natürlich sämtliche Abläufe erheblich, der ursprüngliche Plan war, nach der langen Fahrt, wenn das Auto ausgeräumt ist und die Katzen akklimatisiert sind, dem örtlichen Italiener noch einen kurzen Neujahrs-Besuch abzustatten und den Reisestress mit einer ordentlichen Pizza abzubauen, aber so können wir sie ja nun nicht eingesperrt lassen, also muss das Auto warten, zumal die beiden schon beginnen, von innen an der Badezimmertür zu kratzen. Die Pizza muss auch warten.
Also Tür auf, vorsichtiges Beäugen, Nasenkuss Lilly, Nasenkuss Mimi, Alles Gute zum Neuen Jahr soll das wohl heißen, und Günter W. macht kehrt, läuft in Richtung Küche, verdrückt auf dem Weg quasi im Vorbeigehen die zuvor im Flur von ihm verschmähten Dreamies und hockt sich auf seinen Stammplatz vor dem Herd, so, als wären wir nie weg gewesen, Mau, kann ich bitte etwas zum trinken haben?
Zum Glück findet sich unter unserem Reiseproviant ein halbvolles Fläschchen Milch, das unterwegs für den Kaffee meiner Frau bestimmt war und welches wir nun verwenden können, um sein Wasser einzufärben, Deckweiß hätte er bestimmt herausgeschmeckt, und so kann auch dieser Wunsch umgehend erfüllt werden. Zeitgleich finden sich auch unsere Damen in der Küche ein und verlangen ebenfalls nach Dreamies.
Nachdem der Kater nun seinen Durst gestillt hat, läuft er noch eine schnelle Runde durch’s Wohnzimmer, bevor er sich wie gewohnt vor die Haustür setzt und um Auslass bittet. Mau. Ganz lieb, aber etwas kurzangebunden, irgendwie, heute.
Unsere Miezen haben indes ebenfalls alle Räume inspiziert und zu ihrer Zufriedenheit befunden, sie sind nun auch angekommen hier, wieder daheim, allerdings gestaltet es sich jetzt deutlich schwieriger, sie zurück in’s Bad zu verfrachten. Die Tatsache, dass Lilly mittlerweile ihren alten Stammplatz auf dem Wohnzimmerschrank entdeckt hat und Mimi zeitgleich wie angestochen durch’s gesamte Haus rennt, ist in dieser Hinsicht nicht hilfreich und lässt vermuten, dass es heute mit der Pizza vielleicht doch etwas später wird, immerhin ist das Auto noch komplett unausgeräumt.
Sowieso, es ist eine beängstigende Menge Zeug im Auto nebst Dachbox, soviel ist klar. Wir reisen halt gerne mit umfangreichem Gepäck, das hat uns bei Freunden, die wir ab und an über’s Wochenende besuchen, den Spitznamen „12-Taschen-Sepp“ eingebracht. Wir haben für die Be- und Entladung in Österreich sogar eine eigene Strategie entwickelt, wenn wir ankommen, räumt einer alles aus dem Auto unten in die Halle im Haus, von dort schleppt es der andere in den Aufzug, fährt es nach oben in den dritten Stock, und dann tragen wir es in die Wohnung.
Retour geht es genauso. Just in dem Moment, als ich bei unserer Abfahrt dann endlich unser gesamtes bewegliches Hab und Gut wieder in der Halle zu einem imposanten Haufen aufgeschichtet hatte und beginnen wollte, das Ganze in’s Auto zu verladen, betreten zwei nette, ältere österreichische Damen, die im Haus wohnen, den Eingang, bleiben erschrocken neben dem Berg von Taschen und sonstigen Sachen stehen und fragen mich entgeistert: „Das ist aber nicht nur das Ende des Urlaubs, Sie ziehen ganz aus, gell?“
Hm. „Nein,“ antworte ich etwas verlegen, „wir haben nur immer viel dabei.“ „Wie lange waren Sie denn da?“ kam die interessierte Rückfrage. „Etwas über zwei Wochen“. Die beiden schauen mich ungläubig an. „…und mit wie viel Personen waren Sie hier?“ Spontan: „Fünf.“ Das scheint sie doch befriedigt zu haben, und so ziehen sie ihres Weges. Gut, dass der Kratzbaum unsichtbar irgendwo unten in der Mitte des Haufens steht, so kommen sie wenigstens nicht auf die Idee, dass zwei unserer Mitreisenden vierbeinig sind.
Und all‘ diese Dinge, Koffer, Taschen, Skier, Tüten, Kisten usw. warten jetzt darauf, wieder an ihren Platz im Haus zurückgeräumt zu werden… Und die Katzen sind unkooperativ…
Zum Glück haben wir eine vergnügungssüchtige Tochter, die bei der verlockenden Vorstellung, abends noch Essen zu gehen, sofort bereit ist, alles, was sie hat, in die Waagschale zu werfen, folglich pflückt sie die protestierende Lilly mittels eines Hockers vom Schrank, schleppt sie in ihr Zimmer, fängt auf dem Rückweg Mimi auf der Treppe ein und bringt diese ebenfalls zu ihrer Kollegin. Fall gelöst, eine Stunde lang schleppen wir das ganze Geraffel, was ich zuvor kunstvoll in’s Auto gepuzzelt hatte, zurück in’s Haus, während Lara oben die Damen bespasst und endlich ist Pizza-Time.
G.W. Katz taucht in den folgenden Tagen dann wieder ständig auf, ganz, wie gewohnt. Mal steht er am Fenster, mal an der Tür, aber immer präsent, und er kommt auch gerne herein, wenn wir ihm die Tür öffnen. Seine Vorlieben haben sich über den Urlaub nicht geändert, erst werden alle Räume in Augenschein genommen, was sich in den ersten Tagen, als noch Mengen an unverstautem Gedöns in jeder Ecke herumsteht, besonders interessant, aber auch langwierig gestaltet, weil alles genauestens begutachtet werden muss, dann werden unsere Mädels begrüßt, jede für sich, dann wird gespeist, dann wird wieder gegangen.
Dabei ist er so freundlich wie immer, hält nach der Begrüßung aber respektvollen Abstand zum Tiger und zum Jaguar. Als müssten sie sich auf’s Neue kennenlernen. Lilly und Mimi sind ebenfalls noch ein wenig reserviert, abwartend, nicht abweisend, aber auch nicht überschwänglich.
Mal schauen.
Gruß, der Sepp
Moin!
Sepp, so wie Günter auf seine Damen wartet, warten wir auf dich!
Bin gespannt, wie Günter die lange Trennung überstanden hat. Vllt. guckt er sie jetzt beide nicht mehr an, weil er so beleidigt ist
Hat sich Günter auch so gefreut wie wir, dass ihr wieder da seid?
Was macht Willi?
Oh, das wusste ich ja gar nicht. Günter W. Katz.
Günter ist selbstverständlich auch wieder da, er hat überhaupt auch gar nicht lange auf sich warten lassen. Wir sind letzten Mittwoch abends gegen 6 hier wieder angekommen, und da die Mädels bei der Rückfahrt in etwa den gleichen Spaß hatten wie bei der Hinfahrt, haben wir beschlossen, sie zunächst mit ordentlich Futter oben im Bad mit geschlossener Tür ankommen zu lassen, damit sie die Strapazen abschütteln und wir derweil das Auto ausladen können.
Nach dem Öffnen der Kisten ist es wie bei der Ankunft in Österreich, nach 5 Minuten ist alles gut, das Futter verdrückt und die beiden zum Spielen aufgelegt. Entsprechend beruhigt beschließen wir, uns umgehend dem Entladen des Auto‘s zuzuwenden. Soweit der Plan. Kaum ist jedoch die Haustür geöffnet, steht unser gemeinsamer Freund mit großen Augen im Flur, Günter Willi Katz.
Er hat seinen Urlaub offensichtlich auch sehr gut überstanden und beginnt unverzüglich damit, sämtliche Räume des Hauses abzulaufen. Er sucht den Tiger und den Jaguar, soviel ist schnell klar, und er lässt sich, völlig untypisch für den Kater, auch nicht durch Leckerlies davon abhalten. Die bleiben liegen, werden einfach ignoriert, keine Zeit jetzt, auch nicht zum Gestreichelt-Werden, wo habt ihr die Mädels gelassen?
Das verzögert natürlich sämtliche Abläufe erheblich, der ursprüngliche Plan war, nach der langen Fahrt, wenn das Auto ausgeräumt ist und die Katzen akklimatisiert sind, dem örtlichen Italiener noch einen kurzen Neujahrs-Besuch abzustatten und den Reisestress mit einer ordentlichen Pizza abzubauen, aber so können wir sie ja nun nicht eingesperrt lassen, also muss das Auto warten, zumal die beiden schon beginnen, von innen an der Badezimmertür zu kratzen. Die Pizza muss auch warten.
Also Tür auf, vorsichtiges Beäugen, Nasenkuss Lilly, Nasenkuss Mimi, Alles Gute zum Neuen Jahr soll das wohl heißen, und Günter W. macht kehrt, läuft in Richtung Küche, verdrückt auf dem Weg quasi im Vorbeigehen die zuvor im Flur von ihm verschmähten Dreamies und hockt sich auf seinen Stammplatz vor dem Herd, so, als wären wir nie weg gewesen, Mau, kann ich bitte etwas zum trinken haben?
Zum Glück findet sich unter unserem Reiseproviant ein halbvolles Fläschchen Milch, das unterwegs für den Kaffee meiner Frau bestimmt war und welches wir nun verwenden können, um sein Wasser einzufärben, Deckweiß hätte er bestimmt herausgeschmeckt, und so kann auch dieser Wunsch umgehend erfüllt werden. Zeitgleich finden sich auch unsere Damen in der Küche ein und verlangen ebenfalls nach Dreamies.
Nachdem der Kater nun seinen Durst gestillt hat, läuft er noch eine schnelle Runde durch’s Wohnzimmer, bevor er sich wie gewohnt vor die Haustür setzt und um Auslass bittet. Mau. Ganz lieb, aber etwas kurzangebunden, irgendwie, heute.
Unsere Miezen haben indes ebenfalls alle Räume inspiziert und zu ihrer Zufriedenheit befunden, sie sind nun auch angekommen hier, wieder daheim, allerdings gestaltet es sich jetzt deutlich schwieriger, sie zurück in’s Bad zu verfrachten. Die Tatsache, dass Lilly mittlerweile ihren alten Stammplatz auf dem Wohnzimmerschrank entdeckt hat und Mimi zeitgleich wie angestochen durch’s gesamte Haus rennt, ist in dieser Hinsicht nicht hilfreich und lässt vermuten, dass es heute mit der Pizza vielleicht doch etwas später wird, immerhin ist das Auto noch komplett unausgeräumt.
Sowieso, es ist eine beängstigende Menge Zeug im Auto nebst Dachbox, soviel ist klar. Wir reisen halt gerne mit umfangreichem Gepäck, das hat uns bei Freunden, die wir ab und an über’s Wochenende besuchen, den Spitznamen „12-Taschen-Sepp“ eingebracht. Wir haben für die Be- und Entladung in Österreich sogar eine eigene Strategie entwickelt, wenn wir ankommen, räumt einer alles aus dem Auto unten in die Halle im Haus, von dort schleppt es der andere in den Aufzug, fährt es nach oben in den dritten Stock, und dann tragen wir es in die Wohnung.
Retour geht es genauso. Just in dem Moment, als ich bei unserer Abfahrt dann endlich unser gesamtes bewegliches Hab und Gut wieder in der Halle zu einem imposanten Haufen aufgeschichtet hatte und beginnen wollte, das Ganze in’s Auto zu verladen, betreten zwei nette, ältere österreichische Damen, die im Haus wohnen, den Eingang, bleiben erschrocken neben dem Berg von Taschen und sonstigen Sachen stehen und fragen mich entgeistert: „Das ist aber nicht nur das Ende des Urlaubs, Sie ziehen ganz aus, gell?“
Hm. „Nein,“ antworte ich etwas verlegen, „wir haben nur immer viel dabei.“ „Wie lange waren Sie denn da?“ kam die interessierte Rückfrage. „Etwas über zwei Wochen“. Die beiden schauen mich ungläubig an. „…und mit wie viel Personen waren Sie hier?“ Spontan: „Fünf.“ Das scheint sie doch befriedigt zu haben, und so ziehen sie ihres Weges. Gut, dass der Kratzbaum unsichtbar irgendwo unten in der Mitte des Haufens steht, so kommen sie wenigstens nicht auf die Idee, dass zwei unserer Mitreisenden vierbeinig sind.
Und all‘ diese Dinge, Koffer, Taschen, Skier, Tüten, Kisten usw. warten jetzt darauf, wieder an ihren Platz im Haus zurückgeräumt zu werden… Und die Katzen sind unkooperativ…
Zum Glück haben wir eine vergnügungssüchtige Tochter, die bei der verlockenden Vorstellung, abends noch Essen zu gehen, sofort bereit ist, alles, was sie hat, in die Waagschale zu werfen, folglich pflückt sie die protestierende Lilly mittels eines Hockers vom Schrank, schleppt sie in ihr Zimmer, fängt auf dem Rückweg Mimi auf der Treppe ein und bringt diese ebenfalls zu ihrer Kollegin. Fall gelöst, eine Stunde lang schleppen wir das ganze Geraffel, was ich zuvor kunstvoll in’s Auto gepuzzelt hatte, zurück in’s Haus, während Lara oben die Damen bespasst und endlich ist Pizza-Time.
G.W. Katz taucht in den folgenden Tagen dann wieder ständig auf, ganz, wie gewohnt. Mal steht er am Fenster, mal an der Tür, aber immer präsent, und er kommt auch gerne herein, wenn wir ihm die Tür öffnen. Seine Vorlieben haben sich über den Urlaub nicht geändert, erst werden alle Räume in Augenschein genommen, was sich in den ersten Tagen, als noch Mengen an unverstautem Gedöns in jeder Ecke herumsteht, besonders interessant, aber auch langwierig gestaltet, weil alles genauestens begutachtet werden muss, dann werden unsere Mädels begrüßt, jede für sich, dann wird gespeist, dann wird wieder gegangen.
Dabei ist er so freundlich wie immer, hält nach der Begrüßung aber respektvollen Abstand zum Tiger und zum Jaguar. Als müssten sie sich auf’s Neue kennenlernen. Lilly und Mimi sind ebenfalls noch ein wenig reserviert, abwartend, nicht abweisend, aber auch nicht überschwänglich.
Mal schauen.
Gruß, der Sepp