Tag 10 – man wurstelt sich durch…
Moin!
Das mit dem Abstand schwankt. 3 m > 1,5 m > 0 m funktioniert so nicht, fürchte ich. 0 m haben wir ja auch jetzt schon öfter mal, immer über den Tag verteilt, immer sehr kurzfristig, immer heftig, immer abwechselnd ausgelöst.
Und wahrscheinlich ist alles Friede, Freude, Eierkuchen, wenn die Damen unter sich sind.
Das hab‘ ich mir auch schon mal gedacht. Vielleicht verarschen die uns ja nur. Sobald die Haustür zufällt, hocken sie wahrscheinlich zusammen am Fenster in der Sonne, lehnen sich aneinander und gucken den Wolken, Vögeln und Schmetterlingen zu. Sobald sich einer von uns dem Haus nähert, zerwuscheln sie sich schnell gegenseitig das Fell, setzen den „Rühr-mich-an-und-du-bist-tot“-Blick auf und schleichen geduckt umeinander herum. Vermutlich haben sie `nen Heidenspaß dabei, lachen sich `nen Ast und wir blicken’s einfach nicht.
Aber, von heftigen Scharmützeln nach dem Mittag- und Abendessen abgesehen, war’s doch endlich mal wieder recht friedlich heute.
Das Theater nach dem Essen ist eigentlich fast verständlich, da Lilly auf Diät gesetzt ist und Mimi nicht, die muss eher noch zulegen. Da ist der Ärger quasi vorprogrammiert, und Lilly ist regelmäßig stinkesauer, weil sie nicht auch noch an Mimi’s Napf darf.
Die übrigens tut auch nicht viel für eine dauerhaft friedliche Koexistenz. Mit Entsetzen musste ich feststellen, dass sie hinter Lilly’s Rücken (die hat in dem Moment mal wieder tief und fest geschlafen, was vermutlich ein größeres Chaos verhindert hat) mit Lilly’s Erzfeind, dem töffeligen Nachbarskater Günter, durch die Terassentür fraternisiert.
Mir gelang ein eindeutiges Beweisfoto.
Nichts ahnend von den infamen Geschehnissen an der Terasse gönnt Lilly Mimi später, nach dem Aufwachen, einen halb-freundlichen Blick und gewährt freie, ungehinderte Passage (mit einem Abstand von 15 cm max.) durch die Küche.
Bezüglich Rotwein tendiere ich zu einem Pfälzer Dornfelder. Der steht auch immer noch unangetastet in der Kammer, das hat er eigentlich gar nicht verdient, aber ich habe mir vorgenommen, bis zum nächsten WE abstinent zu bleiben. Es sei denn, die Katzen zerschreddern mein Nervenkostüm wieder mit irgendwas, dann ist er dran.
Baldrian haben wir im Haus, danke trotzdem für den Tipp, habe ich schon vor einiger Zeit in der Apotheke besorgt. Das fanden alle, die grad‘ da waren, ganz klasse. Als Lara dann mittags aus der Schule kam, verdrehte sie nur die Augen und sagte: „Egal, was es ist, ich eß‘ das nicht. Es stinkt.“
Es hat einen Moment gedauert, ihr die Zusammenhänge zu erklären.
Die beiden Miezen finden’s derweil ganz prima, ich habe, als Lilly noch alleine war, ein Einweckglas genommen, Baldrian `rein und eine Spielmaus von ihr. Als Video (wer je eine Katze mit Baldrian gesehen hat, findet das vermutlich wenig aufregend) ist hier zu sehen, wie man eine Spielmaus kreativ vergewaltigen kann.
http://www.youtube.com/watch?v=5Gqu43KHP88
Warum sie das mit den Hinterpfoten macht, ist mir unerklärlich. Dazu fällt mir weder eine vernünftige Erklärung noch irgendein Unsinn ein, leider…
Als Mimi dazu kam, habe ich zwei Walnüsse zu der Maus gestopft, das ist der Renner. Lilly bearbeitet die eine 10 Minuten lang mit den Hinterpfoten (wie auch sonst…) und schnuddelt sie ab, während Mimi eine andere Taktik fährt: Sie spielt erst Fußball damit und legt die Nuss dann auf den Boden und reibt das Köpfchen darüber.
Obwohl sie sich danach gleich wieder prügeln, sehen die beiden dabei aus, als macht das irren Spaß.
Ich hab‘ ja schon überlegt… aber nein, wenn mich einer dabei sieht… meine Frau, oder der Nachbar… außerdem riecht man das bestimmt…
Gruß, der Sepp