Tag 14 – Es nimmt doch kein Ende…
Moin!
Gestern habe ich, nach dem Zylkene-Zusatz zum Mittagessen, die gerade pennenden Bestien hinterlistig von hinten auch noch mit dem Felifriend eingesprüht. Lilly hat sich's überraschend lässig gefallen lassen, sie ist momentan eh‘ äußerst dickfellig und lümmelt cool in der Gegend `rum (sie hängt ab und chillt, sagt Lara), während Mimi richtig angenervt davon war. Ich durfte sie eine halbe Stunde lang nicht `mal anrühren. Die Phantomkatze habe ich noch nicht erwischt, die krieg‘ ich aber auch noch, irgendwann.
Danach war’s auffällig ruhig. Hmm. Abstand: teilweise < 1 m. Hmmmm. Ich bin ebenfalls ganz ruhig.
Nachmittags hat sich Lilly auf einmal eine der Spielmäuse von unserem Profender-Dealer geschnappt und das Ding völlig aufgedreht bearbeitet. So klasse habe ich sie selten spielen sehen, vermutlich lag das daran, dass es die Maus von Mimi war, die schwarze. Ihre eigene, weiße Maus ist gänzlich uninteressant und wird übersehen. Die ist einfach nicht da. Das versteh‘, wer will.
Was mich an’s Fliewatüüt erinnert. Kennt das noch wer? Da gab’s, das muss so etwa 100 Jahre her sein, eine Sendung (als die deutsche Fernsehlandschaft mit ihren 2 Programmen noch überschaubar war) mit Robby, Tobby und dem Fliewatüüt…
Unser Fliewatüüt ist ein kleines, fernsteuerbares Auto, das Lara mal irgendwo geschenkt bekommen hatte und das sie bei der Suche nach ihrem Zirkel letzte Woche wieder gefunden hat (Der Zirkel ist aber immer noch weg). Das mit dem Namen musste ihr meine Frau, die das Auto getauft hat, natürlich erst erklären, Lara ist ja 89 Jahre zu spät dran, um das zu wissen. Ihre Reaktion: Klasse, neues Katzenspielzeug (Wir haben viel zu wenig Katzenspielzeug, findet Lara)! Folglich haben wir gestern Abend das Ding in Betrieb genommen.
Ausflippen kann man das wirklich nicht nennen, was Mimi veranstaltet, wenn das Auto vorbeiflitzt, das wäre komplett untertrieben. Gut, dass es etwas stabiler gebaut ist. Manch‘ anderes Spielzeug wäre bereits nach dem ersten Kontakt in seine Bestandteile zerfallen.
Lilly dagegen reagiert, wie meist, ganz anders. Naja, reagieren ist wiederum der falsche Begriff. Vielmehr ist das Fliewatüüt, wie ihre weiße Spielmaus, einfach nicht da. Es ist auch dann nicht da, wenn es, zugegebenerweise mit dem Hintergrund, sie ein bisschen zu ärgern, direkt gegen ihr Bein fährt. Da ist nichts. Überhaupt nichts, und sie ändert auch die Richtung nicht wegen dem Ding. Die zuckt nicht mal, geht weiter und tritt dabei auch noch `drauf. Coole Sau.
Nachher kleb‘ ich mal `nen Dreamie hinten auf das Fliewatüüt, die muss doch irgendwie aus der Reserve zu locken sein…
Abends waren wir noch bei Bekannten. Lara hat daraufhin, wie immer, wenn wir am Wochenende weggehen, in unserem Bett geschlafen und es diesmal tatsächlich fertig gebracht, beide Katzen in’s Schlafzimmer zu locken. Leider war Lilly wieder mal nicht zum Kuscheln aufgelegt, sondern auf Krawall aus. Also hat sie Mimi unterm Bett versohlt und beide sind schimpfend im Schweinsgalopp abgezogen. Arme Lara, wieder nix…
Lilly hat dann später, als wir auch in's Bett gegangen sind, trotzdem bei uns geschlafen. Da Lara heute Schularbeiten drohen, habe ich diesmal davon abgesehen, sie damit aufzuziehen. Die Laune ist sowieso schon grenzwertig.
Heute morgen gab’s wieder Zylkene, das scheinen sie nicht zu merken, und `nen kräftigen Stoß Felifriend auf den Hintern als Nachtisch, das merken sie sehr wohl. Jetzt schauen mich beide an, als hätte ich ihnen in’s Essen gespuckt. Vor dem Frühstück hat Lilly Mimi wieder gejagt, danach ist es ruhiger.
Dafür reißt Mimi den Stunt des Tages: Sie hat sowieso Probleme, ihre irgendwie zu langen Gliedmaßen auf dem Stuhl, auf dem sie immer döst, unterzubringen.
Als sie nach ihrem Verdauungsschläfchen nach dem Frühstück aufwacht, reckt sie sich ausgiebig und rutscht dabei rückwärts vom Stuhl. Katzenhafte Eleganz kann ihr in diesem Fall nicht attestiert werden, sie klatscht einfach nur plump nach unten. Klasse ist auch ihr Blick in die Runde danach: Das hat doch wohl keiner gesehen? Dummbatz.
Lara hat das leider nicht mitbekommen. Die Schularbeiten bestehen, der Pisa-Studie geschuldet, aus Mathe, Französich und Englisch. Sie ist besonders angefressen, weil ich derweil mit den Katzen spielen kann und meine Frau alte Fotos sortiert. Beide Tätigkeiten träfen eher ihr Interesse.
Ich kann das nachvollziehen. Wenn ich so zurückdenke, da hätte mir keiner mit kommen müssen, am Sonntag lernen. Aber das waren auch andere Zeiten, heute wird da ein Tempo vorgegeben, dass es nur so scheppert. Ok, Schule, das war jetzt natürlich gänzlich OT, außer Bio vielleicht, da haben sie was über Katzen gelernt.
Puh, gerade noch den Bogen gekriegt (bevor mich ein Admin hier noch abmahnt!).
Wir harren indes der Dinge, die da kommen.
Wir haben Geduld.
Noch.
Was gibt's als Nächstes, Bachblüten? Feliway? Alkohol? Harte Drogen? Ich kauf' alles, wenn's sein muß.
Gruß und schönen Sonntag, der Sepp