Martina,
ich möchte dir gern mal etwas schildern um aufzuzeigen, dass es Situationen gibt in denen man nicht immer nach Lehrbuch handeln kann.
Eine Zeitlang gab es in unserem Haushalt zwei, später drei Katzen.
Katze Micki – Perser-Mix, 13 Jahre alt.
Kater Darko – Maine Coon (Kitten 14.15. Wochen alt)
Kater Leon - Siammix (etwas jünger als Darko)
Micki als Altkatze war die Madame Zicke in Persona – uahhhh
Darko war ein, rassetypisch gemäßigter, sehr sozialer Jungspund, der sich so gar nichts daraus machte wenn er von Micki permanent was hinter die Ohren bekam.
OK Oma, bist heut nich gut drauf, versteh ich, versuch ich’s halt später nochmal.
Leon allerdings entpuppte sich später als die Oberkanone.
Grundcharakter: Ich hab kein ADS! Es ist nur so dass ich… uihhhh guck da ein Eichhörnchen. Er muss überall dabei sein, hilft mit wo er kann – egal wobei.
Nun liegt es in der Natur der Sache, das junge Katzen im Normalfall IMMMERRRR Hunger haben und fressen was das Zeug hält. Und so war es nicht möglich Micki als erstes ihr Fressen hinzustellen ohne dass sich die Kater‘s drauf stürzten. Ich hätte sie separieren müssen um das zu verhindern aber das wollte ich nicht.
Also bekamen erst die Bengels ihr Futter und danach Micki. Ich hab bei jeder Mahlzeit mit ihr geredet, ihr gesagt dass sie ganz brav und tapfer ist und dass ich das gaaannz toll von ihr finde dass sie soooo viel Verständnis hat.
Auch hatte ich zu Beginn alle drei nebeneinander fressen lassen. Aber das war gar nicht gut. Micki fraß eh schon immer zu wenig und das dann auch noch langsam. Und sobald Staubsauger Leon fertig war klaute er ihr das Fressen aus dem Napf. Kurioserweise durfte er das ohne Strafe, Darko dagegen bekam jedes Mal eine gewischt wenn er auch nur in die Nähe kam. Also bekamen die Jungs eine neue Ecke zum fressen und Micki hatte ihre Ruhe an ihrem angestammten Platz. (was Leon in keinster Weise abhielt zu stibitzen) Hin und wieder musste ich ihn sogar im Bad separieren, falls er sich so gar nicht mit Spielen ablenken ließ, bis Micki endlich fertig war mit fressen.
Normalerweise sollte man so etwas nicht machen, denn die Katze merkt, uihhhh da sind neue Katzen und ich muss mich jetzt hinten anstellen. Aber es ging nicht anders. Also suchte ich nach einer Möglichkeit diese „Benachteiligung“ wieder auszugleichen und fand sie auch recht schnell.
Micki hatte eine Macke – bei ihr ging nichts bevor sie nicht frühmorgens ihren Schluck Kaffeesahne bekam. Normalerweise musste sie stets warten bis ich meinen Kaffee fertig hatte. Als aber die Jungs da waren, war der Griff zur Kaffeesahne das Erste was ich morgens nach dem Aufstehen tat. Ich blieb dann stets solange neben ihr auf dem Küchenboden sitzen bis sie alles auf geschlappert hatte. Und sie war es auch die, die ersten Streicheleinheiten des Tages bekam.
Auch war sie diejenige die sich stets als erste ihren Liegeplatz auswählen durfte (es gab mehrere davon). Wenn ich also sah das Micki grad mal wieder am suchen war (bei Prinzessinnen kann das zuweilen dauern), achtete ich darauf das die Jungs sich überall befanden, nur eben auf keinem „ihrer“ Plätze.
Jetzt gab es aber auch Momente, wo die Jungs nur damit beschäftigt waren durch die Stube zu fegen. Rauf, runter, drunter durch – egal – Hauptsache Action. Das Micki dabei zuweilen (im Eifer des Gefechts) im Weg lag war vorprogrammiert. Wenn ich dann merkte dass es ihr zu viel wurde hab ich sie auf den Arm genommen und ihr ein Platz im ruhigen Gästezimmer angeboten. Manchmal wollte sie das und blieb dann dort entspannt liegen, manchmal aber kam sie mir sofort wieder hinterher und platzierte sich dann stets so, dass sie in aller Ruhe die Young-Man-Show und mein Spiel mit den Katern genießen konnte.
Daran zeigt sich mal wieder das man nicht immer nach Lehrbuch vorgehen kann.