Es geht dem Ende zu…

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
es kann der rückzug sein, der ein zeichen sein wird, aber es muss nicht so sein. mein sternchen war am abend X sogar verhältnismäßig zugewand...manchmal frag ich mich auch, ob katzen einen 7. sinn haben; ich hatte fast das gefühl, sie wusste, dass es soweit war und über die wochen/monate hatten wir auch beide die angst darüber verloren unseren frieden mit dem abschied gemacht..irgendwie war die stimmung zwar mulmig, aber dennoch ziemlich relaxt.

ich musste damals arbeiten (es war leiderst nicht anders zu machen) und den termin hatten wir für einen donnerstagabend. so 19:30 etwa, je nachdem wann die ärztin es aus der praxis schaffte, sollte "es" losgehen. das bedeutete noch gute 4 stunden warten als ich heim kam. marie war an dem nachmittag/ abend seltsam entspannt...schnurren und fressen konnte sie nicht mehr, aber im gegensatz zu sonst, wo sie sich lieber direkt verkrümelte, wich sie mir kaum von der seite...ich nahm mir vor, alles möglichst normal zu machen...also machte ich den abwasch, hing noch wäsche auf..kochte tee und dimmte dann das licht...machte kerzen an...das war ja eigentlich nichts besonderes für uns, aber an dem abend wirkte es besonders feierlich. ich bereitete noch ein paar alte badehandtücher vor, weil ich wusste, dass das tierchen i.d.r. nochmal unter sich lässt, wenn es sich für immer entspannt..und so saßen wir, marie und ich nebeneinander auf dem sofa, wo sie nur noch mit mühe und not raufkam. wir sahen gemeinsam fern und ich streichelte sanft ihren rücken bis es irgendwann an der tür klingelte...

das seltsame gerade bei den "hausterminen" ist quasi die terminierung als solche. verzeiht die formulierung, aber ein wie auch immer gearteter "tod auf termin" ist etwas sehr surreales...so erlebte ich es jedenfalls...es ist gleichermaßen geplant wie unplanbar. bei uns verlief letztlich alles ganz friedlich im dämmerlicht und als es vorbei war, streichelte ich noch lange den kleinen, abgemagerten körper und legte sie irgendwann in den kleinen sarg, den ich monate vorher schon vorbereitet/ verziert hatte.

es mag befremdlich klingen, aber um die erfahrung, die ich an diesem abend machte, bin ich sehr dankbar und ich wünsche jedem, dass er/ sie die gelegenheit und kraft haben darf, ein geliebtes individuum bis zum schluss auf diese weise begleiten zu können.
 
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für mich klingt das nicht befremdlich. denn nachdem bei unserem kater enzo alles so schnell ging und mich die art und weise seines todes fast mehr geschmerzt hat als der tod selbst, bin ich auch so dankbar für die zeit, die uns mit rocco bleibt, und auch dafür, dass der tod dann wohl auch zu hause stattfinden darf (hoffe ich zumindest).
die art und weise, wie jemand stirbt, ist dennoch sehr wichtig - und nicht nur die tatsache, dass er stirbt. wobei ich die reaktion auf die spritzen bei enzo schon auch schwer aushaltbar fand.

ich weiß allerdings noch gar nicht, was ich mit roccos körper machen werde/würde - gibt es dazu auch einen thread?

im übrigen erholt rocco sich tatsächlich immer mehr von dem klinikaufenthalt. er hat nun wieder kraft genug, sich gegen die verabreichung der medis zu wehren - habs nicht geschafft, ihm das cortison ins maul zu spritzen; Ab in die nase nur mit hilfe meines mannes.
heute hat er
- endlich mal wieder was getrunken
- vorhin trofu gefressen, sogar das hochwertige, und gar nicht mal wenig!
- und eben grad auf der heizung gelegen - sein lieblingsplatz vor der tierklinik, ich dachte, er schafft es nicht mehr rauf, stimmte vielleicht bis heute auch.

über solch kleine sachen freu ich mich so. 🙂
 
Rocco hat solch ein Glück bei dir zu sein und dass du alles versuchst, ihn zum Fressen zu bewegen. In solch einer Situation lernt man wahrscheinlich wirklich, die kleinen Dinge zu schätzen, die früher selbstverständlich waren.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
 
danke, mäusplatz. ja, das tut man, denke ich. und man nimmt sich natürlich bei krankheit auch nochmal besonders viel zeit für das tier.
das war bei enzo auch so schmerzhaft - er ist mitten in einer intensiven beruflichen phase krank geworden und binnen einer woche gestorben; ich hätte mich rund um die uhr um ihn kümmern müssen und hätte mich so gern viel intensiver verabschiedet, aber das ging nicht. 🙁
und selbst wenn ich mich rund um die uhr nur um ihn hätte kümmern können, wäre das immer noch viel zu schnell alles gewesen.
 
ich weiß allerdings noch gar nicht, was ich mit roccos körper machen werde/würde - gibt es dazu auch einen thread)

Wenn unsere über die Regenbogenbrücke gehen, werden sie in einer schönen Ecke unseres Gartens beerdigt.
 
so habe ich mir das auch überlegt - wobei der garten nicht uns gehört, da wir zur miete wohnen. werde wohl mal vorher fragen.
 
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jetzt muss ich leider diesen thread wieder aufrufen. die frage der medikamentengabe hat sich ja erledigt, da wir nun mit depotspritzen arbeiten.

ich war nun montag und dienstag beruflich unterwegs und unsere catsitterin - die echt gold wert ist - kam an beiden tagen, um rocco zu besuchen. einen tag hatten wir eh noch gut bei ihr. heute kam sie so. letzte woche war sie auch schon da, weil ich dachte, es ginge da schon ums verabschieden, aber dann hat er sich ja nochmal gerappelt.

gestern gab sie mir noch tips gegen die schnaufenase (inhalieren, indem ich ihn in den kennel setze und dann handtuch drüber - hatte ich hier auch gelesen, aber leider vergessen, werd ich gleich mal machen).
heute war es anders. sie schrieb mir, dass er sich nicht aus dem einen zimmer wegbewegt hätte, wohl auch mal urinabgang hatte und sie das gefühl habe, seine lebensuhr sei abgelaufen. vorhin dachte ich das auch, als er da so schwach in dem "rückzugs"zimmer rumlag.
doch jetzt tigert er hier wieder rum, was er abends eigentlich immer macht - abendaktiv halt -, wir haben vorhin geschmust und er hat geschnurrt (dann ist auch das naseschnaufen weg). er trinkt und frisst, wenn auch zu wenig.

als ich ihn vorhin kurz begrüßte und danach die mail von der catsitterin las, dachte ich, dass es jetzt soweit ist - und ich die tierärztin eventuell schon morgen rufen muss. donnerstag bin ich nämlich blöderweise nochmal beruflich unterwegs, tagsüber, ausnahmsweise. nachmittags/abends geht es nicht, wegen der kinder, da ist hier zu viel trubel.

dann ginge also erst wieder freitag.
nun denke ich, das hält er locker durch, so schlecht geht es ihm nicht.
finde es aber doch sehr schwierig einzuschätzen. er läuft halt rum, stupst halt hier mal was mit dem pfötchen an, mal da was. interessiert sich noch ein bisschen.
hat uns auch vorhin angemaunzt (in alter manier, sein spitzname ist "maunzekater" und "sterbender schwan" 😉 und ich muss da jetzt bei aller traurigkeit doch grinsen trotz des "sterbenden" in dem spitznamen). wahrscheinlich aber auch, weil ich jetzt im moment wieder ein anderes gefühl habe als vorhin. heulen muss ich aber trotzdem, wenn ich dran denke, ihn bald zu verlieren.

schwierig, schwierig.
werd ihm wohl das inhalieren doch nochmal antun (dachte vorhin, dass ich ihn auf den letzten metern nicht damit ärgern will). nase ist auch wieder etwas verkrustet, das will ich vorher erstmal abmachen.

ich werde ihn jetzt weiter beobachten und schauen, ob er morgen früh sein kuschelritual weiterführt. war echt blöd, dass ich zwei tage nicht da war. donnerstag muss ich auch früh weg, also kein kuschelritual möglich.
denn es hieß ja: solange eine katze nochwas einfordert, sei es noch nicht so weit.

was meint ihr?
 
Ach :sad:
Ihr beiden Armen. Es tut mir so Leid, dass Du alles versuchst für Deinen Rocco. Aber es sieht doch sehr nach Abschied aus. Auch von dem, wie Rocco sich benimmt. Noch mal Abschied nehmen von allen lieben Ritualen und Plätzen und auch von Dir, dem geliebten Menschen.
Begleite ihn zu den Sternen, so weh es auch tut.
Mein Mitgefühl mit Kloss im Hals
 
danke für deine einschätzung, bärli.
meinst du damit schon morgen?
 
Hallo Wattebausch,

auch von mir viel der inneren Kraft für euren Abschied, du wirst sicher die richtige Zeit wählen für euch zwei. Ich wünsche euch noch ein paar ganz intensive letzte Stunden und Momente: genau solche sind es, die uns das Leben erst lebenswert und die sonst vorbeischnellenden Minuten so lang und kostbar zeigen.

Alles Gute für Rocco auf seinem Weg.
 
Wünsche Dir viel Kraft.....

Ich kenne das, es ist nicht einfach. ..

Aber irgendwann ist es Zeit zu gehen. Das Leben ist endlich...
 
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ich danke euch für euer mitgefühl.
ja, ich könnte ständig weinen und tu das auch viel.

die catsitterin meinte, rocco würde jetzt noch zum schmusen kommen, um mich zu trösten, da sich die katzen auch um die menschen kümmern würden und nicht nur andersherum. sie meint, seine entscheidung sei gefallen (als sie ihn gestern besucht hat, kam er nicht aus dem einen zimmer heraus)

ich weiß es nicht - unsere tierärztin ist anderer meinung. sie meint: solange er noch morgens zum kuscheln kommt, sei es noch nicht so weit. erst wenn er sich richtig zurückziehen würde.
das tut er eigentlich immer schon - sich zurückziehen - weil er eben ein scheuchen ist.
doch jetzt gibt es schon eindeutige krankheits-rückzugsphasen, die dann allerdings wieder durchbrochen sind von präsenz und aktivität. er frisst, er trinkt, er geht aufs klo, er streicht durch die wohnung - wenn auch sehr schwach auf den beinen - er hockt sich ins wohnzimmer, legt sich dort auf seinen (neuen) lieblingsplatz.
ich hatte gestern seinen kennel mit dem schaffell drin (er liebt schaffelle) mitten ins wohnzimmer gestellt wegen der geplanten inhalation von thymiantee.
habs dann aber gelassen, weil er dann so schön mit pepita kuschelte.
jetzt liegt er da wieder drin. mitten im wohnzimmer.

es ist nicht so, dass ich ihn nicht loslassen könnte - auch wenn es schwierig ist, habe ich auch große angst davor, ihn zu sehr leiden zu lassen.
es ist eher schon das zweite mal so, dass die tierärztin von meinen beschreibungen her sagte: nein, es ist noch nicht so weit. (als ich anrief und meinte, ich glaube, es ist so weit).
beim ersten mal hatte sie auch definitiv recht.
da kam er aus der klinik, hat zwar nicht gefressen, aber war gradezu überpräsent hier und hat viel eingefordert und kommuniziert. dann hat er ja auch wieder begonnen zu fressen.
jetzt, beim zweiten mal, denke ich nach der kuschelorgie heute morgen auch: bis freitag geht das allemal noch so. vielleicht auch noch das wochenende. vielleicht nicht. das werden wir freitag sehen, da soll ich nochmal anrufen.

er ist halt noch mehr abgemagert, weil er ca. 4 tage nicht gefressen hatte, da die entzündungen zurückkamen - und weil natürlich der tumor voranschreitet. seit sonntag frisst er nun wieder. aber die verstopfte nase (einseitig) kriegen wir trotz medis nicht mehr in den griff, denke ich.

ich glaube, es ist nurmehr eine frage von tagen, und ich hoffe, dass ich wirklich den richtigen tag erwische.
 
Sicher wirst Du den richtigen Zeitpunkt spüren, lieber Wattebausch, so eine innige Beziehung wie Du mit Rocco hast. Ich wünsche Dir viel Kraft für den letzten Liebesdienst. Wann genau das sein soll, wirst Du merken, da bin ich überzeugt. Dann wird auch keine Rückfrage bei der Tierärztin nötig sein. Geniesst Eure gemeinsame Zeit, so gut es geht, ihr beiden.
Traurige Grüsse
 
danke, bärli, für die bestätigung.
da hast du recht. nach enzo, den es ja nicht mehr gibt, habe ich sicher die innigste beziehung zu rocco, so gut ihn unsere catsitterin auch kennt.
sie hat schon ein sehr gutes gefühl und im gegensatz zu mir schon so manche katze gehen lassen müssen (ist eine ältere dame).

aber letztlich ist es meine entscheidung und wenn ich spüre, dass es so weit ist, wird das auch klar sein.
dann muss ich auch keinen mehr fragen, auch nicht hier im forum.

bei der ärztin hatte ich vor allem angerufen, um zu fragen, ob sie an den jeweiligen tagen auch überhaupt zeit hat, weil es mir wichtig ist, dass sie es macht und nicht jemand fremdes. sie ist immer ganz nah am tier. das finde ich sehr wichtig.

ich werds wissen, wenn es soweit ist (hoffentlich nicht morgen, denn da bin ich ja nicht da), und lass jetzt das nachdenken dann auch sein und genieße die letzten momente.

danke.
 
ach du...ich weiß zu gut, wie sich das anfühlt...man lebt von tag zu tag und hangelt sich dadurch; mit trauer, mit ängsten und wenn dann der zeitpunkt gekommen ist/ war auch irgendwie und vllcht sogar mit ein bisschen erleichterung, weil der druck dann doch auch gewaltig abfällt...so ging's mir zumindest...fühl dich bedacht *knuddels*
 
ja, genau so isses, elativ. auch bei enzo habe ich dann sogar etwas erleichterung verspürt. und so hangeln wir uns jetzt von tag zu tag.

bin aber immer noch unschlüssig, ob ich rocco noch eine inhalation antun soll.
er mag seinen kennel mit dem lammfell jetzt wieder - und der wäre dann wieder negativ besetzt, wenn ich ihn darin einsperren und handtuch rüberhängen würde. eventuell verschafft es ihm aber doch eine erleichterung.
haben aber noch einen anderen, weiß aber nicht, ob ich an den grad rankomme, schafft nur mein mann, glaub ich.

er trinkt recht viel, womöglich sind mittlerweile auch die nieren geschädigt. 🙁
allerdings nimmt er ja auch nur nur trofu, von daher passt es wieder.
 
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klappt das denn mit der inhalation wenn nur über kennel? ich frage, weil mein kleiner den gar nicht mochte, so dass wir dazu übergangen sind, uns gemeinsam unter eine wolldecke, wie in einer höhle einzukuscheln, ich hab ihn dann auf den schoss genommen und gekrault und einfach mitinhaliert...das wiederum fand er toll und wurde ganz schnurrig dabei.
 
hihi, das ist aber eine süße idee, kann ich auch mal ausprobieren.
momentan sitzt er im schrank (kein gutes zeichen, ist aber eben manchmal so derzeit, er kommt dann auch wieder raus), da kann ich ihm die schüssel mit thymiantee eh mal reinstellen, das verdampft da dann nicht so leicht.
 
hmmm, ist denn die Inhalation lebenswichtig? Ansonsten würde ich das sein lassen, so nach dem Gedanken: in den letzten Tagen/Stunden soll jeder nur das machen, was er gerne mag. Und wenn es die ungesündesten Sachen auf der Welt sind...
Liebe Grüsse Euch, Ihr macht das schon richtig...
 
das verstopfte nasenloch ist halt das, was ihm am meisten zu schaffen macht. er schnauft ziemlich und reinigt sich auch immer wieder - ich helf ihm dabei,
denn der schleim ist schon ganz verkrustet.
also lebenswichtig ist es nicht, aber eben auch das zentrum seines problems, der nasentumor, auf den sich wohl bakterien gesetzt haben.
vielleicht breitet der sich grad wieder stärker aus oder vielleicht schlägt das convales auch nicht recht an - ich weiß es nicht. jedenfalls wird die schniefnase nicht besser, fressen tut er aber schon, so dass ich denke, dass die zahnfleischentzündung wenigstens zurückgegangen ist.
 

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