Dann versuche ich mal den Erklärbären zu machen. 😉
Wenn in der Nase / den Nebenhöhlen Entzündungen stattfinden, verdickt sich die Schleimhaut.
Im Idealfall heilt alles ab, die Schleimhautdicke normalisiert sich wieder.
Das ist auch das Problem aller Antibiotikabehandlungen wegen Nebenhöhlengeschichten: in den Tiefen der aufgefalteten Schleimhaut überleben immer mehr oder minder viele Keime. Nach einer Antibiose ist dann eine Weile Ruhe, dann geht es wieder los.
Je länger das Problem nun dauert, desto mehr faltet sich die Schleimhaut auf, bis mehr und mehr Polypen entstehen. Die muss man dann entfernen, damit eine normale Atmung wieder möglich ist.
Diese Polypen gibt es also zusätzlich zu den eh vorhandenen, wobei ich nicht weiß, wie oft die bei Katzen Probleme machen. Sobald sich die Polypen wirklich ausgeprägt gebildet haben, kann man mit Schleimhautpflege auch nur noch Symptome mindern, nicht mehr heilen.
Beim Menschen gibt es daher neue Behandlungsleitlinien für Nebenhöhlenerkrankungen. Und da stehen Antibiotika, bis alles weg ist, nicht mehr an erster Stelle.
Jede Antibiose soll zusammen mit Schleimhautpflege gegeben werden, also inhalieren (nicht mit Kamille, das trocknet aus), Luft befeuchten (Luftfeuchtigkeit gerade in der Heizperiode erhöhen), befeuchtende und pflegende Nasensprays etc.
Findet Patientenseits häufig keinen Beifall, weil man ja selber was tun muss. 😉
Aber genau hier liegt die Chance.
Ich habe meine Tierärztin auch sparsam angeguckt, als sie das erste Mal den Inhalierknast erwähnte. Ist inzwischen mein Allheilmittel für alle Schnupfereien und dazu noch kostengünstig. Die Betonung liegt auf regelmäßiger Durchführung.
Funktioniert so gut, weil bei Katzen ja die meisten Infekte eben in den Nebenhöhlen nisten. Bei Beteiligungen unterhalb des Kehlkopfes, also Bronchien und Lunge funktioniert es nicht.
Da habe ich nicht gefunden, wie lange und regelmäßig Du das machst / gemacht hast.
Ach so, Zähne. Manchmal ist tatsächlich erst Ruhe, wenn alle oben raus sind. Auch wenn die scheinbar gesund sind, sie unterhalten den Infekt in den Nebenhöhlen. Hängt mit der Enge zwischen Zahnwurzel und Kieferhöhle zusammen. Keime dringen ständig längs der Zahnwurzeln in die Zahnfächer ein, und das Immunsystem muss die in Schach halten. Flutschen ein paar durch und verteilen sich im Gewebe, sind sie rasch in den Kieferhöhlen. Da muss man abwägen, ob man im Einzelfall einem jungen Tier alle Zähne oben raus nimmt. Das ist nicht einfach und hängt mit der Schwere der Symptomatik zusammen. Oder einem alten die beiden letzten Zähne, die nicht erkrankt scheinen, zusammen mit den kranken entfernt, da ist die Entscheidung einfacher.