mikesh hat gesagt.:
Würde ich mitten im Winter einen halberfrorenen Wellensittich finden, würde ich ihn auch mitnehmen. Und auch wenn ich diese Vögel schön und ansprechend finde, ich würde nie auf die Idee kommen ihn zu behalten. Ich würde ihm einen Platz suchen, wo er artgerecht mit einem Kumpel zusammen gehalten wird. Behalten würde ich ihn nur, wenn ich einen zweiten Wellensittich dazu holen könnte.
Ja, ein Wellensittich ist ein
Schwarmvogel, der ohne Gesellschaft ein ganz kümmerliches Dasein führt. Eine Katze ist etwas gänzlich anderes. Weder die Falbkatze noch die europ. Wildkatze sind Gruppentiere. Unsere Hauskatze ist kein Mensch. Nur weil sie in Gruppen glücklich leben KANN, heißt es nicht, dass das die
einzig wahre Form der Haltung ist. Würdest du einen armen Habicht finden, würdest du ihm auch nicht unbedingt einen Habichtkumpel aufs Auge drücken, nur weil ein Mensch nicht allein sein kann.
😉
Ich denke, dass man ganz klar im Auge behalten sollte, wo ein Tier herkommt. Klar ist es besser, eine Katze nicht allein zu lassen, das ist der Grund, warum hier 3 davon herumlaufen. Aber ich finde es kein
Verbrechen, eine Katze ggf. auch allein zu halten. So hat sie wenigstens ein schönes Zuhause und einen lieben Menschen. Diese Form der Haltung ist nicht optimal, aber kein Verbrechen.
🙄 Da finde ich Hunde schlimmer dran, die draußen immer an der Leine bleiben müssen und nicht mit anderen Hunden in Kontakt kommen. Da gibt es keinen Massenaufschrei.
🙄
Ich denke, die Katzen sind anpassungsfähiger, als man ihnen zutraut. Kicia und Floh wären mit Einzelhaltung sicherlich auch glücklich. Und selbst meine liebe, soziale Mia, die nie ohne andere Katzen auskommen musste, wäre sicher nicht totunglücklich, wenn sie ihre Menschen nur für sich hätte.
Bitte versteh mich nicht falsch, ich möchte jetzt nicht die Einzelhaltung propagieren.
😱 Aber ich zweifle die Gruppenhaltung als
einzig wahre Haltung an. Es gibt sicher Katzen, denen das mehr Stress als Freude bereitet. Und wenn ich an manche Katze denke, die zum dritten Mal versucht wird in eine Gruppe zwangs-zu-integrieren, wird mir auch traurig ums Herz, sie hätte evtl schon beim ersten Vermittlungsversuch einen Traumplatz haben können, aber eben allein.
Das mögen jetzt extreme Beispiele sein, aber wenn ich doch weiß, dass Katzen massiv unter Langeweile leiden können, so kann ich doch nicht einfach zuschauen, wenn jemand ein Kitten in Einzelhaltung holen will.
Ja, es sind extreme Beispiele, weil sie mit NORMALER, liebevoller Haltung nichts zu tun haben.
😉
Und zuschauen wirst du leider müssen, einfach
a) weil du es nicht ändern kannst
und
b) weil es dich leider nichts angeht
Kein Mensch wird es dulden, dass sich jemand in seine Tierhaltung einmischt, oder ihm gar vorschreibt, wie er was zu machen hat. Es ist sehr traurig, besonders, wenn es um Misshandlungen geht, aber du kannst einem Menschen, der seine Katze alleine hält, nicht tierquälerisches Verhalten unterstellen und erwarten, dass er dich ernst nimmt und dir weiterhin zuhören wird. Sicher macht es Sinn darauf hinzuweisen, dass es anders besser wäre, aber die Entscheidung trifft der Halter und nicht du oder ich. Kein Mensch lässt sich gern missionieren. Und wenn 20 Foris ihn als allerletzten Arsch darstellen, wird derjenige sicher auch nicht gesprächsbereiter sein.
🙂
mikesh hat gesagt.:
Ich stelle das Wohl meiner Katzen grundsätzlich über mein Wohl!
Wenn hier am Monatsersten Geld reinkommt, gehen die ersten Euro an den Futterversand. Wenn ich am Monatsende eine Woche hungere, werde ich das überleben. Für meine Katzen würde ich betteln gehen!
Das ist keine gute Einstellung. Denn wenn deine Tiere einfach lieber mit dir zusammen sind und es nicht so gern sehen, dass du arbeiten gehst, wirst du sicher auch nicht kündigen. Damit es deinen Katzen gut geht, muss es auch dir gut gehen. In Indien würden sicher nicht so viele Menschen im Verkehr verunglücken oder an Hunger leiden, wenn die Kühe nicht über das Wohl des Menschen gestellt würden.
🙄
Es muss zunächst dem Meschen gut gehen, damit er sich richtig um sein Tier kümmern kann. Jemand, der finanziell am Ende ist und nicht weiß, wie er seinen Kindern die Schulbücher bezahlen soll, wird sicher nicht sehr offen für Vorschläge sein, die ihn noch ärmer machen. Er wird das beste für seine Katze geben, was er kann, und alles ist besser, als im TH zu landen (wohlgemerkt auf eine liebevolle Haltung bezogen und nicht auf einen Tiersammlerhaushalt).
mikesh hat gesagt.:
Und ich würde in ein dreckiges Kellerloch einziehen, wenn es die einzige Wohnung mit gesichertem Freigang wäre, die ich mir leisten kann.
Klar, und wenn du krank wirst und stirbst ist deinen Tieren unheimlich geholfen...
🙄 Das ist genau das, was ich meine.
🙁
mikesh hat gesagt.:
Liebe allein reicht nicht. Verantwortung und Verstand gehören dazu.
Ich kann meinen Katzen auch kein Grau füttern, aber ich hab mich durch Tonnen an Material gequält, um das absolut Beste zu finden, was ich mir leisten kann.
Ja, und nun stell dir vor, jemand hört nur, dass du kein Grau fütterst und bezeichnet dich als jemanden, der in tierquälerischer Absicht seine Katzen vergiften will. Wie würdest du dich da fühlen?
Ich kann nicht zwischen den Zeilen erkennen, wieviel Mühe du dir gemacht hast, zum Schluss zu kommen, dass eben Animonda, Bozita oder sonst etwas für euch das Beste ist. Ich sehe nur: du fütterst nicht optimal.
😎
Jeder muss Abstriche machen, teilweise eben auch am Futter, aber ich würde mir nie anmaßen, dir nahezulegen, deine Katzen wegzugeben zu jemandem, der GRAU eben füttern kann, verstehst du, was ich meine? Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, Grau und Kitekat, und Einzelhaltung ist nicht gleichbedeutend mit Quälerei.
Wenn es NICHT funktioniert muss man Mittel finden, die Katze besser unterzubringen, oder einen Kumpel holen. Aber was, wenn es doch funktioniert und die Katze sich wohl fühlt?
😕
Man muss alle Menschen mit Respekt zu behandeln, die sich die Mühe machen, hier aufzutauchen und ihre Fragen zu stellen. Keiner von uns ist mit dem jetzigen, umfassenden Wissen auf die Welt gekommen. Und das Wissen ist ein Resultat von Erfahrungen. Warum gesteht man anderen nicht zu, andere Erfahrungen gemacht zu haben? Oder eine eigene Meinung zu vertreten?
Ist Gleichschaltung wirklich ein so beliebtes Hobby? Hat man in der Vergangenheit nicht genug gesehen, was passiert, wenn alle Menschen das gleiche Gedankengut mit sich herumtragen? Ich finde es nicht richtig, anderen meinen Willen aufzuzwingen. Ich kann versuchen, mit Argumenten zu überzeugen, aber jedem Menschen ist ein freier Wille gegeben. Ich habe nicht das Recht, diesen jemandem auszureden. Und nein, ich meine immer noch keine Messie-Haltung, sondern die liebevolle, normale Haltung.