Indi ist wieder zu Hause.
Hier mal das, was im Bericht von der Zahntierärztin stand:
"Bei Indigo haben wir heute unter einer Inhalationsnarkose eine Zahnbehandlung durchgeführt. Zunächst wurden die Zähne gereinigt und poliert. Dann haben wir von allen Zähnen intraorale Zahnröntgenaufnahmen angefertigt. Indigo hat keine resorptiven Läsionen.
Wir fanden sowohl im rechten wie im linken Oberkiefer einen doppelt angelegten dritten Prämolaren. Auf der linken Seite war einer in seiner Achse rotiert, auf der rechten Seite war einer kulissenartig nach palatinal versetzt. Diese überzähligen Zähne, die nicht im natürlichen Zahnbogen stehen, beeinträchtigen die Selbstreinigung der Zähne. Dadurch kommt es zu einer vermehrten Plaque-Akkumulation mit Folge einer reaktiven Gingivitis. Um die Selbstreinigung der Zähne wieder herzustellen, haben wir auf jeder Seite den am meisten fehlgestellten 3. überzähligen Prämolaren chirurgisch extrahiert. Auf der linken Seite haben wir die Wunde verschlossen. Die Fäden lösen sich in 2 Wochen. Auf der rechten Seite war ein Verschluss technisch nicht möglich. Die Wunde wird sekundär zugranulieren".
Als ich sie abholen wollte, musste ich noch warten und habe mich mit einer netten Hundebesitzerin unterhalten. Kurz darauf hörte ich aus dem Praxisbereich sehr lautes Miauen - Indi hatte wohl meine Stimme gehört und beschlossen, auf sich aufmerksam zu machen.
Als ich in den Behandlungsbereich kam, stand Indi schon in ihrer Box auf dem Behandlungstisch und mauzte in einem fort, um mir klarzumachen, dass das Essen nicht nach ihrem Geschmack, die Unterbringung nicht ihrem üblichen Standard entsprechend und auch der Service nicht nach ihren Wünschen gewesen war. Auch Ansprechen und Streicheln halfen nichts, also habe ich sie kurzerhand aus der Box und auf den Arm genommen, wo sie sich schnurrend an mich kuschelte (bis ihr irgendwann einfiel, dass sie nicht gern auf dem Arm ist, und sie erst auf meine Schulter kletterte und später von da aus versuchte, diverse Regale zu besteigen - was dazu führte, dass sie wieder in den Kennel zurückmusste). Die Tierärztin zeigte mir die Röntgenaufnahmen der Zähne (die Zähne sehen super aus, wahrscheinlich sogar besser als meine) und intraoperativ aufgenommene Fotos von den überzähligen, fehlgestellten 3. Prämolaren. Indi war während der OP gewässert worden (hatte Flüssigkeit i.v. bekommen) sowie ein Antibiotikum (Depot) für 2 Wochen subkutan erhalten. Zudem bekam ich Onsior mit, das sie noch für drei Tage einmal täglich bekommen soll.
Ich habe mir zudem 3 Beutel Nierenfutter (Hills Prescription, Stückchen in Sauce) mitgeben lassen, von denen sie zu Hause gleich einen verdrückte (sie hatte wohl in der Praxis das Fressen verweigert). Das hochwertige Futter von Terra faelis, von dem sie auch einen großen Löffel auf ihren Teller bekommen hatte, lehnte sie ab, dafür ging sie mehrmals an die Wassernäpfe.
Nach dem Fressen tigerte sie unruhig und laut mauzend durch die Wohnung und kroch in jede Ecke (z.b. neben die Waschmaschine...). Ich hab ihr dann eine Onsior (sollte sie schon bekommen) und eine Kapsle Zylkene sowie eine Spritze voll selbstgekochter Hühnerbrühe verpasst. Als das dann wirkte, kam sie zur Ruhe und kuschelte sich in ihr Wandbettchen, wo sie den Rest des Nachmittags verschlief.
Jetztliegt sie unter meiner Decke und ruht sich weiterhin von den anstregenden letzten 2 Tagen aus.
Kein FORL, Gott sei Dank, und die Tierärztin meinte, dass die überzähligen fehlgestellten Zähne beim Fressen gestört, sehr wahrscheinlichnauch Schmerzen verursacht haben und auch die rez.Gingivits dadurch zu erklären ist. Ich hoffe, das ist jetzt damit ausgestanden.
Indi bekommt aktuell noch das Nierenfutter (wollte ich so, um die Nieren zu entlasten, außerdem liebt Indi Stückchen in Sauce, und irgendeinen Supermarktmüll wollte ich nicht geben. Zudem bekommt sie auch ihr normales, hochwertiges Futter, abgereichert mit etwas Wasser, sowie selbstgekochte Hühnerbrühe (ich liebe Hühnerbrühe, alles, was krank ist, bekommt hier Hühnerbrühe) angeboten. Wenn die Wundheilung abgeschlossen ist, wird sie konsequent wieder ihr normales, hochwertiges Essen bekommen, da sie ja dann keinen Grund mehr zum "Mäkeln" (waren wohl Zahnschmerzen) hat.
In 3 Wochen müssen wir nochmal zur Kontrolle, und dann wars das hoffentlich fürs Erste.
Auch die Tierärztin meinte, dass es gut sein kann, dass die Nierenfunktion jetzt wieder etwas besser wird, sie hat das wohl auch schon häufiger erlebt
Sie meinte auch, dass sie Indi auf meine Bitte hin "nur einen Hauch" Narkosemittel gegeben hätte und Indi auch rasch und gut aufgewacht sei (um 21 Uhr sei sie wieder völlig fit gewesen - die OP begann um ca. 15 Uhr, um 18 Uhr hob Indi schon den Kopf, um 19 Uhr fing sie an, wacher zu werden, und um 21 Uhr war sie wieder komplett wach). Ich finde es gut, dass sie da auf meine Erfahrung gehört hat, mich ernstgenommen hat und vorsichtig war - ich erinnere hier nur an Minna E`s Blondine, auch ein Birmchen, die während einer Zahnbehandlung einen Kreislaufzusammenbruch hatte und nicht mehr aufwachte - und das (der Tod einer Katze in Narkose) ist eine Erfahrung, die auch schon andere Besitzer von Maskenkatzen gemacht haben (
http://www.namib-sunrise.de/Namib-Sunrise.html -Gesundheit und Wissen - Narkose bei Katzen, Sicherheit und Risiko).
Generell fand ich ihre Arbeit sehr gründlich und verantwortungsbewusst. Indi bekam nicht einfach Ketanest gespritzt, sondern eine wesentlich aufwändigere Intubationsnarkose incl. Monitoring. Vor der Narkose wurde eine ausführliche Anamnese erhoben, Fieber gemessen und die Katze gewogen. Sie hätte nicht operiert, wenn ich keine aktuellen Laborwerte vorgelegt hätte. Indi bekam intraoperativ Infusionen. Es wurden Einzelzahnaufnahmen angefertigt und FORL ausgeschlossen, obwohl eine "einfache" Ursache für die Zahnproblematik, die überzähligen Zähne, vorhanden war.
Fazit: ich kann die Praxis (tierärztliche und tierzahnärztliche Praxis Rux und Lankes, Berlin-Charlottenburg) nur empfehlen und bedanke mich für die tolle, sorgfältige Behandlung.
Und verziehe mich damit aus diesem Thread, da Indi ja Gott sei Dank kein FORL hat.[