Dinge kritisch betrachten heißt auch: Ich muss nicht jeden für den Messias schlechthin halten, oder den Oberguru, nur weil er ein paar stichhaltige Argumente bringt.
Umgekehrt sollte man nach Argumenten filtern, nicht danach, wer sie ausspuckt.
Nur weil die AfD oder die Rechten sich ein paar dieser Argumente ausgeborgt und in ihre seltsamen Weltbilder mit 'reingezimmert haben, ist das Argument an sich doch noch nicht falsch. Nur mit dem jeweils hergestellten Zusammenhang sollte man dann kritischer umgehen.
Persönlich mag ich diesen KenDingsda nicht und gucke mir kaum was von ihm an, aber wie gesagt, ich habe mich nicht weiter mit IHM beschäftigt.
Das mit den seriösen oder nicht serösen Quellen erinnert allmählich an den Kindergarten: Rabääh, wenn du mit X spielst, spiele ich nicht mehr mit dir! Wenn du mit y spielst, bin ich nimmer dein Freund.
Ja, manches ist kompletter Schmarrn und da steigt man sofort aus. Aber wer zum Kuckuck entscheidet überhaupt, wen man zitieren darf und wen nicht? Du? Ich? Der Facebook-Algorithmus? Frau M.'s Medienbeauftragte?
Warum werden echte Fachleute reihenweise beiseite geschoben? Erst in der Diskussion, im Austausch, würde doch mehr Wissen dazukommen, neue Einschätzungen und evt. hilfreiche Lösungen? Wovor also hatte man da Angst? Davor, dass die eigenen Thesen vielleicht doch nicht so doll und abgesichert sind? Dieses Verkniffene ist viel unseriöser und stiftet viel mehr Unsicherheit, Skepsis und Widerborstigkeit, als wenn man sich offen und ehrlich auseinandergesetzt hätte.
Der Übergang zur Zensur ist übrigens recht fließend. Zensur heißt in etwa "Ich darf das nicht lesen, weil XYZ entschieden haben, dass es nicht gut für mich ist, so zu denken oder dies und das zu wissen".
Hallooo? Klingelt mal was?
Also macht Euch mal locker und schaltet das graue Zeug ein, das in Euren Schädelkalotten schwappt. Das klappt nämlich meistens.😉