Mit den natürlichen Gegebenheiten hat das alles wenig zu tun.
Raubvögel und die kleineren / mittelgroßen Beutegreifer aus dem Säugetierreich stehen in der Nahrungskette doch in etwa auf gleicher Stufe. Das, was ein Fuchs oder eine (Wild-)Katze erbeuten kann, überschneidet sich mit dem Speisezettel der größeren Raubvögel.
Üblicherweise treffen die Konkurrenten kaum direkt aufeinander und gehen sich ansonsten weitgehend aus dem Wege. Das Risiko, bei einer Konfrontation verletzt zu werden, ist viel zu hoch. Nur echte Notlagen treiben die "Risikoprämie" hoch.
Die meisten Jäger haben jedoch ein untrügliches Gespür für Schwächen. Eine "Wohlstands-Hauskatze" kann daher durchaus eher angegriffen werden als eine naturerprobte Wildkatze, und kleine Jungtiere sind natürlich immer gefährdet.
Ansonsten sind die Jagdstrategien eben sehr unterschiedlich. Bei den Greifen, also auch dem Uhu, ist es die schlichte Überrumpelung aus der Luft. Wenn 3 kg Lebendmasse wie beim Uhu von hinten angeschossen kommen und sich auf die Beute stürzen, dann gehen auch eine 4 kg-Katze, ein kleiner Hund, ein Rehkitz usw. in die Knie. Sie erschlagen die Beute schlichtweg, die Bewegungsenergie konzentriert sich auf 8 beachtliche Krallen, den Rest besorgt dann der Schnabel. Gut trainiert, können die stärksten von ihnen dann knapp ihr eigenes Körpergewicht an Beute in die Lüfte tragen. Im Grunde ist ihre Jagdstrategie aber recht einfach und phantasielos.
Aber wehe, wenn es in den Bodenkampf geht, die Katze z.B. nicht gleich richtig getroffen wird. Auf dem Boden haben Katze, Fuchs usw. klare Vorteile. Die großen Vögel sind nämlich ausgeprochen startschwach. Wenn sie sich erheben, dauert das recht lange, aus dem Gefahrenbereich herauszukommen. Diese Schwäche büßen z.B. zahlreiche Greife, die heute lieber an der Straße sitzen, auf Verkehrsopfer warten und dann selbst überfahren werden.
Katze / Fuchs können den Vogel dann am Boden einfach frontal anspringen und niederreissen, Füchse schnappen geschickt den Flügel und reissen den Vogel seitlich nieder. Also, die Chancen und Risiken sind durchaus verteilt.
Wer wen wie jagt und zur Strecke bringen kann - das könnt Ihr auf Youtube eindrucksvoll anschauen. Einfach mal die Begriffe eagle vs cougar, eagle und wolf oder eagle owl (= Uhu) eingeben und suchen.
Wer mal unter Harpy eagle schaut, sieht, wie die gefiederten, südamerikanischen Kollegen selbst Affen und Faultiere der 30 kg-Klasse zur Strecke bringen (Harpyien sind die stärksten Greife überhaupt ...).