Löwenmutter
Forenprofi
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- 31. August 2022
- Beiträge
- 2.347
Hallo an alle, die das lesen.
Ich habe mich bei euch angemeldet, weil ich sehr verunsichert bin. Es geht um unsere Katze, eine 12-jährige Tigerdame, die ich am Sonntag vor einer Woche zum Notdienst gebracht habe, weil sie sehr matt war, zunächst schlecht und dann gar nicht mehr gefressen und sich am Sonntagmorgen mehrfach übergeben hat. Die Tierärztin meinte zwar, das sei noch kein Notfall, aber wenn meine Katze nicht mehr frisst, ist es einer, so gut kenne ich sie.
Sie hatte Fieber (39,5 Grad) und war dehydriert, bekam ein fiebersenkendes Mittel, damit sie wieder frisst und eine Infusion. Da sich am Montag keinerlei Veränderung abgezeichnet hat, sind wir mit ihr zu unserem Haustierarzt gegangen, der ihr Blut abgenommen und sie eingehend untersucht hat. Sie bekam eine Cortison-Spritze und nochmals eine Infusion, da sie schon wieder leicht dehydriert war.
Das Blutbild zeigte eine SDÜ und einen massiv erhöhten Bilirubin-Wert (achtfach erhöht) sowie GPT-Wert, daher überwies uns der Haustierarzt in die Tierklinik zum Ultraschall. Der Termin sollte Donnerstag in der Tierklinik sein, doch da es ihr Dienstagnacht sehr schlecht ging, fuhren wir kurzerhand in eine andere Tierklinik zum Notdienst.
Sie hatte eine Gelbsucht und sie haben sie direkt da behalten. Der Ultraschall zeigte eine stark vergrößerte Leber sowie eine auffällige Milz und einen vergrößerten Lymphknoten, das Blutbild einen noch höheren Bilirubin-Wert (allerdings schwer vergleichbar, da unterschiedliche Labore) und einen ebenfalls noch höheren GPT-Wert.
Die Leber, Milz und der Lymphknoten wurden punktiert - mit dem traurigen Ergebnis: ein Lymphom.
Die Tierärztin drückte mir am Telefon mehrfach mitfühlend ihr Bedauern über die Diagnose aus und schlug vor, eine Biospie zu machen. Das haben wir jedoch abgelehnt, davon hätte mich mir keinen weiteren Erkenntnisgewinn versprochen, zumal wir keine Chemo machen lassen würden.
Die Katze blieb noch drei weitere Tage in der Klinik, Freitagabend durften wir sie abholen, ausgestattet mit vielen verschiedenen Medikamenten, unter anderem Cortison, von dem sie täglich eine dreiviertel Tablette bekommen sollte und Antibiotika für die ersten fünf Tage. Das Bilirubin war zu diesem Zeitpunkt nur noch leicht erhöht, der GPT-Wert jedoch noch sehr hoch.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen wir mit den Tabletten und auch dem Mittel gegen die SDÜ gut zurecht, aber irgendwie blieb der Zustand der Katze irgendwo zwischen deutlich besser als vor der Klinik, aber noch lange nicht bei 100 % , sondern eher bei 50 % stecken. Was jedoch sehr gut funktioniert hat und immer noch funktioniert, ist das Fressen. Die Katze hat zu keinem Zeitpunkt an Gewicht verloren, nur ganz am Anfang ihrer Erkrankung, als sie nicht fressen konnte (trotz der Cortison-Spritze hatte sie jegliche Nahrung verweigert), hat sie geringfügig abgenommen.
Wenige Tage, nachdem sie wieder zu Hause war, erreichte uns ein Anruf von der Klinik: Der PARR-Test, der die Diagnose Lymphom bestätigen sollte, war negativ. Dennoch gab es keine Entwarnung, wie ich selbst recherchiert habe, weil der PARR-Test bei Katzen häufig falsch negativ ist und daher keine hohe Aussagekraft hat. Er dient nur der Bestätigung eines positiven Ergebnisses und nicht dazu, es zu widerlegen.
Anfang der Woche waren wir zur Kontrolle und Blutabnahme bei unserem Haustierarzt - mit dem überraschenden Ergebnis, dass die Leberwerte, einschließlich dem Bilirubin wieder im Normbereich sind und der Blutausstrich, den er gemacht hat, negativ war. Er geht nicht davon aus, dass die Katze ein Lymphom hat, sondern eine Vergiftung hatte.
Das erschien uns zwar zunächst relativ unwahrscheinlich, ist jedoch in der Rückschau aufgrund besonderer Umstände nicht ganz ausgeschlossen, denn die Katze hat wenige Tage vor den ersten Krankheitssymptomen eine Nacht draußen verbracht und knabbert einfach alles an, was sie finden kann.
Nun sitze ich hier und kann, obwohl ich es natürlich will, nicht so recht an unser Glück glauben, dass es "nur" eine Vergiftung war und die Katze wieder gesund wird. Sie ist gerade heute wieder bei 50 % und sehr matt (wo sie steht und geht, legt sie sich direkt hin und muss sich ausruhen). Gestern war ein guter Tag, da war sie deutlich munterer, da ging es schon Richtung 70 %.
Dieses Auf und Ab kenne ich noch gut von meinem an Leukose erkrankten Kater - er hatte auch Tage, an denen man seine schwere Erkrankung fast vergessen konnte. Was unsere Katze allerdings von ihm unterscheidet: Sie frisst sehr gut. Das liegt natürlich auch am Prednisolon, mit dem ich jedoch die Erfahrung gemacht habe, dass es in einem späten Krankheits-Stadium (das Lymphom wurde in Stadium IV eingeteilt) nicht mehr so gut wirkt. Das war sowohl bei meinem Leukose-Kater der Fall als auch bei meinen FIP-Katzen.
Der Haustierarzt meint dazu, dass die Katze so matt ist, dass eine Gelbsucht ein schwerwiegendes Symptom sei und die Katze Zeit braucht, um sich davon und von den Vergiftungssymptomen zu erholen - das sei ganz normal. Ich soll ab Montag das Cortison ausschleichen und ihr weiterhin den Magenschutz geben und natürlich das Mittel gegen die SDÜ (das ich dummerweise die ganze Zeit über das Futter gegeben habe, obwohl man das nicht soll, wie ich inzwischen nachgelesen habe).
Ich bin hin- und hergerissen. Natürlich möchte ich der Diagnose des Haustierarztes gerne glauben, zumal einiges dafür spricht, dass sie stimmt (die Tierärztin im Notdienst tippte auch sofort auf Vergiftung). Aber mir spuckt das Ergebnis des Ultraschalls und der Punktierung noch im Kopf herum und wie sicher sich die Tierärzte in der Tierklinik waren, dass es sich um ein Lymphom handelt.
Wir warten nächste Woche noch ab, wenn sich dann keine deutliche und vor allem konstante Verbesserung zeigt, lasse ich noch einmal einen Ultraschall machen. Das Auf und Ab macht mich extrem misstrauisch - ich würde eher eine langsame, aber eben konstante Entwicklung in dieser Phase erwarten und nicht so ein Vor und Zurück.
Was erhoffe mich mir von meinem Beitrag? Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht. Vielleicht, dass hier jemand ist, der eine ähnliche Erfahrung gemacht hat oder jemand, der sich gut auskennt und mir Mut machen kann, an die Differenzialdiagnose zu glauben. Ich kann auch damit umgehen, wenn es jemand als eher unwahrscheinlich einstuft.
Sie ist meine Herzenskatze. Sie ist ganz bezaubernd. Doch was viel schwerer wiegt, als sie natürlich so lange wie möglich behalten zu wollen, ist ihr Wohlergehen. Und das sehe ich zur Zeit noch sehr stark beeinträchtigt - was wiederum mich beeinträchtigt. Ich bin extrem angespannt und ich versuche zwar, es von der Katze und unseren anderen beiden Katzen fernzuhalten, aber merke es nachts, ich habe zuletzt nur zwei Nächte länger als drei, vier Stunden geschlafen und bin dauermüde. Das kennt ihr bestimmt, wenn man müde ist, ist man ängstlicher und nicht mehr so gut dazu in der Lage, die Dinge gut zu sortieren.
Ich habe mich bei euch angemeldet, weil ich sehr verunsichert bin. Es geht um unsere Katze, eine 12-jährige Tigerdame, die ich am Sonntag vor einer Woche zum Notdienst gebracht habe, weil sie sehr matt war, zunächst schlecht und dann gar nicht mehr gefressen und sich am Sonntagmorgen mehrfach übergeben hat. Die Tierärztin meinte zwar, das sei noch kein Notfall, aber wenn meine Katze nicht mehr frisst, ist es einer, so gut kenne ich sie.
Sie hatte Fieber (39,5 Grad) und war dehydriert, bekam ein fiebersenkendes Mittel, damit sie wieder frisst und eine Infusion. Da sich am Montag keinerlei Veränderung abgezeichnet hat, sind wir mit ihr zu unserem Haustierarzt gegangen, der ihr Blut abgenommen und sie eingehend untersucht hat. Sie bekam eine Cortison-Spritze und nochmals eine Infusion, da sie schon wieder leicht dehydriert war.
Das Blutbild zeigte eine SDÜ und einen massiv erhöhten Bilirubin-Wert (achtfach erhöht) sowie GPT-Wert, daher überwies uns der Haustierarzt in die Tierklinik zum Ultraschall. Der Termin sollte Donnerstag in der Tierklinik sein, doch da es ihr Dienstagnacht sehr schlecht ging, fuhren wir kurzerhand in eine andere Tierklinik zum Notdienst.
Sie hatte eine Gelbsucht und sie haben sie direkt da behalten. Der Ultraschall zeigte eine stark vergrößerte Leber sowie eine auffällige Milz und einen vergrößerten Lymphknoten, das Blutbild einen noch höheren Bilirubin-Wert (allerdings schwer vergleichbar, da unterschiedliche Labore) und einen ebenfalls noch höheren GPT-Wert.
Die Leber, Milz und der Lymphknoten wurden punktiert - mit dem traurigen Ergebnis: ein Lymphom.
Die Tierärztin drückte mir am Telefon mehrfach mitfühlend ihr Bedauern über die Diagnose aus und schlug vor, eine Biospie zu machen. Das haben wir jedoch abgelehnt, davon hätte mich mir keinen weiteren Erkenntnisgewinn versprochen, zumal wir keine Chemo machen lassen würden.
Die Katze blieb noch drei weitere Tage in der Klinik, Freitagabend durften wir sie abholen, ausgestattet mit vielen verschiedenen Medikamenten, unter anderem Cortison, von dem sie täglich eine dreiviertel Tablette bekommen sollte und Antibiotika für die ersten fünf Tage. Das Bilirubin war zu diesem Zeitpunkt nur noch leicht erhöht, der GPT-Wert jedoch noch sehr hoch.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten kamen wir mit den Tabletten und auch dem Mittel gegen die SDÜ gut zurecht, aber irgendwie blieb der Zustand der Katze irgendwo zwischen deutlich besser als vor der Klinik, aber noch lange nicht bei 100 % , sondern eher bei 50 % stecken. Was jedoch sehr gut funktioniert hat und immer noch funktioniert, ist das Fressen. Die Katze hat zu keinem Zeitpunkt an Gewicht verloren, nur ganz am Anfang ihrer Erkrankung, als sie nicht fressen konnte (trotz der Cortison-Spritze hatte sie jegliche Nahrung verweigert), hat sie geringfügig abgenommen.
Wenige Tage, nachdem sie wieder zu Hause war, erreichte uns ein Anruf von der Klinik: Der PARR-Test, der die Diagnose Lymphom bestätigen sollte, war negativ. Dennoch gab es keine Entwarnung, wie ich selbst recherchiert habe, weil der PARR-Test bei Katzen häufig falsch negativ ist und daher keine hohe Aussagekraft hat. Er dient nur der Bestätigung eines positiven Ergebnisses und nicht dazu, es zu widerlegen.
Anfang der Woche waren wir zur Kontrolle und Blutabnahme bei unserem Haustierarzt - mit dem überraschenden Ergebnis, dass die Leberwerte, einschließlich dem Bilirubin wieder im Normbereich sind und der Blutausstrich, den er gemacht hat, negativ war. Er geht nicht davon aus, dass die Katze ein Lymphom hat, sondern eine Vergiftung hatte.
Das erschien uns zwar zunächst relativ unwahrscheinlich, ist jedoch in der Rückschau aufgrund besonderer Umstände nicht ganz ausgeschlossen, denn die Katze hat wenige Tage vor den ersten Krankheitssymptomen eine Nacht draußen verbracht und knabbert einfach alles an, was sie finden kann.
Nun sitze ich hier und kann, obwohl ich es natürlich will, nicht so recht an unser Glück glauben, dass es "nur" eine Vergiftung war und die Katze wieder gesund wird. Sie ist gerade heute wieder bei 50 % und sehr matt (wo sie steht und geht, legt sie sich direkt hin und muss sich ausruhen). Gestern war ein guter Tag, da war sie deutlich munterer, da ging es schon Richtung 70 %.
Dieses Auf und Ab kenne ich noch gut von meinem an Leukose erkrankten Kater - er hatte auch Tage, an denen man seine schwere Erkrankung fast vergessen konnte. Was unsere Katze allerdings von ihm unterscheidet: Sie frisst sehr gut. Das liegt natürlich auch am Prednisolon, mit dem ich jedoch die Erfahrung gemacht habe, dass es in einem späten Krankheits-Stadium (das Lymphom wurde in Stadium IV eingeteilt) nicht mehr so gut wirkt. Das war sowohl bei meinem Leukose-Kater der Fall als auch bei meinen FIP-Katzen.
Der Haustierarzt meint dazu, dass die Katze so matt ist, dass eine Gelbsucht ein schwerwiegendes Symptom sei und die Katze Zeit braucht, um sich davon und von den Vergiftungssymptomen zu erholen - das sei ganz normal. Ich soll ab Montag das Cortison ausschleichen und ihr weiterhin den Magenschutz geben und natürlich das Mittel gegen die SDÜ (das ich dummerweise die ganze Zeit über das Futter gegeben habe, obwohl man das nicht soll, wie ich inzwischen nachgelesen habe).
Ich bin hin- und hergerissen. Natürlich möchte ich der Diagnose des Haustierarztes gerne glauben, zumal einiges dafür spricht, dass sie stimmt (die Tierärztin im Notdienst tippte auch sofort auf Vergiftung). Aber mir spuckt das Ergebnis des Ultraschalls und der Punktierung noch im Kopf herum und wie sicher sich die Tierärzte in der Tierklinik waren, dass es sich um ein Lymphom handelt.
Wir warten nächste Woche noch ab, wenn sich dann keine deutliche und vor allem konstante Verbesserung zeigt, lasse ich noch einmal einen Ultraschall machen. Das Auf und Ab macht mich extrem misstrauisch - ich würde eher eine langsame, aber eben konstante Entwicklung in dieser Phase erwarten und nicht so ein Vor und Zurück.
Was erhoffe mich mir von meinem Beitrag? Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht. Vielleicht, dass hier jemand ist, der eine ähnliche Erfahrung gemacht hat oder jemand, der sich gut auskennt und mir Mut machen kann, an die Differenzialdiagnose zu glauben. Ich kann auch damit umgehen, wenn es jemand als eher unwahrscheinlich einstuft.
Sie ist meine Herzenskatze. Sie ist ganz bezaubernd. Doch was viel schwerer wiegt, als sie natürlich so lange wie möglich behalten zu wollen, ist ihr Wohlergehen. Und das sehe ich zur Zeit noch sehr stark beeinträchtigt - was wiederum mich beeinträchtigt. Ich bin extrem angespannt und ich versuche zwar, es von der Katze und unseren anderen beiden Katzen fernzuhalten, aber merke es nachts, ich habe zuletzt nur zwei Nächte länger als drei, vier Stunden geschlafen und bin dauermüde. Das kennt ihr bestimmt, wenn man müde ist, ist man ängstlicher und nicht mehr so gut dazu in der Lage, die Dinge gut zu sortieren.