Genau so!
Ich persönlich bin der Meinung, wenn man sein eigenes Leben für einen Partner so sehr umkrempeln soll, geht das eh nicht gut! Über kurz oder lang wird man dem Partner vorwerfen, was man alles für ihn aufgegeben hat.
Mich gab und gibt es auch nur mit vierbeinigem Anhang. Wem das nicht paßt, den brauch ich dann auch nicht in meinem Leben
Zur Überforderung von jungen Müttern möchte ich noch beitragen, daß ich auch denke, das ist ein komisches Phänomen.
Ich habe jahrelang als Reitlehrerin gearbeitet. Was ich da mitbekam, fand ich erschreckend! Die Kinder haben Terminkalender, die sind voll bis obenhin. Jeden Tag wird irgendwas gefördert, Freizeit gibt es fast gar nicht. Und natürlich werden sie von Mama hin und her gefahren, weil alles andere zu gefährlich ist...
Dann ist man sicher schnell am Limit als Mutter. Andererseits hat eine Freundin von mir 2 Kinder, Katzen, Hund und Ponys und dazu nun (Kinder sind 10 und 13) seit ein paar Jahren wieder einen Job. Da gehts. Die Kinder durften sich aber auch immer schon mal selbständig fortbewegen😉
Ist aber sicher auch sehr individuell, was man bereit ist zu tun und ob man in der Lage ist, manches mal locker zu sehen. Taskalis Beitrag hier fand ich dazu sehr gut!
Ich bin Jahrgang 65. Wir hatten früher nach der Schule frei. Wenn ich irgendwo hin wollte, bin ich Rad, Bus oder Bahn gefahren
Ich bin Jahrgang 69
🙂
Ob man für einen Partner sein Leben umkrempelt, ist für mich persönlich aber eine ganz andere Frage, als wenn ein Kind involviert ist. Sollte mein Sohn z.B. eine Allergie gegen Katzen entwickeln, würde ich da sicherlich keine Kompromisse machen.
Was die Belastung von jungen Müttern angeht:
Für jeden gibt es eine persönliche Belastungsgrenze und die ist eben von Fall zu Fall verschieden. Die einen können mit sehr viel Belastung gut umgehen, andere kommen viel schneller an ihre Grenze, aber das ist doch eine individuelle Angelegenheit und kann Niemandem zum Vorwurf gemacht werden, finde ich jedenfalls.
Und ja, früher in meiner Kindheit haben die Uhren auch anders getickt. Heute geht es nach der Geburt mit PEKIP los, weiter über den Baby-Schwimmkurs usw. usw. und natürlich wird erwartet, dass man als "gute" Mutter sein Kind bestmöglich fördert
😉
Aber ich sehe es jetzt bei meinem eigenen Sohn: In Zeiten von G8 hat mein Sohn mit 12 Jahren schon einen sehr straffen Zeitplan; Schule fängt bei ihm um 7.30 Uhr an und er kommt um 13.30 Uhr nach Hause. Montags erst um 16.00 Uhr. Essen, Hausaufgaben, Lernen für Klassenarbeiten, Bogenschießen ... da bin ich auch Taxi-Mama, weil es fast nicht anders geht.
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und von Kindern wird erwartet, dass sie einen guten Schulabschluss haben. Mein Ausbildungsberuf habe ich z.B. noch mit Realschule gemacht; heutzutage haben die Auszubildenden alle Abitur, aber da können die Kinder doch nichts für; das wird von der Gesellschaft halt so vorgegeben und man muss als Eltern viel dazu beitragen. Meine Mutter hat z.B. meine Schule früher maximal einmal im Jahr gesehen. Heute steht in der Schule ständig was an, wo man als Eltern parat stehen muss: Elternabend, Schulfeste, Vorträge usw. usw.. Die Gesellschaft erwartet heute von Eltern viel mehr Engagement, als es früher der Fall war.
Früher hatten Mütter auch im größeren Rahmen Omas, ledige Tanten oder sonstwas zur Verfügung, die sie bei den Kindern unterstützt haben.
Meine Mutter z.B. war selbst noch berufstätig als mein Sohn geboren wurde, die hatte gar keine Zeit mich zu unterstützen mit meinem Schreikind; meiner Schwiegermutter konnt es nervlich nicht aushalten und mein Mann war 12 Stunden täglich abwesend und auf der Arbeit. Da steht man halt oft ziemlich alleine da und da kann man dann auch schonmal überfordert sein.
Mehr schreibe ich aber zu dem Thema nicht mehr; mir gehen halt die pauschalen Verurteilungen auf den Senkel.