Inai
Forenprofi
- Mitglied seit
- 16. November 2015
- Beiträge
- 3.288
Es wurde gefragt wie er mein Anker sein kann nach der „kurzen“ Zeit.
Er ist da, hört sich alles an, verurteilt mich nicht, versucht einen Rat zu geben, es kommen keine dummen Sprüche und er nimmt mich in den Arm.
Wenn ich bei ihm bin fühle ich mich gut. Wenn ich mich anfangs noch schlecht fühle so bringt nur seine Anwesenheit eine Ruhe in mich.
Und bei keinem anderen habe ich dieses Gefühl.
Ich will nur ihn momentan sehen, bzw bei ihm sein.
Ich finde das darf ich als meinen Anker bezeichnen.
Niemand sonst kommt gerade zu mir durch gefühlsmäßig.
Oft nicht mal meine Tiere.
Wer solche Phasen kennt, der weiß das oft nur eine Leere in einem herrscht und man regelrecht taub für richtige Gefühle und Emotionen ist.
Wie sollen die Tiere es verstehen wenn ihre einzige Bezugsperson sie nicht herzlich umarmen kann oder ihnen nicht die Beachtung schenken kann die sie nun einmal verdienen?
Genau deswegen gibt es auch diese Überlegungen „Entweder oder“
In den ersten Punkten verstehe ich dich. Auch die Tatsache wieso du dich dann so hin und her gerissen fühlst.
Aber:
Diesen Punkt sehe ich kritisch. Ganz unabhängig von den Katzen.Er möchte mir nicht wirklich entgegenkommen und Kompromisse machen. Für ihn gibt es nur seinen Standpunkt. Leider.
In der Phase der Verliebtheit nimmt man so manche Schwächen des Gegenüber an, die einem in der Phase der Gewohnheit dann vielleicht doch stören. Ich spreche da aus Erfahrung, nicht nur aus eigener, sondern auch von meinen Freunden und Geschwistern aus.
Man kann jetzt viele 'was wäre wenn'-Visionen machen. Ich denke, die sind aber völlig Fehl am Platz, weil sie nunmal eintreffen können oder nicht.
Persönlich finde ich, solltest du einen anderen Anker finden. Und zwar den Anker in dir selbst. (Komplett unabhängig davon ob ihr zusammen bleibt oder nicht)
Eine Freundin von mir ist Psychiaterin. Und in einer meiner depressiven Phasen hat sie mir folgendes gesagt: "Hast du dich schonmal selber auf einen Drink eingeladen?"
Sie hat mir das dann wie folgt erklärt: "In der heutigen Gesellschaft muss es immer schnell, schnell gehen. Wir nehmen uns nicht mehr die Zeit über uns tatsächlich nachzudenken. Nimm dir mal die Zeit mir dir selber über dein Leben zu diskutieren. Frag dich selber, was wolltest du bisher erreichen, was hast du tatsächlich erreicht, woran hat es gelegen, falls du es nicht erreicht hast, wie kannst du deine Wünsche erreichen, welche weiteren Zukunftswünsche hast du, wie genau möchtest du es erreichen,...? Stell dir das als eine Art Rollenspiel vor, die Eine du fragt und die Andere du antwortet."
Zu dem Zeitpunkt habe ich das als 'Schwachsinn' abgetan. Aber eine kleine Stimme meinte: "Es tut nicht weh es zu versuchen". Also habe ich es versucht und am Ende täglich mehrfach mit mir selbst diskutiert. Inzwischen mache ich es wieder kaum noch, weil ich einfach nicht mehr so oft das Bedürfnis danach habe. Außerdem habe ich inzwischen mein Leben in die Bahn gelenkt in der ich es haben wollte. Das konnte ich damals nicht behaupten.
Zuletzt bearbeitet: