da es bei der haaranalyse ja auch letzendlich um schwingungen und ströme und magnetismus geht, passt es noch etwas zum thema
Ja, für mich gehört beides in die Oberkategorie "magisches Denken".
Der Witz an der Wissenschaft ist ja nicht nur, dass sie statistische Zusammenhänge feststellt, z.B. zwischen einem Medikament und einer bestimmten Wirkung - sondern dass sie auch (wenigstens ansatzweise) mit bekannten physikalischen Kräften und Prinzipien
erklären kann, warum was funktioniert, wie es funktioniert.
Magisches Denken hat diese Erklärungsbarriere nicht - wenn ich "Hokuspokus fidibus" sage und mein Gegenüber verwandelt sich daraufhin in einen Frosch, dann ist das eben so und man muss nach keinen weiteren Erklärungen suchen. Oder man denkt sich eine Erklärung aus, die mit feinstofflichen Schwingungen o.ä. zu tun hat, diese unterliegt aber keinerlei Realitäts-Check.
Und sowohl diese "Zellschwingungen" bei der homöopathischen Haaranalyse als auch die Zubereitung homöopathischer Medikamente oder die Wirkungsweise der Akupunktur haben in diesem Sinne mit magischem Denken zu tun. Da behauptet jemand einfach was - Zellen schwingen, bis unter die chemische Nachweisgrenze verdünnte Wirkstoffkonzentrationen sind besonders wirkungsvoll, Wasseradern verwirren Magnete - und baut darauf ein Behandlungsprinzip auf. Reine Magie.
Wer denkt, dass sowas funktioniert, der unterschätzt den Placeboeffekt gewaltig. (Ja, auch kleine Kinder und Tiere können vom Placeboeffekt direkt oder indirekt betroffen sein.)
In wissenschaftlichen Doppelblindstudien konnte jedenfalls keiner dieser alternativmedizinischen Ansätze jemals einen Blumentopf gewinnen. Dabei muss man natürlich mit Placebo-Behandlungen vergleichen, nicht mit gar keiner Behandlung.
Akupunktur nach allen Regeln der Kunst z.B. wirkt unter Doppelblindbedingungen nicht besser, als wenn die Patienten einfach irgendwo angepiekst werden.