Haben es unsere Tierärzte wirklich so nötig?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
A (nett)

A (nett)

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Das scheint aber auch an anderen Uni-Kliniken gang und gebe zu sein. So eine Rechnung über Chefarztkosten hatte ich auch bei Dickie, als er in der Uni-Klinik war. Mit dem Chefarzt habe ich nie ein Wort gesprochen...
 
Ich verstehe den Sinn aber dahinter nicht.
Dem naiven Patientenbesitzer wird vorgegaukelt der Patient wird vom Chefarzt persönlich für lau bertreut; was soll das?
 
Wobei ich persönlich das Problem nun nicht sehe, geht es um die "Täuschung" der Patientenbesitzer, sie würden eine "Chefarztbehandlung" erhalten, es dann aber eben nicht so war? Dies hätten sie ja zumindest teilweise selbst erkennen können, aber davon ab ist ihnen daraus ja auch kein wirtschaftlicher Schaden entstanden. Mehr bezahlt haben sie ja nicht.

In anderen Kliniken wird auch gerne gesagt, dass das mit dem Chefarzt abgesprochen wird oder wurde, ob es wirklich so war, kann ich da ja auch nicht nachvollziehen...

Oder geht es dir nun darum, dass da in die eigene Tasche gewirtschaftet wurde?
 
Muss man nicht immer und überall aufpassen beim TA?

Das das Richtige angekreuzt wird für Blutbilder und Kotprofile, das auch wirklich geröntgt wird,.... usw.
Verlassen kann man sich doch da schon lange nicht mehr drauf dass das Optimum gemacht wird.
 
Oder geht es dir nun darum, dass da in die eigene Tasche gewirtschaftet wurde?

Genau darum... und auch um die bewusste Täuschung von Patientenbesitzern (auch wenn denen kein wirtschaftlicher Schaden entstanden ist).
Es wird auch in diesem Berufszweig direkt schon im Studium oder Praktikum vorgelebt wie gut man Geschäfte zu Lasten "Wehrloser" machen kann.
Mich nervt die Art und Weise einfach.
Vielleicht bin ich da wirklich zu gutbläubig und naiv🙁.

Muss man nicht immer und überall aufpassen beim TA?

Verlassen kann man sich doch da schon lange nicht mehr drauf dass das Optimum gemacht wird.

Ja, aber genau das finde ich tragisch. Gerade in der "Branche" sollte man sich doch iwie verlassen können :hmm:😕.
 
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Genau das finde ich traurig, ein aufgeregter Tierbesitzer soll noch aufpassen? Immer gegen die vermeintlich Wehrlosen.

Das betrifft nicht nur die TÄ.
 
Ich selbst empfehle die LMU ja sehr gerne.
Wenn ich den Artikel jetzt so lese, muss ich mal nach meinen Rechnungen schauen. Ich habe IMMER zweigeteilt bezahlt - vermutlich also so, wie in dem Zeitungsartikel dargestellt.

Falls ich zu eben jenen gehöre: Getäuscht hat man da nicht. Mir hat dort niemand die Behandlung durch die Klinikleitung versichert. Das ist doch auch absolut unüblich. Die Behandlung erfolgte dort immer durch ausstudierte Tierärzte, die vor, während oder nach ihrer Facharztausbildung waren - mit und ohne Doktortitel. Auch das ist nichts Ungewöhnliches. Die meisten "normalen" Tierärzte haben keine Facharztausbildung - die ist bei ihnen nicht Pflicht, es sei denn, sie wollen eine Klinik aufmachen. Und ein Doktortitel in der Medizin ist mittlerweile ohnehin nur noch Kür. Ansonsten: Bei der Behandlung meiner Tiere wurden eigentlich immer Oberärzte mit Facharztausbildung zu Rate gezogen zwecks der Befunde. Und ich habe so gut wie jedes Mal persönlich mit Ihnen gesprochen.

Insofern ist es mir als Kunde eigentlich wurscht, wie die das abrechnen. Vor allem, weil dort der einfache GOT-Satz gilt - obgleich die Klinik wirtschaftlich arbeiten muss, dh. sich selbst tragen muss und noch dazu in München liegt.

Das einzige, was halt mal wieder nicht geht, ist die Abzocke hinsichtlich der wissenschaftlichen Mitarbeiter, Doktoranden etc. - das ist in Deutschland aber leider in jeglicher Hinsicht usus. In diversen Ministerien "durfte" man als Volontär (voll ausgebildet mit abgeschlossenem Studium mit Bestnoten und zusätzlichen Skills) bis vor kurzem (jetzt viell. auch noch?) auch häufig nicht mit einer Entlohnung rechnen - für ein halbes Jahr, teilweise ein Jahr Arbeit.
 
Ich selbst empfehle die LMU ja sehr gerne.
Wenn ich den Artikel jetzt so lese, muss ich mal nach meinen Rechnungen schauen. Ich habe IMMER zweigeteilt bezahlt -

In Gießen war es genauso. Chefarztbehandlung hat mir dort auch keiner zugesichert.
 
Ich kenne es von der Gießener Uniklinik gar nicht anders, als daß man auch das sogenannte P-Honorar zahlt. Das ist dort schon immer Standard. Oft ist man ja sogar bei der Behandlung dabei, man weiß also daß es nicht der Institutsleiter war, der das Tier behandelt hat.
Allerdings werden in Kliniken zumindest die stationären Patienten in der Visite besprochen und da ist der Chef im Allgemeinen dabei.
In der Regel ist man an der Uni auch beim Oberarzt viel besser medizinisch aufgehoben als beim Professor.
An der Münchener Uni machen z.B die Chefin und die Oberärzte Fortbildungen für andere TÄ, aus dem Erlös dieser Veranstaltungen bezahlen Sie Ihre Residents.
Soweit ich weiß, machen auch nicht die Doktoranden die Dienste, sondern die sogenannten Interns.
Der Ablauf ist an der Uni:
Doktorarbeit ( 2 Jahre min, bei Veterinärmedizinern erst nach dem Examen)
Internship 12 - 15 Monate
Residency 3-4 Jahre

Als Resident verdient man mit viel Glück 1000 € im Monat. Als Doktorand und Intern weniger bis nichts.
Inkl Studium ist man also 12 - 13 Jahre in der Ausbildung bis zur Fachqualifikation und kann dann zum ersten Mal etwas Geld verdienen.

Insofern, ja, besonders der hochqualifizierte TA hat es nötig sich irgendwann mal sein Wissen oder eben auch seine Stellung bezahlen zu lassen, sonst kommt er nämlich nie zu was. Insofern finde ich diese Privathonorar überhaupt nicht verwerflich, denn der Kliniksleiter setzt die Standards nach dem in seinem Institut zu behandeln ist.
Sicher verdient ein P4 Professor nicht schlecht, aber er ist weit entfernt davon unermeßliche Reichtümer aufzuhäufen.

Daher finde ich diesen Artikel sehr schlecht recherchiert und bewußt reißerisch aufgemacht.
 
Mir wurde die geteilte Rechnung in Giessen auch mit abrechnungstechnischen Gründen erklärt, ich würde meinen, da geht es um das Abkommen der Chefs mit der Klinik und sie arbeiten teils für die Klinik und einen Teil der Einnahme erhalten sie direkt. Auf der HP der Leipziger Uni gibt es auch eine Erklärung was Privatverträge auf sich haben, ich weiss die Begründung aber nicht mehr.
(In Leipzig hatte ich aber keine geteilte Rechnung.)

Doc, dein letzter Satz, das waren auch meine ersten Gedanken.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Mein Moritz war persönlicher Patient von Herrn Prof. Oechtering, Klinikleiter der Kleintierklinik Uni-TK Leipzig. Wir haben am Einlieferungstag nach 400 km einfacher Fahrtstrecke über schneeverwehte Autobahnen einen Privatvertrag abgeschlossen. Moritz war sein persönlicher Patient, nicht der der Klinik. Prof. Oechtering hatte selber großes Interesse an Moritz "Fall". Das alles war unser Glück.

Er persönlich hat alle Behandlungen durchgeführt. Er hat mich täglich mittags pünktlich angerufen. Ich war immer involviert, informiert. Nichts geschah ohne meine Einwilligung. Moritz durfte sich frei auf Station bewegen. Als ich ihn abholte, kannte ihn das Personal ringsum, er war total selbstbewusst, redete, maunzte den grüßenden vorbeigehenden Mitarbeitern zu. Sogar zugenommen hatte er während der 19 Tage Klinikaufenthalt, wie mir gestanden wurde.

Keine Ahnung, ob Prof. Oechtering die Klinik mit eiserner Hand führt oder ob man seinen privatvertraglichen Patienten größte Aufmerksamkeit zukommen lässt - für Moritz hätte ich keine bessere Option wählen können.

Bezahlt habe ich im Verhältnis zur Aufenthaltsdauer und Behandlungen lächerlich wenig. An die vielen unfähigen Kliniken und TÄ hier im Rhein-Main-Gebiet habe ich dagegen über die Jahre horrende Summen bezahlt. Moritz wurde dennoch erst in Leipzig gesund. Ich verehre diesen charismatischen, wirklich befähigten TA seither regelrecht und würde immer wieder diese Vorgehensweise wählen.
 
Insofern, ja, besonders der hochqualifizierte TA hat es nötig sich irgendwann mal sein Wissen oder eben auch seine Stellung bezahlen zu lassen, sonst kommt er nämlich nie zu was.

Soll er, unbedingt sogar!
Die Frage ist nur auf wessen Kosten und warum so "untransparent"...

Das einzige, was halt mal wieder nicht geht, ist die Abzocke hinsichtlich der wissenschaftlichen Mitarbeiter, Doktoranden etc. - das ist in Deutschland aber leider in jeglicher Hinsicht usus.

Alleine die Tatsache dass es alle machen und usus ist rechtfertigt und entschuldigt für mich aber leider auch überhaupt nichts.

Trotzdem wäre ich mit meinen Tieren Stammkunde der LMU wenn es für mich besser erreichbar wäre.😉

Sicher verdient ein P4 Professor nicht schlecht, aber er ist weit entfernt davon unermeßliche Reichtümer aufzuhäufen.

Wird man P4 -Professor/Tierarzt um unermeßliche Reichtümer aufzuhäufen 😕. Sicher muss man seinen Lebensunterhalt finanzieren können aber bislang war ich tatsächlich auf der rosaroten Wolke unterwegs dass man aus Liebe zu Tieren und dem Wunsch Tiere/n heilen und helfen zu können TA wird.
Das es extrem schwer ist seinen Lebensunterhalt mit dieser Berufung - wenn es denn eine ist/war - zu verdienen verdeutlicht der Artikel unten.
Mir war bislang bewußt dass man keine Millionen scheffeln kann in der Branche...aber das es so heftig ist hat mich doch überrascht.

Daher finde ich diesen Artikel sehr schlecht recherchiert und bewußt reißerisch aufgemacht.

Also die Sueddeutsche ist nicht die Bild🙂 und es gab schon einige Artikel im Vorfeld. Sicher ist die Aufmachung einseitig...aber ist sie das nicht meistens wenn man auf der "anderen" Seite steht😉.

Ein aktueller und ganz interessanter Artikel aus der FAZ
http://blogs.faz.net/tierleben/2015...izin-die-besten-muessen-draussen-bleiben-798/

Zitate aus dem Artikel:

„Im Grunde muss die Lizenz, eine Doktorarbeit in der Klinik anfertigen zu dürfen, durch unbezahlte Arbeit in der Klinik erkauft werden.“

„Es ist schade, dass ich meinen Lebensunterhalt mit meinem Aussehen verdienen kann, aber nicht mit meinem Abschluss als Tierärztin“, sagt sie mit einem schiefen Lächeln.

Da krankt doch das komplette System😡. So was macht mich echt wütend und letztlich muss man sich dann auch über nichts mehr wundern.
 
Soll er, unbedingt sogar!
Die Frage ist nur auf wessen Kosten und warum so "untransparent"

Wie gesagt, in Gießen wird einem trotz dieses Honorars keinesfalls vorgemacht, daß man von Chef persönlich behandelt wird. Und in München wird es nicht anders sein

Sicher muss man seinen Lebensunterhalt finanzieren können aber bislang war ich tatsächlich auf der rosaroten Wolke unterwegs dass man aus Liebe zu Tieren und dem Wunsch Tiere/n heilen und helfen zu können TA wird.

Ein kleiner Teil der Studienplätze in Tiermedizin wird über sogenannte Auswahlgespräche vergeben. Wenn man dort als Grund das angibt was du oben geschrieben hast, wird man sofort ausgesiebt 😀.


„Im Grunde muss die Lizenz, eine Doktorarbeit in der Klinik anfertigen zu dürfen, durch unbezahlte Arbeit in der Klinik erkauft werden.“

„Es ist schade, dass ich meinen Lebensunterhalt mit meinem Aussehen verdienen kann, aber nicht mit meinem Abschluss als Tierärztin“, sagt sie mit einem schiefen Lächeln.

Da krankt doch das komplette System😡. So was macht mich echt wütend und letztlich muss man sich dann auch über nichts mehr wundern.

Da geben ich dir vollkommen recht. Und abseits der Uni ist es kaum besser.
Einer der Gründe warum viele Realisten den Beruf überhaupt nicht mehr wählen.
Und das wiederum ist schlimm für die Tiere. Denn leider werden die, die einfach nur davon geträumt haben, Tieren zu helfen, oft nicht die besten Tierärzte, denn sie knicken nicht selten unter der harten Realität ein. Die Burnout-, Selbstmord-und Medikamentenabhängigkeitsrate ist in diesem Berufszweig ist extrem hoch. 🙁

Es scheint sich aber einiges an der Basis zu verändern im Moment, denn v.a. die Kliniken haben teilweise Schwierigkeiten ihre Assistentenstellen überhaupt noch zu besetzen. Es gibt sogar Bestrebungen, Frauen zu ermöglichen, eine Familie zu gründen und trotzdem wieder in den Beruf einzusteigen 😱.
Früher ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn der Partner blieb daheim. Da man aber in den meisten Berufen mehr verdient und weniger arbeiten muß kam das wohl sehr selten vor.
Aber das ist jetzt schon ganz schön OT. 😳
 
Meiner Meinung nach Quark was die da schreiben.
Ich gehe ja auch öfter in die Uni TK. Da wird einem nicht gesagt, dass das Tier vom Chef behandelt wird.
Da geht es eben wirklich nur darum, wie das Geld aufgeteilt wird.
Ich hab solche Vereinbarungen zuhause, werd heut abend mal eine rauskramen und dann hier einstellen.
 
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