Schreib mal Lady_Rowena an. Die hat bei allem immer den Durchblick.
Vielen Dank für euer Vertrauen in mich
😀
Ich möcht aber direkt zu Beginn dazu sagen/schreiben, dass ich nur das "nötige Grundwissen" besitze und mir den Rest zusammensuche.
😉
Also bitte mit Vorsicht betrachten...
😉
Also: alles negative ist ja schonmal gut, das können wir "rausschmeißen"
😉
Sprich: Keine Giardien, keine anderen Protozoen (Trichomonaden und Co), keine Würmer, keine Salmonellen und Co, keine Pilze.
Jetzt wirds schwieriger:
1. Gram-positive Keimflora
mäßiger Gehalt alpha-hämolysierende Streptokokken
http://de.wikipedia.org/wiki/Streptokokken
Streptokokken gehören der normalen Bakteriengesellschaft an, die in und an Menschen und Säugetieren siedelt, können aber auch schwere Erkrankungen verursachen.
Kann eben schon in einem Maße vorliegen, dass es eben Durchfall gibt. Wenn du (siehe unten) aber eh schon u.U. mit Antibiotika behandeln musst und das passende AB durch das Antibiogramm auswählen kannst, kann man eventuell das dadurch eben direkt mit angehen. Unten mehr
😉
2. Gram-negative Keimflora
mäßiger Gehalt Enterobacter cloacae (1)
http://de.wikipedia.org/wiki/Enterobacter
Nur wenige Arten der Gattung Enterobacter sind pathogen, so treten E. aerogenes, E. cloacae und E. sakazakii (neuerdings Cronobacter sakazakii) selten als Erreger von Harnwegentzündung, Hirnhautentzündung oder Atemwegsentzündungen auf.
Kann also zu Entzündungen an der falschen Stelle führen.
geringer Gehalt Escherichia coli
Eigentlich ähnlich: Gehört zur gesunden Darmflora, aber nirgendswo sonst hin- ist ein Organismus vom Immunsystem her geschwächt oder die Darmflora außer Balance, können diese Bakterien überhand nehmen und auch Durchfall verursachen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Escherichia_coli
Die Therapie bei fakultativ pathogenen Stämmen sollte immer gezielt nach Antibiogramm erfolgen. E. coli besitzt Antibiotikaresistenzen durch die Bildung zahlreicher β-Lactamasen, die in der Lage sind β-Lactam-Antibiotika zu spalten. Mittel der Wahl sind Aminopenicilline, Ureidopenicilline, Cephalosporine, Carbapeneme, Chinolone, Cotrimoxazol. [...] Bei obligat pathogenen E.-coli-Stämmen sind die Gastroenteritidien [Magen-Darm-Entzündung] selbstlimitierend. Der starke Flüssigkeitsverlust muss jedoch insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern behandelt werden. Für den Wasser- und Salzverlust bieten sich orale Rehydratationslösungen an.
Also auch hier: passendes AB auswählen, Durchfall kann aber auch von alleine verschwinden (wenn die Darmflora sich erholt), Austrocknen des Organismus' verhindern, sprich viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
😉
5. Gasbildner (Clostridien)
(ein positiver Befund korreliert mit einer Keimzahl > 1 Mio/g)
positiv
Also Clostridien sind ja anscheinend Gasbildner und hier heißt es positiv, also eine Keimzahl von über 1 Millionen Keimen pro Gramm.
Was mich jetzt etwas verwirrt:
Clostridium perfringens Enterotoxin - EIA
Cl. perfringens: negativ
Clostridium difficile Toxin - EIA
Cl. difficile: negativ
Da wurde ja auch auf Clostridien getestet, nämlich mittels EIA (Enzym-Immun-Assay), also Antigen-Antikörper Test- das ist auch der genauere Test bei den Giardien z.B.
😉
Diese beiden Clostridien-Arten (vielleicht die häufigsten) waren ja negativ und das Ergebnis wohl auch vertrauenswürdig.
Wenn es jetzt aber unter 5. Gasbildner (Clostridien) positiv heißt, dann muss es ja anscheinend noch andere Clostridien-Arten geben, die vorhanden waren. Die Frage ist nur: welche sinds und wie behandeln?
Dazu habe ich z.B. gefunden (jetzt zwar beim Clostridium difficile, der ja bei euch negativ ist, aber es ging mir um die Tendenz):
http://de.wikipedia.org/wiki/Clostridium_difficile
Der Einsatz von Antibiotika darf nicht leichtfertig und vorbeugend, sondern muss gezielt und kontrolliert erfolgen. [...]
Zur Bekämpfung von C. difficile-Erkrankungen muss neben dem Ersatz von Flüssigkeit und Salzen mittels Infusion zur Behandlung des Durchfalls der Erreger selbst abgetötet werden. Da manche Antibiotika (besonders Ampicillin, Clindamycin, Cephalosporine) eine Infektion mit C. difficile begünstigen können, kann die Infektion alternativ mit dem Antibiotikum Metronidazol behandelt werden.
[...]
Die Gabe von Keimen einer gesunden Darmflora als Kapsel kann ebenfalls eine Heilwirkung haben bzw. eine Neubesiedelung mit C. difficile zusätzlich verhindern helfen. [...] So können sich wieder vermehrt natürliche Darmkeime ansiedeln, wodurch laut einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie das überwuchernde Wachstum von C. difficile vermindert werden kann.[6]
Also: Entweder Antibiotikum und zwar das
richtige und/oder Darmflora wieder aufbauen.
Da du das letztere ja lange genug versucht hast, würde ich dir zum richtigen AB raten (dafür hast du ja das Antiobiogramm) und danach den Darm zusätzlich aufbauen.
Oben genannt sind z.B. auch unwirksame Antibiotika und das deckt sich mit deinem Antiobiogramm, wo gegen diesen eben eine Resistenz der Keime gefunden wurde (später mehr
😉 ).
Hab ich keine Ahnung von
😀
Ganz klar: Alles mit R (also Resistenz gezeigt) nicht geben (lassen)!
Bevorzugt die mit S, es gehen auch die mit I, wenn sie als Kompromiss aufgrund von mehreren Therapiezielen eingesetzt werden müssten.
Lass mich nochmal zusammenfassen:
Die bräuchtest also etwas gegen:
1)grampositive, aerotolerante Streptokokken
2)gramnegativen, anaeroben Enterobacter cloacae
3)gramnegative, anaerobe E. coli
4)grampositive, obligat anaerobe Clostridien (sind nicht difficile und perfringens)
http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00000005/6757__f.htm
Wirkspektrum
Chloramphenicol (CAM) ist wirksam gegen ein breites Spektrum an grampositiven und gramnegativen Bakterien, inklusive der meisten obligaten Anaerobier (Watson 1991b). Unter den grampositiven aeroben Organismen sind u.a. viele Streptococci und Staphylococci empfindlich. Eine Wirkung besteht auch gegen gewisse gramnegative Aerobier[...] Viele anaerobe Bakterien sind empfindlich auf CAM, inklusive Clostridium, Bacteroides, Fusobacterium, und Veillonella. [...] E. coli, Proteus vulgaris und Salmonella spp. können empfindlich sein, aber Resistenzen treten bei vielen gramnegativen Bakterien auf, insbesondere unter den Enterobacteriaceae.
Also: gut gegen 1 und 4, Resistenzen möglich bei 2 und 3, aber da unter "S" gekennzeichnet, wird es in deinem vorliegenden Fall keien Resistenzen geben.
Ein Cephalosporin (siehe E. coli).
http://www.vetpharm.uzh.ch/wir/00008495/7302__F.htm
Cefquinom zeigte sich hochwirksam gegenüber E. coli, [...]
Die Empfindlichkeit von grampositiven Kokken [z.B. Streptokokken] gegenüber Cefquinom ist in der Regel sehr gut.
Wirksam zudem gegen 2, etwas weniger gegen 4.
Ach, irgendwie könnte man die Liste jetzt z.B. beliebig fortführen oder du machst dir selbst die Mühe:
"Vetpharm" und AB-Name in eine Suchmaschine eingeben, dann bei dem Medikament unter "Pharmakologie" und nach Ähnlichkeiten suchen.
😉
Je kleiner übrigens die MIC (Minimal Inhibition Concetration, also minmale Hemmkonzentration oder: wie hoch muss das AB dosiert sein, damit das die Keime hemmt, also das Wachsen verhindert und sogar abtötet?) desto besser wirksam.
😉
zu lang, also geteilt... 🙄