Hallo zusammen,
dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum und leider auch einer, der mir nicht leicht fällt.
Wenn ich meine message direkt kundtun darf:
Lasst Eure Miezen min. einmal jährlich auf HCM oder andere Herzkrankheiten untersuchen!!!
Wir mussten am Sonntag (dazu an unserem ersten Hochzeitstag!) unseren geliebten Kater Homer einschläfern lassen. Er hatte HCM, die Diagnose wurde erst Anfang Juni in der Tierklinik Asterlagen in Rheinhausen gestellt. Bei dem Termin hat uns der Tierarzt schon mitgeteilt, dass die Krankheit schon in einem weit fortgeschrittenem Stadium sei und wir nicht mehr weit vom einschläfern entfernt seien. Leider hatte er damit recht. :´-C
Angefangen hat alles letztes Jahr im Dezember, kurz vor Weihnachten. Unser Homer atmete im Ruhezustand sehr schnell, wir sind natürlich umgehend zu unserer TÄ gefahren, sie hat ihn untersucht und tippte auf einen Virus; sie spritzte ihm AB und meinte, wir sollen die Atmung weiter beobachten und notieren und nach zehn Tagen wieder kommen. Die Atmung wurde wieder ruhiger, dass haben wir beim Folgetermin auch so gesagt. Die TÄ hat ihn nochmal untersucht und meinte, wenn das wieder auftreten sollte, sollen wir wieder kommen.
Die nächsten Wochen/Monate war alles soweit i. O., zwischendurch gab es mal einzelne Tage, wo die Atmung etwas erhöht war, aber dass kam bis zur Feststellung der Diagnose vielleicht drei-, viermal vor. Da wir nie an eine Herzkrankheit gedacht haben und auch von HCM nie etwas gehört haben, hatten wir das außer acht gelassen, weil es alle paar Wochen vielleicht mal einen Tag vorkam. Hätten wir uns vorher mehr mit typischen Katzenkrankheiten auseinandergesetzt, hätten wir schon eher und anders reagiert, aber im nachhinein ist man immer schlauer. Wir sind immer sofort zum Tierarzt gefahren, wenn er sich anders verhalten hat, als üblich oder wenn er größere Wunden (durch Kebbeleien) hatte, er wurde regelmäßig geimpft, bekam seine jährliche Vorsorgeuntersuchung, wurde regelmäßig entwurmt, und, und, und..., wir haben nie lange gefackelt. Da wir ja von einem Virus ausgegangen sind, den er im Dezember hatte, sind wir nicht direkt zur TÄ, wenn er mal einen Tag etwas schwerer geatmet hat. Aber, Anfang Juni wurde es uns dann doch zu viel, nachdem dass Ganze zwei Tage anhielt, sind wir zur TÄ gefahren und die hat uns an die Tierklinik überwiesen, zwecks eines Herzultraschalls. Zwei Tage später hatten wir den Termin und da kam dann der Schock. Wir bekamen direkt Betablocker (1/4 Tab. pro Tag) und Dimazon (3x 1/2 Tab. pro Tag). Einen Tag nach der Diagnose sind wir zur Nachbesprechung zu unserer TÄ gefahren, die den Bericht der Klinik schon in den Händen hatte. Sie hatte die Diagnose schon befürchtet und sie meinte, dass Problem an der Krankheit sei, dass sie sehr tückisch ist und man diese nur durch ein Ultraschall erkennen kann, da bei HCM das Herz meist keine Geräusche macht, wie bei anderen Herzkrankheiten.
Was für mich nach der Diagnose so hart war, dass ich danach nur noch im Kopf hatte, wie lange wir noch mit ihm haben werden, ich habe oft nur das kranke, obwohl lebhafte, Tier in ihm gesehen, was ich mir auch nicht richtig abgewöhnen konnte.
Homer war ein Freigänger, der auch schonmal eine Nacht wegblieb, sodass es Tage gab, wo er nur den Betablocker und eine oder zwei Dimazon bekommen hat, besonders wenn sehr warm war, kam er manchmal nur einmal pro Tag rein. Wir konnten Homer aber auch nicht drin halten, der wäre uns ausgeflippt, was wiederum auch nicht gesundheitsförderlich für ihn gewesen wäre. Wir sind regelmäßig auf die Suche nach ihm gegangen, damit er alle Tabletten bekommt, aber er war so ein kleiner Dickkopf, der wollte nur kommen, wenn er wollte, da konnte man so oft rufen, wie man wollte.
In der Hauptsache war aber, dass es ihm die letzten Monate gut ging, man hat ihm die Krankheit nicht angemerkt, er hat gefressen, gesoffen, war munter, auch seine Pillen hat er gefressen, die mussten wir ihm zwar in Knusperstangen drücken oder zerbröselt in Leberwurst, aber Hauptsache, er hat sie gefressen. Allerdings fing es Freitag an, dass er nur noch Trockenfutter wollte, auch die heißgeliebten Knusperstangen wollte er nicht mehr oder Leberwurst, dass machte uns etwas stutzig, wunderte uns aber nicht so richtig, da er das schon öfters hatte, dass ihm das Futter für ein paar Tage zum Hals raushing und er was anderes wollte. Früher hatte sich das immer nach ein paar Tagen gelegt. Wir mussten ihm die Pillen dann zu zweit geben, leider war das natürlich sehr stressig für das Tier, aber was blieb uns anderes übrig, wir konnten die Tabletten ja nicht einfach weglassen.
Unsere TÄ hatte uns nach der Diagnose wieder beauftragt, täglich die Atmung im Ruhezustand zu notieren. Diese lag meist zw. 21mal und 24mal und ab und an auch mal etwas mehr pro Minute, aber Samstagabend lag sie überraschend nur bei 18mal/Minute, was dem Zustand einer gesunden Katze entspricht. Da habe ich schon geahnt, was die nächste Zeit passieren würde. Und so war es Sonntagmorgen um kurz vor Sechs Uhr: Wir wurden wach durch lautes Katzengejammer/-gejanke, man konnte richtig hören, dass er Schmerzen hat, wir sind sofort aufgesprungen und zu ihm und da lag Homer schon auf der Seite und hechelte nur noch, er reagierte auch nicht mehr, da hatte sich meine Befürchtung bewahrheitet. Ich habe ihn sofort eingepackt und ab zur Tierklinik, die TÄ röntgte ihn noch, aber dass Herz war schon so groß, dass man nichts mehr machen konnte und wir ihn entweder hätten leiden lassen können, bis er selbst von uns gegangen wäre oder das die TÄ ihn von seinem Leid erlösen würde. Wir haben uns natürlich für Letzteres entschieden, weitere Qualen wollten wir von ihm abwenden, dass hat er nicht verdient, dass hat kein Tier verdient und so ist er um 6.23 Uhr am Sonntag eingeschlafen. :´-C
Er war gerade mal sieben Jahre alt und nur viereinhalb Jahre davon bei uns, wir haben ihn damals von der Katzennothilfe geholt, nachdem wir ins Haus meiner Schwiegereltern gezogen sind. Unsere vorherigen Vermieter wollten keine Tiere im Haus, wg. Allergien, aber kurz nach dem Umzug konnten wir uns endlich eine Katze zulegen. Nach und nach kamen noch drei weitere (ungeplant/ungewollt) dazu, die uns alle von unseren Nachbarn von schräg gegenüber zugelaufen sind, da diese sich nicht darum gekümmert haben (wer schon ugs. Flodder in der Nachbarschaft heißt, dass sagt wohl alles), hier leben die Katzen richtig auf, aber Homer blieb immer unsere Nummer Eins, weil er sozusagen unser Wunschkater war. Das ist vmtl. wie bei adoptierten und eigenen Kindern, dass Eigene liebt man immer mehr, als das Adoptierte.
Bei Homer waren wir immer hinterher, dass er nachts drin war, dass er nur sein Futter bekam (er war Futtermittelallergiker, er durfte keinen Fisch und nichts mit Mais fressen, was die Auswahl gering hielt und wir stets bei unserer TÄ das Futter bestellen mussten), dass er seine Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen bekam - er war unser ein und alles, wir haben ihn über alles geliebt, wir weinen mehrmals pro Tag um ihn - leider musste er viel zu früh von uns gehen. Nun ruht er in unserem Garten.
Hier ein Foto vom August 2010. Davor liegt Lotti, die uns Ende 2009 zugelaufen ist.
Nochmal zur Erinnerung:
Lasst Eure Miezen min. einmal jährlich auf HCM oder andere Herzkrankheiten untersuchen!!!
Traurige Grüße
Marco