Achtung böse:
Hallo Foris,
mein Entschluss steht, denn ich werde Atomexpertin. Meine Kollegen bestaunten mich nach diesem Entschluss wie einen Castorbehälter.
Von meinen Qualifikationen konnten sie sich ein umfassendes Bild machen als ich einen Kollegen erinnerte für eine Destillation unbedingt das Kühlwasser anzudrehen. Das ist sehr wichtig.
Mein Chef konnte sich davon überzeugen, dass ich Lage heute im Griff hatte, nur das Wasser konnte man nicht mehr trinken, ist aber nicht so schlimm (im Labor)
Meine kollegin hatte zum Mittag eine Dose Fisch in Japanischer Sosse, hiess Te-Ra-pi oder so. Und schmeckte wohl ein bisschen fade. Die Sosse hätte sich wohl mit Soja-Sauce pimpen lassen.
Auf die Frage nach metallischen Geschmack, bekam ich nur ein 😕. Ist auch nicht schlimm, kann von der Blechdose kommen oder aber von Jod -137. Fader Geschmack liegt häufig am Plutonium- 239, das schmeckt immer nach nichts.
Die Gegenfrage, was ich denn nehmen würde konnte ich nur mit: "Ich hab Uran im Urin, da hilft kein Aspirin" beantworten.
Ich hatte noch vorgeschlagen, die Fischdose mit Neutronen zu beschiessen, wenn es dann warm werden wurde hätten wir einen eigenen Kernreaktor und genügend spaltbares Material für eine eigene Atombombe.
Das Fachvokabular sitzt auch schon:
"Die Lage im Griff haben“ und "unkritisch / nicht bedenklich" sind sehr wichtige Worte. Nicht zu vergessen:"Das ist nur Wasserdampf."
Das Verschweigen von Werten übe ich ich noch, alternativ dazu baue ich Messstellen in doppelter Entfernung auf und spreche von gesunkenen Werten. Natürlich immer schön lächeln, dann glauben einem alle.
Aufgaben für Atomexperten: viele, aber keiner weiss genau, welche.
Kompetenzen: meistens keine, das Ding muss laufen, sagt meistens die Regierung und der Arbeitgeber, damit der Strom ganz kostengünstig vor allem in grossen Mengen aus der Steckdose kommt.
Verantwortung: Geht so. Man hat die Möglichkeit auch mal einen Reaktor hochgehen zu lassen, manchmal auch 4-6. Entschuldigungen sind höhere Gewalt oder ein missglückter Versuch, dann kommt man bestenfalls in den Knast, auch wenn man einen halben Kontinent verstrahlt, anstatt ihn gleich anständig in die Luft fliegen zu lassen.
Dafür hat man dann die Möglichkeit 50 zwielichtige Gestalten zu suchen, die den Karren aus dem Dreck ziehen und den strahlenden Müll wegräumen.
Da habe ich eine Idee, da ja Asiaten für Europäer alle gleich aussehen, würde ich gleich 5000 bestellt, merkt eh keiner wie viele den Planeten retten. Sie können ja eh keine Aussage mehr dazu machen.
Aktuell schreibe ich ein Handbuch für Havarien an Atommeilern und bin schon bei Kapitel vier:
4.1."Störfall- was tun?" Störfälle gibt es an AKWs grundsätzlich nicht, ist völlig ausgeschlossen, da die Technik absolut sicher ist, natürlich auch nach 40 Jahren. andere Begebenheiten sind so zufällig wie Flugzeugabstürze. Dei fordern weltweit auch weniger Todesopfer pro Jahr als Autounfälle.
4.2. "was tun bei Kernschmelze?" Kann vorkommen, ist eher selten und zu vernachlässigen. Auf jeden Fall ruhig bleiben und ablenken, egal wie tief sich das Brennelement heruntergefressen hat, immer schön Sand, Beton und Wasser werfen.
Blei sollte man lieber weglassen, dass schmilzt schon, wenn man ein Feuerzeug drunterhält (habe ich an diversen Silversterfeierlichkeiten gelernt) und fliegt einem bei höheren Temperaturen um die Ohren. Ist in etwa damit du vergleichen wie eine brennenden Friteuse mit Wasser zu löschen.
CU, Teufeline (Atomexpertin in spe)
P.S.:Nicht zu ernst nehmen, aber ich fühle mich bereits seit 13.03. derartig vereimert, dass das jetzt sein musste