Hallo zusammen,
jetzt will ich mich hier auch noch einmal kurz zu Wort melden. Vielen Dank für Eure interessanten Beiträge. Die Diskussion ist spannend, und ich freue mich, dass trotz aller "Kontroversen" der Ton noch freundlich bleibt. So muss es sein.
1) Punkt Hirnschäden
Ich habe ja eine Kernspintomographie bei Nouri vornehmen lassen (kein MRT). In Nouris Kopf ist nichts gefunden worden, was auf eine Hirnschädigung schließen ließe. Inwieweit es noch andere Methoden gibt, ein Tier neurologisch zu untersuchen, entzieht sich meiner Kenntnis. Auch ansonsten ist Nouri auf den Kopf gestellt worden (andere bildgebende Verfahren, Blut etc., etc.)
2) FORL werde ich noch einmal prüfen lassen. Ich werde ein paar Wochen warten müssen, bis ich wieder Geld dafür habe.
3) Verhaltenstherapeutische Ansätze
Ich bin mit einer Tierpsychologin in Verbindung, die meiner Meinung nach ihre Sache gut macht. Sie war bereits hier und betreut mich auch telefonisch.
Ich muss sagen, dass Eure Diskussion einerseits interessant ist, andererseits mich im Moment auch etwas verunsichert. Zur Zeit werde ich mich darauf verlassen, was die Tierpsychologin mir (ebenfalls) geraten hat, weil ich sonst den Überblick verliere (irgendwo muss ich jetzt mal ansetzen). Hier einmal einige (!) ihrer Punkte:
- Vorsichtig und einfühlsam mit ihm umgehen
- Regelmäßige Streicheleinheiten (nicht zuviel, nicht zu nah im Moment). Lieber mehrere kürzere Kontaktaufnahmen (ihn kommen lassen)
- viel Spielen (ihn Auspowern)
- selbstbewusst auftreten
Letzteres ist leichter gesagt als getan. Es fällt mir schwer, ihm gegenüber nicht misstrauisch zu sein, da er überall in Lauerstellung hockt. Er fixiert MICH. Im Moment quittiere ich das folgendermaßen, um die Ergebnisse zu testen: a) durch Nichtbeachtung, b) durch kurzes "Zurück-Fixieren" (mit den Augen), Blinzeln und dann Weggehen.
Eine Sprühflasche steht immer in Greifweite (wenn man sie braucht, steht sie wahrscheinlich trotzdem am anderen Ende der Wohnung
🙄). Ich musste/konnte sie bisher auch noch nicht einsetzen. Wenn die Angriffe kamen, kamen sie so schnell und unerwartet, dass nicht viel Zeit blieb, die "Vorzeichen" richtig einzuordnen. Während er zuvor noch langgezogen miaute (wie ein Kleinkind; musste "schmerzhaft" lernen, was das bedeutete), sprang er mich beim letzten Mal ohne Vorwarnung an. Meine Masche, mich zu entfernen, zog nicht. Sicherlich hat er meine Angst gerochen. Ich sah nur noch, wie er die Ohren anlegte. Dann sprang er. Ich werde beim nächsten Mal versuchen, in der Katzensprache mit ihm zu sprechen (blinzeln, gähnen, aber evtl. auch mal fauchen). Dann werde ich sehen, was geschieht.
Wie gesagt, wenn man in der Situation eines Angriffes steckt, ist man anfänglich völlig hilflos, erstens, weil man das nie erwartet hat, zweitens, weil man erst einmal nicht weiß, wie man sich davor schützen kann. Meine Tierpsychologin riet mir, mich ihm mit einer um den Körper gewickelten Decke zu nähern. Nun, beim letzten Mal ist er mir auf den Kopf gesprungen und hat diesen sowie mein Gericht zerkratzt. Die Decke wäre also obsolet gewesen.
Wer je einen solchen Angriff erleben musste, hat davor Respekt. Ich bin im Moment immer noch der Meinung, dass es die beste Lösung sein könnte, soviel Normalität in den Alltag zu bringen wie möglich, in der Hoffnung, dass er sich irgendwann beruhigt. Ein zweiter, wichtiger Baustein wird sein, mehr mit den beiden zu spielen. Das setze ich schon kräftig um. (Seitdem ich den "DaBird" habe (danke für den Tipp
), springt sogar meine Marie. Ich wusste gar nicht, dass sie das kann. Ebenfalls versuche ich, mit beiden auch getrennt zu spielen, dass jede Katze auch einmal ungeteilte Aufmerksamkeit erhält.
Ansonsten werde ich mich mal ein paar Tage aus dem Thread zurückziehen. Das muss erst mal alles sacken und wirken. Außerdem muss ich wieder etwas zu Kräften kommen. Ich werde aber weiter berichten.
Nochmals Danke für Euer liebes Engagement und Eure intessanten Diskussionen/Tipps.
Herzlicher Gruß
Sigrid