Das tut mir so leid für dich, dass das passiert ist.
Aber ich denke mal, du musst dir keine Gedanken darüber machen, dass dich hier irgendjemand deswegen verurteilt. Mit einer Katze zusammen zu leben, die einen jederzeit angreifen kann, ist mit Sicherheit eines der beängstigsten und am schwierigsten zu lösenden Probleme bei der Katzenhaltung. Eher im Gegenteil. Die meisten hier dürften großen Respekt davor haben, dass du überhaupt den Versuch unternommen hast, das Problem in den Griff zu bekommen. Ich schließe mich da an.
So wie sich das jetzt anhört, finde ich das sehr fraglich ob es wirklich eine reine Angstreaktion ist oder ob nicht doch gesundheitliche Sachen dahinterstecken, wie z.B. Schmerzen aufgrund der HD. Bekommt er zur Zeit noch Schmerzmittel dafür?
Was ich sonst noch über Krankheiten als Auslöser für aggressives Verhalten finden konnte ist:
ZNS-Erkrankung : FIV, FeLV, FIP, Tollwut, Toxoplasmose, Gehirntumore, Meningoenzephalitis
Angebore Störungen, Hyperthyreose, Bluthochdruck, Portosystemischer Shunt, Lebererkrankungen
(Quelle: Verhaltensmedizin bei der Katze / Sabine Schroll u. Joel Dehasse)
Ich vermute mal, die Liste ist nicht vollständig.
Grundsätzlich wäre es vielleicht möglich, dass jemand anders mit Nouris Verhalten klarkommt, ihm vielleicht keine Auslöser für seine Angriffe bietet. Was ich aber oft feststellen musste ist, dass sich solche Probleme weiter fortsetzen können, wenn die Hemmschwelle nicht nur einmal sondern mehrfach überschritten wurde. Wenn tatsächlich ein unerkanntes gesundheitliches Problem die Ursache ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand anders damit zurecht kommt, doch eher gering.
Das Tierheim wäre mit großer Wahrscheinlichkeit das Ende. Und vermutlich kein Schönes.... Ich hoffe sehr, dass du noch einen anderen Platz für ihn findest.
Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn es mein Kater wäre. Bei solchen massiven Angriffen, könnte ich mir ein Zusammenleben auch nicht mehr vorstellen. Ich liebe meine Katzen wirklich über alles, aber ab einem bestimmten Punkt muss der Selbsterhaltungstrieb einfach stärker sein. Nur weiß ich nicht, ob ich ein Tier mit solchen Verhaltensstörungen in andere Hände abgeben würde. Zumal wahrscheinlich nicht geklärt werden kann, ob es nicht doch wegen möglicher Schmerzen dazu kam. Ich weiß wirklich nicht, was ich in letzter Konsequenz tun würde, um dem Tier ein ungewisses Schicksal zu ersparen...
Ich drücke dir und Nouri ganz fest die Daumen, dass sich eine Lösung findet.