Hilfe, wie genau trainiert ihr eure Katzen bei umgeleiteter Aggression

  • Themenstarter Themenstarter Murko
  • Beginndatum Beginndatum
Hast du da bitte eine Quelle?

Es ist halt generell schwierig zu sagen, so oder so wird es sicher funktionieren. Oder auch dass es dann anders nicht funktioniert hätte;-)
Hat etwas gedauert, da ich das Ganze anscheinend nicht gespeichert habe, was unsere Tierverhaltensexpertin mir geschickt hat 🙄.
Ein Beispiel findest Du hier: Stresshormone und ihre Wirkung auf Katzen » Katzenblog.de - Blog über Katzen und Katzenhaltung

Es ist keine wissenschaftliche Quelle, aber diese habe ich damals mit etwas Suche auch gefunden. Da ich allerdings gerade in einer Zusammenführung stecke, hoffe ich sehr, dass Dir das ausreicht.

Danke, wärst du also konkret für 1 Woche strikte Trennung, oder mit Gitter arbeiten und sehen dass das gut klappt?
Zusammenlassen werde ich sie in den nächsten Wochen auf keinen Fall, denke meinem Stresslevel würde genügen, wenn sie sich am Gitter ignorieren könnten...
Ich hatte bei dem letzten Vorfall das Gefühl, das der schwarze ein Fauchen nicht als lass mich in Ruhe versteht, sondern gleich als Aufforderung zum Angriff

Ich würde sie zumindest für eine gewisse Weile strikt trennen. Der Abbau der Stresshormone dauert bis zu einer Woche, heißt, es kann schneller gehen, aber ich würde auf Nummer Sicher gehen. Mindestens 3 Tage ohne Zwischenfall würde ich aus dem Bauch heraus allerdings auf jeden Fall sagen. Aber wie gesagt, ich bin da kein Experte und kann Dir wirklich nur aus meiner persönlichen Erfahrung heraus raten!
 
A

Werbung

Hat etwas gedauert, da ich das Ganze anscheinend nicht gespeichert habe, was unsere Tierverhaltensexpertin mir geschickt hat 🙄.
Ein Beispiel findest Du hier: Stresshormone und ihre Wirkung auf Katzen » Katzenblog.de - Blog über Katzen und Katzenhaltung

Es ist keine wissenschaftliche Quelle, aber diese habe ich damals mit etwas Suche auch gefunden. Da ich allerdings gerade in einer Zusammenführung stecke, hoffe ich sehr, dass Dir das ausreicht.

Das ist bisher der einzige link, den ich dazu gesehen habe und der ja auch auf keine weitere Quelle verweist.
Und Adrenalin klingt immer so dramatisch, das wird ja im Gegenteil eher schnell abgebaut, ich schätze es sind eher andere Hormone, die dann nachwirken bzw den Dauerstress verursachen.

Und im Endeffekt kann ich die Hormone eh nicht mal so eben messen, also werde ich wohl auf das Verhalten der Katze schauen müssen. Und die kann sich eben auch ganz schnell wieder beruhigen.
Dass dann bei Begegnung der Konflikt noch schwelt ist ja normal, aber ich kann es dann deutlich abmildern, indem ich erstmal positiv verstärke. Oder eben auch der einen erstmal ihren Rückzug gewähre, solange der andere sie dort nicht bedrängt bzw. sie dann auch wieder einen „zweiten Ausgang“ hat, kann erstmal nicht so viel passieren.
Natürlich muss ich in das ganze schon Zeit und Gelassenheit investieren, aber das muss man wohl generell;-)
Schlimm wird die Situation meiner Meinung nach, wenn eine Katze dauerhaft verängstigt ist, z.B. kaum mehr aus ihrem Rückzugsort kommt, nicht aufs Klo kann, ständig angegriffen wird, verletzt wird. Aber die Chance, überhaupt ihr "Ding" zu klären oder so weit zu kommen, hatten sie ja bisher auch nicht.
Ich würde sie jetzt nicht alleine lassen, ich würde eben dabei bleiben. Und da merkt man ja auch schnell, ob sie sich eben auch zu zweit schnell beruhigen oder ob es in Richtung Dauerzustand geht.

Auslastung, viel Aktivität und Spielen sind einfach auch sehr wichtig.
 
Der entscheidende Unterschied zwischen umgeleiteter Aggression und "normalem" Stress/Aggression/Angst etc ist der Stressabbau.
Man muss bedenken Katzen sind Tiere, da funktioniert der Stressauf- und abbau anders als bei uns Menschen. Tiere haben noch andere Instinkte, sie müssen mitunter blitzschnell reagieren können, um möglichst schnell kampf- oder fluchtbereit zu sein. Insofern hat die Natur den Stesshaushalt derart angelegt, dass das Adrenalin oder Stresshormone bei möglicher Bedrohung / Angst / Aggressionsbereitschaft etc viel schneller als bei uns hochschießt.

Aber auch andersherum - sowie das Tier erkennt *Gefahr vorbei/bin schnell genug geflüchtet/hab den Kampf gewonnen/ach hab mich unnötig erschreckt * sinkt der Pegel auch schneller wieder als bei uns. So in normalen, mitunter auch extremen Situationen. Aber bei umgeleiteter Aggression funktioniert das anders.

Man muss bedenken umgeleitete Aggression kommt nicht oft vor. Es ist eine Ausnahmesituation. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Tiere die Situation nicht einordnen können. Nicht nur das - weil sie die Situation nicht einordnen können, verknüpfen sie die Gefahr oder Angst mit dem Tier, das sie da gerade in der Nähe sehen und das garnix dafür kann. Also bleibt innerlich alles total auf Alarm und deswegen kann sich der Pegel nicht wieder schnell abbauen. Die Natur macht dann, dass für den Fall der Fälle alles schön adrenalingetränkt, sprich kampf- oder fluchtbereit bleibt.

Für Katzen die sich gut kennen und mögen ist das doppelt verwirrend. Aber eben sie kennen sich und mögen sich und sie wollen wieder normal miteinander agieren, also fängt der Adrenalinpegel oder Stresshormonhaushalt langsam an wieder runterzufahren. Aber eben langsamer als normal. Oder auch schnell - aber bei der kleinsten Verwirrung schnellt er wieder nach oben (eben weil die Ursprungssituation nicht oder falsch eingeordnet / umgeleitet wurde kann allein der Anblick des Kumpels dafür schon ausreichen, obwohl sie 2 Minuten vorher wieder friedlich nebeneinander gefuttert haben).
Deswegen ist es so wichtig, dass die Katzis bei umgeleiteter Aggression erstmal schön langsam und nachhaltig innerlich runterfahren.

Ich hab dafür keine Belege. Ich hatte nur selbst umgeleitete Aggression erlebt und aus diesem Anlass sehr informative Gespräche mit Katzentherapeutin. Ich finde aber auch, dass das Verhalten der Katzis für sich spricht - wenn eine Katze sich erschreckt, aggro wird etc kann sie blitzschnell wegflitzen oder angriffsbereit sein, aber sowie sie die Situation einordnen kann (zB *achso das war nur der Hund da, den kenn ich doch, der tut nix und aha mein Katerkumpel da hat sich auch erschreckt grad* oder so ähnlich) beruhigen sie sich auch schnell wieder. Auch normal wäre wenn sie danach noch eine Weile unsicher sind. Oder plötzlich den Hund meiden würden...

Aber vor Angst unter sich machen oder so extreme Angriffe zu starten wie sie bei umgeleiteter Aggression vorkommen ist keine normale Reaktion sondern die Folge dessen, dass sie die Situation nicht einordnen konnten und daher das Adrenalin so extrem hochschnellt als würde es tatsächlich um Leben und Tod gehen für den Fall der Fälle quasi.
Man sieht ja an ihrem Verhalten, dass sie sich dann mitunter doch recht schnell wieder beruhigen können aber der normalerweise schnelle Stressabbau nicht mehr nachhaltig funktioniert. Immer wieder schnellt der Stress nach oben und immer wieder reagieren sie entsprechend extrem und jedesmal sind sie selbst davon total verwirrt. Deswegen ist es so wichtig zu unterscheiden zwischen stressigen Vorfällen, die dennoch irgendwie im Rahmen des ganz normalen Katzenwahnsinns sind (da würde ich auch nicht gleich separieren wollen) - und umgeleiteter Aggression.
Bei umgeleiteter Aggression ist es wichtig, dass wenn sie innerlich runterfahren, der Stresslevel erstmal unten bleibt und sie bestenfalls die Situation, die sie eh nicht einordnen können, vergessen. Das muss nicht wochenlang sein. Nur eben bis man weiß, dass sie sich auch nachhaltig beruhigt haben.

Problem ist halt dass dieses strikte Trennen nicht in jedem Haushalt umsetzbar ist. Aber ich meine man muss es versuchen um nicht weitere Eskalationen zu riskieren. Man muss bedenken, dass es auch andere Situationen gibt zB Krankheit, in denen ein Katzi mal für eine Weile separiert werden muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: JeKiMa, Mel-e und Revolverfrau
@Murko - sorry das war nun ein bissl theoretisch aber vielleicht hilft es dir zu verstehen was gerade los ist bei deinen Katzis.
Vielleicht ist die eigentliche Ursache bei euch körperlicher Natur, ich würde die beiden bis zum TA-Besuch lieber mit normaler blickdichter Tür getrennt lassen ohne Reviertausch und dann weitersehen.
Das ist ja bei eurer Wohnsituation verständlicherweise nicht so ohne Weiteres umsetzbar und von daher würde ich das Ganze lieber mit einer Expertin besprechen wollen.
 
  • Like
Reaktionen: Mel-e und Revolverfrau
Das ist bisher der einzige link, den ich dazu gesehen habe und der ja auch auf keine weitere Quelle verweist.

Wie ich sagte, mir ist bewusst, dass es nicht der beste Link ist. Es ist jedoch das, was sich mit allem der Tierverhaltensexpertin und meiner eigenen Erfahrung, sowie der vieler hier im Forum deckt.

Und Adrenalin klingt immer so dramatisch, das wird ja im Gegenteil eher schnell abgebaut, ich schätze es sind eher andere Hormone, die dann nachwirken bzw den Dauerstress verursachen.
Und im Endeffekt kann ich die Hormone eh nicht mal so eben messen, also werde ich wohl auf das Verhalten der Katze schauen müssen. Und die kann sich eben auch ganz schnell wieder beruhigen.

Adrenalin klingt nicht "dramatisch" es ist einfach der Name des Hormons. Welches bei gesundem Stoffwechsel weitere Botenstoffe und Hormone nach sich zieht. Das hat nichts mit Dramatik zu tun.
Und ja, bei einem normalen Erschrecken, was Katz aber prinzipiell einordnen kann, beruhigt sich schnell wieder. Aber eben nicht, wenn bereits unter sich gemacht wurde (massive Stressreaktion) und bereits zweimal wieder sich die Dinge hochgeschaukelt haben.

Generell wird die Situation viel Geduld und Zuwendung brauchen und natürlich ist die positive Besetzung auch Teil des Ganzen (was ich im Übrigen nie bestritten habe). Aber die Katzen müssen ja erstmal beide (!) wieder empfänglich für positive Reize sein.

Der entscheidende Unterschied zwischen umgeleiteter Aggression und "normalem" Stress/Aggression/Angst etc ist der Stressabbau.
Man muss bedenken Katzen sind Tiere, da funktioniert der Stressauf- und abbau anders als bei uns Menschen. Tiere haben noch andere Instinkte, sie müssen mitunter blitzschnell reagieren können, um möglichst schnell kampf- oder fluchtbereit zu sein. Insofern hat die Natur den Stesshaushalt derart angelegt, dass das Adrenalin oder Stresshormone bei möglicher Bedrohung / Angst / Aggressionsbereitschaft etc viel schneller als bei uns hochschießt.

Aber auch andersherum - sowie das Tier erkennt *Gefahr vorbei/bin schnell genug geflüchtet/hab den Kampf gewonnen/ach hab mich unnötig erschreckt * sinkt der Pegel auch schneller wieder als bei uns. So in normalen, mitunter auch extremen Situationen. Aber bei umgeleiteter Aggression funktioniert das anders.

Man muss bedenken umgeleitete Aggression kommt nicht oft vor. Es ist eine Ausnahmesituation. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Tiere die Situation nicht einordnen können. Nicht nur das - weil sie die Situation nicht einordnen können, verknüpfen sie die Gefahr oder Angst mit dem Tier, das sie da gerade in der Nähe sehen und das garnix dafür kann. Also bleibt innerlich alles total auf Alarm und deswegen kann sich der Pegel nicht wieder schnell abbauen. Die Natur macht dann, dass für den Fall der Fälle alles schön adrenalingetränkt, sprich kampf- oder fluchtbereit bleibt.

Für Katzen die sich gut kennen und mögen ist das doppelt verwirrend. Aber eben sie kennen sich und mögen sich und sie wollen wieder normal miteinander agieren, also fängt der Adrenalinpegel oder Stresshormonhaushalt langsam an wieder runterzufahren. Aber eben langsamer als normal. Oder auch schnell - aber bei der kleinsten Verwirrung schnellt er wieder nach oben (eben weil die Ursprungssituation nicht oder falsch eingeordnet / umgeleitet wurde kann allein der Anblick des Kumpels dafür schon ausreichen, obwohl sie 2 Minuten vorher wieder friedlich nebeneinander gefuttert haben).
Deswegen ist es so wichtig, dass die Katzis bei umgeleiteter Aggression erstmal schön langsam und nachhaltig innerlich runterfahren.

Ich hab dafür keine Belege. Ich hatte nur selbst umgeleitete Aggression erlebt und aus diesem Anlass sehr informative Gespräche mit Katzentherapeutin. Ich finde aber auch, dass das Verhalten der Katzis für sich spricht - wenn eine Katze sich erschreckt, aggro wird etc kann sie blitzschnell wegflitzen oder angriffsbereit sein, aber sowie sie die Situation einordnen kann (zB *achso das war nur der Hund da, den kenn ich doch, der tut nix und aha mein Katerkumpel da hat sich auch erschreckt grad* oder so ähnlich) beruhigen sie sich auch schnell wieder. Auch normal wäre wenn sie danach noch eine Weile unsicher sind. Oder plötzlich den Hund meiden würden...

Aber vor Angst unter sich machen oder so extreme Angriffe zu starten wie sie bei umgeleiteter Aggression vorkommen ist keine normale Reaktion sondern die Folge dessen, dass sie die Situation nicht einordnen konnten und daher das Adrenalin so extrem hochschnellt als würde es tatsächlich um Leben und Tod gehen für den Fall der Fälle quasi.
Man sieht ja an ihrem Verhalten, dass sie sich dann mitunter doch recht schnell wieder beruhigen können aber der normalerweise schnelle Stressabbau nicht mehr nachhaltig funktioniert. Immer wieder schnellt der Stress nach oben und immer wieder reagieren sie entsprechend extrem und jedesmal sind sie selbst davon total verwirrt. Deswegen ist es so wichtig zu unterscheiden zwischen stressigen Vorfällen, die dennoch irgendwie im Rahmen des ganz normalen Katzenwahnsinns sind (da würde ich auch nicht gleich separieren wollen) - und umgeleiteter Aggression.
Bei umgeleiteter Aggression ist es wichtig, dass wenn sie innerlich runterfahren, der Stresslevel erstmal unten bleibt und sie bestenfalls die Situation, die sie eh nicht einordnen können, vergessen. Das muss nicht wochenlang sein. Nur eben bis man weiß, dass sie sich auch nachhaltig beruhigt haben.

Problem ist halt dass dieses strikte Trennen nicht in jedem Haushalt umsetzbar ist. Aber ich meine man muss es versuchen um nicht weitere Eskalationen zu riskieren. Man muss bedenken, dass es auch andere Situationen gibt zB Krankheit, in denen ein Katzi mal für eine Weile separiert werden muss.

Ich danke Dir mal wieder für Deine tolle Erklärung 💚 Dein Faden hat mir damals sehr geholfen als ich dachte, dass das nie wieder wird! Aber es wurde!
 
  • Like
Reaktionen: *Leona*
Das ist bisher der einzige link, den ich dazu gesehen habe und der ja auch auf keine weitere Quelle verweist.
Und Adrenalin klingt immer so dramatisch, das wird ja im Gegenteil eher schnell abgebaut, ich schätze es sind eher andere Hormone, die dann nachwirken bzw den Dauerstress verursachen.
Das ist aber, wenn Du die ganzen Threads zur umgeleiteten Aggression bei Hauskatzen hier verfolgst, der vielversprechendste und stressfreiste Weg. Dass sich so etwas teilweise Wochen und Monate zieht, hast Du bisher noch nicht gelesen hier? Es ist leider so manchmal 😕
Ich kann Dir auch keinen "Link" dazu schicken - ich möchte jetzt nicht die Blogs von TierpsychologInnen durchforsten müssen - aber wenn die HalterInnen sich profesionelle Hilfe holen, deckt sich deren Rat im Grunde mit dem von Revolverfrau, *Leona* und pfotenseele. Das sind jetzt die, die mir auf die Schnelle einfallen, die sich mit dem Problem aus eigener Erfahrung gut auskennen.
Da mich Tierverhalten schon immer bei allen möglichen Tierarten interessiert, folge ich diesen Threads ganz besonders interessiert und kann bei dem Thema auch nur zur "Nummer sicher" raten.

Die Frage wäre eher, was für einen Nachteil in der Katzenbeziehung Du bei einer kurzzeitigen vollständigen Trennung siehst.
Denn anders herum riskiert man bei jedem Aufeinandertreffen, das nicht positiv ist, dass sich das alles noch viel länger zieht und die Beziehung nachhaltig stört. Mit kurz mal Fauchen ist es dann nämlich oft nicht getan, das sieht man immer gut an den Threads. Es ist jedes Mal eine kleine neue Eskalation und jedes Mal vertiefen sich die Gräben noch weiter, anstatt überbrückt zu werden. Das tut meiner Meinung nach einfach keine Not.
"Ausprobieren" und jedes Mal einen neuen Kampf riskieren erschließt sich mir einfach nicht.
 
  • Like
Reaktionen: Lirumlarum, *Leona*, Murko und eine weitere Person
Werbung:
Der entscheidende Unterschied zwischen umgeleiteter Aggression und "normalem" Stress/Aggression/Angst etc ist der Stressabbau.
Man muss bedenken Katzen sind Tiere, da funktioniert der Stressauf- und abbau anders als bei uns Menschen. Tiere haben noch andere Instinkte, sie müssen mitunter blitzschnell reagieren können, um möglichst schnell kampf- oder fluchtbereit zu sein. Insofern hat die Natur den Stesshaushalt derart angelegt, dass das Adrenalin oder Stresshormone bei möglicher Bedrohung / Angst / Aggressionsbereitschaft etc viel schneller als bei uns hochschießt.

Aber auch andersherum - sowie das Tier erkennt *Gefahr vorbei/bin schnell genug geflüchtet/hab den Kampf gewonnen/ach hab mich unnötig erschreckt * sinkt der Pegel auch schneller wieder als bei uns. So in normalen, mitunter auch extremen Situationen. Aber bei umgeleiteter Aggression funktioniert das anders.

Man muss bedenken umgeleitete Aggression kommt nicht oft vor. Es ist eine Ausnahmesituation. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Tiere die Situation nicht einordnen können. Nicht nur das - weil sie die Situation nicht einordnen können, verknüpfen sie die Gefahr oder Angst mit dem Tier, das sie da gerade in der Nähe sehen und das garnix dafür kann. Also bleibt innerlich alles total auf Alarm und deswegen kann sich der Pegel nicht wieder schnell abbauen. Die Natur macht dann, dass für den Fall der Fälle alles schön adrenalingetränkt, sprich kampf- oder fluchtbereit bleibt.

Für Katzen die sich gut kennen und mögen ist das doppelt verwirrend. Aber eben sie kennen sich und mögen sich und sie wollen wieder normal miteinander agieren, also fängt der Adrenalinpegel oder Stresshormonhaushalt langsam an wieder runterzufahren. Aber eben langsamer als normal. Oder auch schnell - aber bei der kleinsten Verwirrung schnellt er wieder nach oben (eben weil die Ursprungssituation nicht oder falsch eingeordnet / umgeleitet wurde kann allein der Anblick des Kumpels dafür schon ausreichen, obwohl sie 2 Minuten vorher wieder friedlich nebeneinander gefuttert haben).
Deswegen ist es so wichtig, dass die Katzis bei umgeleiteter Aggression erstmal schön langsam und nachhaltig innerlich runterfahren.

Ich hab dafür keine Belege. Ich hatte nur selbst umgeleitete Aggression erlebt und aus diesem Anlass sehr informative Gespräche mit Katzentherapeutin. Ich finde aber auch, dass das Verhalten der Katzis für sich spricht - wenn eine Katze sich erschreckt, aggro wird etc kann sie blitzschnell wegflitzen oder angriffsbereit sein, aber sowie sie die Situation einordnen kann (zB *achso das war nur der Hund da, den kenn ich doch, der tut nix und aha mein Katerkumpel da hat sich auch erschreckt grad* oder so ähnlich) beruhigen sie sich auch schnell wieder. Auch normal wäre wenn sie danach noch eine Weile unsicher sind. Oder plötzlich den Hund meiden würden...

Aber vor Angst unter sich machen oder so extreme Angriffe zu starten wie sie bei umgeleiteter Aggression vorkommen ist keine normale Reaktion sondern die Folge dessen, dass sie die Situation nicht einordnen konnten und daher das Adrenalin so extrem hochschnellt als würde es tatsächlich um Leben und Tod gehen für den Fall der Fälle quasi.
Man sieht ja an ihrem Verhalten, dass sie sich dann mitunter doch recht schnell wieder beruhigen können aber der normalerweise schnelle Stressabbau nicht mehr nachhaltig funktioniert. Immer wieder schnellt der Stress nach oben und immer wieder reagieren sie entsprechend extrem und jedesmal sind sie selbst davon total verwirrt. Deswegen ist es so wichtig zu unterscheiden zwischen stressigen Vorfällen, die dennoch irgendwie im Rahmen des ganz normalen Katzenwahnsinns sind (da würde ich auch nicht gleich separieren wollen) - und umgeleiteter Aggression.
Bei umgeleiteter Aggression ist es wichtig, dass wenn sie innerlich runterfahren, der Stresslevel erstmal unten bleibt und sie bestenfalls die Situation, die sie eh nicht einordnen können, vergessen. Das muss nicht wochenlang sein. Nur eben bis man weiß, dass sie sich auch nachhaltig beruhigt haben.

Problem ist halt dass dieses strikte Trennen nicht in jedem Haushalt umsetzbar ist. Aber ich meine man muss es versuchen um nicht weitere Eskalationen zu riskieren. Man muss bedenken, dass es auch andere Situationen gibt zB Krankheit, in denen ein Katzi mal für eine Weile separiert werden muss.
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Also ich werde auf Nummer sicher gehen, weil ich ja wegen Ungeduld schon einmal für eine Eskalation gesorgt habe...

Bei den Preisen für "Experten" wird mir leicht schwindelig und kann mir diese als Studentin auch nicht leisten. Also werde ich das jetzt nach den Ratschlägen hier angehen.
Die meisten von euch haben dies ja selber erfahren und ich denke, da ist euer Rat schon viel Wert!
Ich werde bestimmt noch oft fragen und immer mal wieder ein Zwischenstand schreiben, da freue ich mich dann über Tipps, Tricks und Anmerkungen!
Vielem Dank!!!
 
  • Love
Reaktionen: Mel-e
Das ist aber, wenn Du die ganzen Threads zur umgeleiteten Aggression bei Hauskatzen hier verfolgst, der vielversprechendste und stressfreiste Weg. Dass sich so etwas teilweise Wochen und Monate zieht, hast Du bisher noch nicht gelesen hier? Es ist leider so manchmal 😕
Ich kann Dir auch keinen "Link" dazu schicken - ich möchte jetzt nicht die Blogs von TierpsychologInnen durchforsten müssen - aber wenn die HalterInnen sich profesionelle Hilfe holen, deckt sich deren Rat im Grunde mit dem von Revolverfrau, *Leona* und pfotenseele. Das sind jetzt die, die mir auf die Schnelle einfallen, die sich mit dem Problem aus eigener Erfahrung gut auskennen.
Da mich Tierverhalten schon immer bei allen möglichen Tierarten interessiert, folge ich diesen Threads ganz besonders interessiert und kann bei dem Thema auch nur zur "Nummer sicher" raten.

Die Frage wäre eher, was für einen Nachteil in der Katzenbeziehung Du bei einer kurzzeitigen vollständigen Trennung siehst.
Denn anders herum riskiert man bei jedem Aufeinandertreffen, das nicht positiv ist, dass sich das alles noch viel länger zieht und die Beziehung nachhaltig stört. Mit kurz mal Fauchen ist es dann nämlich oft nicht getan, das sieht man immer gut an den Threads. Es ist jedes Mal eine kleine neue Eskalation und jedes Mal vertiefen sich die Gräben noch weiter, anstatt überbrückt zu werden. Das tut meiner Meinung nach einfach keine Not.
"Ausprobieren" und jedes Mal einen neuen Kampf riskieren erschließt sich mir einfach nicht.
Also ich kann mich auch nur wiederholen, ich denke, dass die Katzen schon lange genug getrennt waren und das Unter sich machen würde ich nicht total dramatisch sehen, so dass eben wochenlang kein Kontakt mehr geben sollte. Sofern die Katze eben auch nicht verunsichert ist, was ja nicht der Fall zu sein scheint.

Ich denke, es wird wohl noch häufiger zu Problemen kommen, die beiden sind jetzt ausgewachsen. Und müssen sich aber andererseits irgendwie arrangieren lernen, in der Wohnung.

Ebenso denke ich, dieses wochenlange hinziehen bei "wieder-Zusammenführungen" ist ja auch nicht gerade ein Zeichen, dass es super klappt. Aber wie auch immer, ich will niemand überreden ;-)
 
Es geht ja aber nicht um ewige strikte Trennung, sondern um eine Woche. Zum Runterfahren. Und dann das positive Besetzen des anderen.

Dass sich dies mitunter wochenlang hinzieht hat auch damit zu tun, dass häufig Schmerzproblematiken eine Rolle spielen und die Diagnostik und Behandlung ja auch einfach eine Weile dauern. Will man dann, dass es auf lange Sicht gut läuft, trennt man dann eben in unüberwachten Zeiten noch mit Gitter, je nach dem wie die Tiere sich verhalten. Es geht ja nicht um wochenlangen Entzug von Partnertieren.

Und viele der Wiederzusammenführungen über die ich hier im Forum gelesen habe, waren langfristig erfolgreich. Unsere insofern auch, nur dass ich leider durch den plötzlichen Tod des einen natürlichen nicht sagen kann, ob es für immer gut gewesen wäre. Aber sie haben wieder miteinander geschmust und gespielt, aus einem Napf gefressen etc.

Und sicher ist es möglicherweise auch etwas, das sich lange angestaut hat. Immerhin kommen im Fall der TE mehrere Faktoren zusammen, die ungünstig sein KÖNNEN: kleine Wohnung mit (zur Zeit noch) recht wenig Ausweichmöglichkeiten, Kater-Katze-Problematik, kleines wuseliges Kind. Insofern muss man sowieso schauen. Aber das deswegen übers Knie brechen? Gerade in einem solchen Fall halte ich eine langsame Vorgehensweise für wichtig.

Aber wahrscheinlich hast Du ebenfalls recht und unsere verschiedenen Ansichten resultieren aus verschiedenen Erfahrungen mit der Problematik. Ich hoffe, Du verstehst es nicht so, dass ich Dir Deine Sichtweise ausreden möchte. Es ist mir nur wichtig, dass die TE sieht, welche unterschiedlichen Ansätze es auch aus unterschiedlichen Gründen gibt.
 
  • Like
Reaktionen: *Leona* und Mel-e
Also ich kann mich auch nur wiederholen, ich denke, dass die Katzen schon lange genug getrennt waren und das Unter sich machen würde ich nicht total dramatisch sehen, so dass eben wochenlang kein Kontakt mehr geben sollte. Sofern die Katze eben auch nicht verunsichert ist, was ja nicht der Fall zu sein scheint.

Ich denke, es wird wohl noch häufiger zu Problemen kommen, die beiden sind jetzt ausgewachsen. Und müssen sich aber andererseits irgendwie arrangieren lernen, in der Wohnung.

Ebenso denke ich, dieses wochenlange hinziehen bei "wieder-Zusammenführungen" ist ja auch nicht gerade ein Zeichen, dass es super klappt. Aber wie auch immer, ich will niemand überreden ;-)
Wie begründest Du das alles?
Wie begründest Du die Aussage "lange genug getrennt"?
Woher weißt Du, dass die Katze "eben auch nicht verunsichert ist", sobald sie wieder auf die andere trifft?
Wie kommst Du darauf, dass es immer wieder mal zur umgleiteten Aggression kommt im normalen Zusammenleben? Gab's hier noch nie.
Wieso wirfst Du so einen massiven Vertrauensverlust mit normalen Konflikten im Zusammenleben mehrerer Katzen in einen Topf?
Wieso ist die Dauer der Wieder-Zusammenführung ein Kriterium für Gelingen der Wieder-Zusammenführung?

Ich weiß, dass Du niemanden überreden willst. Mir fehlen nur nachvollziehbare Begründungen bei Deinen Tipps. Und wenn es "nur" wäre, dass Du selbst so einen massiven Fall bei Wohnungskatzen schon hattest, nicht getrennt hast und dann war alles wieder wie vorher.
 
  • Like
Reaktionen: JeKiMa, Pitufa, *Leona* und eine weitere Person
Ein weiteres Problem bei umgeleiteter Aggression ist bei der Vorgehensweise Theorie und Praxis.

Theorie:
Katzis erleben UA. Dosi trennt die beiden umgehend. Sie kommen getrennt voneinander recht schnell wieder runter aber Dosi traut dem Frieden nicht (oder kennt das Phänomen UA) und lässt sie trotzdem über Nacht getrennt. Auch am nächsten Tag wirken die beiden entspannt. Dosi macht die Tür vorsichtig einen Spaltbreit auf mit Fuß gesichert, die Katzis beschnuppern sich nett, wollen zusammen, Dosi macht die Tür auf und die beiden Kandidaten tun so als wäre nichts gewesen.

Dieses theoretische Szenario ist nicht unrealistisch, was das Verhalten der Katzis betrifft. Wenn sie schnell und effektiv und lang genug getrennt werden (ja unter diesen Umständen könnte schon eine kurze Trennung über Nacht lang genug sein) , fahren sie ohne Unterbrechung langsam herunter und vergessen den Vorfall. Sie besitzen ja nicht die Fähigkeit ihn zu reflektieren - sind sie innerlich unten und sehen den vermissten Kumpel wieder ist ihre Welt wieder in Ordnung.

Praxis:
Dosi möchte die beiden nicht trennen.
Verständlicherweise.
Man ist natürlich schockiert über die Situation und hat noch nie von UA gehört. Man denkt womöglich jetzt ist es aus mit der Katzenfreundschaft. Man hat sie womöglich noch nie getrennt - ... etc etc es gibt viele Gründe, warum man sie nicht schnell trennt - und wenn man sieht, dass sie sich doch recht schnell wieder beruhigen, denkt man nun läuft es ja wieder und schon eskaliert es wie aus heiterem Himmel erneut und dann zieht sich alles Weitere wie Gummi.

Also ich werde auf Nummer sicher gehen, weil ich ja wegen Ungeduld schon einmal für eine Eskalation gesorgt habe...
👍
Bei den Preisen für "Experten" wird mir leicht schwindelig und kann mir diese als Studentin auch nicht leisten. Also werde ich das jetzt nach den Ratschlägen hier angehen.
Die meisten von euch haben dies ja selber erfahren und ich denke, da ist euer Rat schon viel Wert!
Ich werde bestimmt noch oft fragen und immer mal wieder ein Zwischenstand schreiben, da freue ich mich dann über Tipps, Tricks und Anmerkungen!
Ja, Verhaltensexperten sind teuer ebenso wie Tierärzte. Aber ein Forum ist kein Ersatz für TÄ oder Experten. Wir können hier "nur" Erfahrungen austauschen. Ich drücke dir die Daumen, dass du das mit deinen Katzen so hinbekommst. Ich kann nur meinen Rat wiederholen, ich würde mich lieber an einen Experten wenden, weil es bei euch nun mehrere Eskalationen gab und es wichtig wäre, dass es jetzt straight in die richtige Richtung weiterläuft auch mit Hinblick auf eure Wohnsituation.
In einem Forum erhältst du viele unterschiedliche Erfahrungen/Meinungen/Berichte zum Thema und deiner Situation und dann musst du gucken was bei euch geht incl try and error.
Ein seriöser Experte findet gezielt individuelle Wege aber wird dich zuerst fragen ob beide Kandidaten aktuell sicher gesund sind. Es wird auch telefonisch beraten, leider hätte ich keine Empfehlung, meine Beratung nach UA war super aber das liegt viele Jahre zurück, sie praktiziert glaube ich nicht mehr - leider gibt es wie in fast jeder Branche auch unseriöse Tierverhaltens"Experten", du könntest aber hier übers Forum gute Empfehlungen bekommen falls du es doch mit Profi versuchen möchtest.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Revolverfrau, Mel-e und Murko
Werbung:
Ein weiteres Problem bei umgeleiteter Aggression ist bei der Vorgehensweise Theorie und Praxis.

Theorie:
Katzis erleben UA. Dosi trennt die beiden umgehend. Sie kommen getrennt voneinander recht schnell wieder runter aber Dosi traut dem Frieden nicht (oder kennt das Phänomen UA) und lässt sie trotzdem über Nacht getrennt. Auch am nächsten Tag wirken die beiden entspannt. Dosi macht die Tür vorsichtig einen Spaltbreit auf mit Fuß gesichert, die Katzis beschnuppern sich nett, wollen zusammen, Dosi macht die Tür auf und die beiden Kandidaten tun so als wäre nichts gewesen.

Dieses theoretische Szenario ist nicht unrealistisch, was das Verhalten der Katzis betrifft. Wenn sie schnell und effektiv und lang genug getrennt werden (ja unter diesen Umständen könnte schon eine kurze Trennung über Nacht lang genug sein) , fahren sie ohne Unterbrechung langsam herunter und vergessen den Vorfall. Sie besitzen ja nicht die Fähigkeit ihn zu reflektieren - sind sie innerlich unten und sehen den vermissten Kumpel wieder ist ihre Welt wieder in Ordnung.

Praxis:
Dosi möchte die beiden nicht trennen.
Verständlicherweise.
Man ist natürlich schockiert über die Situation und hat noch nie von UA gehört. Man denkt womöglich jetzt ist es aus mit der Katzenfreundschaft. Man hat sie womöglich noch nie getrennt - ... etc etc es gibt viele Gründe, warum man sie nicht schnell trennt - und wenn man sieht, dass sie sich doch recht schnell wieder beruhigen, denkt man nun läuft es ja wieder und schon eskaliert es wie aus heiterem Himmel erneut und dann zieht sich alles Weitere wie Gummi.


👍

Ja, Verhaltensexperten sind teuer ebenso wie Tierärzte. Aber ein Forum ist kein Ersatz für TÄ oder Experten. Wir können hier "nur" Erfahrungen austauschen. Ich drücke dir die Daumen, dass du das mit deinen Katzen so hinbekommst. Ich kann nur meinen Rat wiederholen, ich würde mich lieber an einen Experten wenden, weil es bei euch nun mehrere Eskalationen gab und es wichtig wäre, dass es jetzt straight in die richtige Richtung weiterläuft auch mit Hinblick auf eure Wohnsituation.
In einem Forum erhältst du viele unterschiedliche Erfahrungen/Meinungen/Berichte zum Thema und deiner Situation und dann musst du gucken was bei euch geht incl try and error.
Ein seriöser Experte findet gezielt individuelle Wege aber wird dich zuerst fragen ob beide Kandidaten aktuell sicher gesund sind. Es wird auch telefonisch beraten, leider hätte ich keine Empfehlung, meine Beratung nach UA war super aber das liegt viele Jahre zurück, sie praktiziert glaube ich nicht mehr - leider gibt es wie in fast jeder Branche auch unseriöse Tierverhaltens"Experten", du könntest aber hier übers Forum gute Empfehlungen bekommen falls du es doch mit Profi versuchen möchtest.
Das ist natürlich klar und sagt auch keiner. Ich hatte auch nach Verhaltensexperten geschaut, da gibt es nach meiner Recherche bei uns niemanden. Und ob das per Video sinnvoll ist, naja da bin ich skeptisch ....
Tierarzt wird morgen erledigt, aber wenn Blutbild mitgemacht wird dauert die Auswertung ja auch.
Und in erster Instanz sollte ja nach einheitlicher Meinung die Gesundheit abgeklärt werden, was dann vor dem Experten Vorrang hat.
 
Das ist natürlich klar und sagt auch keiner. Ich hatte auch nach Verhaltensexperten geschaut, da gibt es nach meiner Recherche bei uns niemanden. Und ob das per Video sinnvoll ist, naja da bin ich skeptisch ....
Meine Beratung "damals" lief ausschließlich telefonisch und fand ich supereffektiv. Mir wurden gezielt Fragen gestellt zum aktuellen Verhalten der Kandidaten und was für Maßnahmen dann sinnvoll sind.
Ich weiß nicht wie das aktuell praktiziert wird aber ich denke dass bei UA telefonische Beratung effektiver und preiswerter ist als Besuche, und mit Videos das Ganze nochmal abgekürzt und effektiver sein kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist natürlich klar und sagt auch keiner. Ich hatte auch nach Verhaltensexperten geschaut, da gibt es nach meiner Recherche bei uns niemanden. Und ob das per Video sinnvoll ist, naja da bin ich skeptisch ....
Tierarzt wird morgen erledigt, aber wenn Blutbild mitgemacht wird dauert die Auswertung ja auch.
Und in erster Instanz sollte ja nach einheitlicher Meinung die Gesundheit abgeklärt werden, was dann vor dem Experten Vorrang hat.
Meine Verhaltensexpertin saß am anderen Ende des Landes und wir haben über WhatsApp und Teams Videos und Fotos (von Sackgassenverstecken, die wir dann umgebaut oder geschlossen haben) ausgewertet. Das hat besser geholfen als wenn jemand hergekommen wäre, da dann Anton sich nur versteckt hätte und ich unheimlich nervös gewesen wäre 😄

Natürlich muss man schon genau schauen, an wen man gerät und auch wenn derjenige kompetent ist, ob die "Chemie stimmt".
 
  • Like
Reaktionen: *Leona*
Ok krass, hätte ich so gar nicht vermutet...
Also könnt ihr das so auch empfehlen?
 
Ok krass, hätte ich so gar nicht vermutet...
Also könnt ihr das so auch empfehlen?
Ich würde es empfehlen, wenn der Experte kompetent ist und die Chemie stimmt. Letzteres merkt man aber recht schnell, wenn man Kontakt aufnimmt.
Ich hatte Glück, dass ich meine empfohlen bekommen habe.
 
Werbung:
Ich bin kein Profi, aber kann von meinen eigenen Erfahrungen erzählen.

Wir hatten schon ein paar Situationen mit umgleiteter Aggression. Auslöser ist immer ein großer Schreck, den Milli auf Kimi projeziert und auf sie losgeht. Kimi hat auch schon zweimal unter sich gemacht in diesen Situationen.

Ich separiere so lange, bis Milli nicht mehr aggressiv ist. Das erkenne ich inzwischen ganz gut an ihrem Verhalten.
Dann lasse ich sie unter Aufsicht zusammen, halte Kimi evtl auf dem Arm und wenn sie Milli anfaucht, lenke ich sie schnell mit einem interessanten Spielzeug ab.
Kimi ist da einfach gestrickt 😅 bei ihr funktioniert das ziemlich gut so. Wenn sie dann abgelenkt ist und spielt, vergisst sie dass Milli "gefährlich" ist. Sie beschnuppern sich und es ist wieder gut.

Mich belastet das aber trotzdem immer sehr und ich habe wirklich Angst, was passiert, wenn ich einmal nicht dabei sein sollte.
 
  • Like
Reaktionen: Mel-e und *Leona*
Wie begründest Du das alles?
Wie begründest Du die Aussage "lange genug getrennt"?
Woher weißt Du, dass die Katze "eben auch nicht verunsichert ist", sobald sie wieder auf die andere trifft?
Wie kommst Du darauf, dass es immer wieder mal zur umgleiteten Aggression kommt im normalen Zusammenleben? Gab's hier noch nie.
Wieso wirfst Du so einen massiven Vertrauensverlust mit normalen Konflikten im Zusammenleben mehrerer Katzen in einen Topf?
Wieso ist die Dauer der Wieder-Zusammenführung ein Kriterium für Gelingen der Wieder-Zusammenführung?

Ich weiß, dass Du niemanden überreden willst. Mir fehlen nur nachvollziehbare Begründungen bei Deinen Tipps. Und wenn es "nur" wäre, dass Du selbst so einen massiven Fall bei Wohnungskatzen schon hattest, nicht getrennt hast und dann war alles wieder wie vorher.
Ich dachte ich hätte schon begründet ;-)
Es gab diesen Vorfall, diese vielen Reize und eine spontane Überreaktion. Das Ganze ist schon ein paar Tage her und die Katzen beruhigen sich anscheinend schnell wieder. Ich finde, es wäre schon an der Zeit, sie wieder zusammen zu lassen, auch z.B. damit sich nicht eine neue Situation einstellt.
Sie zeigen auch jetzt noch Angespanntheit wenn sie sich begegnen. Aber anscheinend ist es nicht so, dass sie direkt aufeinander losgehen. Deswegen würde ich direkt mit ihnen arbeiten.
Für mich ist das jetzt ein Konflikt, egal wie ich ihn näher bezeichne. Auch die ursprüngliche Ursache ist für mich erstmal nicht mehr so wichtig, ich weiß ja gar nicht wie das die Katzen sehen. Vielleicht kamen ja dadurch auch andere Sachen hoch, die auch vorher doch nicht so ganz gepasst haben. Oder vielleicht muss die Katze dem Kater jetzt halt mal klar machen, dass sie auf diese seine Art eben keine Lust hat. Da würde ich dann auch eben erstmal schauen, wie es sich weiter entwickelt, wenn die Katze eben flüchtet oder auch unter sich macht und der Kater ihr nachstellt. Bleibt es dann bei Gefauche oder wird es noch schlimmer, oder lassen sich dann beide auch schnell wieder aus der Situation bringen, das konnte meiner Meinung nach noch nicht richtig festgestellt werden.
Vielleicht muss die Katze dem Kater halt auch noch deutlicher zeigen, so nicht, mit ein bisschen Unterstützung vom Menschen.

Ich denke das Wichtige ist, dass generell viel mit den Katzen „gearbeitet“ werden muss. Und das würde ich direkt mit beiden zusammen machen. Die Zeit ist ja eh knapp ;-)

Wenn die TE schreibt, ihr Sohn ist gleich sehr aufgebracht, und auch sie selbst ist gleich gestresst, wenn die zwei streiten dann ist das natürlich insgesamt auch nicht für die Situation förderlich und auch daran müsste gearbeitet werden.

Bezüglich Verhaltenstherapeutin denke ich, dass ein Besuch gar nicht unbedingt nötig ist, weil sich die Katzen dann wohl eh meist ganz anders verhalten.
 
Sie zeigen auch jetzt noch Angespanntheit wenn sie sich begegnen. Aber anscheinend ist es nicht so, dass sie direkt aufeinander losgehen. Deswegen würde ich direkt mit ihnen arbeiten.
Es klingt bei Dir ein bisschen so, als wären sie schon ewig getrennt. Das letzte üble Aufeinandertreffen war Freitag, heute ist Montag. Genau so viel Zeit war zwischen dem zweiten negativen Aufeinandertreffen und dem dritten vergangen und beim dritten hat die Katze direkt wieder vor Angst uriniert. Das ist für mich keine "Angespanntheit" und doch, sie gehen quasi direkt aufeinander los. Bzw. der Kater nähert sich ihr (wie er es vermutlich schon tausend Mal gemacht hat) und sie hat sofort so große Angst, dass sie pinkelt.
Da würde ich dann auch eben erstmal schauen, wie es sich weiter entwickelt, wenn die Katze eben flüchtet oder auch unter sich macht und der Kater ihr nachstellt. Bleibt es dann bei Gefauche oder wird es noch schlimmer, oder lassen sich dann beide auch schnell wieder aus der Situation bringen, das konnte meiner Meinung nach noch nicht richtig festgestellt werden.
Was ist, wenn es schlimmer wird? Was machst Du, wenn Blut fließt und Du da ein Kampfknäuel in der Wohnung hast?
Ist der Jetzt-Zustand damit verbessert oder verschlimmert?

Zu dem größeren Teil, den Du geschrieben hast zum Thema mit den Katzen arbeiten: Ja! Ich würde das aber an der Gittertür machen, sodass die Katze sich erst einmal sicher fühlt, auch wenn der Kater näher kommt, auch wenn er schnuppern will, wenn er sich schneller bewegt. Und auch er lernen kann besser auf ihre Signale zu achten.
Denn auch bei Deiner Einschätzung, dass vielleicht vorher schon etwas im Argen lag, gehe ich mit. Es gab hier bei uns bisher zwei Situationen, wo beide Kater erschrocken sind und das dann kurzzeitig aufeinander bezogen haben. Bürstenschwänze, runder Rücken, Abstand und den anderen erst einmal taxiert. Beide Male haben sie das alleine miteinander regeln können, sind über ein paar Minuten langsam aufeinander zu und konnten sich dann irgendwie selbständig einander vergewissern. Das war schön zu sehen, aber vielleicht auch schlicht Glück, das weiß ich nicht.
auch z.B. damit sich nicht eine neue Situation einstellt.
Das ist Dein Argument gegen die Trennung. Das einzige, das ich gefunden habe, glaube ich.
Was meinst Du mit der neuen Situation. Die "schlimmste", die ich mir vorstellen kann, wäre, dass man von null eine Zusammenführung machen müsste. Und das sehe ich als keinen Weltuntergang, zumindest besser als eine immer wieder vor Angst pinkelnde Katze

Generell ist Deine These ja, dass Katzen so etwas selbständig klären können. Das sehe ich in einer recht eingeschränkten Wohnungssituation nicht so. Im Freien würden sie sich vielleicht tagelang aus dem Weg gehen, die Katze würde selbst entscheiden, ob, wie und wann sie sich dem Kater wieder annähern möchte oder nicht. Das geht in einer Wohnung schlecht. Auch nicht mit mehr Versteckmöglichkeiten. Das Ziel ist ja nicht zwei Katzen, die nicht mehr miteinander kämpfen, sondern zwei Katzen, die beide vom gemeinsamen Leben profitieren.

Ich verstehe, was Du meinst, kann aber der Argumentation trotzdem nicht wirklich folgen, weil ich bei einem vorsichtigeren Vorgehen keinen Nachteil sehe. Das liegt daran, dass ich nicht verstehe, was Du mit der Situation, vor der Du ja quasi warnst, meinst, also wenn die beiden per Gittertür wieder aneinander geführt würden oder man ihnen einfach noch mehr Zeit gäbe. Evtl. mit der Katze alleine klickert, um sie sicherer zu machen, eventuell der Katze mal das größere Revier gibt, um sich dort sicherer zu fühlen etc.

Ich will gerne von Dir lernen, aber Du hast mich mit Deiner Begründung noch nicht wirklich abgeholt 😄
 
  • Like
Reaktionen: Lirumlarum und Revolverfrau
@Mel-e Danke, dass Du schreibst, wozu ich heute keinen Kopf habe. Dem kann ich mich nur vollumfänglich anschließen.
 

Ähnliche Themen

Tigerpfötchen
Antworten
25
Aufrufe
2K
JeKiMa
JeKiMa
P
Antworten
20
Aufrufe
2K
ClaudiaP
ClaudiaP
R
Antworten
5
Aufrufe
426
Rosie17
R
H
Antworten
14
Aufrufe
2K
anschka2
A
FräuleinKadse
Antworten
34
Aufrufe
6K
Pualla
Pualla

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben