Hilfe, Zusammenführung schrecklich eskaliert ohne Grund

  • Themenstarter Themenstarter ♥ Bibu ♥
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Ich weiß nicht. Das klingt vielleicht dumm, aber irgendwie hätte ich gedacht, dass Lilly das alles mehr tangiert. Sie war so lang alleine und da dachte ich, dass sie die neue Katze mehr interessiert.

Aber sie musste vorher lernen alleine klarzukommen. Und nur weil Menschen dann "irgendeine andere Katze holen", soll sich diese Katze sofort über einen Artgenossen freuen. Das ist kaum realistisch 😉



Ich habe eben nur Angst, dass die beiden sich jetzt zu wenig beachten und beobachten und zu wenig einander kennenlernen, so dass es dann, wenn ich sie zusammen lasse, wieder zu Prügelein kommt, weil sie sich gar nicht richtig miteinaner auseinanderegsetzt haben. Weiß nicht ob du weißt, was ich meine.

Die deutsche Durchschnitts-Hauskatze klebt und pappt im fortgeschrittenen Alter nicht an ihren Artgenossen, selbst die gut sozialisierten Katzen nicht.

Viele Katzen hegen eine Freundschaft, auch tiefere Freundschaft, indem sie gelegentlich etwas teilen, ansonsten mit etwas Distanz herumliegen, sich mal jagen, mal spielen und dann in verschiedenen Räumen den Schönheitsschlaf halten.

Für Menschen mag es "keine enge Freundschaft" sein, weil er denkt, dass man für eine tiefe Freundschaft 20 Stunden eng verknotet kuscheln muss.

Katzenfreundschaft entsteht im Herzen, sie besteht auch, wenn sie sich nicht sehen, nicht miteinander agieren, nicht miteinander kuscheln.


Die vielen Kuschelbilder, die hier im Forum zu sehen sind, zeigen oft junge/jüngere sehr soziale Katzen, die schon immer mit Artgenossen zusammengelebt haben.
Sie zeigen Orientalen und ihre Mixe, südländische Katzen, die sehr artgenossenverträglich sind.

Alle anderen Katzen mögen/lieben sich, ohne permanent Kontakt zu haben.

Und wenn dazu eine Katze längere Zeit ohne Artgenossen gelebt hat, wird sie das auch nicht tun, eher noch weniger, als die gut sozialisierten Katzen.


Bei Lilly denke ich, dass man ein gutes Ziel erreicht, wenn sie sich neutral bis freundlich distanziert verhält.

Braucht Mina engeren Kontakt zu Artgenossen?
 
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Also in der Pension (in der war sie allerdings nur 4 Monate) sagte man mir, dass sie wohl eher neben den anderen Katzen her gelebt hat. Das habe ich aber auch erst erfahren als sie schon da war und ich noch einmal nachfragte. Ursprünglich hieß es sie braucht eine Freundin unbedingt....

Hauptsache am Ende ist das Ganze mehr Freude für die beiden als es Stress war. Das ist ja die Hauptsache...Denn davor hätte ich Angst, dass sie sich grundsätzlich eigentlich null beachten und weder spielen noch sonst etwas...
 
.Denn davor hätte ich Angst, dass sie sich grundsätzlich eigentlich null beachten und weder spielen noch sonst etwas...

Aber wenn Lilly bislang ohne Artgenossen gelebt hat und Mina sie nicht zwingend braucht, dann kann es für beide Katzen ein guter Weg sein, wenn sie freundlich distanziert nebeneinander herleben.

Es ist eher unwahrscheinlich dass zwei Katzen, die nicht zwingend Artgenossen brauchen und schon gar kein Wert auf engen Kontakt legen, bei Dir Best Friends mit gegenseitiger Körperpflege werden.
 
Wieder was gelernt: Erwartungshaltung runter schrauben. 🙂
Danke.
 
Wieder was gelernt: Erwartungshaltung runter schrauben. 🙂
Danke.

Eher die Situation realistisch einschätzen und schauen, welche Ziele wirklich erreicht werden können. 🙂

Ich hatte die perfekte sehr harmonische Katzengruppe, von 2009 bis 2011. Drei sehr soziale Katzen haben die Macken und das Fehlverhalten der vierten Katze kompensiert.
Seitdem sind zwei sehr soziale Katzen verstorben und die Gruppe verändert sich mit jedem Neuzugang. Ich denke manchmal mit Wehmut an die Zeit zurück, aber es wird nie wieder so, wie es damals war.
Es geht jedesmal darum, das Potential in der neuen Konstellation zu sehen und dort auszugleichen wo es hakt und an den Stellen zu motivieren, wo das Potential ist.

Das klingt in der Theorie so einfach und ist es in der Praxis nie.
Ich habe nun etliche (auch übelste gescheiterte) Zusammenführungen hinter mir und jede Zusammenführung bietet ein neues Bild, eine neue Situation, mit jeweils einem neuen Charakter, auf den die vorhandenen drei Katzen immer unterschiedlich reagieren.

Man muss täglich die Situation neu betrachten, wieder einschätzen, schauen, wo die Tiere stehen, wozu sie bereit sind. Das sind täglich kleine Fortschritte, mal ein großer Rückschritt, dann geht es wieder weiter nach vorne.

Schritt für Schritt, täglich immer wieder Schritt für Schritt.
 
Schritt für Schritt.... das fasst es gut zusammen.

Ziel sollte jetzt erst einmal sein, dass sich beide entspannt im ganzen Haus bewegen können und es auch tun. Das wird noch eine Weile dauern, aber daran arbeitest du ja gerade.
 
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Wo du gerade sagst im Haus bewegen können. Sie hat ja nur Esszimmer und Küche. Wir haben ja noch einen großen Flur, das Schlafzimmer, das Bad und das WOhn- und Arbeitszimmer.

Wäre es sinnvoll Mina auch ab und zu mal im Rest der Wohnung laufen zu lassen und Lilly weg zu tun damit sie sicherer wird? Ich habe das Gefühl Mina ist da sehr unsicher, weil sie denkt, dass Lilly jeden Moment um die Ecke kommt. Aber dann muss ich sie wieder in zwei Räumen sperren...
 
Da gibts unterschiedliche Meinungen.
Viele sagen, dass es gut ist, damit sich die Gerüche vermischen. Und die separierte Katze auch das Revier mal erkunden kann. Dann weiß sie auch wo evtl. Fluchtwege etc. sind.

Wir haben es nicht gemacht, da wir Marie nicht soweit anfassen durften, dass wir sie wieder hätten einfangen können.

Mit "im Haus frei bewegen" meinte ich später, wenn ihr sie zusammengeführt habt. Es sollte so ein Zustand später erreicht werden, dass alle Katzen alle Räume völlig entspannt aufsuchen und auch die verschiedensten Schlafplätze nutzen.
 
Achso, alles klar.
Naja Mina lässt sich anfassen usw. Und sie kennt ja die Wohnung durch den ersten Versuch schon.
Aber ich denke auch, dass es nicht so sinnvoll ist, da sie in den anderen Räumen sehr unruhig wirkt. Obwohl sie immer nach draußen drängt und gestern ist sie mir auch entwischt und unters Bett gerannt. Zum Glück konnte ich Lilly vorher im Wohnzimmer einsperren.
Also sie will raus , aber wenn sie draußen ist hat sie Angst., denke ich zumindest.
 
Lass dir Zeit.
Wie sehr Marie die lange Separierungszeit gehasst hat, hab ich erst danach gemerkt.

Ich hab danach noch länger rund um die Gittertür gefüttert, um da keine Unruhe reinzubringen. Marie drinnen (mit offener Türe) und die anderen beiden draußen.
Einmal ging Marie hoch zum Fressen und irgendwie ging da die Gittertür zu. Also nciht ganz zu, aber sie war dann angelehnt. Als ich hochkam hing Marie am Netz und hat geschimpft. Sie hatte wohl wirklich Angst, wieder separiert zu werden. Die arme Maus.

Es ist für keine Katze schön - aber es lohnt sich, da mal ein wenig hart zu bleiben.
 
Oh die arme Marie...das kann ich mir bildlich vorstellen...
Danke dir mal wieder für deinen Tipp. 🙂
 
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Also ich hab meine Frieda tgl. ne halbe Stunde rausgelassen - die Whg. erkunden,kennenlernen und um ihren Geruch zu verteilen.

Es hat ihr sichtlich gefallen.
Aber seitdem 2. Mal drängt sie immer mehr darauf, dass ich sie rauslasse. Manchmal geht das nicht weil Mausi eben gerade nicht auf dem Balkon ist.
Es wurde zunehmend schwerer zu Frieda ins Zimmer zu kommen ohne das sie gleich ausbüchst. Und wenn sie mal nicht raus durfte hat sie in einer Tour gemeckert und mich angejammert.

Will nicht sagen das ich es bereue aber nun darf sie nicht mehr raus und es hat schon gedauert bis sie sich wieder daran gewöhnt hat.

Ich werde sie erst rauslassen wenn ich der Meinung bin, bald kann ich die Gittertür eh aufmachen und dann soll sie 1-2 Tage vorher nochmal toben und erkunden.
 
Lass dir Zeit.
Wie sehr Marie die lange Separierungszeit gehasst hat, hab ich erst danach gemerkt.

Ich hab danach noch länger rund um die Gittertür gefüttert, um da keine Unruhe reinzubringen. Marie drinnen (mit offener Türe) und die anderen beiden draußen.
Einmal ging Marie hoch zum Fressen und irgendwie ging da die Gittertür zu. Also nciht ganz zu, aber sie war dann angelehnt. Als ich hochkam hing Marie am Netz und hat geschimpft. Sie hatte wohl wirklich Angst, wieder separiert zu werden. Die arme Maus.

Es ist für keine Katze schön - aber es lohnt sich, da mal ein wenig hart zu bleiben.

Das mit dem füttern, wie gewohnt hinter der Tür, ist ne prima Idee.
Überlege nämlich schon die ganze Zeit wie ich das wohl anstelle wenn mal alles offen ist.
 
Nach dem Öffnen der Türe haben wir wirlich noch mind 1-2 Wochen alles genauso gemacht wie mit geschlossener Türe. Also nichts umgestellt, Katzenklo stand noch im Zimmer usw.

Nur die Türe haben wir nach dem Erlebnis von Marie dann ausgehängt und daneben gestellt. Wir wollten nicht, dass sie sich noch einmal selbst einsperrt (was sie ja gar nicht hat. sie hätte nur ein wenig pföteln müssen und die Türe wäre auf gewesen ).

Für die Zeit danach ist auch noch wichtig, dass am Anfang mehrere Klos (ruhig 1-2 mehr als später geplant sind) strategisch gut verteilt stehen. Fällt mir gerade noch so ein. Es sollte keine Möglichkeit geben, den Weg durch zufälliges rummliegen zu versperren. Also wenn Weg zu Klo A versperrt ist, sollte es einen Weg zu Klo B geben.
Das kann man später wieder langsam umstellen. Wir haben dann einfach nach und nach Klos weggenommen und in den Keller gestellt. Jetzt gehen alle drei im Keller.

Da könntet ihr gleich im Voraus drüber nachdenken, dann ist es danach nicht so hektisch, weil man es vergessen hat 😉 Aber das ist wichtig, damit kein Klomobbing entstehen kann. Das ist etwas, wo dominatere Katzen gerne mal andere Katzen so ganz unauffällig schikanieren. "is was? Ich lieg hier nur rum *pfeif* Ach ich versperr den Weg zum Klo? Das ist ja jetzt doof *pfeif* "
Also so in etwa 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke!

Klomobbing kenn ich noch von ganz früher. Nicht schön.

Den Tipp merk ich mir.
 
Als ich Lilly und Mina rausgelassen hatte sind beide auf alle Klos gegangen...Mobbing konnte ich noch nicht ausmachen.
Katzen können echt gemein sein. Was man da alles beachten muss. Die sind ja wirklich wie Kinder. 😀
 
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Dass sie jetzt so enstpannt miteinander sind ist schonmal super. Nicht selbstverständlich nach dem Crash!
Ich habe eben nur Angst, dass die beiden sich jetzt zu wenig beachten und beobachten und zu wenig einander kennenlernen, so dass es dann, wenn ich sie zusammen lasse, wieder zu Prügelein kommt, weil sie sich gar nicht richtig miteinaner auseinanderegsetzt haben. Weiß nicht ob du weißt, was ich meine.
Dass sie sich mehr füreinander interessieren, kommt schon noch.
Wenn du - irgendwann - an dem Punkt bist, an dem du beim letzten Mal die Tür geöffnet hast, also sie sich wieder aktiver füreinander interessieren, auch mal beschnuppern und bepföteln etc, dann fängt es erst "richtig" an, sie aneinander zu gewöhnen...
Dann kannst du direkt am Gitter viele "Trockenübungen" machen für die Zeit nach dem Gitter.
Nicht nur das gemeinsame Futtern, sondern auch gemeinsame Spiele, erstmal nur vorsichtige, "leise" Spiele, in denen keine schnellen Bewegungen vorkommen (!) und wenn das gut läuft, später dann Spiele direkt am Gitter, wo sie dann öfter durchpföteln, nah zusammen rennen etc, so dass sie direkt am Gitter erleben, dass "schnelle Bewegungen" "Körperkontakt" (wenn auch nur begrenzt möglich), auch mal Faucher und Ditscher an sich auch nichts irritierendes sein muss...
Diese "Trockenübung-Zeit" würde ich schön lange ausdehnen und variieren (incl "Pausen"!) bevor du die Tür nochmal öffnest. Auch, und gerade wenn es völlig unproblematisch abgeht.

Gut, das ist dann auch keine Garantie, dass sie es dann "draußen" auch so umsetzen, aber eben sie werden dann evtl auch entspannter reagieren, wenn unvorhergesehene Dinge geschehen...

Mit diesen Trockenübungen würde ich aber erst anfangen, wenn sie von sich aus aktiveres Interesse zeigen.
Lass sie jetzt erstmal daran gewöhnen, dass der Crash vergessen und wieder Ruhe eingekehrt ist. Liest sich ja wirklich alles entspannt wieder an 🙂
Die vielen Kuschelbilder, die hier im Forum zu sehen sind, zeigen oft junge/jüngere sehr soziale Katzen, die schon immer mit Artgenossen zusammengelebt haben.
Sie zeigen Orientalen und ihre Mixe, südländische Katzen, die sehr artgenossenverträglich sind.
...oder Katzenkumpel, die sich gut verstehen, aber nur alle paar Monate mal kuscheln - dann wird wie wild geknipst und Kuschelfotos gehortet - so wie hier im Hause Catma 😀
Alle anderen Katzen mögen/lieben sich, ohne permanent Kontakt zu haben.
So auch hier. Außer Orlando sind alle Kater gut sozialisiert. Sie vertragen sich gut, man sieht an so vielen kleinen Begegnungen und Begebenheiten im Alltag, dass sie sich ganz offensichtlich mögen. Aber ein harmonisches Katzenleben schließt Zoffereien, Zickereien etc ein.
Sie liegen gern "mal" näher beisammen (immer 10 cm Abstand 🙄) und mal sind se in der Wohnung verteilt. Es wird immer mal wieder lieb gekuschelt, aber eben "nur" alle paar Monate mal...
Ja und dann freu ich mich und stell mal wieder Fotos ins Forum 😀
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Kuschelbild im Avatar gibts auch nur gaaaaaaaaaanz selten.
Gestern hab ich Lise gesucht und dann hab ich gesehen, dass da nicht nur Emmy auf dem Badezimmervorleger liegt, sondern Lise rangekuschelt. Das ist sooo selten, dass ich mich sehr gewundert habe, was in die zwei gefahren ist.

😀
 
Gibt's bei uns leider auch kaum. Willi guckt immer ganz empört, wenn Joschi sich eng an ihn rankuscheln oder mit ihm auf einem Stuhl liegen möchte. Er lässt es sich dann kurz gefallen, aber dann geht er.
 
So, gestern gabs Leckerli direkt vor der Gittertür. Mein Freund gab Lilly ein Schälchen Katzenpudding und Mina bekam Malzpaste. Das haben sie direkt an der Tür bekommen. Es hat funktioniert. Aber man merkt, dass Mina noch sehr skeptisch und auch ängstlich ist, gerade wenn Lilly am Gitter steht. Manchmal ist sie auch mutig, aber meiste mauzt sie etwas in sich rein und tritt zurück.

Hier einmal ein paar Bilder.
Das war vorgestern bim Kuscheln. Da setzt sich Lilly Anfangs immer so vor die Gittertür:





Und so wurde gestern an der Gittertür gespielt: (sorry für die schlechte Qualität)








Wenn ich mit Lilly spiele guckt Mina sehr interessiert zu, dann nach einer Zeit wird es ihr langweilig und sie geht. Gestern jedoch wollte sie sogar mitmachen. 🙂 Lilly guckt umgekehrt auch gern zu und würde am liebesten mitmachen hält sich aber zurück.
 
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