Ich habe eine Katze überfahren und im Schock nicht angehalten

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Oskar13

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12. Februar 2023
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Hallo,

ich melde mich über dieses Forum, weil ich weiß, dass es, verständlicherweise, die meisten Katzenbesitzer sehr trifft und sie es nicht verstehen können, dass so viele Katzen überfahren werden und die meisten Autofahrer nicht anhalten. Nun, ich bin eine davon und ich hoffe euch eventuell davon überzeugen zu können, dass man dies nicht tut weil man ein Unmensch ist. Ich habe so viele übelste Beschimpfungen in Foren gelesen und jedesmal hat es mir einen Stich versetzt und mich immer schlimmer und schuldiger spüren lassen was für einen schlimmen Fehler ich gemacht habe. Den habe ich gemacht und zu dem muss ich stehen. Deshalb schildere ich euch heute meine Geschichte. Quasi die andere Seite eines solch schrecklichen Erlebnisses. Denn auch dem Autofahrer, auch wenn er, wie ich, nicht anhält, lässt so etwas nicht mehr los.

Vor ca. 16 Jahren habe ich auf einer Landstraße, am späten Abend und bei kompletter Dunkelheit eine Katze überfahren. Es war in einer 70er Zone und entsprechend schnell bin ich gefahren. Zuerst kam eine Katze von links aus einem Gebüsch, ich natürlich sofort vom Gas, total erschrocken und ebenso erleichtert, weil noch genug Abstand da war und die Katze unbeschadet davon rannte. Leider kam direkt im Anschluss eine zweite Katze aus dem Gebüsch. Und wirklich, ich hatte absolut gar keine Chance zu bremsen oder überhaupt irgendwie zu reagieren. Die Katze lief mir direkt vors Auto, ich konnte den Aufprall spüren. Ich war so geschockt!

Wir haben/ hatten selbst immer Tiere (Hunde, Katzen, Kaninchen,…). Zwei Jahre davor habe ich sogar selbst noch eine kleine Katze von einer Kreuzung gerettet, bin zum nächsten Tierarzt, der wollte die Katze einfach einschläfern, also bin ich weiter zum nächsten, der ihn Gott sei dank auch behandelt hat. Ich habe mich einige Tage um ihn gekümmert, ihn aufgepäppelt, bin nochmals zum Tierarzt usw., bis eine Bekannte meiner Eltern die im Tierschutz tätig war, ihn übernommen hat (meine Eltern wollten zu dem Zeitpunkt keine Katze mehr und ich war damals in der Ausbildung und hatte sehr wenig Zeit). Ich habe auch mal (nach dem besagten Unfall) einen Igel von einer Landstraße getragen.

Aber zurück zu dem Abend. Ich hatte also die Katze definitiv überfahren. Ich war im Schock, in mir war alles leer. Ich hatte absolut gar keine Emotionen. Es war mir nur absolut klar, dass die Katze tot sein MUSSTE, so wie ich sie erwischt hatte.
Ich fuhr ca. einen Kilometer weiter, da sah ich rechts einen Hund neben der Straße laufen und irrationalerweise hielt ich nochmals ca. 500 m weiter an einem hell erleuchteten Hof an und klingelte dort, trotzdem es so spät war, und fragte ob sie nicht einen Hund vermissen würden da draußen wäre einer alleine an der Straße unterwegs. Der Mann verneinte und zeigte auf seinen Hund hinter sich im Flur. Ich ging also wieder und hoffte der Mann würde vielleicht in der Nachbarschaft rumtelefonieren wegen des Hundes. Aber wegen der Katze habe ich mir zu diesem Zeitpunkt keine Gedanken gemacht, sie MUSSTE ja tot sein. Warum ich dem Mann nicht von der Katze erzählt habe, das Ganze war max. 5 Minuten her, kann ich nicht sagen. Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen.

Tatsächlich habe ich so einige Jahre gelebt ohne mir allzu große Vorwürfe zu machen. Ich bin auf dem Dorf großgeworden. Auch eine von unseren Katzen wurde schon überfahren. Dieses Risiko gehörte eben zum „Freigängerdasein“ dazu. Außerdem war für mich immer klar, die Katze musste sofort tot gewesen sein.

Wi bereits erwähnt war ich immer schon sehr tierlieb (auch wenn ein Außenstehender dies eventuell unter diesen Umständen nicht glauben kann). Ich habe immer viel gespendet an Tierschutzorganisation wie PETA usw., später kamen die sozialen Medien dann dazu in denen Videos z.B. von Unfälle mit Tieren thematisiert wurden. Und erst da wurde mir so richtig bewusst was es bedeutet, eine Katze oder überhaupt ein Tier, nach einem Unfall einfach zurück zu lassen, selbst wenn das Tier, wie in meinem Fall, zu 95 % sofort tot ist. Mir wurde schlecht und ich konnte nicht mehr schlafen. Jahre später habe ich mir erst schwerste Vorwürfe gemacht, dass ich nicht zurückgefahren bin oder zumindest die Polizei informiert habe. Nichts dergleichen habe ich getan! Ich konnte es mir selbst nicht verzeihen.
Zurück blieb eine riesengroße Scham und extreme Schuldgefühle und die Frage wie ich nun mit dem Wissen über mein Versagen weiterleben kann. Ich werfe mir nicht das Überfahren selbst vor, da bin ich mir absolut sicher, da konnte ich nichts anders machen. Aber mein Verhalten danach war feige und unverantwortlich. Schock hin oder her. Ich hätte auch am nächsten Morgen noch die vereinzelten Häuser dort an der Straße abklappern können und mich wegen einer eventuell vermissten Katze erkundigen und von dem Unfall berichten können. Tat ich aber nicht. Heute für mich absolut unverständlich!

Da ich die Zeit leider nicht zurückdrehen kann, habe ich mich vorbereitet, für den Fall, dass mir nochmals etwas ähnliches passiert. Was ich wirklich nicht hoffe! Ich habe heute eine Decke, eine Rettungsdecke, Arbeitshandschuhe und einen Korb im Kofferraum. Auf dem Handy hat man mittlerweile eine Taschenlampe und im Auto gibt es genug Warnwesten. Außerdem habe ich über eine Spendenplattform gezielt Geld an eine junge Frau gespendet derem Kater ein Bein amputiert werden musste, wegen eines Autounfalls. Habe auch einen kurzen Satz zu meinen Beweggründen dazu geschrieben. Sowas in der Art möchte ich zukünftig mindestens einmal im Jahr machen, im Gedenken an die Katze, die wegen mir vor knapp 16 Jahren ihr Leben lassen musste und für die ich heute noch so sehr hoffe, dass sie nicht leiden musste damals. Es tut mir aufrichtig und von ganzem Herzen leid, dass ich damals nicht nach dir geschaut habe!

Ich müsste mich hier nicht an den Pranger stellen, mein privates Umfeld kennt mich und versucht meine Selbstvorwürfe etwas abzufedern. Aber ich wollte es ganz bewusst tun. Stellvertretend vielleicht auch für andere AutofahrerInnen die sich vielleicht auch nicht getraut haben anzuhalten um nach einem durch einen Unfall verletztem Tier zu schauen. Aus welchen Gründen auch immer.
Ich bin kein herzloser Unmensch und ich schäme mich heute noch für meinen Fehler. In Zukunft würde ich anders reagieren. Ich kann nur sagen, dass es mir unendlich leid tut und ich mich zukünftig anders verhalten werde.
 
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Ich kann das verstehen. Ich habe vor vielen Jahren mal nachts auf der Landstraße einen Hasen überfahren und auch nicht angehalten. Einfach, weil ich mich so wahnsinnig erschrocken habe. Natürlich ist das bei einem Haustier irgendwie noch schrecklicher, weil man ja weiß, dass irgendwo jemand wartet, dass die Katze nach Hause kommt und nicht weiß, was mit dem Tier passiert ist. Aber auch bei dem Hasen kann es ja sein, dass ich ihn nur verletzt habe und er dann neben der Straße eledig verendet ist. Ich schäme mich heute noch dafür.
 
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Meiner Mutter ist etwas ähnliches passiert. Sie hat auf einer Bundesstraße eine Katze angefahren und konnte nicht anhalten, weils so schnell ging. Bei fast 70 Sachen und nach einem Aufprall mit einem Kleintier sowie Autos hinter ihr konnte sie nicht spontan abbremsen. Sie hat dann beim nächstbesten Parkplatz angehalten und die Polizei gerufen, weil sie nicht wusste, was sie machen sollte. Die Katze hat sich wohl noch an den Straßenrand schleppen können, dann war sie tot.
Als meine Mutter dann nachhause kam, war sie leichenblass und in Schock, hat immer wieder versucht sich das zu erklären - sie liebt Katzen, hatte selber ganz oft welche. Unsere Eigene war ein paar Jahre zuvor spurlos verschwunden, vermutlich auch überfahren.
Sie hat auch versucht, den Besitzer ausfindig zu machen und hat deswegen die Polizei gerufen, damit sie die Katze zum Auslesen des Chips mitnehmen. Leider gabs da bis heute keine Info, ob der Besitzer ausfindig gemacht werden konnte, wenn die Katze denn Einen hatte.

Selten überfahren Autofahrer mit voller Absicht oder boshaften Gedanken ein Tier. Selbst große Tiere wie Rehe werden oft angefahren, weil sie so aus dem Nichts kommen. Man rechnet in manchen Gebieten gar nicht damit.
Und eine Katze, die man beim Blick nach vorne kaum im Sichtwinkel hat, ist schnell auf die Straße geflitzt.
Ich denke nicht, dass man Leute die versehentlich ein Tier an- bzw. überfahren, es verdient haben an den Pranger gestellt zu werden. Es passiert in Sekundenbruchteilen und unprovoziert, man sucht es sich nicht aus.
Und es schockiert den Fahrer eigentlich immer.
 
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Ich weiß eigentlich nicht was ich schreiben soll 😢
Ich habe unseren spatz vor augen, den meine freundin von der straße nur an den rand legen wollte, für tot gehalten hat.
Er lebte und hat sich durch ihr anhalten ins leben zurückkämpfen dürfen, und lebt hier nun, leicht behindert, aber glücklich.

Vorwürfe machst du dir eh schon, aber bitte.... halte niemals ein tierchen für tot, auch wenn es so scheint.
 
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Vielen Dank für eure offenen Worte. Und Ciari, danke auch vorallem dir, du hättest ja rein theoretisch der Besitzer der von mir überfahrenen Katze sein können. Nein, ich werde zukünftig immer nachschauen und nie ein Tier zu früh für tot halten! Aber ich hoffe von ganzem Herzen, dass es mir nie mehr passiert.
 
Meiner Mutter ist etwas ähnliches passiert. Sie hat auf einer Bundesstraße eine Katze angefahren und konnte nicht anhalten, weils so schnell ging. Bei fast 70 Sachen und nach einem Aufprall mit einem Kleintier sowie Autos hinter ihr konnte sie nicht spontan abbremsen. Sie hat dann beim nächstbesten Parkplatz angehalten und die Polizei gerufen, weil sie nicht wusste, was sie machen sollte. Die Katze hat sich wohl noch an den Straßenrand schleppen können, dann war sie tot.
Als meine Mutter dann nachhause kam, war sie leichenblass und in Schock, hat immer wieder versucht sich das zu erklären - sie liebt Katzen, hatte selber ganz oft welche. Unsere Eigene war ein paar Jahre zuvor spurlos verschwunden, vermutlich auch überfahren.
Sie hat auch versucht, den Besitzer ausfindig zu machen und hat deswegen die Polizei gerufen, damit sie die Katze zum Auslesen des Chips mitnehmen. Leider gabs da bis heute keine Info, ob der Besitzer ausfindig gemacht werden konnte, wenn die Katze denn Einen hatte.

Selten überfahren Autofahrer mit voller Absicht oder boshaften Gedanken ein Tier. Selbst große Tiere wie Rehe werden oft angefahren, weil sie so aus dem Nichts kommen. Man rechnet in manchen Gebieten gar nicht damit.
Und eine Katze, die man beim Blick nach vorne kaum im Sichtwinkel hat, ist schnell auf die Straße geflitzt.
Ich denke nicht, dass man Leute die versehentlich ein Tier an- bzw. überfahren, es verdient haben an den Pranger gestellt zu werden. Es passiert in Sekundenbruchteilen und unprovoziert, man sucht es sich nicht aus.
Und es schockiert den Fahrer eigentlich immer.
Danke, dass du die Geschichte die deine Mutter erleben musste teilst. Deine Mutter hat wenigstens die Polizei gerufen, sie hat sich der Situation gestellt und das ist ja wichtig. Ich habe es komplett „ausgeblendet“. Trotzdem vielen Dank, es hilft ungemein zu hören, dass es anderen Menschen, die auch sehr tierlieb sind, ähnlich ergangen ist. Vielen Dank für deine Offenheit ❤️
 
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Und Ciari, danke auch vorallem dir, du hättest ja rein theoretisch der Besitzer der von mir überfahrenen Katze sein können.

ist so nicht ganz richtig, aber ich weiß wie du es meinst.
taylor war zum zeitpunkt seines unfalls ein namenloser streuner.
er kam erst nach dem unfall und nach seinen behandlungen zu uns
 
Ich kann das verstehen. Ich habe vor vielen Jahren mal nachts auf der Landstraße einen Hasen überfahren und auch nicht angehalten. Einfach, weil ich mich so wahnsinnig erschrocken habe. Natürlich ist das bei einem Haustier irgendwie noch schrecklicher, weil man ja weiß, dass irgendwo jemand wartet, dass die Katze nach Hause kommt und nicht weiß, was mit dem Tier passiert ist. Aber auch bei dem Hasen kann es ja sein, dass ich ihn nur verletzt habe und er dann neben der Straße eledig verendet ist. Ich schäme mich heute noch dafür.
Vielen herzlichen Dank für deine Antwort. Ich weiß es so sehr zu schätzen, dass du mir gegenüber so offen bist. Ich hatte ehrlich gesagt ein wenig Angst davor, hier meine Geschichte zu erzählen. Gerade weil ich mich immer noch so schäme, aber ich will möglichst viel tun um meinen Fehler aktiv aufzuarbeiten.
Das mit dem Hasen tut mir natürlich auch leid, für den Hasen, aber auch für dich. Ich weiß ja, wie sehr man unter der eigenen Scham leiden kann.
Danke❤️
 
Es ehrt dich, dass du über dein Verhalten nachdenkst.
Es darf dich aber bitte nicht mehr so umtreiben, wie es das scheinbar immer noch tut.

Einer meiner ersten Katerchen wurde auch angefahren und meine Tochter (damals 10 J. alt) fand ihn am Straßenrand und trug ihn nach Hause. Der Autofahrer hat nicht angehalten und ich habe auch keinen Gedanken an ihn verschwendet. Das wär wohl vergebliche Mühe gewesen.
Das Risiko ist für einen Freigänger natürlich sehr hoch angefahren zu werden...das ist wahrscheinlich jedem Katzenhalter bewusst.
Ich habe seitdem nur Wohnungskatzen gehabt mit einem gesicherten Katzengarten.

Es ist gut, dass du im Falle eines Falles vorbereitet bist und selbst wenn die Katze tot ist, möchten Katzenhalter natürlich wissen, was mit ihrer Katze geschehen ist. Bei uns gibt es deshalb Meldungen in einer Facebookgruppe, in denen genau mitgeteilt wird, wo jemand eine verunglückte Katze auf der Straße oder am Rand gesehen hat.
 
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ist so nicht ganz richtig, aber ich weiß wie du es meinst.
taylor war zum zeitpunkt seines unfalls ein namenloser streuner.
er kam erst nach dem unfall und nach seinen behandlungen zu uns
Achso, da hat er aber wirklich viel Glück gehabt.
Ich danke dir für deine Offenheit und werde deine Worte beherzigen.
 
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Es ehrt dich, dass du über dein Verhalten nachdenkst.
Es darf dich aber bitte nicht mehr so umtreiben, wie es das scheinbar immer noch tut.

Einer meiner ersten Katerchen wurde auch angefahren und meine Tochter (damals 10 J. alt) fand ihn am Straßenrand und trug ihn nach Hause. Der Autofahrer hat nicht angehalten und ich habe auch keinen Gedanken an ihn verschwendet. Das wär wohl vergebliche Mühe gewesen.
Das Risiko ist für einen Freigänger natürlich sehr hoch angefahren zu werden...das ist wahrscheinlich jedem Katzenhalter bewusst.
Ich habe seitdem nur Wohnungskatzen gehabt mit einem gesicherten Katzengarten.

Es ist gut, dass du im Falle eines Falles vorbereitet bist und selbst wenn die Katze tot ist, möchten Katzenhalter natürlich wissen, was mit ihrer Katze geschehen ist. Bei uns gibt es deshalb Meldungen in einer Facebookgruppe, in denen genau mitgeteilt wird, wo jemand eine verunglückte Katze auf der Straße oder am Rand gesehen hat.
Hallo Doris, vielen Dank für deine aufbauenden Worte. Es stimmt, es treibt mich oft noch sehr um das ganze Thema. Ich weiß auch nicht warum das ganze erst so verzögert kam. Ich glaube aus Angst mir den Fehler einzugestehen, habe ich es jahrelang verdrängt.
Es war mir einfach ein sehr großes Anliegen mich nochmals direkt an Katzenbesitzer zu wenden um mich zu erklären.
Es tut mir z.B. total weh zu lesen, dass deine zehnjährige Tochter (!) euren Kater nach Hause bringen musste. Da kommen mir die Tränen.
Die Facebookgruppe ist eine gute Idee. Bestimmt gibt es hier sowas ähnliches. Vielen Dank ❤️
 
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Ich hätte meiner Tochter das auch gerne erspart.
Aus dem Grund ist es wichtig, dass die Autofahrer nach so einem Unfall dafür sorgen, dass es irgendwie bekannt wird.
Für uns wär es noch viel schlimmer gewesen, wenn wir unseren Ludi nicht gefunden hätten und nicht gewusst hätten, wo er denn abgeblieben ist.
 
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Ich hätte meiner Tochter das auch gerne erspart.
Aus dem Grund ist es wichtig, dass die Autofahrer nach so einem Unfall dafür sorgen, dass es irgendwie bekannt wird.
Für uns wär es noch viel schlimmer gewesen, wenn wir unseren Ludi nicht gefunden hätten und nicht gewusst hätten, wo er denn abgeblieben ist.
Das glaube ich, ich habe mittlerweile auch eine Tochter. Da hast du absolut Recht, nicht zu wissen was mit dem Tier ist, muss auch wirklich schlimm sein. Noch ein Aspekt den ich in meiner damaligen Situation nicht bedacht habe. Aber es ist gut und wichtig für mich auch diese Seite zu hören.
 
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Ich denke immer auch eine späte Einsicht ist eine Einsicht. Für mich macht es definitiv einen Unterschied ob Jemand seinen Fehler bereut oder einfach so weiter macht und sich keiner Schuld bewusst sein möchte. Du wirst in einer ähnlichen Situation (auch wenn ich mit Dir hoffe, dass es die nicht geben wird) in Zukunft bewusster und anders reagieren als damals, das macht den Unterschied. Die Dinge aufzuarbeiten ist wichtig, sich nicht davon auffressen zu lassen und positiv gestimmt was "Gutes" aus der Tragödie zu machen.


Zum Glück habe ich noch nichts überfahren obwohl ich, dank langem Arbeitsweg, viele Km zustande bringe. Es ärgert mich aber auch einfach wie rücksichtslos manche sich in ihrem PKW fortbewegen und das beziehe ich jetzt keineswegs auf Dich. Bitte nimm dir diese Kritik jetzt nicht zu Herzen, denn über die Situation damals weiß ich ja kaum etwas, es ist allgemein eine Einschätzung dessen was ich jeden Tag auf den Straßen erlebe. Da wird am Handy gedattelt, sich mit den Kids auf der Rücksitzbank beschäftigt, gerast, gedrängelt, ohne Sicht gafahren und vorallem null vorausschauend. Ich habe manchmal echt den Eindruck, dass auf den Pendlerstrecken eigentlich nur das Auto den Weg kennt... mehr Rücksicht, Vorraussicht und Aufmerksamkeit wären ein Traum im Straßenverkehr, dann würde definitiv weniger passieren, insbesondere denen die dann völlig unverschuldet beteiligt werden und nicht selten schwerer betroffen sind.


Augen auf die Straße und zwar nur auf die Straße, Geschwindigkeit anpassen, konzentriert sich den Gefahren bewusst sein und schon wär's getan.
 
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Hallo,

ich würde mich hier auch gerne melden. Einerseits stimmt es, dass nicht alle Menschen, die eine Katze anfahren / überfahren und nicht anhalten, Unmenschen sind. Aber leider gibt es auch welche, denen es einfach egal ist. Oder Angst vor den Konsequenzen haben. Aus deinen Zeilen lässt sich rauslesen, dass du wirklich überfordert warst und dass es dich nach all den Jahren noch beschäftigt verstehe ich, aber du darfst auch Wut, die auf manche Menschen, die Katzen anfahren und nicht anhalten, nicht auf dich übertragen. Es gibt ganz klar Unterschiede und du musst dich nicht mehr schuldig fühlen... Auch wenn ich verstehe, dass es dich immer noch bewegt.

Mir lief 2019 Nachts auf einer Hauptstrasse ein schwarzer Hund vors Auto. Ich habe ihn gestreift und ich habe direkt bei der nächsten Möglichkeit angehalten und dann 30 Minuten nach dem Hund gesucht, ehe ich dann die Polizei anrief und meldete, was geschehen war. Ich habe nie erfahren was aus dem Hund wurde. Aber ich bin froh, dass ich ausgestiegen bin und mich auch bei der Polizei gemeldet habe, falls der Hund verletzt aufgefunden worden wäre, damit ich dafür aufkommen kann, wobei es wohl nichtmal meine Schuld war, wenn ein Hund ohne Besitzer auf die Strasse läuft. Trotzdem bin ich froh, dass ich es getan habe.
 
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Hallo Oskar,
uns ist das auch passiert. Wir waren auf dem Rückweg von einem Ausflug. Es war schon dunkel und plötzlich ist meinem Mann eine Katze vors Auto gelaufen. Er hat angehalten, aber hauptsächlich um zu schauen, ob dem Auto was passiert ist. (Dazu äußere ich mich jetzt besser nicht weiter. Nur so viel dazu: er stammt von einem Bauernhof uns hat ein sehr nüchternes Verhältnis zu Tieren).
Ich jedenfalls bin zurück gelaufen um zu sehen, ob man der Katze noch helfen kann. Für mich machte sie leider einen toten Eindruck. Ich konnte weder Puls noch Atmung feststellen und es war ihr Blut aus der Nase gelaufen, das aber als ich bei ihr ankam, schon nicht mehr lief. Ich habe sie dann von der Straße an den Rand der Böschung gelegt.
Ich habe mir furchtbare Gedanken gemacht, dass vielleicht jmd. die Katze vermisst. Allerdings war das Gebiet sehr ländlich. Ausser ein paar einsame Höfe gab es da nicht viel. Und dass Bauern ihre Katze vermissen, ist eher selten. Hier in Bayern sind die Leute gefühlt auch noch mal hemdsärmeliger.
Trotzdem habe ich darauf bestanden, dass mein Mann die Polizei informiert. Die ist auch gekommen. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass die viel machen. Ich habe also keine Ahnung, was daraus geworden ist.
Auch als wir auf einem anderen Ausflug einer Katze mit langem Fell (ich kenn mich mit den Rassen leider nicht so aus, war jedenfalls getigert) begegnet sind, hatte ich Handlungsbedarf. Die hatte walnussgroße Verfilzungen im Fell. Darum habe ich dann von zu Hause aus erst beim Tierschutz angerufen. Aber die meinten, sie seien nicht zuständig. Ich solle beim Vetrerinäramt anrufen. Was ich dann auch gemacht habe. Aber die haben angeblich Schweigepflicht, so dass ich wieder nicht weiß, was daraus geworden ist. Ich habe immer wieder mal auf die Seite vom Tierheim geschaut, ob die Katze doch dort gelandet ist. Aber ich vermute, die haben die Besitzer (muss vermutlich der Pferdehof sein, an dem wir da vorbeigekommen sind) einfach abgemahnt - wenn überhaupt.
Mich beschäftigt sowas immer, wenn man sich sorgt, versucht was zu unternehmen und dann in der Luft hängt.
Und die Katze, die mein Mann totgefahren hat, die geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Obwohl wir das nicht hätten verhindern können und sie vermutlich eine Bauernhofkatze war, die keiner vermisst. Das einzige, was mich tröstet ist, dass sie gleich tot war soweit ich das beurteilen kann, aber ich bin natürlich kein Tierarzt.
Wenn es mir hier bei uns passieren würde, dann würde ich vermutlich noch anders da dran gehen. Aber in einer Gegend wo ich mich nicht auskenne, in der Nacht, wenn keiner erreichbar ist und ich da auch nicht wieder so schnell hin komme, da finde ich es schwierig. Da kann man nicht einfach am nächsten Tag die umliegenden Häuser abklappern. Ich hätte ja nicht mal auf die Schnelle gewußt, wo ich den nächsten erreichbaren Tierarzt finde, der einen evtl. vorhandenen Chip auslesen könnte. Ich gebe zu, ich stell mich aber manchmal auch einfach doof an und fühl mich hilflos und überfordert mit solchen Situationen. Ich muss mich dann erst einmal irgendwo in Ruhe hinsetzen und meine Gedanken sortieren. So mitten in der Landschaft, im Dunkeln wo man sich nicht auskennt finde ich das schwierig. Darum haben wir die Polizei angerufen. Leider waren die nicht so engagiert, wie ich mir das gewünscht hätte.
 
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Ich denke immer auch eine späte Einsicht ist eine Einsicht. Für mich macht es definitiv einen Unterschied ob Jemand seinen Fehler bereut oder einfach so weiter macht und sich keiner Schuld bewusst sein möchte. Du wirst in einer ähnlichen Situation (auch wenn ich mit Dir hoffe, dass es die nicht geben wird) in Zukunft bewusster und anders reagieren als damals, das macht den Unterschied. Die Dinge aufzuarbeiten ist wichtig, sich nicht davon auffressen zu lassen und positiv gestimmt was "Gutes" aus der Tragödie zu machen.


Zum Glück habe ich noch nichts überfahren obwohl ich, dank langem Arbeitsweg, viele Km zustande bringe. Es ärgert mich aber auch einfach wie rücksichtslos manche sich in ihrem PKW fortbewegen und das beziehe ich jetzt keineswegs auf Dich. Bitte nimm dir diese Kritik jetzt nicht zu Herzen, denn über die Situation damals weiß ich ja kaum etwas, es ist allgemein eine Einschätzung dessen was ich jeden Tag auf den Straßen erlebe. Da wird am Handy gedattelt, sich mit den Kids auf der Rücksitzbank beschäftigt, gerast, gedrängelt, ohne Sicht gafahren und vorallem null vorausschauend. Ich habe manchmal echt den Eindruck, dass auf den Pendlerstrecken eigentlich nur das Auto den Weg kennt... mehr Rücksicht, Vorraussicht und Aufmerksamkeit wären ein Traum im Straßenverkehr, dann würde definitiv weniger passieren, insbesondere denen die dann völlig unverschuldet beteiligt werden und nicht selten schwerer betroffen sind.


Augen auf die Straße und zwar nur auf die Straße, Geschwindigkeit anpassen, konzentriert sich den Gefahren bewusst sein und schon wär's getan.
Dankeschön auch dir für deine freundlichen Worte. Ich weiß das wirklich sehr zu schätzen, dass du/ ihr euch die Mühe macht, mir zu antworten und sogar, ich muss ehrlich sagen damit habe ich gar nicht gerechnet, alle bisher so freundlich zu mir waren.
Vielen Dank, auch vorallem für den Rat positiv in dir Zukunft zu schauen ❤️.
 
Hallo,

ich würde mich hier auch gerne melden. Einerseits stimmt es, dass nicht alle Menschen, die eine Katze anfahren / überfahren und nicht anhalten, Unmenschen sind. Aber leider gibt es auch welche, denen es einfach egal ist. Oder Angst vor den Konsequenzen haben. Aus deinen Zeilen lässt sich rauslesen, dass du wirklich überfordert warst und dass es dich nach all den Jahren noch beschäftigt verstehe ich, aber du darfst auch Wut, die auf manche Menschen, die Katzen anfahren und nicht anhalten, nicht auf dich übertragen. Es gibt ganz klar Unterschiede und du musst dich nicht mehr schuldig fühlen... Auch wenn ich verstehe, dass es dich immer noch bewegt.

Mir lief 2019 Nachts auf einer Hauptstrasse ein schwarzer Hund vors Auto. Ich habe ihn gestreift und ich habe direkt bei der nächsten Möglichkeit angehalten und dann 30 Minuten nach dem Hund gesucht, ehe ich dann die Polizei anrief und meldete, was geschehen war. Ich habe nie erfahren was aus dem Hund wurde. Aber ich bin froh, dass ich ausgestiegen bin und mich auch bei der Polizei gemeldet habe, falls der Hund verletzt aufgefunden worden wäre, damit ich dafür aufkommen kann, wobei es wohl nichtmal meine Schuld war, wenn ein Hund ohne Besitzer auf die Strasse läuft. Trotzdem bin ich froh, dass ich es getan habe.
Vielen Dank für deine Nachricht. Hut ab vor deiner Reaktion als du den Hund gestreift hast. Genauso hätte ich es mir auch von mir selbst gewünscht. So kannst du wenigstens zu dir selbst sagen, ich habe wirklich alles versucht was mir in dieser Situation möglich war. Ich kann die Wut der Tierbesitzer sehr gut verstehen und genau deshalb... Danke ❤️
 
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Vielen Dank für deine Nachricht. Hut ab vor deiner Reaktion als du den Hund gestreift hast. Genauso hätte ich es mir auch von mir selbst gewünscht. So kannst du wenigstens zu dir selbst sagen, ich habe wirklich alles versucht was mir in dieser Situation möglich war. Ich kann die Wut der Tierbesitzer sehr gut verstehen und genau deshalb... Danke ❤️
Denk aber daran, dass die Wut nicht auf Menschen wie dich bezogen ist. Du standest unter Schock. Da muss man auch differenzieren. Ich habe mich damals auch erschreckt, aber wenn das Tier noch wegrennt, dann ist da immerhin der Instinkt von oh, dem nach... Aber wenn es wie bei dir ist, fühlt es sich sicher nochmals anders an.
 
Hallo Oskar,
uns ist das auch passiert. Wir waren auf dem Rückweg von einem Ausflug. Es war schon dunkel und plötzlich ist meinem Mann eine Katze vors Auto gelaufen. Er hat angehalten, aber hauptsächlich um zu schauen, ob dem Auto was passiert ist. (Dazu äußere ich mich jetzt besser nicht weiter. Nur so viel dazu: er stammt von einem Bauernhof uns hat ein sehr nüchternes Verhältnis zu Tieren).
Ich jedenfalls bin zurück gelaufen um zu sehen, ob man der Katze noch helfen kann. Für mich machte sie leider einen toten Eindruck. Ich konnte weder Puls noch Atmung feststellen und es war ihr Blut aus der Nase gelaufen, das aber als ich bei ihr ankam, schon nicht mehr lief. Ich habe sie dann von der Straße an den Rand der Böschung gelegt.
Ich habe mir furchtbare Gedanken gemacht, dass vielleicht jmd. die Katze vermisst. Allerdings war das Gebiet sehr ländlich. Ausser ein paar einsame Höfe gab es da nicht viel. Und dass Bauern ihre Katze vermissen, ist eher selten. Hier in Bayern sind die Leute gefühlt auch noch mal hemdsärmeliger.
Trotzdem habe ich darauf bestanden, dass mein Mann die Polizei informiert. Die ist auch gekommen. Aber ich hatte nicht den Eindruck, dass die viel machen. Ich habe also keine Ahnung, was daraus geworden ist.
Auch als wir auf einem anderen Ausflug einer Katze mit langem Fell (ich kenn mich mit den Rassen leider nicht so aus, war jedenfalls getigert) begegnet sind, hatte ich Handlungsbedarf. Die hatte walnussgroße Verfilzungen im Fell. Darum habe ich dann von zu Hause aus erst beim Tierschutz angerufen. Aber die meinten, sie seien nicht zuständig. Ich solle beim Vetrerinäramt anrufen. Was ich dann auch gemacht habe. Aber die haben angeblich Schweigepflicht, so dass ich wieder nicht weiß, was daraus geworden ist. Ich habe immer wieder mal auf die Seite vom Tierheim geschaut, ob die Katze doch dort gelandet ist. Aber ich vermute, die haben die Besitzer (muss vermutlich der Pferdehof sein, an dem wir da vorbeigekommen sind) einfach abgemahnt - wenn überhaupt.
Mich beschäftigt sowas immer, wenn man sich sorgt, versucht was zu unternehmen und dann in der Luft hängt.
Und die Katze, die mein Mann totgefahren hat, die geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Obwohl wir das nicht hätten verhindern können und sie vermutlich eine Bauernhofkatze war, die keiner vermisst. Das einzige, was mich tröstet ist, dass sie gleich tot war soweit ich das beurteilen kann, aber ich bin natürlich kein Tierarzt.
Wenn es mir hier bei uns passieren würde, dann würde ich vermutlich noch anders da dran gehen. Aber in einer Gegend wo ich mich nicht auskenne, in der Nacht, wenn keiner erreichbar ist und ich da auch nicht wieder so schnell hin komme, da finde ich es schwierig. Da kann man nicht einfach am nächsten Tag die umliegenden Häuser abklappern. Ich hätte ja nicht mal auf die Schnelle gewußt, wo ich den nächsten erreichbaren Tierarzt finde, der einen evtl. vorhandenen Chip auslesen könnte. Ich gebe zu, ich stell mich aber manchmal auch einfach doof an und fühl mich hilflos und überfordert mit solchen Situationen. Ich muss mich dann erst einmal irgendwo in Ruhe hinsetzen und meine Gedanken sortieren. So mitten in der Landschaft, im Dunkeln wo man sich nicht auskennt finde ich das schwierig. Darum haben wir die Polizei angerufen. Leider waren die nicht so engagiert, wie ich mir das gewünscht hätte.
Hallo Ute, ich verstehe was du meinst, ich bin im Schwarzwald aufgewachsen und hier sehen es wahrscheinlich viele ähnlich wie bei euch in ländlicher Gegend. Wobei ich das Gefühl habe, dass es schon besser geworden ist. Aber wie gut, dass du nach der Katze bzw. den Katzen geschaut hast. Ich glaube auch, dass Dunkelheit und eine fremde Umgebung zusätzlich Angst machen kann. So war es bei mir zum Teil, glaube ich, auch. Vielen Dank auch dir für deine ehrlichen Worte und das du dir die Mühe gemacht hast mir zu antworten ❤️
 
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