Weil es das Zusammenleben einfacher bzw teilweise erst möglich macht. Wüsste die Katze nicht, dass man zB nur seine Katzenkumpel zwicken oder "raufen" soll und würde das beim Menschen machen, dann würden wir aber mitunter üble Verletzungen davon tragen. Wenn ich da manche Katerpaare sehe, da würde ich meine Hand nicht gerne so behandelt haben. Wir haben nunmal kein schützendes Fell.
Oder weil Katzen auch erst lernen müssen, dass wir anders kommunizieren. Ein Lächeln ist bei uns eben kein Aggressionszeichen.
Oder auch das Maunzen, ist doch super, wenn sie uns damit auf etwas aufmerksam machen/etwas einfordern.
Da kann man bestimmt noch viele weitere Beispiele finden.
Natürlich gibt es auch Verhaltensweisen, die für andere Katzen und uns Menschen genutzt werden zB Köpfchen geben. Sowas kann man ja durchaus auch nutzen.
Bei anderen Verhaltensmustern zB Nackengriff, Fauchen ist das immer so eine Sache. Gibt viele Beispiele, bei denen das dann schief geht.
Ich stimme dir zum Teil zu. Ich denke, es ist kein Problem, wenn das Tier mit dem Menschen rauft, wenn:
- ein Vertrauensverhältnis zwischen beiden besteht
- das Tier gut sozialisiert ist, d.h., es schon gelernt hat, wie man sich unter Artgenossen benimmt,
- das Tier damit einverstanden ist
Das alles trifft bei uns zu und unter diesen Umständen finde ich es auch nicht schlimm, wenn das Tier auch mal zwickt. Auch die Krallen sind dann schon mal draussen, aber auch ohne Verletzungen. Beim Lufttreteln z.B. Oder er hält meinen Arm mit seinen Krallis fest. Tut aber auch nicht weh. Bei uns sind es Liebesbisse, man sieht noch nicht mal etwas auf der Haut. Und ich würde ganz sicher nicht mit dem Nachbarskater raufen oder irgendeinem Streuner. Wie gesagt, ich weiss z.B. auch, dass meine beiden anderen das nicht mögen, obwohl Freddy z.B. mir viel mehr entgegenzusetzen hätte als Max.
Ich glaube nicht, dass Katzen ein Lächeln differenzieren können. Schon allein deshalb nicht, weil sie unser Gesicht gar nicht richtig erkennen können, je näher wir ihnen sind. Da gibt es bei youtube eine Klasse Doku, wo nachempfunden wird, wie Katzen sehen. Auch die Farben. Zwinkern können sie differenzieren, weil die zwei dunklen Punkte im Gesicht auftauchen und verschwinden. Und weil sie es untereinander praktizieren. Stimme können sie differenzieren, auch die Emotion, die in der Stimme liegt. Aber ansonsten?
Ich brauche diese Distanz zwischen Mensch und Tier nicht. Für mich war das fast wie eine Offenbarung, als Kater Nr. 2 eingezogen war und ich erst mal mitbekommen habe, was da unter Katzen so für Kommunikation abläuft. Wie sie mich in in diese Kommunikation einbezogen haben. Das war wie, als würde ich ein ganz neues Universum betreten. Ich versuche auch manchmal, mit vorzustellen, wie meine Katzen die Welt sehen, versuche, sie mit ihren Augen zu sehen. Man lernt da ganz viel dabei.
Und wenn man die Nachrichten im Fernsehen sieht, kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, weil die vielen Probleme, die wir Menschen uns so machen, eigentlich so überflüssig sind. Bei Tieren geht es ja eigentlich noch um ganz elementare Dinge, und ganz eigentlich sind wir ja auch "nur" Tiere und wir haben dieselben elementaren Probleme, nur dass wir sie von ganz viel Überflüssigkeiten überdeckt werden.
Solange meine Katzen wissen, dass ich der Chef bin - und das wissen sie - gibt es auch keinen Grund, das anders zu handhaben.