Hi zusammen!
Da ich ja fast schon erwähnt wurde (wink zu Anja 😉 ), möchte ich auch kurz etwas dazu sagen.
Wir haben vor 4 Jahren Murphy aus dem TH geholt und wir merkten gleich, dass mit ihm etwas nicht so richtig stimmen kann. Er hatte diverse Symptome und wir ließen ihn testen. FIV positiv. Dann holten wir ihm eine positive Freundin aus dem TH. Dann bekamen wir die Info über einen Kater, der bei einem Tierarzt sitzt, vom dortigen TH positiv auf FIV getestet wurde und eingeschläfert werden sollte. Tierheime sind nicht wirklich "glücklich" über FIV-Katzen...
Wir haben ihn (Kuhny) spontan zu uns geholt. Er wurde per Schnelltest getestet und sah auch sehr abgemagert aus. Bei uns blühte er auf und wir ließen ihn irgendwann erneut testen, weil er uns äußerst gesund schien - tja, er war tatsächlich negativ!
Inzwischen hatten wir einen total verschnupften Babykater gefunden und auch der wurde auf FIV positiv getestet. Der Arzt ließ uns aber noch die Hoffnung, dass es lediglich die Antikörper der Mutter sein könnten. Wir sollten nach einigen Monaten noch einmal testen. Das haben wir nicht gemacht, da er schon ziemlich kränklich war und ein zweites falsches Testergebnis innerhalb einer 4er Gruppe Katzen hielten wir für sehr unwahrscheinlich. Außerdem war er so oft beim Arzt, dass wir ihn damit nicht auch noch "quälen" wollten.
Unser FIV-Mädchen (Lucy) starb leider an den vielen schlimmen Symptomen und so hatten wir 2 positive Kater und einen negativen Kater.
Im letzten Jahr habe ich mich in ein kleines 3-beiniges Katzenmädchen verliebt, das gefunden wurde und ein lebloses Bein hat. Es kam ins Tierheim und hat mein Herz erobert. Nun war sie aber nicht positiv und dennoch hat sie etwas so sehr in mir berührt, dass ich sie zu uns holen wollte. Also habe ich einfach mal im Tierheim gefragt und endlich auch den Kater testen lassen, der FIV-Antikörper aus der Muttermilch gehabt haben sollte. Tatsächlich war auch er doch in Wahrheit negativ!!! Ich bin fast vom Stuhl gefallen und unser Arzt hat uns herzlich gratuliert. 😉
Nun wurden die Karten also wieder neu gemischt. Wir hatten plötzlich:
Einen positiven Kater und zwei negative Kater - die sich innerhalb von 3 Jahren im Zusammenleben mit 1-2 echt-positiven Katzen (also definitiv die gesamte Zeit Murphy und ein Jahr lang Lucy) nicht angesteckt hatten und das obwohl sie Tisch, Bett und Klo miteinander teilen und auch diverse Raufereien nicht ausgeblieben sind.
FIV ist definitiv nur durch absolut tiefe, blutige Bisswunden übertragbar. Oder eben durch den Geschlechtsakt. Weshalb sich unkastrierte Kater so häufig anstecken: sie kämpfen viel und verkehren mit enorm vielen Katzendamen.
Nur als Beispiel: Murphy (+) hat Kuhny (-) einmal nachgesetzt, als Kuhny lossprinten wollte, Murphy hat nur noch den Hinterfuß von Kuhny erwischt und das aber so gut, dass er Kuhny die Haut auf dem Hinterfuß so tief und lang aufgeritzt oder besser gesagt gespalten hat, dass der Zehenknochen zu sehnen war. 😱 Unsere Kuh wurde mit 8 Stichen genäht und angesteckt hätte er sich dort nur, wenn Murphy in dem Moment eine mit seinem Blut frisch getränkte Kralle für viele Minuten in Kuhnys Wunde gedrückt hätte. Sehr wahrscheinlich.... 😉 Der Infektionsdruck muss nämlich zusätzlich auch ziemlich hoch sein. Es müssen also viele sehr frische Viren in eine Wunde eintreten und genau das ist kaum möglich, wenn sie sich nur mal kratzen oder in den Nacken zwicken, ohne dass Blut fließt.
Das heißt nicht, dass es unmöglich ist, aber wenn die Gruppe halbwegs friedlich miteinander umgeht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr gering.
Fakt ist auch, dass die Dunkelziffer der positiven Katzen sehr hoch ist und fast jeder Freigänger gefährdeter ist, als eine Gruppe Wohnungskatzen mit einem positiven Mitglied.
Fazit: Das Tierheim wurde klar über die Verhältnisse bei uns aufgeklärt und wir durften unseren kleinen 3-beinigen Sonnenschein zu uns holen. Sie hatten kein Problem damit, ein negatives und dazu noch extrem junges Tier (10 Wochen) in eine Gruppe zu vermitteln, in der ein Kater positiv ist.
Nun hat sich die Truppe aus ehemals (vermuteten) 4 FIV Katzen in nur noch 1 FIV Kater und 3 FIV negative Katzen gewandelt. 2 davon fälschlicherweise positiv auf FIV getestet.
Ich kann nur raten den Kater aus dem Tierheim zu holen. Ob du ihn dauerhaft behältst oder nicht... der schlechteste Platz für ein FIV positives Tier ist das Tierheim, da dort die stressigste Umgebung überhaupt ist! Und welch armer Tropf im Tierheim hat schon so einen "Paten" wie du es quasi für ihn bist?
Vielleicht kannst du ihm eine Quarantäne-Station herrichten und von dort aus in Ruhe vermitteln?
FIV ist kein Todesurteil. Murphy hat es nun mindestens 4 Jahre und er ist und bleibt der stattlichste Kater überhaupt. Man merkt es ihm nicht (mehr) an.
Wie auch immer: ich wünsche ihm alles Liebe.