Kastrationspflicht Wohnungskatzen - wäret ihr dafür?

[Faulaffenschaf]

Guten Morgen!

Auf einschlägigen Anzeigen-Seiten liest man immer wieder „reiner Hauskater abzugeben - noch nicht kastriert“ oder „leider müssen wie Chloé abgeben. Kastriert ist sie nicht, war nur im Haus“. Und das tlw bei Katzen, die 5 oder 6 Jahre alt sind 😳.

Und die markieren alle nicht? Die Katzen werden nie rollig?

Ich habe hier tatsächlich einen potenten Kater, der in wenigen Monaten 16 Jahre alt wird....
Und ich hatte auch schon Katzen, die maximal 1-2 Mal / Jahr rollig waren.. oder ( in den 80ern des letzten Jahrhunterts) eine Katze, die ein bis zwei Tage latent gerollt hat und selbst als Freigängerin erst mit rund 10 jahren das erste Mal aufgenommen hat ( wir sidn damals davon ausgegangen, dass sie nicht aufnehmen kann, bis sie uns eines besseren Belehrte... allerdings auch erst nach 5 Jahren regelmässigen Freigang)

Wie sollte jemand so einen Kater/eine Katze aufnehmen, wenn die eigene kastriert ist? Da ist 🤬 wahrscheinlich vorprogrammiert.

das ist sehr wahrscheinlich- aber nicht zwingend so... habe hier auch seit Jahrzehnten eine gemischte Gruppe

Und die Leute sind entweder stolz drauf oder sichern sich gegen „Unfälle“ beim Neubesitzer ab: dick gedruckt oder Ausrufezeichen.

Oder schreiben direkt: ist nicht nötig, lebt doch nur im Haus.

das ist dann aber ziemlicher Blödsinn, denn gerade bei Katern muss man schon ein richtig braves Exemplar erwischen, wenn man nicht nach 6 Monaten im Pumakäfig leben will

Wegen der möglichen Erkrankungen für unkastrierte Katzen und der evtl Aggression bzw Markieren von Katern und damit dass mit „unser Timmy erwartet Damenbesuch - er ist ein BKH-Siam-Ragdoll-MaineCoon-Mix mit evtl Vorfahren aus dem Bengal-Bereich er ist 12 Monate (!) und hat schon viel Erfahrung“ vermehren aufhört:

das hört nicht auf... es werden ja auch TROTZ Listen und Zuchtverboten inkl. Inobhutnahmen durch das Vet-Amt und TROTZ teilw. utopischer Hundesteuern für Listenhunde, weiter Kampfhunde / Listenhunde produziert....

Wärt ihr für eine Kastrationspflicht bei Wohnungskatzen? Überprüft bei Registrierung (Tasso) oder Meldung durch den Tierarzt (wenn er unkastrierten Patientenbesuch bekommt)?

Ich fände das gut 👍🏼

viele Grüße

Ich würde es NICHT gut finden, denn eine derartige Kontrolle würde in erster Linie dazu führen, dass die Tiere keinem TA mehr vorgestellt würden.
Mir würde eine VERPFLICHTENDE Aufklärung durch die praktizierenden Vet-Mediziner besser gefallen.

 

[Rickie]

Kastra- und Kennzeichnungspflicht, und nur beides aneinander gekoppelt ergibt ja einen Sinn, fände ich zwar gut, aber in der Praxis nicht umsetzbar. Angezähmte Streuner z.B.? Kann ich immer sagen, ist nicht meiner.

Aber mal 2 Ansatzpunkte: Züchter dürften nur kastrierte Katzen verkaufen, denn die Kastra-Auflage ist ja ein Witz. Oder woher kommen all die Look-a-likes mit "keine SB, aber Eltern haben einen, hab ich gesehen". Nur leider spielen da nicht so sehr viele Tierärzte in D mit.

Kastra- und Kennzeichnungspflicht würde bedeuten, daß jede frei rumlaufende Katze ohne Kennzeichnung eingefangen und kastriert werden könnte. Das würde zwei große Probleme einschränken: die echten Streuner, und die rumstreunenden unkastrierten Katzen mit Besitzer. Frag ich mich nur, wie man das in D in die Praxis umsetzen will, denn die Kastras müssen ja auch bezahlt werden. (Das funktioniert alles, wenn man will, kenne ich aus Erfahrung anderen Orts).

Gegen unkastrierte Wohnungskatzen kann man nicht viel machen, denn es gibt ja doch sehr viele Wohnungskatzen, die nie einen TA sehen.

 

[Hagebutti]

Aber mal 2 Ansatzpunkte: Züchter dürften nur kastrierte Katzen verkaufen, denn die Kastra-Auflage ist ja ein Witz. Oder woher kommen all die Look-a-likes mit "keine SB, aber Eltern haben einen, hab ich gesehen". Nur leider spielen da nicht so sehr viele Tierärzte in D mit.

Naja, das ist halt ein gutes Beispiel für „auch ein Stammbaum allein gibt keine Garantie für Seriösität“. Wenn der/die Züchter*in sich darum kümmert, ist auch eine Auflage kein Witz, weil empfindliche Vertragsstrafen drohen, wenn man es trotzdem nicht macht.

Bei dem Rest stimme ich dir zu 🙂

 

[Rickie]

Den Vertragsstrafen kann man sich leicht entziehen, aber dazu gebe ich natürlich keine Anleitung.

 

[Feli02]

Und wird da die Kastration empfohlen? Sorry fürs OT, das interessiert mich mal.

Nein, da werden Wirkungen und Nebenwirkungen beim Hund aufgezählt. Auf die Gesundheit und aufs Verhalten und es gibt auch eine Studie welche Krebsarten durch die Kastration gefördert werden

 

[Feli02]

Was wird denn da im Gemeindeblättchen inseriert?
Eine Ankündigung dass man demnächst Katzen einfangen wird? Damit die Leute ihre Freigänger zuhause behalten?
Oder wozu ist das dann gut?

Gelesen habe ich es selbst noch nicht, aber so sieht der Beschluß wohl aus. Gut ist es wahrscheinlich a.) um sich rechtlich abzusichern, wenn man fremdes Eigentum kastriert und b.) um Geld zur Verfügung stellen zu können um solche Hotspots durch zu kastrieren.

Das Ergebnis wird aber wohl eher so ein wie Du es vermutest, oder das manch ein Mitbürger sich über eine Gratiskastration seiner Hauskatze freuen darf

 

[Puschlmieze]

Nein, da werden Wirkungen und Nebenwirkungen beim Hund aufgezählt. Auf die Gesundheit und aufs Verhalten und es gibt auch eine Studie welche Krebsarten durch die Kastration gefördert werden

Ah ok, das habe ich nicht gewusst. Vielen Dank 🙂

 

[Faulaffenschaf]

Naja, das ist halt ein gutes Beispiel für „auch ein Stammbaum allein gibt keine Garantie für Seriösität“. Wenn der/die Züchter*in sich darum kümmert, ist auch eine Auflage kein Witz, weil empfindliche Vertragsstrafen drohen, wenn man es trotzdem nicht macht.

Bei dem Rest stimme ich dir zu 🙂

Diese Vertragsstrafen halten leider vor den meisten deutschen Gerichten nicht stand ...
Ist gibt - gerade was diese Kastrationsklausel angeht- deutlich mehr Urteile zugunsten des Käufers, als zugunsten des Zürchters

 

[Louisella]

Gelesen habe ich es selbst noch nicht, aber so sieht der Beschluß wohl aus. Gut ist es wahrscheinlich a.) um sich rechtlich abzusichern, wenn man fremdes Eigentum kastriert und b.) um Geld zur Verfügung stellen zu können um solche Hotspots durch zu kastrieren.

Das fände ich richtig und gut so.

Das Ergebnis wird aber wohl eher so ein wie Du es vermutest, oder das manch ein Mitbürger sich über eine Gratiskastration seiner Hauskatze freuen darf

Eigentlich dachte ich eher daran dass man dann zum fraglichen Zeitpunkt wohl besser seine kastrierten Freigänger zuhause behalten sollte - nicht dass die unnötig eingefangen und durch die Gegend gekarrt werden nur um festzustellen dass sie schon kastriert sind. Oder lesen die dann die eingefangenen Tiere erstmal vor Ort auf Chips aus?
Für Ella wäre das der ultimative Stress...
Da wär's mir dann schon lieber wenn ich rechtzeitig Bescheid weiss, dann muss sie halt evtl. mal drinbleiben - nur les ich kein Gemeindeblättle...

Gegen Gratis-Kastrationen spricht ja nichts... 🙂

 

[Rickie]

Naja, das ist halt ein gutes Beispiel für „auch ein Stammbaum allein gibt keine Garantie für Seriösität“. Wenn der/die Züchter*in sich darum kümmert, ist auch eine Auflage kein Witz, weil empfindliche Vertragsstrafen drohen, wenn man es trotzdem nicht macht.

Bei dem Rest stimme ich dir zu 🙂

Hagebutti,
ich werfe mal ein, daß LORD unkastrierte, schon einige Jahre alte Siamkater vom Züchter hat. Mit Stammbaum, nehme ich an.
Wie ist das möglich? Lord will seine Stammbaumsiamesen nicht kastrieren lassen, aus Gründen, die er darlegt.
Meine Frage: Wie stehst du dazu? Daß man also SB-Katzen eines seriösen Züchters hat, aber dennoch gerade Kater, die ja mal gern liebestoll ausbrechén, über Jahre unkastriert hält? Mal abgesehen von der Qual, wenn da rollige Katzen vorm Fenster tanzen. Einsperren potenter Kater ist da Qual. Wo bleibt da der Züchter der Kater?
Ich gebe nur mal das Beispiel vom Lord ein, da ja gerade er sich über Kastra von Katern mockiert.

 

[bohemian muse]

Hagebutti,
ich werfe mal ein, daß LORD unkastrierte, schon einige Jahre alte Siamkater vom Züchter hat. Mit Stammbaum, nehme ich an.
Wie ist das möglich? Lord will seine Stammbaumsiamesen nicht kastrieren lassen, aus Gründen, die er darlegt.
Meine Frage: Wie stehst du dazu? Daß man also SB-Katzen eines seriösen Züchters hat, aber dennoch gerade Kater, die ja mal gern liebestoll ausbrechén, über Jahre unkastriert hält? Mal abgesehen von der Qual, wenn da rollige Katzen vorm Fenster tanzen. Einsperren potenter Kater ist da Qual. Wo bleibt da der Züchter der Kater?
Ich gebe nur mal das Beispiel vom Lord ein, da ja gerade er sich über Kastra von Katern mockiert.

Lords Kater sind nicht aus einer seriösen Zucht und besitzen demnach sicherlich auch keinen Stammbaum. Dem Vermehrer ist es garantiert piepegal ob er die Kater kastriert oder nicht 🙁

 

[Nicht registriert]

Ich frag mich grad, was denn dagegen spricht, Tierärzte dazu zu verpflichten, nicht kastrierte Tiere zu melden (wenn es eine Kastrationspflicht gäbe). Bei Ärzten ist es doch auch so, dass sie bei Verdacht auf Straftaten die Polizei rufen müssen (z.B. wenn einer mit ner Kugel im Bein ankommt)

 

[Rickie]

@BM
da überschnitten
Wir wissen leider nicht, und werden es auch nie erfahren, aus welcher Zucht die Kater kommen.
Leider ist SB- und Vereinsschwindel die Tagesordnung.
Nur Lord kann uns darüber Aufklärung geben, warum er zu unkastrierten Katern kam (nicht schwer zu beantworten) und warum sie unkastriert blieben. Schelm ist Stichwort. Moral liegt nicht fern von Vermehrerlobby. Eins plus eins.

 

[LeniLou]

Ich frag mich grad, was denn dagegen spricht, Tierärzte dazu zu verpflichten, nicht kastrierte Tiere zu melden (wenn es eine Kastrationspflicht gäbe). Bei Ärzten ist es doch auch so, dass sie bei Verdacht auf Straftaten die Polizei rufen müssen (z.B. wenn einer mit ner Kugel im Bein ankommt)

Kastrationsgegner würden ihre Katzen dann einfach nicht mehr zum Tierarzt bringen.

 

[Nicht registriert]

Kastrationsgegner würden ihre Katzen dann einfach nicht mehr zum Tierarzt bringen.

Naja ok, aber das Risiko geht man ja bei Menschen auch ein...

 

[bohemian muse]

@BM
da überschnitten
Wir wissen leider nicht, und werden es auch nie erfahren, aus welcher Zucht die Kater kommen.
Leider ist SB- und Vereinsschwindel die Tagesordnung.
Nur Lord kann uns darüber Aufklärung geben, warum er zu unkastrierten Katern kam (nicht schwer zu beantworten) und warum sie unkastriert blieben. Schelm ist Stichwort. Moral liegt nicht fern von Vermehrerlobby. Eins plus eins.

Das war in einem älteren Thread Lords Aussage zur Herkunft der Kater:

Es gibt aber auch Fälle, die in keine deiner Kategorien passen.

Meine beiden sind zum Beispiel von einer Katzenhalterin, dessen Katze geworfen hat. Es waren drei Jungs und ein Mädchen. Ein Junge starb, das Mädchen blieb bei der Familie und die beiden Jungs kamen zu mir.

Es sind also weder Zuchtkatzen, noch vom Vermehrer und auch nicht von der Strasse oder dem Heim.

 

[LeniLou]

Ich denke nicht, dass das vergleichbar ist.

Zum einen ist eine Straftat am Menschen etwas anderes als eine Ordnungswidrigkeit bei einer Katze.
Und der angeschossene Mensch, um bei deinem Beispiel zu bleiben, ist Opfer. Das überlegt doch nicht lange, sein Leben zu retten, wenn der Böse eh jemand anderes ist.
Der Mensch, der seine unkastrierte Katze behandeln lassen möchte, wäre dann aber automatisch Täter. Es sei denn, er geht gar nicht erst zum Tierarzt.

Ich möchte das Risiko definitiv nicht eingehen, dass den Katzen dann im Fall der Fälle medizinische Hilfe verwehrt bleibt und sie unter Umständen elendig zu Hause eingehen.

 

[LeniLou]

Wollt ihr für den einzelnen User Lord und seine Katzen nicht einen eigenen Thread aufmachen, wenn es da Diskussionsbedarf gibt?

Das hat doch mit der Frage nach einer allgemeinen Kastrationspflicht nichts zu tun.

 

[teufeline]

Habe zB jetzt bei vielen Vereinszüchtern gelesen, dass die Käufer den Stammbaum
nur erhalten, wenn sie eine Kastration nachweisen können.

Na und? Das ist Vermehrern doch egal, da vermehren auch ohne Stammbaum geht 🙄
Außerdem gehört der Stammbaum immer zur Katze, wenn ein Tier aus einer eingetragenen Zucht gekauft wird.

 

[Lord]

Ich frag mich grad, was denn dagegen spricht, Tierärzte dazu zu verpflichten, nicht kastrierte Tiere zu melden (wenn es eine Kastrationspflicht gäbe). Bei Ärzten ist es doch auch so, dass sie bei Verdacht auf Straftaten die Polizei rufen müssen (z.B. wenn einer mit ner Kugel im Bein ankommt)

Weil ich als mündiger Bürger selbst entscheide, ob und wann ich meine Tiere kastrieren lasse.

Tierhaltung hat viel mit Verantwortung zu tun und der Staat ist mit seinen bisherigen Aufgaben bereits mehr als ausgelastet.