Silke, schlimmer fände ich, wenn man resigniert aufsteckt - dann wird sich nämlich auf keinen Fall etwas ändern. 😉
Ich unterstelle jetzt einfach mal, bei einem Alter von 35 Jahren und 18 Katzen, daß einige davon schon länger her sind.
Da kann ich Deine Aussagen bestätigen - auch wir hatten früher Katzen; meist Einzelkatzen (allerdings Freigang, dies aber nicht wegen bewußten Umgangs) mit allen damals üblichen Fehlern: Katze muß einmal geworfen haben, bevor sie kastriert werden kann, ... 🙁
Unser damaliger TA (vor ca. 25 Jahren) war total stolz, daß er unserem Hund den Zahn kürzen und plombieren konnte - ein Jahr früher wäre das noch nicht möglich gewesen. Da hat doch niemand ein "Geschiss" gemacht, ob eine Katze Zahnstein hat oder nicht?! Behandlungsmöglichkeiten waren auch ansonsten viel beschränkter, als das heutzutage der Fall ist.
Ich kannte damals einen (!) ganzen Hund, der Herzmedikamente bekam, was ein Exot!
Herz-US bei Katzen? Aha. 😉
Nein, ich denke, daß Tiere früher eben "einfach gestorben" sind oder "eingeschläfert werden mussten", weil die Möglichkeiten gar nicht gegeben waren. Ich bin mir auch sicher, daß heute noch viel in dieser Richtung passiert, sei es, weil Halter Dinge nicht wahrnehmen oder es "halt a Katz" ist, die lebt, die stirbt. Von zweifelhaft fähigen TÄ abgesehen.
So gesehen ja, klar, unsere "früher" waren auch sparsam im TA-Kosten verursachen.
Nur wenn ich alleine meine ansehe:
Bolle, sechs Wochen, 350 g, Schnupfen, Milben, Läuse, Würmer, völlig entkräftet - der wäre einfach gestorben (wäre er allerdings auch vor drei Jahren dort) oder vom TA vermutlich eingeschläfert worden.
Scooter, sechs Wochen, 404 g, Krankheiten wie Bolle, mit 520 g Augen-OP. Vermutlich gleiches Schicksal.
Amy mit Aortenthrombose wäre sicherlich auch nicht mehr am Leben.
Aber klar, auch heute gibt es sowohl gesunde Bauernhofkatzen als auch die vermeintlich gesunden, weil unentdeckt oder ignoriert:
Kater, neun Jahre, allergruseligstes Gebiss ever, keine Zahnbehandlung (ca. 90-230 €, je nach TA), Argument: Der hat keine Schmerzen, ich kann ihm nicht alle Zähne ziehen lassen dem armen Kerl (später: Das lege ich in Gottes Hand). Keine Kosten jetzt, und wenn er wegen der Zahnsache irgendwann ein Nierenproblem bekommt, wird er (hoffentlich) ein schnelles Ende finden, weil es zuviel Einsatz (aller Art) bedeuten würde.
(Ausdrücklich kein Contra Auslandstiere!) Auch gibt es inzwischen Krankheiten, die es in der Form und dem Umfang früher einfach nicht gab, schon durch Reisetätigkeit mit Haustier.
Genauso, wie Krankheiten einfach keinen Namen hatten ("die Katze hat nach dem Umzug einfach aufgehört zu fressen und ist gestorben"). War eben so.
Verstehe mich bitte nicht falsch, ich unterstelle Dir hier nicht, daß eine Deiner Katzen nicht ordentlich versorgt worden wäre. Nur die Möglichkeiten sind jetzt andere und die Wertigkeit ist bei den meisten hier im Forum (so wie ich das einschätze) eine ganz andere als allgemein heute, und im Vergleich zu "früher" liegen sicherlich Welten dazwischen.
Klar, auch ich bin mitunter extrem. Finde ich aber i. O. bzw. - weil immer bekrittelt wird, ob man im RL genauso wäre - gehe ich hier, in einem Katzenforum, von etwas mehr aus als dem Durchschnitt (der Durchschnitt liest sich nicht schlau, stimmt).
Natürlich kenne ich auch im RL Durschnitts-Katzenhalter. Gelegentlich bin ich irritiert, wenn ich Dinge gefragt werde, die für mich selbstverständlich sind, zu wissen (wenn man eine Katze hält). Die Unwissenheit ist enorm, keine Frage. Zum Glück ist wenigstens die Notwendigkeit der Kastration bei den Durchschnittshaltern angekommen - und wodurch? Durch Information, und zwar nicht nur durch die, die sie gesucht haben, sondern v. a. auch jene, die sie ungefragt bekommen haben.
Ich hoffe stark und gehe davon aus, daß auch andere Bereiche, wie Einzelhaltung, Ernährung, Krankheiten und eben auch "Bezugsquellen", irgendwann bei den Durchschnittskatzenhaltern ankommen.
Zum vorliegenden Fall: Wenn ein "Kind" kommt und von seinem Wunsch erzählt, wird es (und wurde es) darauf hingewiesen, daß man Kitten nicht alleine halten soll. Die normale, "kindliche" Reaktion wäre Neugierde gewesen, Interesse, vielleicht auch ein Schreck, weil man so falsch gedacht hatte. Hier war es so, daß "wir sie nicht vollheulen sollen", "wir keine Ahnung haben, was sie will", "sie ihre Entscheidung getroffen hat", "seit Monaten Bücher und Inet liest" - da mag manchen, nachdem auch foreninterne Links zum Thema kamen, die offenbar nicht interessierten, das Verständnis für das jugendliche Alter schwinden. Unverständlich?
Wenn man bei den großen Jungs mitspielen will, muß man sich auch so benehmen. 😉