Zu den Videos nochmal - Ob es "Supernanny" oder "Katzenjammer" oder andere ähnliche Formate betrifft (Gerichtsshows, Wohnungsmakler etcpp), man muss sich darüber im Klaren sein, dass keiner der "Fälle" echt ist, sondern so dargestellt, wie der Sender meint, dass es gut rüberkommt, also mit Drehbuch etc.
Also es kann natürlich sein, dass diese Darsteller im Fall von "Supernanny" nicht wussten, dass sie nach Drehbuch agieren müssen - aber eben nur weil sie den Vertrag unterschrieben haben, ohne ihn zu lesen.
Unterstelle ich jetzt einfach mal. Weiß ja auch nicht, was da schiefgelaufen ist.
Habe selbst mal bei solchen Formaten (als Darsteller) mitgemacht. Nicht bei Supernanny, aber in einer Gerichtsshow und bei einer Familien-Doku-Soap, da wird es ja auch "realistisch" dargestellt. Das Drehbuch wird vorher zugeschickt und über Drehbedingungen (zB was den Abbruch betrifft ) wird man aufgeklärt.
Ich habe auch mal einen Vertrag nicht unterschrieben, weil mir an der Story inhaltlich etwas nicht passte, soetwas wollte ich nicht darstellen, das ist dann kein Problem - einfach den Vertrag nicht unterschreiben, dann sucht der Sender nach einem anderen Darsteller.
Die Sender haben weder Zeit noch Geld, sich gezielt Darsteller zu suchen. Es ist umgekehrt - die Leute, die darstellen wollen, melden sich bei dem Sender, oder die Sender suchen über entsprechende Agenturen, in denen sich Laiendarsteller registrieren lassen - also den Darstellern ist schon klar, was passiert 😉
Es gibt bestimmt Leute, die das alles für real halten und an "die Supernanny bei RTL" ihr Problem schildern, aber ich glaube nicht, dass solche Leute zum Dreh geladen werden, denn es geht da ja nicht darum, Familien zu helfen, sondern darum, eine Sendung zu poduzieren. Das ist ein Riesenunterschied, es wird eben nur logischerweise in der Öffentlichkeit nicht so dargestellt.
Bei meinen "Einsätzen" war es so - man bekommt das Drehbuch vorher nach Hause geschickt, um seine "Rolle" einzuüben.
Es wird auch darüber aufgeklärt, dass es beim Drehbuch nicht so arg darum geht, alles auswendig zu lernen, denn es soll ja später "ungestellt" rüberkommen. Es geht nur darum, dass man in etwa weiß, worum es im Groben geht und was die eigene Rolle sein wird, wann man in welcher Szene was zu sagen und zu tun hat. Man hat dann, wenn gedreht wird ja auch Spielraum. Aber der Inhalt dessen, was letztendlich gesendet wird, wird schon vorher klar rübergebracht.
Wenn das Team dann angereist kommt und feststellt, dass das Drehbuch gar nicht gelesen wurde (wie ich es jetzt einfach mal der You-Tube-Familie unterstelle) 😳, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man den Dreh trotzdem durchziehen will, anstatt jetzt alles in den Sand zu setzen. Das ist schließlich alles vertraglich abgesichert. Wie gesagt, es ist bei solche Formaten nicht so wichtig, detailgetreu nach Drehbuch zu agieren, da reicht es dann, wenn vorgegeben wird "jetzt sag das und das - und handle so und so". Wie es eben im vorher nicht-gelesenem Drehbuch steht. Dass man sich dann überrumpelt und bevormundet fühlt, kann ich zwar menschlich gesehen wirklich gut verstehen, ist aber eine verdrehte Darstellung.
Wie das bei Katzenjammer genau läuft, kann ich natürlich nicht sagen, aber allein schon deswegen, weil man nur mit Katzen arbeiten kann, die nicht kamerascheu sind 😉 ist doch offensichtlich, dass die spezielle Art des "Problems" zweitrangig ist, also erfunden wird 😉.
Ich könnte mir den Ablauf aber auch in etwa so vorstellen, dass sich entsprechende Bewerber (mit kameratauglichen Tieren) mit ihrem "Problem" an VOX wenden und die dann eine Story drehen, in dem sowohl dem "Problem" als auch den Anliegen von VOX (Einschaltquotengerechte Szenen) gerecht wird.