Das scheint ja ziemlich vergleichbar mit der Situation zu sein, die wir hier haben. Nur dass "unsere" Kleinen schon gut 7 Wochen alt sind. Auch bei uns wohnt die Pflegefamile "oben" und meine beiden gingen nur in den Tagen als sie noch nicht geworfen hatte, kurz hoch. Damals beschnupperten sie sich völlig friedlich durch eine Fliegenschutztür.
Nach der Geburt gingen weder mein Kater noch meine Katze in die obere Etage. Meine Katze hatte selber einmal Junge und auch ihre Tochter, die wir damals behalten haben, hatte einen Wurf. Selbst bei ihrem Wurf - die beiden waren sehr eng miteinander - hat sie zwar in den ersten Wochen massenhaft Mäuse für die Familie angeschleppt, ist aber zwei Monate lang nie hochgegangen zu Tochter und Enkelkatzen. Junge Familien werden instinktiv in Ruhe gelassen, wenn das geht.
Die Schutztür ist inzwischen weg bzw. bleibt meistens offen, die Famile nutzt die ganze obere Etage und könnte auch nach unten. Was sie nicht tut. Und unsere gehen nicht hoch. Es wird nur in beide Richtungen gelauscht und geschnuppert.
Peach rastet natürlich völlig aus, wenn eine unserer anderen Katzen auch nur in die Nähe kommen.
Eigentlich haben die gar keine Interesse an den Katzenkindern, haben sich nur ein paar Mal dorthin "verlaufen" und dann natürlich ordentlich Prügel bezogen.
Das ist tatsächlich nur "natürlich" in den ersten Wochen und legt sich irgendwann von alleine. Die meisten Katzen wissen instinktiv, dass mit Katzenmüttern nicht gut Kirschen essen ist bzw. sie Gefahr laufen, filetiert zu werden, wenn sie zu nah rangehen
😛 und halten sich schön ferne.
Nebenbei bemerkt, ist das auch der Hintergrund dafür, dass viele Katzen scheinbar erstmal "Angst vor Katzenwelpen" zu haben scheinen und flüchten, wenn ein solcher neu einzieht oder in Sichtweite kommt: die haben keine Angst vor dem Winzling - die gehen davon aus: "wo ein Winzling ist, ist Mama nicht weit und also nix wie weg!"
Eigentlich haben die gar keine Interesse an den Katzenkindern, haben sich nur ein paar Mal dorthin "verlaufen" und dann natürlich ordentlich Prügel bezogen..
Ein noch verspielter Nachbars-Jungkater, der ungewünschterweise bei uns eine Weile immer mal durch die Katzenklappe reinkam, hat das auch mal versucht: oben nachzusehen als die Minis noch sehr klein waren. Eine blutige gehauene Katzennase später hat er kapiert, dass das keine gute Idee war - seitdem kam er nicht wieder zu Besuch. Möglicherweise hat die Katzenmama unser Problem gleich mit gelöst
😀 Aber das nur am Rande ... Wenn eine Katzenmutter in Babyverteidigungshaltung losschlägt, ist das tatsächlich eine gewalttätige und beeindruckende Sache, bei der ein Zuschauer Gänsehaut bekommt.
Gibts ne Möglichkeit die irgendwie ohne großen Stress zusammenzuführen, oder wird Peach auf ewig alles vermöbeln was auch nur in die Nähe der Babys kommt?
Zur eigentlichen Frage: ich glaube, das hängt davon ab, wie die Katzenmutter vorher auf andere Katzen reagiert hat. War sie Katzengesellschaft gewöhnt? Wie lebte sie - ist dir das bekannt?
Bei uns wusste ich, dass die Mama in einer Streunerkolonie gelebt hat, dort eher zu den etwas unterdrückten gehörte und defensiv ist. Insgesamt sehr sozial, nie aktiv aggressiv (sofern nicht gerade Jungmutter). Also ging ich davon aus bzw. hoffte ich,dass sie das natürlich nach Abklingen des "Muttermodus" auch wieder sein wird. Und tatsächlich zeigen sich erste Ansätze dazu.
Das begann mit ihrer Rolligeit in der letzten Woche (während der wir natürlich auf geschlossene Türen und nur gelegentliche "Einschleusung unserer Katzen" - ganz schön kompliziert *ächz*- achten mussten. Kastrationstermin steht). Während sie rollig war, hat sie versucht, zum Kater - der ja nun "nicht mehr kann"
😉 Kontakt aufzunehmen und ihn anzuflirten.
Der arme Kerl fühlte sich etwas überfordert, hatte ziemlich Angst und fauchte sie aus einigen Metern Entfernung an
(erstaunlicherweise hat das seine Markiererei - siehe anderen Beitrag von mir - nicht zusätzlich angeheizt. Eher im Gegenteil) - was sie schlicht komplett ignorierte. Die Rolligkeit ist nun vorüber und sie kommt gelegentlich auch runter aus der oberen Etage (ihren Kleinen scheint sie es noch zu verbieten - die hocken neugierig am Treppenabsatz, würden gerne aber tun so als wäre dort eine unsichtbare Grenze). Menschen gegenüber ist sie recht scheu. Aber sie sucht die Katzen und weil meine beiden immer in Gesellschaft gelebt haben und überhaupt viel Katzendrumherum kennen, alle Parteien nicht zu den aktiven Aggressoren gehören, bin ich sehr zuversichtlich, dass die Zeit ein friedliches Miteinander bringen wird.
Vielleicht wird meine Katze sogar irgendwann wieder die Bespielerin der Kleinen? (weiß ich nicht aber bei ihren Enkelkatzen hat sie den Job damals mit Inbrunst übernommen als diese ca. 9 oder 10 Wochen alt waren. Sie legte sich irgendwann einfach hin und wartete, bis die Kleinen neugierig zu ihr kamen. Dann ging es in Riesenschritten weiter bis sie regelmäßg "Babys sittete". Aber da war die Mutterkatze ihre Tochter - ob das bei der "fremden Mutter" auch passieren wird, bleibt abzuwarten.
Wie gesagt: du müsstest wissen, wie die Katze vor ihrer Mutterschaft war. So wird sie auch später wieder werden. Bisschen selbstbewusster vielleicht (wenn es das erste Mal war) aber insgesamt verändert sie nicht den Typ. Der Mutterstatus mit kleinen Kitten ist eine Ausnahmesituation und verändert alles. Aber eben nur für die Zeit, in der die Kleinen des Schutzes bedürfen.
Ich mache das, wozu ich dir auch raten würde: lass die Mutterkatze entscheiden, wann die Zeit reif ist für eine Zusammenführung ihrer Jungen mit den Alteingesessenen. Meist fängt das im Alter zwischen 6 - 8 Wochen an, dass der Nachwuchs langsam der Öffentlichkeit präsentiert wird. Zunächst noch unter den Argusaugen der Mutter - später dann entspannter.
Deine Katzen sollten möglichst nicht zu viele - und vor allem keine schmerzhaften - Erfahrungen mit ihr gemacht haben bis dahin. Überlasse also ihnen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sich anzunähern.