Es gibt ja auch Menschen, die Katzen in einer 30qm-Wohnung halten und daher fand ich die Frage nicht so abwegig.
...und genau diese Halter bekommen hier im Forum auch deutlich gesagt, dass 30qm absolut ungeeignet sind, um Katzen dauerhaft zu halten. Die meisten User hier dürften der Meinung sein, dass etwa 50qm bei reinen Wohnungskatzen das Minimum ist.
Es ist zwar klar, dass die qm allein nicht viel aussagen, weil es auch auf die Raumnutzung ankommt (und den Artgenossen und die Zeit des Halters), aber unter einer gewissen Größe (<50qm) ist es dennoch unverantwortlich.
Katzen verschlafen eben nicht den halben Tag, sondern wollen sich bewegen.
Sie sind auf so wenig Fläche nicht ausgelastet, weder körperlich (kein Platz zum Toben) noch geistig (weniger Raum = weniger Reize; und Wohnungskatzen leben eh schon in einer reizarmen Umgebung; Katzen sind clever und müssen geistig ausgelastet werden).
(Meine Katzen schieben schon Panik, wenn sie in einem Moment der Tollkühnheit ins Treppenhaus entwischen. Da wird dann jämmerlich geweint und Panik geschoben, bis ich den zitternden Hasenfuß wieder in die Wohnung getragen habe...und das wird auch nach 10 und mehr Versuchen nicht besser
🙄)
Der für mich aber interessanteste Punkt ist der Urlaub. Mir ist es ehrlich gesagt schleierhaft, wie es die Millionenen von Katzenbesitzern in Deutschland, Österreich und sonstwo machen, wenn sie in den Urlaub fahren wollen. Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass sich nahezu jeder einen Katzensitter nach Hause bestellt oder Verwandte/Bekannte hat, welche sich tagtäglich mehrere Stunden Zeit nehmen, um zum Besitzer zu fahren (mehrfach am Tag zwecks Reinigung der Toilette) und sich um das Tier zu kümmern. Mein Eindruck ist da eher, dass das Forum natürlich sehr auf das Wohl des Tieres wert legt - alles fantastisch. Ein zeitlich bedingter Ortswechsel für die Katze (2 mal im Jahr, je 4-5 Tage in unserem Fall) kann doch nicht wirklich grobe psychische Auswirkungen auf eine Katze haben.
LG
Ein Revierwechsel (besonders für so eine kurze Zeit) ist für locker 95% der Katzen eine Zumutung. Katzen sind reviergebundene Tiere, die so etwas sehr verunsichert.
Bei einem Revierwechsel brauchen Katzen oft Tage, manche sogar Wochen zur Umgewöhnung - daher macht das für 5 Tage oder auch 2 Wochen keinen Sinn.
Sehr wenige Katzen machen das mit, aber die werden lange daran gewöhnt, oft vom Kittenalter an.
Ein Katzensitter, der auch Zeit mitbringt (wir erinnern uns: Katzen brauchen körperliche und geistige Auslastung - und natürlich auch viel Zuwendung) ist tatsächlich die erste Wahl. Katzen in ihrer Umgebung zu lassen ist immer erste Wahl.
Hier im Forum gibt es z.B. auch eine Catsitter-Liste.
Und dann gibt es auch Katzen, die dennoch so an ihren Menschen hängen, dass längere Urlaube trotz Catsitter ihnen an die Substanz gehen. dann kann man als Halter eben nicht oder nur sehr kurz wegfahren - eins der Risiken als Tier- und besonders Katzenbesitzer.
(Ich wohne in einer 4er-WG und war 3 Wochen in Urlaub. Meine Mitbewohner und auch zwei Jungs aus der Nachbarwohnung haben sich täglich stundenlang mit meinen Katzen beschäftigt. Dennoch hatten 2 von 3 Katzen abgenommen (eine über 600g), struppiges Fell bekommen...Sie haben wirklich um nicht getrauert! Auch eine fast-rundum-Betreuung ist für meine Katzen also für längere Abwesehneiten als ein paar Tage nicht machbar. Der extrem Anhängliche ist ein Siammix und so auf mich fixiert, dass er vielleicht einen Revierwechsel machen würde, solange nur ich da bin - aber ich habe eine KatzenGRUPPE...also bin ich eben nach 5-6 Tagen spätestens wieder Zuhause).
Der Zeitaufwand eines Catsitters verringert sich unter Umständen bei Freigängern was körperliche und geistige Auslastung angeht, aber auch Freigänger brauchen ihre Zuwendung wie Streicheleinheiten usw.
Es ist ganz wichtig zu verstehen, dass gerade Wohnungskatzen diesen Einsatz des Halters erfordern. Sobald sie irgendwie nebenher laufen, ist die Chance gut, dass den Katzen etwas wichtiges fehlt, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht. Aus dieser Perspektive würde ich z.B. nicht sagen, dass Katzen automatisch weniger "Arbeit" machen als Hunde. Ich habe hier z.B. einen aktiven Kater, der neben Kuscheleinheiten auch täglich actionreiche Spiele und Aufgaben für sein Köpfchen braucht - sonst wird er unausstehlich für mich und auch seine Artgenossen. Da ist Minimum eine halbe Stunde am Tag nur für ihn absolut notwendig.