wie gesagt, die Menschen sind sehr unterschiedlich, und ja, du hast Recht, es gibt auch einfach nur faule Menschen die einfach keine Lust haben sich mit etwas auseinanderzusetzen und lieber alles so machen, wie schon die Großmutter es falsch machte oder am liebsten nur Junkfood im Mikro warm machen und die Kinder vorm Fernseher parken und mit dem Auto zum Zigarettenautomaten um die Ecke fahren und...
Ko und ganz ehrlich, in den letzten Jahren habe ich irgendwie den Eindruck, als würde diese Klientel von Menschen quantitativ enorm zunehmen.
Nur nicht kritisch hinterfragen, des würde ja Arbeit machen unter Umständen, man müsste ja denken und ggf. auch argumentieren - sondern einfach Hirn ausschalten und machen wie gehabt. Dann kann man allen 'Nörglern' vor den Latz klatschen: Das was für Grossmutter gut genug war ist auch gut genug für mich.
Aber, zunächst mal wollen wir mal davon ausgehen dass eben nicht alle faul sind, sondern dass es eben auch - du gabst mir ja Recht mit dem Schulsystem - da auch wirklich geschundene Lebensläufe gibt, da TRAUEN sich die Leute einfach nicht nachzufragen, weil sie in der Schule immer als die Vollpfosten vor der ganzen Klasse hingestellt wurden, weil sie es wagten, mal nachzufragen.
Der/die entsprechenden Lehrer, die das durchgehen lassen bzw. das noch forcieren gehören meiner Ansicht nach sofort und fristlos entlassen! Das geht gar nicht!
Mensch, so geht es doch auch meinen Kindern, nun haben die aber nun im Gegensatz zu den Klassenkameraden das Glück, dass sie nicht nur eine Mutter haben, die sie dann fragen können und die, wenn sie selber nicht weiterweiß, Onkel Brockhaus und Tante Google fragt, sondern die auch noch die ZEIT hat sich überhaupt um so was zu kümmern, welche vollzeit Berufstätiges Elternteil kann so etwas denn heute noch in der knapp bemessenen "quality time" nach Krippe, Hort, Bürojob und Haushalt??
Naja aber da bei der Sorte Eltern/Müttern liegts doch. Kinder wollen tun se, nur Zeit sich dann nehmen ,das wollnse nicht.
Wenn ich Kinder hätte, dann ginge mir der Haushalt am A... vorbei, wenn mein Kind nen Problem/Frage hätte. Und ich würde notfalls auch dem Vater die Hölle anheizen, wenn er sich da aus der Show stehlen wöllte.
Mir gings seinerzeit in der Grundschule auch ähnlich ..... ich habe dann mal als wider gelacht wurde frech den Rädelsführer zurückgefragt: Na wenn Du es so toll weisst, dann erklärs mir.
Ich konnte zusehen, wie der Unterkiefer in Zeitlupe Richtung Boden geklappt ist.
Die andere Lästerbacke habe ich süffisant vor der ganzen Klasse gefragt, wer denn bittesehr in Mathe immer bei mir abschreibt, weil sie die Hausaufgaben wieder nicht geblickt hat. War auch interessant zu beobachten, wie da das Lachen dann im Halse steckenblieb.
Ab da war dann Ruhe und es wurde nie mehr gelacht, wenn ich kritisch gefragt habe.
Was ich damit sagen will: Es bringt wenig, dann lein beizugeben und den Mund zu halten.
Man muss sich auch mal wehren, denn es geht um die eigenen Schulnoten nicht um die der anderen.
Heutzutage ist man doch der Buhmann, wenn man etwas nicht weiß.
Eigentlich nicht. Man ist der buhmann, wenn man behauptet was zu wissen und dieses Wissen dann abgefragt wird und so rauskommt, dass man gar nix weiss.
Dann ballerts aus allen Rohren.
Sag ich meinen Kollegen auch immer wieder .... es ist nicht schlimm, nachzufragen wenn man was nicht weiss, aber zu behaupten dass mans wüsste und den Karren dann mit Schmackes in den Sumpf zu versenken, das gibt dann richtig bösen Ärger.
Dann kommt, wenn es meine Arbeit betrifft/beeinträchtigt, die Nemesis in Form eines superangefressenen Drachens namens Quiky über sie, der mit ihnen Schlitten fährt, bis der Hosenboden durch ist und das Ärscherl brennt.
Sowas kann ich überhaupt nicht ab.
Und manche Menschen können sich auch einfach deshalb nicht selbst helfen, indem sie sich Infos besorgen, weil sie gar nicht gelernt haben, strukturiert zu suchen.
Das stimmt, man lernt ja auch in der Schule nicht das Lernen, sondern nur das Konsumieren. Selber denken : unerwünscht.
Ich bin so gottesfroh, dass ich auf ner Privatschule war wo der Unterricht ganz anders aufgezogen wurde und man uns die Hölle angeheizt hätte, wenn wir es gewagt hätten, nicht selber zu denken oder kritisch zu hinterfragen.
Ich habe eine sehr liebe herzensgescheite Freundin, der habe ich erst einmal zeigen müssen, wie man überhaupt eine sinnvolle Suchmaschinenanfrage formuliert!!!
Naja, dass sich die neuen Medien erst langsam durchsetzen, ist ja nicht verwerflich .... aber wenigstens eins der soliden Nachschlagewerke in Buchform sollte man daheim stehen haben.
Wir waren darin übereingestimmt, heutzutage lernt man nicht, zu lernen, sich selbstständig Wissen zu beschaffen, sondern blöde Fakten die man nie mehr braucht nach der Klassenarbeit.
Jo das stimmt allerdings. Unser Lehrplan stinkt zum Himmel.
Gerade auch im "gebildeten" Umfeld, Gymnasium, Studium, sind doch heute kritisches Hinterfragen gar nicht erwünscht. Wann denn auch, vor dem Hintergrund von G8 (unser Nachbar lästert immer angesichts des Unterrichtsausfalls bei seiner Tochter, ehrlicherweise sollte es "G7" heißen...) und den neuen Studiengängen nach Bologna (ich hab ja glücklicherweise noch ein altes Diplom...)
Hmm, Also Schule geb ich dir Recht, auf der Uni habe ich da ganz andere Erfahrungen gemacht.
Gut im naturwissenschaftlichen Umfeld gehts nicht anders als durch Nachfagen, weil Theorie entwickeln und verteidigen ist da schlichtweg Grundhandwerkszeug, was man braucht. Ohne Diskussion und kritisches Hinterfragen gehts da schlichtweg nicht.
Und selbst wenn jemand fit und tough ist und das geballte Wissen in der Essenz mit Schöpfkellen zu sich nehmen - wenn sie in irgendein für sie neues und fachfremdes Thema "hineinstolpern", durch eine "Bauchentscheidung", voreilig, blauäugig, weil's "Würmli" entschieden hat und net's Hirn...
...dann ist auch und gerade (!) so eine sachlich-analytisch veranlagte Person erstmal säuerlich bis angefressen-stinkig, wenn sie mit knallharten Fakten auf ihr Fehlverhalten (was sie ja im Hinterkopf nur zu gut weiß, was sie falsch gemacht hat) noch mit der Nase drauf gestoßen wird, und dann vor allem auch noch solche copy-paste-anmutenden Allgemeinplätze vorgelegt kriegt, wo sie dann denkt: Naja, DES hätt ich mir jetzt aber auch googeln können...
Und ich würde dann sagen: Ja warum hast du DES dann ned erst gegoogelt und zum 1001. male die selbe Frage im Forum gestellt anstatt mal die SuFu zu benutzen?
Genau das ist es doch ..... Bauchentscheidung gut und schön, aber dann google ich doch, lese Literatur - beschäftige mich allgemein mit dem Thema und stelle dann erst die Frage, die mir dann noch auf den Lippen brennt.
Verstehst du, was ich mit meinem wirren geschreibsel sagen will?
Ich komm mit dem Weg ned klar, den viele Leute einschlagen:
Bumm Bauch hat entschieden, ab in irgendein Forum und sofort in den Fettnapf, indem man richtig uninformiert fragt, aber gleichzeitig irgendwo raushängen lässt, dass man die ultimative Ahnung hätte.
Warum nicht der logische Weg: Bauch hat entschieden, ich googel, besorge/lese Literatur dazu und frage dann gezielt Dinge nach, die ich nicht verstanden habe.
Weisst Du, ich komme im musealen Umfeld immer wieder genau mit solchen Leuten in Berührung ... und zwar NUR in Deutschland wohlgemerkt:
Folgendes Szenario: Ich koche für die Truppe Linsensuppe (Museumsveranstaltung zum Thema Spätantike ca. 400 n. Chr.). Schön authentisch überm Feuer im Tontopf ohne nicht authentische Zutaten wie Kartoffeln etc. zur Erklärung sei gesagt, dass Linsen mit das älteste Gemüse sind, was die Menschheit kennt.
In DE:
Besucherin schaut in den Topf und kräht sofort los: Sie, diese Linsen, das ist aber kein authentisches Gemüse.
In der Schweiz:
Besucherin schaut in den Topf: aha, sie kochen Linsen. Wie lange kennt man Linsen eigentlich schon als Gemüse/Nahrungsmittel?
Siehst du den Unterschied?
Das menschlich-empathische fehlt, das sich-auf-eine-Stufe-stellen, das so-dumm-war-ich-auch-mal und statt dessen gibt es den erhobenen Zeigefinger, den man schon bei Mutti, Oma, Tante Elsa, Frau Lehrerin, Frau Professor (nicht zutreffendes in Gedanken streichen) so GEHASST hat und, wo käme man denn hin, wenn da jeder beliebige Hinz und Kunz einem in Internet da einfach so Brocken hinschmeißen und quasi die Leviten lesen würde...
LMAA ist dann die übliche Reaktion, und ganz ehrlich, horch tief in deinen Bauch und frag dein Würmli: Würde es dir nicht genauso gehen???
Mal abgesehen davon, dass ich selten komplett uninformiert nachfrage .... aber wenn ichs täte und dann so 'brutal' auf meine Verfehlung hingewiesen würde, würde ich vielleicht auch erst mal sauer den LMAA machen ... zumindest vornerum im Forum.
Aber nochmal: es liegt doch an jedem Einzelnen selber, sich zu informieren.
Selbst nachfragen WO man sich informieren kann, kann man.
Was ist so schlimm daran, zu fragen: Thema xy, kann mir jemand bitte nen gutes Buch empfehlen / ne gute Webseite empfehlen wo ichj nachlesen kann?
Was ist daran so schwer?
😕
Ich persönlich würde mich total schämen, zu einem Thema, was ich mir als Hobby z.B. erwählt habe, durch nicht durchgeführte Eigeninitiative vollkommen dämliche Fragen zu stellen und so bei dem Gegenüber als fauler dummer August rüberzukommen obwohl ich das gar nicht bin.