Zum Thema, ob Katzen alleine oder mit Partnerkatzen gehalten werden sollten:
ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld einige Beispiele, wo Einzelkatzen gehalten werden.
*räusper*
Und ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld einige Beispiele, wo Leute Zeit ihres Lebens oder den überwiegenden Teil davon geraucht haben wie ein Schlot und sind 90 Jahre und älter geworden - gleichzeitig kenne ich aber auch (viel mehr) andere Leute, die pikanterweise auch noch mit den ersteren eng verwandt waren, die haben genauso gequalmt und sind dann aber nur Mitte 40, 50, Anfang 60 geworden und mehr oder weniger elendiglich an Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs, Herz-Kreislauferkrankungen gestorben.
Meine Katze ist auch ein Einzeltier, wenn sie mal in den Garten geht und andere Katzen tauchen auf, gibt es zumeist Prügeleien (wobei meine meist den kürzeren zieht und sich zu ihrem Menschen "rettet").
Ja und? Du hast deine Katze zu einer Einzelkatze gemacht, indem du sie alleine hältst, also, wieso wundert es dich dann, dass ihr die Sozialkompetenz fehlt für einen Umgang mit anderen Katzen?
Nur was beständig eingeübt wird, kann man beherrschen. Katzen die den Umgang mit anderen Katzen täglich gewöhnt sind, gehen souverän mit dem Kontakt zu anderen Katzen um. Sie sind sich sicher, auch wenn es zuhause drei, vier, fünf Mitkatzen gibt, ihr Mensch hat dennoch volle Aufmerksamkeit für sie, denen ist es egal, ob da noch ein weiteres Fellnäschen dazu kommt.
Ungefähr so (ich vergleiche ungern mit Kindern, aber es bietet sich an) wie die Situation eines Erstgeborenen, welches mit großer Eifersucht auf das Geschwisterchen reagiert - so etwas wird man beim dritten, vierten, fünften Kind nicht mehr beobachten.
Ein Bekannter hat eine reine Wohnungskatze (von klein auf), von der ich nicht den Eindruck habe, daß sie irgendwie "gestört" wirkt. Sie ist wohl sehr auf "ihren" Menschen bezogen und reagiert wohl auf seine Abwesenheit (in der sie dann von anderen versorgt) mit Unsauberkeit.
Damit beschreibst du selbst ganz hervorragend, weshalb man eine Wohnungskatze nie alleine halten soll.
Widerum ein anderer hat drei Katzen, von denen eine von ihren Artgenossen "gemobbt" wird. Zwei Alpha-Tierchen und ein Omega-Tierchen sozusagen. Die Omega-Katze mußte er in seiner Wohnung schon separat halten.
Leider machen sich viele Leute nicht die Mühe und suchen die Katzen sehr sorgfältig nach charakterlichen Eigenschaften aus, so dass sie harmonieren. Gut, in manchen Fällen ist das auch schwer möglich weil z.B. Tierheime oft nur wenig Aussagen über den Charakter der Katzen machen können - aber selbst da kann man mit langsamer Zusammenführung und gezielter Lenkung des Verhaltens der Katzen sehr viel erreichen.
Stell dir nur vor, welch ein Aufwand getrieben wird, wenn eine Familie Kinder mit ganz unterschiedlicher Herkunft und Sozialisation adoptiert, Kinder, die oft traumatisches in ihrem Leben mitmachen mussten oder auch schon im Mutterleib nur die Ablehnung gespürt haben, was sich wissenschaftlich erwiesen stark auf die Psyche auswirkt.
Adoptivfamilien werden geschult im Umgang mit diesen Kindern und bekommen professionelle Hilfestellung und Anleitung - weil eben völlig unterschiedliche Wesen da zusammenkommen, was in einer biologischen Familie erheblich leichter, meist automatisch abläuft, weil eben die Kinder die Charakterzüge der Eltern erben und wenn die Eltern nun nicht gerade völlig konträr sind in ihren Anlagen, dann fügt sich da im Idealfall eine harmonische kleine Familie zusammen.
Aber selbst in biologischen Familien gibt es manchmal, oft auch nur zeitweise, Probleme, sei es wegen der Pubertät oder aufgrund äußerer Einflüsse und da holen sich dann auch - vernünftige - Familien professionelle Hilfe von außerhalb, Erziehungsberatungsstellen z.B.
Aber bei Katzen soll das dann einfach so von selbst funktionieren.
Da vergisst man doch völlig, dass Katzen eben auch Individuen sind!
Ich finde das sehr schade. Damit verkennt man doch das ganze Potential, was in einer Katze liegt.