Bei uns gibt es leider keine Kastrationspflicht.
Ein außerordentlich engagierter Tierschutzverein kämpft hier gegen Windmühlen.
Kommt es zu einer Einfang-und Kastrationsaktion an einem Hof so werden auch die Kosten übernommen.
Das Problem ist nicht nur finanzieller Art. Viele Landwirte haben einen hohen Schwund an Katzen durch Krankheit ( klar, sie werden häufig nur gefüttert und nicht medizinisch versorgt) und durch Unfälle.
Sie steuern ihren Bedarf an Katzen lieber selbst und lassen deshalb nicht kastrieren. Überzählige werden verschenkt, verscherbelt oder verschwinden sonst wie...
Wie muss man mit den Tieren umgehen, dass man einen solchen Schwund hat???? Dass man ständig neue Tiere nachproduzieren muss!
Ich bin auf einem Bauernhof großgeworden bei meinen Großeltern, die noch im Kaiserreich großgeworden sind- man kann sich vorstellen, dass sie andere Erziehung hatten- da war anfangs auch nichts mit kastrieren oder impfen- gabs einfach nicht, war kein Thema, niemand wusste darüber etwas....die Katzen wurden großteils mit Küchenüberresten gefüttert- und trotzdem sind die nicht reihenweise weggestorben, weil sie nämlich trotzdem wichtig waren- meine Oma hat ihnen öfter Innereien gegeben ( damit sie groß und stark werden und gesund bleiben) und wenn eines unserer Tiere richtig krank war, wurde trotzdem sie wenig Geld hatten ( und zwar im Vergleich zu heute wirklich wenig Geld) ein Tierarzt geholt....unser Tierarzt damals sagte immer lachend, wenn mich wer um 12 in der Nacht anruft, weiss ich, es ist der Hr. K....- einfach weil sie ein Gefühl hatten für andere Lebewesen....mein Opa hatte trotzdem eine Lieblingskatze, wo er glaubte, sie sei " magenkrank", die immer extra gefüttert wurde und der Lieblingsspruch meines Opas war: Hüte dich vor Menschen, die nichts für Tiere übrig haben, denn die haben in Wahrheit auch kein Herz für Menschen!!!
Für mich sind Leute, denen die Tiere reihenweise wegsterben Saubauern ( tschuldigung für den Ausdruck), aber so sagen wir zu Landwirten, die sich nicht um ihnen anvertraute Lebewesen kümmern....denn auch wenn man wenig Geld hat für medizinische Versorgung oder echtes, gutes Katzenfutter, kann man sich trotzdem um seine Tiere so kümmern, dass sie nicht vor sich hinvegetieren müssen....wenn Tiere gut zu essen bekommen, es halbwegs hygienisch zu geht und man bei kleineren Erkrankungen auch helfend eingreift, dann sind Katzen eigentlich extrem zähe und gesunde Tiere, die nicht so schnell krank werden....bei uns sind alle Kühe sonntags gestriegelt worden, wie die Pferde, damit es sie nicht juckt und sie schönes gesundes Fell und Haut haben- es reinlich ist...die kleinen Ferkel sind mit kostbaren Schmalz eingefettet worden, damit sie nicht unter Läusen zu leiden haben usw....es gab eine Reihe von " Hausmitteln", wo man gewusst hat, das hilft, ohne dass man immer einen Tierarzt braucht und es war wichtig, dass es den Tieren gut geht....
macht mich gerade echt so sauer, weil es nichts mit Bauer oder nicht Bauer zu tun hat, sondern einfach mit einer " ist mir alles wurscht"-Einstellung und extremer Faulheit und Bequemlichkeit!
Diese Bauern sollten mal darüber nachdenken, was wir alle den Katzen auch zu verdanken haben- denn als Mäusejäger waren sie jahrhundertelang extrem wichtig- gegen Hungersnöte ( Mäuse die alle Getreidevorräte wegfressen) und Seuchen....ein Hof, der keine Katze hatte, hätte verhungern müssen damals. Sie sind die besten Kammerjäger, die es gibt, und das ganz ohne Gift. Man kann auch nachlesen, wie die ersten Siedler in Amerika unter Plagen gelitten haben und hungern mussten, weil ganze Städte extreme Mäuseplagen hatten- in manchen Gebieten wurden Katzen dann so hoch gehandelt, dass ihr Gewicht in Gold umgelegt wurde und sie so teuer verkauft wurden- denn Gold kann man nicht essen, wenn einem die Mäuse alles auffressen. Damals gabs dort nämlich einen Katzenmangel...Auf jedem Schiff waren Katzen ( teilweise bis heute noch) und hatten einen hohen Rang- sonst hätten die Matrosen keinen Schiffszwieback mehr gehabt auf hoher See....
Und euch heute noch beugen sie selbst in der Stadt am besten gegen Mäuse vor. Bei uns wurde in der Nähe der neue Hauptbahnhof gebaut, wodurch anscheinend die Tiere aufgescheucht wurden- irgendwann stand dann der Kammerjäger vor meiner Tür, weil wir eine Megamäuseplage im Viertel hatten- mein Bau ist niegelnagelneu und gerade mal ein paar Jahr alt- aber anscheinend sind überall die Mäuse rumgelaufen- mein Nachbar erzählte mir dann über sein Bett sind sie in der Nacht gehüpft! Ich hab davon überhaupt gar nichts mitbekommen, dass das ganze Haus verzweifelt ist- denn ich hatte eine Katze und nie auch nur eine Maus gesehen....
Auch heute noch ist eine Katze auf einem Hof wichtig- wie wäre es mal mit eine bisschen Dankbarkeit gegenüber seinen Tieren....