Liebe Carina,
auch wenn ich neu hier bin, habe ich euren Leidensweg verfolgt. Habe lange überlegt, ob ich dir unsere Geschichte schreiben soll, aber ich denke sie gibt Hoffnung.
Ich habe nie an solche Wunder geglaubt, weil ich nicht der Typ für sowas bin, bis ich es nicht selbst erlebt habe. Es gibt sie aber wirklich! Zwar handelt es sich hier um einen Hund, aber es zeigt es gibt diese Wunder...
Vor rund einem Jahr wurde Paula, der Hund meiner Eltern vermutlich vergiftet (so ganz weiß man es bis heute nicht...)
Nach dem letzten Abendspaziergang war Paula komisch, am nächsten Tag konnte sie schon nicht mehr richtig laufen, die Hinterbeine versagten immer. Meine Eltern brachten sie schnell in die Tierklinik, von da an begann ein auf und ab, sie fraß nicht richtig, hatte Fieber, erbrach ständig und das schlimmste, die Lähmung nahm ihren Körper weiter ein...Die TA´s rätselten, tippten auf Vergiftung. Sie bekam Infusionen, AB und div andere Medis und US wurden durchgeführt. Jeden Tag besuchten wir sie, sie konnte nur mit einer Trage zu uns gebracht werden, weil sie ja ein großer Hund ist und schwer.
Nach etwa 5Tagen in der TK rieten sie uns, da keine Besserung eintrat, wir sollten uns auf das schlimmste gefasst machen...
Ich weiß noch genau, wie ich fragte, ob es nicht vielleicht doch noch ein Funken Hoffnung gäbe...die TÄ meinte nein, in solchen Fällen hat sie das noch nie erlebt:-(
Meine Eltern wollten nicht loslassen, jedoch wollten sie Paula nicht weiter quälen. Also wurde ein Termin zum einschläfern ausgemacht. Mein Vater grub vorher im Garten schon ein Grab für sie, es fielen an dem Tag die ersten Schneeflocken, der Boden war hart vom Frost.
Mittags fuhren wir hin, weil wir sie nicht allein auf ihren letzten Weg lassen wollten. Alles stand schon fertig da. Sie brachten Paula wie gewohnt mit der Trage rein. Wir weinten alle. Als die TÄ kam um sie zu erlösen, versuchte Paula plötzlich aufzustehen, zwar wackelig, fiel auch direkt wieder, aber immerhin ein riesiger Fortschritt zu den Tagen vorher, wo sie nur apathisch da lag. Da sagte mein Vater, der sonst eigentlich nie viel sagt, nein...wir versuchen es weiter. Auch die TÄ traute ihren Augen nicht und wertete dies alles positiv. Also wurde weiter behandelt. Erst gab es wenige Fortschritte, aber sie waren da. Paula hat sich zurück ins Leben gekämpft. Irgendwie hat sie es wohl gemerkt und noch mal alle Kräfte gesammelt.
Nach 12Tagen in der TK durfte sie nach Hause, sie war übern Berg. Allerdings war sie sehr schwach, die Hinterläufe zog sie noch lange Zeit später nach, so als wären sie steif. Heute geht es wieder, fast alles ist wie früher. Die TÄ konnten damals nicht sagen, ob es noch Spätfolgen gäbe oder Organe befallen sind, aber wir denken mal eher nicht. Mittlerweile ist ein Jahr vergangen und es geht ihr wieder gut.
Gib die Hoffnung nicht auf, ich drücke euch die Daumen, daß auch ihr so ein Wunder erlebt. Bei Paula gab es Anfangs auch immer kleine Verbesserungen, wie Verschlechterungen, es war ein Auf und Ab. Dir bleibt nichts anderes übrig als abzuwarten, es wird die Zeit zeigen, wie sich Milly entscheidet.
Ich wünsche euch alles, alles Liebe+eine große Portion Glück. Ich ziehe den Hut vor dir, wie sehr du dich um sie kümmerst, find ich ganz toll!
Fühlt euch von mir gedrückt.