Dies soll ein kleiner Bericht über eine Flugpatenschaft, eine bewunderungswürdige Frau aus dem Auslandstierschutz und drei (ehemalige) Streunerkatzen von Rhodos sein.
Alles begann an einem Januarmorgen an dem ich mal wieder in einem Katzenforum herumstöberte und auf die Geschichte von Leon stieß. Als ich sein Bild sah, dachte ich gleich: das ist unser Oscar als Miniausgabe ! Unwillkürlich sagte ich mir: der muss raus, ihm muss geholfen werden, wenn er wieder gesund ist!
Es ergab sich dann eine Spendensammlung für die Behandlung von Leon und die Ausreise war für Ende März geplant, wenn er gesund sein sollte und alle notwendigen Impfungen hinter sich hat. Wir wollten gegen Ende des Winters sowieso eine Woche Urlaub machen, in eine wärmere Gegend, dachten ursprünglich an Lissabon. Rhodosflüge waren für Ende März laut Internet zu umständlich und viel zu teuer und ein Flugpate findet sich sicherlich irgendwie bis Ende März, dachten wir.
Es fand sich aber keiner , und wir verfolgten Leons Schicksal weiter …….
Im März entschlossen wir uns dann, Rhodos zu Beginn der Saison Ende April für eine Woche zu buchen. Es gab ein gutes Angebot zu einem vernünftigen Preis mit Direktflug ab/bis Düsseldorf. Wenn Leon bis dahin keinen Flugpaten gefunden hat, verbinden wir das einfach ……
Wir boten uns als Flugpaten an und hier im Forum wuchs eine Fahrkette heran; Leon fand sogar sein endgültiges zuhause
J ; und inzwischen wurden es 3 Mietzen, die ihre Staatsangehörigkeit wechseln „wollten“ ….. Alles notwendige war organisiert …..
Und so kam es …..
Am 23.4. bestiegen wir gegen nachmittag den Flieger und kamen letztendlich am Abend in unserem Hotel an. Den ersten Tag verbrachten wir um uns ein bischen umzusehen und zu akklimatisieren.
Abends nahmen wir Kontakt mit Malene, der Katzenschützerin, die sich täglich um ca. 100 Streunerkatzen in Rhodos Stadt kümmert, auf und vereinbarten für den nächsten Tag ein erstes Treffen um die Mittagszeit.
Malene lebt seit ca. 11 Jahren auf Rhodos, entdeckte dort das Leid der südländischen Strassenkatzen die dort keinen nennenswerten Stellenwert haben, keinen Fürsprecher, kurz, um die sich keiner kümmert und oft genug einfach überfahren oder sogar vergiftet werden. Die sich vermehren, an Krankheiten sterben und in Mülltonnen nach Nahrung suchen müssen.
Malene hat selbst 12 ehemalige Streuner als eigene Katzen in Wohnungshaltung aufgenommen, versorgt 3x täglich die Streuner in ihrem „Backyard“, füttert, kümmert sich um offensichtliche Krankheiten, die sie selbst behandeln kann und bringt kranke Katzen zum Tierarzt. Notwendige Kastrationen führt sie ebenfalls auf eigene Kosten durch, gelegentlich unterstützt durch Spenden und durch die Katzenhilfe Uelzen und durch einige wenige internationale Patenschaften.
Darüberhinaus füttert Malene ihre Streuner einmal täglich zu Fuss mit Ihrem „Hackenporsche“ an diversen Futterstellen mit relativ hochwertigem Nassfutter; kennt dabei fast jeden Streuner und gibt ihm einen Namen. Sie hat ihr Leben sprichwörtlich den Katzen gewidmet ………….
So, genug der Vorgeschichte. Wir haben uns zuerst bei ihr ausführlich unterhalten und ausgetauscht. Dann ging es nach hinten in den „Backyard“/Hintergarten zur fälligen Fütterung der Katzen, die sich in ihrer unmittelbaren Nähe aufhalten (Ihre tägliche 2 1/2 stündige Fütterungsrunde hatte sie bereits hinter sich).
Es waren ca. 5 Katzen im Hauseingang, eine Katze musste separat (in einer Transportbox) gefüttert werden, da sie spezielles Futter braucht.
Dann ging es nach hinten in den „Backyard Garten“. Dort kamen ca. 10 Katzen aus allen Himmelsrichtungen herangestürmt, nach Futter schreiend, die meisten sehr, sehr zierlich, klein gewachsen aber alle in optisch gutem Zustand und sehr verträglich untereinander und zutraulich zu uns fremden Personen.
Anschliessend fuhren wir zu einem kleinen Lokal in das sich bestimmt normalerweise kein Touri verirrt hätte, die Preise waren auch entsprechend niedriger als in der Altstadt von Rhodos, dem Tourizentrum. Mit einem kleinen Imbiss stärkten wir uns und dann erzählte Malene uns von einer Katzenstation/dem örtlichen Tierheim/einer Futterstelle ganz in der Nähe unseres Hotels und wir beschlossen, dorthin zu fahren um evtl. die Mietzen zu füttern ……..
Also auf ins Auto, Zwischenstation beim Lidl, Futter eingekauft und dann zur Kalithea Therme (ist jetzt so eine Art Badestrandeinrichtung mit Eintritt, die aber wohl auch geschichtliche Bedeutung hat). Wir waren gespannt; Malene füttert hier normalerweise nicht, 10 km zu Fuss, das geht nicht ……
Dort boten sich uns folgende Bilder: Katzen, die auf Futter warteten, ein Gehege mit Klettermöglichkeiten, verschiedenen Katzenhäuschen und Unterschlupfmöglichkeiten (wir sollten ein paar Tage später mehr erfahren, doch dazu später)
Dann fuhren wir zu Malene zurück und verabredeten uns für den nächsten Tag morgens, wir wollten einen ganz normalen Tag mit ihr verbringen, Katzen füttern, endlich Leon, Gratass und die weisse Lady sehen und dann stand für den Freitag ja noch der „Ausreisebesuch“ beim Tierarzt an, der bescheinigen muss, dass alle Mietzen gesund sind und für die Ausreise bereit ……
[FONT="]Doch davon später mehr …..dann kommen auch die Bilder der 3 „germans“, wie sie Malene ab da nannte.[/FONT]