Manfreds Sippe: Vom Swanee River an die Elbe

  • Themenstarter Themenstarter Rickie
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Huhu,

ich lese hier noch immer mit 😀 Habe nur gerade eine stressige Phase auf Arbeit. So fehlt mir oft der Elan und die Zeit hier zu schreiben.

Das mit der Arbeitskollegin und der Hose ist ja ... 🙄
Ich meine, wie viel Schaden kann / wird da entstanden sein, dass da so eine Aussage fällt?

Prissy als Krankenschwester ... Sowas kenne ich. Wenn es mir mal nicht gut geht, habe ich auch immer mindestens einen Seelentröster zur Seite.
Meistens unseren Moritz - der aufgrund seines Alters auch mehr schläft als in jüngeren Jahren.

Schön, dass du Ricky während des Betriebsurlaub mit heim - und auch zum Arzt nehmen möchtest.

Auf den Bericht freue ich mich auch ... aber mach dir deswegen keinen Stress.

Das Wetter bei euch kann ich mir gerade gar nicht vorstellen. Zu Weihnachten muss es kalt sein - und möglichst auch weiß.
Ich freue mich auf Weihnachten - und auf meine Familie.
 
A

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Also wenn Rickie zittert, das denke ich ist ein Zeichen das es ihr nicht sehr gut geht. Bei 18 Grad frieren Katzen nicht! (aber das weisst du ja auch 😉)

Ich habe das jetzt in "meiner kurzen Zeit mit den Fellknäulen" zweimal gehabt. Beim ersten mal war es Tina - nach ihrer Kastration wo sie die Narkose so schlecht vertrage hat. Ich habe sie da ganz doll zugedeckt und unter der Fleece Decke noch eine Wärmflasche gemacht. Da war sie noch sehr "abgeneigt" gegenüber Menschenkontakt. Und beim zweiten Mal war es Mr. Grey als Impfreaktion (er hat dann sehr lange bei mir auf dem Bauch geschlafen und sich wieder aufgewärmt. Das ging 3 Tage so. :zufrieden:

Ich habe von einer TSV Kollegin gehört, das es oft ein Zeichen von Untertemperatur ist.

Ich bin mal gespannt was dein TA sagt. Hast du schon eine Plan, wann du hingehen willst?


Ich hoffe sehr das du die Leute in der Firma überzeugen kannst und sie mit zu dir kommt. Das ist doch kein Zustand sie dort zwischen Weihnachten und Neujahr alleine zu lassen und nur vielleicht 1 x täglich zum Füttern zu kommen. :sad: So alte Damen sollten einen kuscheligen Alters-Ruhesitz haben. Vielleicht passte es ja danach auch, das sie sich bei dir einlebt. Und dann?????😕
 
Huhu,

ich lese hier noch immer mit 😀 Habe nur gerade eine stressige Phase auf Arbeit. So fehlt mir oft der Elan und die Zeit hier zu schreiben.

Jepp, da kann ich nachfuehlen.

Das mit der Arbeitskollegin und der Hose ist ja ... 🙄
Ich meine, wie viel Schaden kann / wird da entstanden sein, dass da so eine Aussage fällt?

Bei wirklich guten Sachen kann man sich schon ueber einen gezogenen Faden aergern, aber sowas hebe ich mir fuer kulturelle Anlaesse auf. Auf Arbeit muss es bei mir praktisch zugehen. Ausserdem bekommt jeder, der es wuenscht, Dienstkleidung aus einem recht guten Katalog, die auch vom Service gereinigt wird. Also laeuft die Frau fuer mich unter "selber Schuld".


Ich freue mich auf Weihnachten - und auf meine Familie.

Ja, ich auch. Etwas Ruhe und Entspannung; GG fuer immer zu Hause.
Die Freude auf meine Familie (leider nur noch meine Mutti und mein Bruder) muss ich mir noch fuer naechstes Weihnachten aufsparen.
 
Also wenn Rickie zittert, das denke ich ist ein Zeichen das es ihr nicht sehr gut geht. Bei 18 Grad frieren Katzen nicht! (aber das weisst du ja auch 😉)

Hab aber noch einen Elektroheizer unterm Schreibtisch, und der Schreibtisch ist durch die Lage an der Wand und der Eckschrankwand recht geschuetzt, also die Waerme staut sich da. Kalt war es wirklich nicht, das ist es ja.🙁

Ich habe das jetzt in "meiner kurzen Zeit mit den Fellknäulen" zweimal gehabt. Beim ersten mal war es Tina - nach ihrer Kastration wo sie die Narkose so schlecht vertrage hat. Ich habe sie da ganz doll zugedeckt und unter der Fleece Decke noch eine Wärmflasche gemacht. Da war sie noch sehr "abgeneigt" gegenüber Menschenkontakt. Und beim zweiten Mal war es Mr. Grey als Impfreaktion (er hat dann sehr lange bei mir auf dem Bauch geschlafen und sich wieder aufgewärmt. Das ging 3 Tage so. :zufrieden:

Um es aus dem Bericht vorwegzunehmen:
Die Katzen kamen vom OP-Raum unter Waermelampen zum Aufwachen. Manche haben in der Narkose gezittert. Das ist ein natuerlicher Reflex, um den Koerper vor Unterkuehlung zu schuetzen.
3 oder 4 Katzen kamen nach dem Aufwachen und der Freigabe zum Ausgaberaum wieder zu den Waermelampen zurueck, weil sie wieder zu zittern begannen. Der Koerper muss erst richtig wieder "anlaufen", das kann man nicht immer so genau abpassen.


Ich habe von einer TSV Kollegin gehört, das es oft ein Zeichen von Untertemperatur ist.

Denke ich auch, genauso wie wir, wenn wir vor Kaelte zittern.

Ich bin mal gespannt was dein TA sagt. Hast du schon eine Plan, wann du hingehen willst?

Wie wir einen Termin bekommen, aber das ist eigentlich nie ein Problem.

Ich hoffe sehr das du die Leute in der Firma überzeugen kannst und sie mit zu dir kommt. Das ist doch kein Zustand sie dort zwischen Weihnachten und Neujahr alleine zu lassen und nur vielleicht 1 x täglich

Aus Erfahrung sagen wir mal lieber zweimal woechentlich. TroFu steht ja da.🙄

zum Füttern zu kommen. :sad: So alte Damen sollten einen kuscheligen Alters-Ruhesitz haben. Vielleicht passte es ja danach auch, das sie sich bei dir einlebt. Und dann?????😕

Gnadenbrot waere fein. 🙂
Fuer alles andere faende sich eine Loesung, auch fuer den Transport nach D (sind am Suchen und Ueberlegen).
Wohnraum und Zeit waeren dann in D kein Problem, auch wuerden alle Katzen, die wir mitbringen, keine Konkurrenten fuer TH-Katzen in D sein, weil wir planen, nun ja, nach Abschluss unseres Arbeitslebens etwas mehr Zeit mit etwas mehr Katzen zu verbringen. :smile: (Sind schon am Ueben).
 
Rickie tut mir sehr leid. Sie ist ein ganz armes Mäuschen und, wenn sie Dich einmal nicht mehr hat, ist sowieso alles vorbei. Ich verstehe Deine Kollegen einfach nicht. Denen ist die Miez doch ziemlich egal, oder? Ein bißchen Futter und gelegentlich einmal zum TA ist kein Leben für eine Katze. Ich meine fast, obwohl sie Menschen um sich hat, ist sie trotzdem einsam. Du hast bemerkt, dass sie zittert, wer hat es sonst noch bemerkt? Vermutlich niemand, oder? Wenn ich Du wäre, würde ich sie einfach ohne lange zu fragen mit nach Hause nehmen und nicht wieder bringen. Wer weiß, ob sie überhaupt noch lange lebt, denn Untertemperatur heißt nichts gutes. Bei Dir hätte sie dann wenigstens noch eine schöne, behütete Zeit. Den Kollegen würde ich, so sie überhaupt nachfragen, eine Story auftischen, dass sie weggelaufen ist, oder so krank ist, dass der TA gesagt hat, sie darf nicht zurück, da sie ständige Betreuung braucht. Dein Mann ist ja nun immer Zuhause und könnte das übernehmen. Rickie, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Rickie, wenn es Dir irgendwie möglich ist, hilf der kleinen Maus. Wenn ich mir vorstelle, dass sie sonst zwischen Weihnachten und Silvester da alleine im Dunklen mit ein bißchen Trofu hockt, könnte ich heulen. Wie verloren muß sich da doch das Tierchen vorkommen.

Es gibt soviele verrückte und egoistische Menschen und immer müssen die Tiere unter ihnen leiden. Wir hatten gerade so einen Typen, der hat angerufen, seine Katzen müssen sofort weg, es schwillt ihm der Kamm, wenn er sie nur sieht.:verstummt: Meine Tierschutzfreundin war gerade unterwegs mit einer Miez zum TA und konnte selbst nicht sofort hinfahren, hat aber gleich jemanden zum Abholen hingeschickt. Dort war dann schon die Polizei und der Notarzt vor Ort. Der Bruder des Typen kam gerade noch rechtzeitig dazu und hat dem das Messer abgenommen als der die Miezen abschlachten wollte😱 und hat die Polizei gerufen. Der Typ war stinkbesoffen und sie haben ihn in die Klapse gebracht. Da war er aber wohl vorher schon einige Male.
Die Katzen sind gerade einmal 9 Monate alt und vollkommen durch den Wind. Er hat sie leider auch imme wieder geschlagen. :verstummt:

Seitdem ich weiß, was so alles passiert, nehme ich keine Rücksicht mehr auf die Befindlichkeiten solcher Menschen. Ich bin da sehr direkt geworden.

Nimm es mir bitte nicht übel, es ist meine Meinung. Du mußt natürlich selbst entscheiden, wie weit Du gehen willst bzw. kannst. Aber ein Besuch beim TA wäre schon mal ein guter Anfang, denn dann wüßtest Du wenigstens schon mal, wie es um die kleine Maus steht.
 
Gnadenbrot waere fein. 🙂
Fuer alles andere faende sich eine Loesung, auch fuer den Transport nach D (sind am Suchen und Ueberlegen).
Wohnraum und Zeit waeren dann in D kein Problem, auch wuerden alle Katzen, die wir mitbringen, keine Konkurrenten fuer TH-Katzen in D sein, weil wir planen, nun ja, nach Abschluss unseres Arbeitslebens etwas mehr Zeit mit etwas mehr Katzen zu verbringen. :smile: (Sind schon am Ueben).

Gnadenbrot wäre mehr als schön. :smile:

Und wegen der Konkurrenten für TH-Katzen in D brauchst Du Dir keine Gedanken machen. Der Tierschutz hört nicht an den Grenzen auf. Alle diese armen Geschöpfe brauchen Hilfe, egal wo sie gerade wohnen.
 
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..., auch wuerden alle Katzen, die wir mitbringen, keine Konkurrenten fuer TH-Katzen in D sein, ....


Deine Aussage war eben ein wenig "Ups" für mich. Auf den Gedanken wäre ich bei dir nie gekommen, das von der Seite zu sehen.:pink-heart: Und ausserdem sind es ja auch schon "deine Katzen", die du ja nie zurücklassen würdes.😀😉

Und mit dem Fellknäuel Rickie - es wäre wirklich schön, wenn sie auf ihre alten Tage noch ein liebevolles Plätzchen als Gnadenplatz finden würde. Ob es nun bei dir oder bei einer anderen lieben und fürsorglichen Katzenfreundin ist. Aber wie du schon sagst - bis du nach D kommst vergeht noch einige Zeit, und bei Ur-Omas weiss man ja nie.

Und gerade hat sich mein großer gelber mal wieder für eine Rund "ich schmeiss ihn raus" qualifiziert. Ich glaube es einfach nicht! Da sind hier im ganzen Haus 5 Katzenklos verteilt und was macht er! Geht fürs große Geschäft direkt in das Klo neben dem Sofa! :grr: Und das ganze während ich frühstücke! Ich könnte ihn gerade ....
 
In Bezug auf Rickie fuehle ich mich ja auch durchaus schuldig, dass ich nicht mehr Rueckgrat besitze.
Vor 2 Jahren gab es ja schon eine sehr heftige Auseinandersetzung, zumindest war sie danach zum TA, hat jetzt immer ein Klo statt einer Kloake und bekommt taeglich einen sauberen Napf. Vorher gab es montags den dreckigen vom Freitag.

GG wollte ueber den TS was erreichen, aber das ist sinnlos, weil sie in geordneten, wenn auch lieblosen, Verhaeltnissen lebt.

Gerade eben habe ich mit unserem Direktor gesprochen; ich soll das mit Mr X allein klaeren, er haelt sich da heraus.
Mein Mitarbeiter und ich wollen das naechste Woche gemeinsam erledigen; Mr X wird vor die Tatsache gestellt, dass die Katze nicht 11 Tage lang allein und im Dunkeln bleibt. Wenn sich keiner weiter findet, kommt sie zu mir. Findet sich wer, werde ich kontrollieren kommen, ob Rickie wirklich nicht hier ist.

Als wir Prissy adoptierten, war noch nicht abzusehen, dass wir ueberhaupt mal wieder nach D ziehen. Dass ich meine Katzen nicht zuruecklassen kann und will, ist schon klar.
Allerdings hatte ich mich mal zur Adoption von Auslandskatzen geaeussert und stehe auch dazu. Wenn man z.B. in D wohnt und eine Katze aus Spanien adoptiert, weil es da ach so viele arme gibt, ist das ja schoen fuer das Einzelschicksal, loest aber nicht das Spanien-Problem, sondern exportiert es nach D, wo die TH auch uebervoll sind. Man soll das Problem in Spanien loesen, und zwar ohne Toetungen.
Genau das betreibe ich ja hier auch und werde auch in D irgendwas weiterhin unternehmen. So war das gemeint, ich hoffe, das war jetzt verstaendlich?

Manchmal druecke ich mich wohl sehr ungehobelt oder missverstaendlich aus.🙁
Bericht geht seinem Abschluss entgegen. Eigentlich schade, dass ich keine Fotos dazu habe.
 
Schatzkiste, hoffentlich hab ich Dich jetzt nicht als Leser vergrault. Und ich gehe mal in mich, nicht gleich immer alles als Angriff zu betrachten.🙂

Ich glaube, die Zeit ist gekommen für eine Haarwäsche, meine Liebe!

Rückgrat soll nicht an den Ohren wieder rauskommen.

Mach Dich mal locker, hier kommt Deine Kopfmassage.

Du setzt Dich doch sowieso für Rickieschätzchen ein.
Hast Du doch schon immer.
Tust Du doch auch jetzt.

Ich glaube niemand hier außer Dir bezweifelt das.
Du kannst da gar nicht wegsehen.

Was Du erreichen kannst und letztendlich erreichen wirst, das wird sich zeigen.

Aber Du gehst zielstrebig Deinen Weg.

Und wenn ich es jetzt geschafft habe, Dich ein klein weng einzulullen, dann stell Dir jetzt mal vor, Du wärst eine kleine zarte Ana in einer kleinen Stadt in Spanien.

Und Du könntest auch da nicht wegsehen.
Du hast aber kaum Mitstreiter, im Gegenteil, die Leute halten Dich für Plemplem, Orgas gibt's auch keine, Deine eigenen Mittel sind natürlich auch sehr überschaubar.

Aber, Du bist hartnäckig, Du kannst gar nicht anders.
Viele, viele Rückschläge, Katzen, die Du auf eigene Kosten aus der Tötung holtst, weil sie tierärztlich versorgt werden müssen, musst Du schweren Herzens wieder zurückbringen, weil alle Kapazitäten erschöpft sind.

Aber Dein Wirken spricht sich rum.

Und natürlich wirkst Du für eine bessere Zukunft.

Katzen nach D zu importieren, ist nur eine Spitze des Eisberges.

Es ist noch gar nicht mal so viel Zeit vergangen, aber mittlerweile bist Du tatsächlich auch vor Ort bekannt.
Man beäugt Dich natürlich immer noch.
Aber Katzen werden in dieser einen Perrera derzeit nicht mehr getötet.

Die kleine Ana und Josefina haben das hauptsächlich bewirkt.

Spanien liegt in Europa.
D muss keine schützenderen Gesetze erlassen als die EU.

Rickie, die Frage war 'was wird aus Manfred?'.

Viele hier nehmen Anteil am Schicksal des jungen Mannes.
Haben Ramses kennenlernen dürfen, Rickie-Katze, Prissiiiiiiiiiiiie-Schätzchen.

Ist mit Bruno alles gut, was treibt Aida und wie geht es mit all den anderen Juwelen weiter?

Und wie geht es Frau Rickie und ihrem Mann?

Es gibt viele Menschen auf der Welt, es gibt unzählige Katzen auf der Welt.
Jedem von uns werden immer nur einzelne wenige bekannt.
Und manches Schicksal berührt die Seele besonders.

Einzelschicksale hinter denen noch so viele andere Schicksale, unentdeckte Schicksale stehen.

Ganz gleich wo auf der Welt.

Und ich kenne keine Organisation aus dem Auslandstierschutz, die sich nicht um Fellchen in D bemüht und kümmert.

Und ich möchte Dich bitten, sollte es soweit kommen, dass Du Unterstützung gebrauchen könntest zur Verwirklichung gewisser Umzugspläne, dann zögere nicht, piep zu sagen.

So, Kopfwäsche beendet, einmal durchwuscheln bitte!
 
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Danke Schatzkiste!

:pink-heart: Ich denke du hast vielen aus dem Herzen gesprochen - wie auch mir.
 
So, Hirnspuelung beendet.
Ich meinte aber nur, dass die Ursachen des Problems der wilden Katzen vor allem, da nur wirkungsvoll, an der Quelle gemildert werden muessen. Dass sowas unglaublich schwer aufzubauen ist und mindestens 10-15 Jahre dauert, bis es Wirkung zeigt, ist mir auch klar. Und entweder man hat die notwendigen Beziehungen und finanziellen Mittel, aber weder Zeit noch Energie, oder man hat massig Zeit, aber weder Geld noch ein Umfeld, wo man Geld und Unterstuetzung finden kann. Und man wird eben im besten Fall als alte Schrulle belaechelt. In der Realitaet stoesst man wohl auch mehr als oft genug auf offene Feindseligkeit, wenn man sich gegen das Toeten von Katzen engagiert. Da kann ich an meiner eigenen Wohnobjektverwaltung stehenbleiben.

Schadenfreude gehoert nicht unbedingt zu meinen ausgepraegtesten Hauptcharakteristika, aber wenn ich daran denke, dass die Schrapnellen von der Verwaltung die Streuner zum Animal Service geben, in der Hoffnung, die werden eingeschlaefert, werden ja aber nun ausnahmslos kastriert wieder am Fangort ausgesetzt, sehe ich mich immer als kicherndes, Haende reibendes Teufelchen um ein Lagerfeuer springen.😀

Nach Feierabend lade ich 2 neue Manfred-Bilder herunter. Die sind sehr unguenstig getroffen, da sieht er irgendwie etwas vollschlank aus. Liegt aber am Aufnahmewinkel.😕

Begegnungen mit Prissy verlaufen immer aehnlich. 10 m Jagd durch die Wohnung, dann legt sich Manfred hin, Prissy guckt noch kurz unz zieht ihrer Wege. Dann macht einfach jder sein Ding, also versucht Aufmerksamkeit von GG oder mir zu erhaschen.

Ramses macht ja alles nach, was Manfred vormacht, und so legt er sich gleich auf den Teppich, wenn Prissy aufkreuzt, kugelt sich rum, und Prissy geht gelangweilt weg.
Die Dinge entwickeln sich also.

Aida haben wir leider seit langem nicht mehr gesehen, Sepia ganz selten mal in aller Fruehe am Teich. MarkTwain sehe ich fast taeglich, der zieht immer seine Runden im Objekt.

Prissy ist nach wie vor unser Prinzesschen, und an Rickies Weihnachtsurlaub wird gearbeitet. Wenn wir sie einmal bei uns haben, geht's zum TA, u.a. wegen Chipkontrolle.

GG hat mit einem Tag Verspaetung seine unbegrenzte Freizeit angetreten, ach, ist das herrlich. Vor allem die Katzen freuen sich.
Am Wochenende hat er Bruno kennengelernt und wir reden ernsthaft ueber eine Probezeit fuer Bruno bei uns zu Hause. Waere natuerlich schoen, wenn er in einem richtigen Haushalt zurecht kaeme, weil es fuer ihn so allein und blind ja stinklangweilig sein muss.

Geht alles recht schleppend voran, aber ich hoffe, wo nun GG zu Hause ist, katalysiert er das Geschehen ein wenig.🙂
 
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Das kleine Dickerchen geniesst die Dezember-Sonne.

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Ich will hier 'rein!

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Nein, ich will hier 'raus!

Wenn Manfred weiter so futtert, sieht er bald wie Prissy aus. Und alles meine Schuld!
 
Der lange Tag. Teil 1: Das Umfeld

Wenn man hier mitliest, muss man sich langsam ernsthaft fragen, woher all die vielen Streuner kommen und ob wir nicht auf Schritt und Tritt einen davon vor unseren Fuessen vorfinden.
Sie leben u.a. im Streunerparadies, und das liegt weiter ab von den Touristenorten an den Kuesten und etwas ab von den Autobahnen.

Wirtschaftswaelder wie in D gibt es eigentlich kaum; der Wald ist eher recht naturbelassen und unwegsam. Fuer Schlangen, Aligatoren und Guerteltiere mag das ganz gut sein, fuer Katzen wohl eher nicht, trotz des potentiellen reichen Nahrungsangebotes z.B. in Form von Voegeln.

Florida ist im Vergleich zu D doch eher recht duenn besiedelt, sieht man von der Kuestenregion ab, und es ist auch ein unglaublich zersiedeltes Land.
Weicht man von den grossen Verkehrswegen ab, trifft man auf sehr viele, ausgedehnte Rinderweiden und Pferdekoppeln, eingestreut in die grossflaechigen Praerien, wo es noch wilde Pferde, Bisons, und auch weniger spektakulaere Tiere wie Schildkroeten und Schlangen gibt.

Mein groesstes Erlebnis liegt allerding schon ca 15 Jahre zurueck (hab das Jahr vergessen), als es in den Everglades brannte und ich beim Laufen einen seltsamen, grossen Hund vor mir sah. Mist,😕 und kein Herrchen in der Naehe, denn ich hab schreckliche Furcht vor Hunden. Besagter Hund lief mir aber zu komisch, so eine Art Passgang, auch stellte sich heraus, als ich ihm Auge in Auge gegenueberstand, dass es sich um einen Florida-Panther handelte. Damals „wusste“ ich aus Buechern, dass sie sehr scheu sind und dem Menschen aus dem Wege gehen, darum hatte ich so gar keine Angst, sondern hab mich noch gefreut, so eine Begegnung erleben zu duerfen. Naja, im Alter wird man vorsichtiger.

Florida hat eigentlich einen guten Ruf fuer edle Pferdezuchten und gutes Rindfleisch aus Freilandhaltung. Und entsprechend viele kleine Landwirtschaftsbetriebe gibt es auch. Wer kann sich ein besseres Streunerparadies vorstellen? Die Reviere riesig, keine Nahrungsprobleme und kein Frieren im Winter.
Wer’s lieber zivilisierter mag, zieht sich in Staedte zurueck oder wurde da ausgesetzt. Die durchschnittliche Provinzstadt hat jede Menge Gruen zu bieten, und natuerliche Feinde wie Eulen, Waschbaeren, Schlangen etc koennen der Vermehrung der Streuner kein Einhalt gebieten.

Die vor Leben geradezu ueberschaeumende Natur ist aber auch genauso anfaellig wie anderswo in der Welt. Hat man in D z.B. mit Ochsenfroeschen, Wollhandkrabben, Waschbaeren und Schnappschildkroeten zu kaempfen, die ungewollt eingeschleppt wurden, so sind es hier z.B. Pythons und eine Schlingpflanze, die alles ueberwuchert und unter ihren Blattmassen vom Licht abschneidet. Ironie des Schicksals, diese Pflanze kommt aus Vietnam, wo waehrend des Vietnam-Krieges mit Agent Orange der Dschungel entlaubt wurde.
Das West-Nil-Virus, aus Afrika eingeschleppt, hat hier im feuchtheissen Klima exzellente Bedingungen vorgefunden. Nachweislich 40.000 – 50.000 (geschaetzt tatsaechlich das Zehnfache) an Leuten und ganze Vogelpopulationen wurden vor knapp 10 Jahren dahingerafft, was wiederum Moskitoplagen nach sich zog.

Katzen an sich sind ja zur Reduzierung von Maeusen, Ratten, Kakerlaken (die ganz grossen) usw. auf landwirtschaftlichen und staedtischen Gebieten sehr nuetzliche Tiere, aber es sind hier einfach zu viele. Und es schienen immer mehr zu werden. Das Problem wird so geloest, dass eingeschlaefert wird, denn so viele Heimplaetze kann es ja gar nicht geben, wie man brauchte.
Und aus diesem Gedanken heraus, die Katzen nicht einzuschlaefern, sondern nur zu kastrieren und impfen, und dann wieder auszusetzen, entstand 1998 OC.
In den letzten Monaten ist es uns erstmals gelungen, alle Katzen vom Animal Service aufzunehmen, die sonst getoetet worden waeren. Fuer das gesamte kommende Jahr ist es das Ziel, jegliches Toeten von gesunden und behandlungsfaehigen Katzen komplett zu stoppen. Auf die Hilfe der Bevoelkerung, die uns jeden Monat erneut Streuner zum Kastrieren bringt, sind wir da natuerlich angewiesen und muessen sowohl mit ihnen wie auch mit dem Animal Service so reibungslos wie moeglich zusammen arbeiten.

Erst, wenn wir dauerhaft und kontinuierlich jedes Jahr mehr Katzen kastrieren koennen, als im Folgejahr neu hinzukommen, kann die Katzenpopulation mal eingeschraenkt werden.

Die Voraussetzungen, vor allem, was die natuerlichen Gegebenheiten betrifft, als auch die Herangehensweise an dieses Problem, sind sicher doch sehr anders als in D.
Mit dieser viel zu langen Einleitung hoffe ich jedoch, ein wenig Verstaendnis fuer manches, was man in D so nicht praktizieren wuerde, zu wecken.

Wird fortgesetzt.
 
Der lange Tag. Teil 2: Lebensfaden oder Ohr kappen?

Nach einem Monat Vorbereitungszeit mit nicht zu knapp administrativer Arbeit, Ausgabe von Fallen, Logistikplanung usw. beginnt puenktlich frueh vor 7 Uhr der lange Tag.
An der Anzahl der ausgegebenen Fallen kann aufgrund von Erfahrungswerten in etwa die Anzahl von Katzen, die wir zu erwarten haben, eingeschaetzt werden.
Hilfreiche Leute, deren Bewusstsein um die Streunerproblematik wir sehr schaetzen und die nicht zwingend alle Katzenfreunde sein oder Ahnung von Katzen haben muessen, waren in den letzten 24 oder so Stunden nicht muessig und haben uns also mit reicher Ausbeute versorgt.

Begann alles 1998 mit 600 Katzen im Jahr, so konnte im Laufe der Zeit Erfahrung gesammelt werden und Jahr fuer Jahr konnte am monatlichen Kastra-Tag eine stetig steigende Zahl an „Opfern“ behandelt werden, in Spitzenzeiten bis zu 500 an einem Tag, in ruhigeren Zeiten um die 300 Tiere. Das alles setzt eine perfekte Planung voraus, die auch das Unvorhergesehene mit einplant, was immer passieren kann, hat man es mit Lebewesen zu tun.

Der folgende Ablauf baut auf Informationen aus dem Jahre 2009, als ca 3000 Katzen im Jahr von OC kastriert wurden, davon ca 1500 weibliche, was ca 37.500 vermiedenen Geburten aus nachfolgenden Wuerfen entspricht, setzt man voraus, eine Katze kann bereits mit 5 Monaten traechtig werden. Das Ganze ist inzwischen noch ein wenig gewachsen und bedarf noch einiger Helfer mehr, gibt aber dennoch sicher einen guten Ueberblick, was an dem „Langen Tag“ ablaeuft.

7:00, Ort: Hof vorm Gebaeude
Katzen werden von Leuten gebracht, die ein Formular mit Angabe des Fangplatzes ausfuellen (1 Helfer). Registrierung von Spenden (1 Helfer).
Es ist unglaublich grosszuegig, dass wir das Gelaende und die OP-Saele der Uni gebuehrenfrei nutzen duerfen. Muessten wir realistische Gebuehren, auch fuer all die teuren Geraete und Instrumente entrichten, waere das gesamte Projekt zum Scheitern verurteilt. Jedoch bitten wir um eine kleine Spende, um die Kosten an Medikamenten ($30) wenigstens zum Teil wieder hereinbekommen.
Check-in-Tisch: 2 Helfer. Jede Katze bekommt eine Identifikationsnummer (ID), was sehr wichtig ist. Die Nummer erscheint auf der Falle, in den nachfolgend auszufuellenden Formularen und an der Katze.
Tagger: 2 Helfer, bereiten einen Streifen mit der ID-Nr. vor fuer den Fuss der Katze (wie bei uns ums Handgelenk im Krankenhaus) und pruefen die Katzen optisch auf Krankheiten (Schnupfen, Verletzungen, Hautpilz usw).
Transporteure: 2 Helfer, bringen die Fallen mit Katzen ins Gebaeude zur Narkose oder ins Krankenzimmer. Kranke Katzen werden im Gebaeude isoliert von den Kastra-Kandidaten aufbewahrt.

Kontinuierlich schliessen sich an:
Narkose. Injektionsmenge richtet sich nach Katzengewicht.
Katze wird in der Falle fixiert, geimpft, die Angaben auf dem Protokoll festgehalten (Zeitpunkt der Injektion, Injektionsmenge, Chargen-Nr., von wem verabreicht). Eine Kopie wird am Ende zusammen mit der Katze dem Abholer ausgehaendigt, eine bleibt bei OC, eine ist fuer die Stadt. Insgesamt 6 Helfer.
Die schlafende Katze wird nun zum ersten Mal aus der Falle genommen und der ID-Streifen um ihr Fuesschen gefestigt. Zwei Helfer muessen gleichzeitig sich gegenseitig versichern, dass die ID-Nr um den Fuss die gleiche ist, wie die an der Falle.

Transport zum OP-Raum
Die benummerte Katze wird nun zum OP-Raum getragen.
Da ich im Nebenraum arbeitete, hatte ich einen guten Einblick in den OP-Raum. An 18 Tischen (2 Reihen entlang den Waenden) arbeiteten jeweils 2-3 Leute, und da wir alle in blaue Dienstkleidung gesteckt wurden, sah das ganze aus wie ein Ameisenbau (oder ein chinesisches Arbeiterheer?).
Es ist nicht erlaubt, sie am Schlaffitchen zu schnappen; dieser Griff ist lediglich Katzenmuettern bei ihren Babys gestattet oder Tieraerzten zum Fixieren der Katze auf dem Tisch. Die Katze wird eher aehnlich wie ein Saeugling im Arm getragen.
Als erstes wird auf Mikrochip gescannt, das Ergebnis schriftlich festgehalten.
Als naechstes wird das Geschlecht bestimmt.
Darauf folgt eine Penicillin-Injektion, und ein Lubrationsmittel wird in beide Augen gegeben.
Ein Ohr wird gekappt und bei den weiblichen Katzen die Blase entleert.
Also schon mal eine Mnge Arbeit fuer 6-8 Leute.

Das Kappen eines Ohres traf auf harsche Kritik in anderen Faeden, dass ein TA in D soetwas niemals machen wuerde. Allerdings denke ich auch nicht, dass genau diese TA auch Monat fuer Monat sich einmal sonntags unentgeldlich von frueh bis spaet hinstellen wuerden, um hunderte von Streunern zu kastrieren.
Die Leute, die uns die Katzen einfangen, sind oftmals ganz normale Leute, die mit Katzen nichts am Stecken haben, mitunter 2 Jobs haben und sich nicht Nacht fuer Nacht um die Ohren schlagen koennen, um Katzen zu fangen und zu pruefen, ob sie taetowiert sind, was bei dunklen Katzen ohnehin schwer zu erkennen ist. Es bedarf einer Kennzeichnung, die auch vom Weiten ersichtlich ist und die dauerhaft ist, denn die meisten Streuner sind nun mal auch scheu.
Es muss auch an spaeter gedacht werden, wenn mehr und mehr kastrierte Katzen herumlaufen und diese von den unkastrierten leicht ersichtlich vom Weiten unterschieden werden koennen.

Die Kater werden auf Cryptorchiden geprueft; diese brauchen nicht kastriert zu werden. Katzen werden auf Narben und Taetowierungen geprueft. Ob Kater und Katzen nicht einer Kastra unterzogen werden muessen (bereits kastriert oder Cryptochiden), muss von 2 Aerzten unabhaengig voneinander bestaetigt werden.
Chip-Scan, Antibiotikum und Ohrkappung werden schriftlich festgehalten (1 Helfer).

Von 4-6 Leuten wurden nun die Katzen fuer die Kastra vorbereitet. Dazu gehoeren Rasur, Hautvorbereitung, Desinfektion mit Betadine.
Es werden alle Katzen kastriert, egal, rollig (ein routinierter TA hat damit keine Probleme), tragend oder saeugend. Saeugende Katzen werden an der Flanke, alle anderen von der Bauchseite her operiert. Es gibt sehr kontroverse Auffassungen darueber, ob tragende Katzen ausgeraeumt werden sollen. Ich befuerworte das nicht unbedingt, in unserem Fall aber doch. Wir koennen doch nicht alle tragenden Katzen bei OC aufnehmen und behalten, bis die Kleinen auch alt genug zur Kastra sind. Und was wird dann mit denen allen? Die Kleinen haben es ja nicht gelernt, sich draussen durchzusetzen.
Auch werden Katzen an sich ab 12 Wochen kastriert, aber es wird auch durchaus eher gemacht, wenn sie in guter Verfassung sind. Die gar zu kleinen landen bei OC.
Das war ein weiterer Anklagepunkt, dass in D Katzen nicht bereits mit 12 Wochen oder eher kastriert werden, was aber nicht stimmt. Wie ich selber spaeter sah, waren gerade die Winzlinge nach der Narkose die, die am schnellsten munter und verspielt wurden. Sie verkraften das schon sehr gut, und welch andere Loesung bleibt uns denn? Die auch noch bei OC aufnehmen? Oje, wir sind schon am Rande der Kapazitaeten. Und die Tieraerzte in D, die Fruehkastra ablehnen, sollten mal nur ein Jahr lang diesen monatlichen Sonntag mitmachen, ehrenamtlich. Dann werden sie sich sicher schnell ueberlegen, ob man eine Katze nochmal aussetzt und den Leuten empfiehlt, sie doch in 3 Monaten noch einmal einzufangen und uns zu bringen. Die Leute wuerden uns naemlich was husten, und wir sind auf ihre Mitarbeit angewiesen, wenn wir das Katzenproblem jemals in den Griff bekommen wollen. Nur viele Leute koennen viele Katzen fangen.
Die Kastra selber wird ausschliesslich durchgefuehrt von Veterinaeren mit Florida-Lizenz oder Vet-Studenten, die bereits diesen Kurs fuer Kleintier-Kastra erfolgreich mit Pruefung abgeschlossen haben. Die Aktion dient nicht als Uebungsstunde fuer Studenten. Wer den Kurs bestanden hat, kann hier aber Erfahrung sammeln; macht sich ja gut, wenn man sich als junger Absolvent um Arbeit bewirbt und schon tausendfache Katzenkastra-Erfahrung vorweisen kann.

Fortsetzung folgt...
 
.......

TA-Helfer helfen mit Paeckchenoeffnen, Katzen herumlegen, Instrumente reichen, alles auber zu halten. Zeit ist ein massgeblicher Faktor, alles muss an dem einen Tag geschafft werden, also viele Haende bereiten der Arbeit ein schnelles Ende.
Der Operatuer oder ein Helfer muss schliesslich im Formblatt den OP-Verlauf eintragen.
2-4 Helfer impfen nun die Katzen (Tollwut, FVRCP, FeLV, Schnupfen, Leukose).
Auch das erscheint im Formblatt (1 Helfer).
Nun wird die Katze wieder mal transportiert und bekommt ihren letzten Schliff: Entflohen, entwurmen. Falls der operierende Vet im Formular angeordnet hat, dass die Katze dehydratisiert ist, bekommt sie nun auch noch ein IV. Und danach gibts Yohimbin zum Aufwecken per Injektion und ein Schmerzmittel. Das Formblatt wird auf den letzten Stand gebracht und ein Vet betrachtet ein hoffentlich letztes Mal die Katze, prueft alle schriftlichen Angaben, ob die Katze alles ordnungsgemaess durchlief und stempelt ab. Ja, er haftet nun fuer alles. (6-8 Leute zusammen).

In der Zwischenzeit waren 2 Leute ganz fleissig und haben die hunderten von Fallen, die z.T. auch vollgekackt waren, gereinigt und desinfiziert. Schwupp, noch eine Zeitung hinein, und ab in den Waermeraum. Keine schoene Arbeit, aber jede operierte Katze hat ein Recht auf eine saubere Bleibe.

Und nun trete ich in Erscheinung.
Jemand bringt die noch schlafende Katze vom OP-Saal in den Waermeraum, sagt die ID-Nummer der Katze an und einer von 3 Helfern sucht schnell die entsprechende saubere Falle heraus. Katzentraeger und Fallenbringer lesen beide nochmals die ID-Nummer von Katze und Falle vor, die Katze wird vorsichtig in die Falle gelegt und einem von 3 weiteren Helfern uebergeben.
Damit ich auch was tue, war einer davon ich.
Die Katze in der Falle wird nun unter einer langen Reihe von Waermelampen plaziert und beobachtet. In Spitzenzeiten kamen ca 2 Katzen pro Minute dazu und es lagen um die 60 Katzen zum Aufwachen vor uns. Aufgewachte Katzen wurden in der Falle aus der Reihe aussortiert, um Platz fuer neue Katzen zu schaffen. Die wachen, stabilen Katzen wurden in den Vorraum gebracht (3 Helfer) und nebst Papieren dem „Besitzer“ uebergeben.
Die zum Aufwachen liegenden Katzen mussten beobachtet werden, dass sie atmen (bei schwarzen Katzen gar nicht so leicht zu erkennen, wenn sie flach atmen), auf Blutungen beobachtet werden, auf Erbrechen und Krampfen.
Einer Katze begann beim In-Die-Falle-Legen das gekappte Ohr zu bluten; sie wurde sofort wieder zum OP-Raum gebracht, der Schnitt nochmals versiegelt, und gut war’s.
Manche katzen haben doch recht stark gezittert, was ein Schutzreflex gegen Unterkuehlung ist, vergleichbar mit dem Zittern vor Kaelte, was Schwaechlingen wie mir bei unter 25 C ankommt. Die Zitterkatzen haben wir naeher an eine lampe gelegt.
3 oder 4 Katzen gaben wir zur Ausgabe frei, aber im Foyer haben sie wieder begonnen zu zittern, also kamen sie zurueck zu uns und nochmals unter die Waermelampe. Bei so vielen Katzen kann es passieren, dass man eine zu frueh in die Kaelte (ca 25 C) entlaesst, darum ist es gut, dass sie vor der Ausgabe noch eine Weile bei raumtemperatur liegen.
Manche haben sich eingepullert, kann ja passieren unter Narkose, das musste man eben wegwischen. Gebrochen hat keine, das waere schon schlimmer, und gestorben ist auch keine.

Der Anblick der vielen schlafenden Katzen war insofern ueberwaeltigend, als das es alles Katzen waren, die an sich sonst eingeschlaefert worden waeren. Es waren Winzlinge von 2 Monaten dabei (die sich erstaunlich schnell erholten und, kaum erwacht, schon wieder ihrem Spieltrieb nachkamen), und auch recht kampferprobte Racker von sicher 8 kg. Schwarze, rote, Tiger, Kuhkatzen, Langhaar, Siamesen, alles, was man sich vorstellen kann, jede ein Leben, das wir kein Recht haben sollten, es auszuloeschen.

Eine Katze bereitete uns echte Probleme, weil sie lange Zeit nicht aufwachen wollte. Mitunter hat sie mal Anstalten gemacht und die Augen geoeffnet, dann schlief sie weiter. Der Abholer musste sich in Geduld ueben, aber in so einer Verassung wird keine Katze herausgegeben.

Im Hintergrund haben auch fleissige Haende staendig die Instrumente sterilisiert und neu geordnet und nach Beendigung aller Arbeiten alles, jedes Skalpell, jeden Tisch, gereinigt, im Autoklaven desinfiziert und fuer naechsten Monat griffbereit hinterlassen.

Die Katzen wurden mit Instruktionen abgegeben; ein Nottelefon und ein Notarzt stehen ueber Nacht zur Verfuegung. Am naechsten Morgen koennen alle Katzen zurueck in die Freiheit, nicht mehr als Streuner, sondern als community cats.

Insgesamt wurden von rund 450 Katzen 12 oder 13 mit Atemwegsinfekt, 2 mit Hautpilz und einige zu kranke und kleine aussortiert, die zu OC kamen.
2 weitere wurden mit Inhalationsnarkose operiert.

Und weiter?
Die unkastrierten Katzen wurden zu OC transportiert, die Fallen wurden innerhalb der naechsten Woche zurueckgebracht und uns zum Desinfizieren uebergeben.
Und an dieser Stelle folgen bereits die Vorbereitungen fuer die naechste Aktion.

Fortsetzung folgt.
 
Der lange Tag. Teil 3: Ausblick: Fuer wen ist das nun alles gut?

Erstens: Fuer die Katzen. Geimpft, haben sie eine hoehere Lebensqualitaet. Kastriert, brauchen die Kater nicht vom ihrem Trieb gequaelt in der Gegend umherstreifen und die Mullen werden nicht schon im Kindesalter tragend und sind nach 2 Jahren ausgemergelt und fertig.
Gesunde Katzen werden eher von den Leuten toleriert und sie werden hoffentlich besser akzeptiert und weniger Opfer von Nachstellungen.

Zweitens: Fuer die Gemeinde. Wenn es ueberall von kranken, ausgemergelten Katzen wimmelt, ist das nicht schoen. Und Markierungsgeruch in oeffentlichen oder Wohnhaeusern, naja, muss nicht sein. Als Vertilger von Maeusen, Ratten usw. sollten sie mal wieder in der Allgemeinachtung steigen (schliesslich gab es zu Kolumbus‘ Zeiten noch ein Schiffskatzengesetz).

Drittens: Fuer den Steuerzahler. Wenn schon Geld ausgegeben werden muss, dann bitte nicht zum Toeten, wenn es auch eine andere Loesung gibt, die langfristig sogar bessere Erfolge aufweist und billiger wird.

Viertens: Fuer unser Gewissen. Wir tun was fuer die Katzen und ueben Schadensbegrenzung, weil es immer wieder solche Deppen geben wird, die Katzen aussetzen oder sinnlos vermehren.

Werden Katzen aussterben?
Ja, wenn nicht gehandelt wird. Die Wildkaninchen in Australien waren aus 24 Stueck hervorgegangen, wurden eine Plage und wurden durch Myxomatose extrem dezimiert. Koennte bei Katzen aehnlich verlaufen, und mit dem Tempo, wie heute durch die Welt gereist wird, kann sich ein Virus ja rasant schnell ueberall ausbreiten.

Nein, weil es immer wieder oben besagte Deppen geben wird. Aber die -zig Mio Streuner, die es in den USA gibt, werden vielleicht mal auf eine ueberschaubare Menge zurueckgehen.

In diesem Jahr wurden bei uns allein ueber 5000 Katzen kastriert und geimpft, in den letzten Monaten wurde keine einzige, die lebensfaehig war, getoetet. Dass das uebers gesamte jahr 2013 fortgesetzt werden kann, ist unser Ziel.

Der Bericht ist aus meiner Sicht abgefasst. Anspruch auf Vollstaendigkeit und Fehlerlosigkeit erhebe ich keinesfalls.
Fuer andere Meinungen sollte Platz sein, aber bitte nicht, ach die armen Katzen, die wollten doch alle mal Babys haben.
Manfred, Aida, Ramses, MarkTwain, DeSoto, Sepia mit Lasse und Lotte, Tosca – sie alle haben es ueberstanden, es haette sie aber auch das Schicksal der Toetung ereilen koennen.
 
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Hallo Rickie,

danke für den tollen und ausführlichen Bericht. Ich muss das jetzt erst mal ein wenig "verdauen". Als ich den gelesen habe, hatte ich nur gedacht "Whoww was für eine Logistik und vor allen Dingen so viel tolles Engagement".

Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn in Deutschland auch so etwas auf die Beine gestellt werden könnte. Du mit deinen Erfahrungen wärst da die "ideale Botschafterin", und ich denke du würdest ganz viel Unterstützung bekommen. Vielleicht wäre das ja ein Projekt was du hier in D im Katzenschutz in Angriff nehmen magst. (Nur so eine Überlegung).

Denn ich denke es von dieser Seite anzugehen, ist hier in D noch nicht drüber nachgedacht worden. Alle fordern die Kastrationspflicht! Die Umsetzung "im großen Stil", wäre doch die Lösung für alle Streuner und würde ein großen Teil des "Übels" an der Wurzel packen.

Dazu müsste man dann als erstes wohl einmal die "Ressourcen - sprich die Hochschulen, TA und natürlich auch die Politik" dazu bewegen. Daher wäre es sehr spannen zu erfahren, wie es OC geschafft hat, dieses Projekt auf die Beine zu stellen, denn das geht ja nicht von heute auf morgen.

Aus welchem Umkreis werden denn die Katzen "angeliefert"?

Viele liebe Grüße
 
@Tina_Ma:
Fuer D halte ich das Projekt insofern etwas bedenklich, als dass dort die Winter zu kalt sind, rede jetzt aber eher wie ein Halbblinder ueber Farben.
Fuer Spanien z.B. stelle ich es mir recht gut anzupassen vor.

Das Einzugsgebiet ist das county, vergleichbar mit den Landkreisen in D.
Groesse: ca 2,500 qkm
Bevoelkerung: ca 250,000

Vergleich Sachsen:
18,400 qkm
4.1 Mio
(ueber doppelt so dicht besiedelt)

Vergleich Hessen:
21,000 qkm
6.1 Mio
(dreimal so dicht besiedelt).

Vielleicht noch von Interesse:
Saeugende Katzen werden von der Flanke operiert, alle anderen vom Mittelbauch.

Das Projekt fing ja 1998 recht klein an; sowas aufzubauen stelle ich mir sehr muehsam vor, weil ja auch nicht alle Hurra schreien.
Und Kastra-Pflicht oder was Vergleichbares (Leinenpflicht) ist sicher aus rechtlichen Gruenden Voraussetzung, weil ja jede unkastrierte Katze genommen wird. Faengt man erst mit Ausnahmen an, wird jeglicher Erfolg sowieso wieder hinfaellig.
 
Ein großes Problem ist ja (gerade auch in Spanien), dass es zu wenig sichere Kolonieplätze gibt, also nix Community Cats.
 
Schatzkiste,
In Spanien bin ich noch nie gewesen, auch nicht in Griechenland oder der Tuerkei, so dass ich mir kein Urteil erlauben kann.
Allein aus der Tatsache, dass Toetungsstationen in Spanien als normaler Alltag eingestuft werden, schliesse ich mal, dass die gesellschaftliche Akzeptanz von Katzen sehr niedrig ist.
Die Toleranz gegenueber Strassenkatzen wuerde sicher proportional mit ihrem Gesundheitszustand und umgekehrt proportional mit ihrer Anzahl steigen, aber ein TS-Programm diesbezueglich aufzubauen, bedarf eben mehr als eines Initiators und einiger Jahre harter Arbeit...

Wie sich das pauschale, auf kompletter Unwissenheit beruhende Ver/Be-Urteilen ganzer Staaten und Nationen liest, hab ich gerade mal wieder in einem anderen Faden zur Kenntnis genommen, 😱und hab es echt geschafft, mich da ganz schnell auf meine Finger zu setzen.:massaker::massaker:
 

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