Hallo,
also Kalium oder Calcium?
😉
Könnt ihr mir sagen, ob da ein Hersteller bei ist, der nicht so empfehlenswert ist und warum?
Bozita ist nicht so hochwertig wie die anderen von dir aufgelisteten Sorten, da wenig Muskelfleisch (siehe unten) und viel Lunge und anderes minderwertiges Zeug drin ist. Etliche Katzen vertragen es auch nicht gut.
Mir ist aufgefallen, dass der Fleischanteil in der Nahrung durchaus sehr unterschiedlich ausfällt. Manche Hersteller haben 98% Fleischanteil, andere haben weitaus weniger.
Was bedeutet das?
Vorsicht mit dem Wort "Fleischanteil", das kann je nach Hersteller sehr unterschiedliche Dinge bedeuten - das erklärt zum Teil auch die großen Unterschiede.
Manche Hersteller meinen mit "Fleischanteil" den reinen Muskelfleischanteil (Muskelfleisch ist das Fleisch, das wir auch essen würden).
Manche meinen damit Muskelfleisch sowie die einen oder anderen lebensmitteltauglichen Innereien (Herz, Leber, Magen ...).
Manche (z.B. Animonda) meinen sogar den kompletten tierischen Anteil.
Manche Hersteller rechnen das Kochwasser mit in die 100% ein - dadurch kommen entsprechend niedrigere "Fleischanteile" raus -, manche nicht.
Also vergleich bitte keine Futtersorten nur anhand der Zahl, die vorne auf der Dose bei "Fleischanteil" steht. Da fällst du rein. (Ist ein sehr weit verbreitetes Anfängerproblem, und auch etliche Leute, die's eigentlich besser wissen müssten, können das nicht auseinanderhalten.)
Ist es besser einen Hersteller auszuwählen, dessen Futter möglichst einen Fleischanteil nah an der 100% Marke anbietet?
Wie gesagt: Kommt drauf an, was mit Fleischanteil gemeint ist.
Was den reinen Muskelfleischanteil angeht, sind Anteile zwischen 50 und 70% gut - das entspricht so grob dem Muskelfleischanteil einer Maus.
Allgemein ist es ne gute Idee, sich bei der Zusammensetzung des Futters an der Zusammensetzung der natürlichen Beute einer Katze (also Mäuse und andere Kleinsäuger sowie Vögel) zu orientieren - denn das ist das, worauf die Evolution den Katzenkörper und den Katzenstoffwechsel am besten vorbereitet hat.
(Nur Vorsicht, wenn bei Billigfutter ein "Muskelfleischanteil" von 60% angegeben wird, dann ist damit meistens nährstoffarmes Bindegewebe gemeint.)
Wenn wir den kompletten tierischen Anteil meinen, dann sind 95-100% ohne Kochwasser gut. Katzen brauchen pflanzliche Futterzutaten nur sehr wenig bis gar nicht. Sie werden halt im Industriefutter gern verwendet, weil sie billiger sind als tierische Zutaten.
Wie wichtig sind tierische Nebenerzeugnisse für die Katze?
Sehr wichtig. Die Leute, die erzählen, dass man Katzen möglichst nur mit Muskelfleisch ernähren sollte, sind genau diejenigen, die dir im "Fachhandel" Ergänzungs-Filetfutter wie Almo nature empfehlen.
Aber es kommt natürlich auf Art und Menge an.
Ich kann mir vorstellen, dass es nicht sonderlich gesund ist Nieren und Leber in hohen Dosierungen zu verfüttern, da dort doch die Giftstoffe gefiltert werden, jedoch vermute ich auch, dass gerade innere Organe wichtige Nährstoffe enthalten, die die Katze unbedingt benötigt und nur über die Nebenerzeugnisse aufnehmen kann.
Da hast du mit beidem Recht. (Wobei man die Nährstoffe aus den meisten Innereien auch mit Supplementen ersetzen kann, aber in Ergänzungsfutter wird halt genau das nicht gemacht.)
Sprich sind Nebenerzeugnisse innere Organe?
Tierische Nebenerzeugnisse sind alles vom Tier, was kein Fleisch ist und verfüttert werden darf - Innereien, Knochen, Blut, Fell, Augen und so weiter. (Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Tierkörperverwertung#Kategorie_3 )
Mir ist aufgefallen, dass manche wenige Hersteller genau auflisten welche Organe im Futter enthalten sind, andere schreiben nur tierische Nebenerzeugnisse.
Ist es wichtig hier genau nachzufragen und zu differenzieren?
Kommt auf deine Ansprüche an. Bei richtig gutem Futter werden die verwendeten Nebenerzeugnisse tatsächlich angegeben und beschränken sich auf Innereien und ggf. Knochiges. Futter, das nur "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" deklariert, ist bestenfalls Mittelklasse. Kann aber auch OK sein und bringt deine Miezen sicher nicht um.
Manche Hersteller (z.B. Ropocat) geben außerhalb der Deklaration sowas an wie "nur lebensmitteltaugliche Innereien", das ist auch ein gutes Zeichen.
Bei den anderen wird Nachfragen u.U. nicht viel bringen, weil sie deshalb so schwammig deklarieren, damit sie die Futterzusammensetzung daran anpassen können, welche Schlachtabfälle grade am billigsten einzukaufen sind. Da kann die Futterzusammensetzung also von Charge zu Charge stark schwanken, und dementsprechend wird man sich mit Auskünften über die genaue Zusammensetzung bedeckt halten.
Hängt der Fleischanteil mit den Nebenerzeugnissen zusammen?
Also je weniger Fleisch, umso mehr Nebenerzeugnisse?
Siehe oben - je nachdem, was damit gemeint ist.