Mein Mann ist einer der Männer, die ganz klar sagen, keine Katzen zu mögen.
Er mag auch keine Hunde. Oder sonstige Tiere.
Als wir uns damals kennenlernten, waren meine Tiere sein persönlicher Albtraum. Und andersherum genauso: mein Hund hat seine Unterwäsche zerpflückt, meine Lieblingskatze ihn mehrfach eifersüchtig in den Kopf gebissen usw.
Er hat nie einen Hehl draus gemacht, das er kein "Tiermensch" ist und diesen ganzen Zoo nicht braucht.
Zuletzt hatten wir nur noch einen Hund.
Dann wollten die Kinder irgendwann Meerschweinchen...okay, "Kinder brauchen Tiere". So zogen dann Hanni und Nanni bei uns ein.
Dann die Axolotl "besser als die Schnecken, die unser Sohn immer anschleppt"
Als nächstes kam unsere Hündin, weil es "für den anderen ja schöner ist, wenn er jemanden zum spielen hat".
Nun die erste Katze "der arme kleine, bevor er ins Tierheim muss...". Die nächsten Kitten "der Kleine kann ja nicht alleine bleiben" und die Kleene "wo soll sie denn hin?"
Er hat für jedes Tier ein Argument und würde niiiiiiiiiiie zugeben, das er sie einziehen lässt, weil ER sie auch mag.
Nur ist er es, der das Bett-und Sofa-Verbot für die Hunde schleichend aufgehoben hat, der die Meerschweinchen regelrecht mästet und von unterwegs den schönsten Löwenzahn mitbringt, weil der zufällig am Wegesrand wuchs, der mit Elan Fisch für die Axolotl zerkleinert und auf nem Ego-Trip ist, weil sie IHM aus der Hand fressen und mir nicht 😛 und genauso wird es auch mit den Katzen laufen.
Mein Mann würde es vor Freunden niemals zugeben, das er mittlerweile Tiere toll findet. Ebenso sind die Arbeiten rund um die Tiere nach wie vor meine, was mich aber nicht stört. Wenn aber mal was ist, kann ich jederzeit auf ihn zählen.
Er weiß, Tiere machen Arbeit, kosten Geld, kosten Zeit. Aber Tiere machen auch unheimlich glücklich. Wenn er von der Arbeit kommt, geht ihm das Herz auf, wenn die Hunde ihn freudig begrüßen. Wenn sie kuscheln kommen. Wenn sie ihre Zuneigung bekunden. Wenn er in der Küche ist, die Schweinis gewohnte Geräusche hören und voller Erwartung quietschen, zaubert es ein lächeln auf sein Gesicht. Wenn die Axolotl zu ihrer Zeit schon senkrecht an der Futterstelle stehen, freut er sich wie ein kleines Kind.
Aber wie gesagt, er würde das nicht offen zugeben 😛 Aber ich kann damit leben. Ich weiß, das solche positiven Erlebnisse und Gefühle auch Männer berühren.
Versuche Situationen zu schaffen, die Nähe herstellen. Am besten nicht, wenn er eh schon genervt oder gestresst ist. Vielleicht einfach mal ne Katzenangel in die Hand drücken, mit der Begründung "mach mal bitte, ich möchte sie sooo gerne mal beim spielen fotografieren". Tiere und alles was damit zusammenhängt sind für viele Männer leider "Unmännlich", "Spinnkram", "Tüddelkram" usw. Aber wenn Männer erstmal ne persönliche Beziehung zu ihrem Tier entwickelt haben, ändert sich das ganz oft.
Was auch hilft sind Sachen wie "oh, wie hast du das gemacht? bei mir macht sie/ er das nie" usw. Ich sag nur "positive Bestärkung" 😀 Ist wie bei Kindern und Hunden.