Methionin/Guardacid in Dauermedikation schädigend für die Blase!?!

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Teil 2

Alles war in Ordnung, bis unser Rusty im Alter von 6 Jahren im Dezember 2003 plötzlich eine heftige Blasenentzündung bekam. Wir fuhren sofort zur Tierklinik, aber mit einem Antibiotkum und einem Spasmolytikum (krampflösendes Mittel) ließen sich seine Beschwerden nicht mildern, er drückte schon am zweiten Tag nur noch pures Blut aus seiner Blase heraus! Also wurde versucht, ihm einen Katheter in die Harnröhre zu schieben, was jedoch nicht auf Anhieb gelang. Erst nach einigen Versuchen kam die Tierärztin bis in die Blase durch und konnte so den Urin ablassen und auffangen. Die Untersuchung des Urins im Labor brachte das Ergebnis, dass Rusty jede Menge Struvitkristalle im Urin hatte. Wie aber konnte das angehen? Er bekam doch immer Premiumtrockenfutter?? Und wir hatten doch gelernt, dass dieses teure Futter dafür sorgt, dass der pH-Wert immer im sauren Bereich bleibt. Soviel zur Theorie!!
Diesen Zustand, dass Struvitkristalle die Harnröhre verstopfen, nennt man übrigens Harnröhrenverlegung.
Tja, das konnte uns niemand so genau sagen. Wenn wir mit Fragen bohrten, bekamen wir ausweichende Antworten. Von Veranlagung war die Rede, von zu wenig Trinken... Diese sog. Veranlagung zur Struvitsteinbildung hat auch einen Namen: FUS (Felines Urologisches Syndrom).
Also bekam Rusty ab sofort nur noch DIÄT-Trockenfutter vom Tierarzt. Dabei handelte es sich um ein spezielles Trockenfutter, dass durch Zugabe von harnansäuernden Mitteln (DL-Methionin/Calciumsulfat) bewirken sollte, dass der Urin-pH-Wert der Katze wieder den gewünschten sauren Bereich (6,0 - 6,5) erreicht. Außerdem werden die Salzbildner Magnesium und Phosphat reduziert, um deren Konzentration im Urin zu senken, damit keine Steine ausfallen. Die Fütterung unserer Katzen wurde dadurch jedoch erheblich erschwert, denn außer Rusty lebten ja noch sieben weitere Katzen bei uns, die KEIN Diätfutter benötigten. Daher bekam jede Katze jetzt ihr eigenes Schälchen vorgesetzt, die nach dem essen alle sofort wieder eingesammelt wurden... ein mühseliges Unterfangen!
Doch nach wenigen Wochen hatte Rusty schon wieder eine Blasenentzündung! Es folgte das gleiche Spiel: Antibiotikum, entkrampfendes Mittel, trotzdem Harnverlegung, Blasenspülungen... immer wieder Blasenspülungen. Und jedes Mal waren diese fiesen Struvitkristalle im Urin, was die wiederholten Untersuchungen des Urins ergaben! Daher bekam er jetzt von der Tierärztin zusätzlich zum Diätfutter für ein paar Tage eine Paste (ebenfalls harnansäuernd, Uropet-Paste) verordnet, damit die Kristalle aufgelöst werden.
Mir gefiel das gar nicht und daher fing ich an, im Internet nach Informationen zum FUS-Syndrom (bzw. zu Struvitkristallen) zu suchen. Dabei stiess ich auf Tabletten, die scheinbar genau für diese Problematik entwickelt wurden: Astorin-FLUDT-Aid Tabletten der Firma almapharm.
Diese Tabletten enthalten Weizenkleber (dieser hat angeblich die stärkste, ansäuernde Wirkung auf den Katzenurin), sowie ein bestimmtes Glucosamin, was sich in die Schleimhautschicht der Blasenwand einnistet und dadurch schützt. Ich suchte noch am gleichen Abend die Tierärztin auf und bat sie, die Tabletten für Rusty zu bestellen. Zusätzlich zum Diät-Trockenfutter (was ja ohnehin schon den Harn ansäuert) bekam Rusty dann also noch täglich zwei Tabletten Astorin FLUTD-Aid. Wir setzten alle Hoffnungen in diese Tabletten, jedoch leider vergeblich. Wir hofften, dass mit diesen Tabletten alles wieder gut wird, doch das war leider ein Trugschluss, obwohl wir Rusty diese Tabletten mehrere Monate lang sogar zweimal täglich gaben.

Die Astorin-Tabletten haben unserem Rusty also leider überhaupt nicht geholfen, obwohl sie mit 27,- EUR ziemlich teuer waren (leider haben genau diese Erfahrung inzwischen schon einige andere Katzenhalter gemacht, die mir das in emails bestätigt haben).
Ich kontrollierte regelmässig seinen Urin mit speziellen Uralyt-Teststreifen (gibt es in der Apotheke). Doch meine Stichproben ergaben, dass sein pH-Wert immer noch weit über 7,0 lag, manchmal sogar bei 8,0!! Gelegentlich fing ich seinen Urin ab und schickte ihn zur Untersuchung ins Labor. Doch auch diese Untersuchungen ergaben immer wieder einen enorm hohen pH-Wert und meist Tripelphosphate im Urin, diese Tripelphosphate sind die Vorstufe von den Struvitkristallen!
Trotz aller ansäuernden Massnahmen (Uropet-Paste UND Astorin-Tabletten) ging sein pH-Wert einfach nicht runter. Das Ergebnis nach ein paar Wochen war eine erneute Blasenentzündung. Und dann kam noch eine... und noch eine.... Die Abstände wurden immer kürzer! So konnte es nicht weiter gehen, irgendwie musste dem Kater doch zu helfen sein!! Wir fragten uns immer wieder, was wir wohl falsch machten! Und ich recherchierte wieder einmal im Internet nach Hilfsmöglichkeiten....
Dann las ich in einem Katzenforum, dass Trockenfutter äusserst schädlich für Katzen ist. Auch das sogenannte Premium-Trockenfutter, denn die Katzen könnten gar nicht genug Wasser trinken, um den Flüssigkeitsverlust, den das Trockenfutter verursacht, wieder aufzufangen. Eine Katze müsste mindestens die dreifache Menge an Wasser trinken, die sie an Trockenfutter zu sich genommen hat!! Soviel trinkt wohl keine Katze.
Ich versuche es jetzt einmal vereinfacht auszudrücken:
Wenn die Katze Trockenfutter frisst und zu wenig trinkt, dann verdickt sich der Urin (die Harnkonzentration steigt). Das ist ja auch logisch, denn er ist ja nicht mit genügend Wasser "verdünnt". Je höher das spezifische Gewicht des Urins ist (also je höher die Harnkonzentration ist), desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze Struvitkristalle in der Blase bildet. Das spezifische Gewicht von Rustys Urin war tatsächlich immer enorm hoch!
Weiterhin bleibt der Urin durch das wenige Trinken unverhältnismässig lange in der Blase stehen, denn - genau wie beim Menschen - setzt der Harndrang (das "Mussgefühl") erst ab einem bestimmten Füllungsgrad der Blase ein. Diese Komponenten (zu konzentrierter Harn und zu langes stehen in der Blase) tragen enorm dazu bei, dass Struvitkristalle in der Blase überhaupt erst entstehen können!
Nachdem ich dieses Wissen nun hatte, habe ich sofort die Fütterung von Trockenfutter eingestellt - und zwar für alle Katzen! Das war gar nicht so einfach, denn manche Katzen quittierten uns diese Umstellung mit Futterverweigerung. Nach ein paar Wochen hatten sich aber alle daran gewöhnt und es ist heute kein Thema mehr bei uns. Unsere Katzen bekamen also ausschliesslich nur noch Nassfutter und maximal 3 x wöchentlich rohes Fleisch (Rind, Pute, KEIN SCHWEINEFLEISCH, denn rohes Schweinefleisch kann ein Virus enthalten, das zwar für den Menschen unschädlich ist, bei Hund und Katze aber zum Tode führen kann. Es handelt sich hierbei um das Aujeski-Virus, das die sogenannte Aujeskische Krankheit - auch Pseudowut genannt - verursacht). Beim Dosenfutter wählen wir die besseren Sorten (kein Billigfutter aus dem Supermarkt), achten auf den höheren Fleischanteil (dieser sollte nach Möglichkeit mindestens bei 40 % Fleisch liegen) und darauf, dass kein Zucker im Katzenfutter enthalten ist (wenn Sie wissen möchten, welches Dosenfutter wir verfüttern, können Sie dies in unserer persönlichen Futterempfehlung nachlesen).
Noch besser ist es aber, wenn die Katzen ausschließlich mit rohem Fleisch gefüttert würden (das nennt man barfen: biologisches, artgerechtes, rohes Futter), aber die Kunst des barfens muss auf jeden Fall erst erlernt werden! Interessieren Sie sich für’s barfen? Dann möchten wir Ihnen wärmstens das kostenlose Barfer-Forum www.dubarfst.eu empfehlen! Dort finden Sie fundiertes Fachwissen rund um die gesunde, naturnahe Rohfütterung von Hunden, Katzen und Frettchen - und das in freundlicher und sehr netter Atmosphäre. Dieses Forum ist einfach nur empfehlenswert!
Wir bemerkten die Futterumstellung auch sofort an den Katzenklos: Dadurch, dass Nassfutter ja zu ca. 80 % aus Feuchtigkeit besteht, waren die Urinklümpchen in den Katzenklos jetzt deutlich grösser. Und es waren auch viel mehr Urinklümpchen als vorher!
Obwohl Rusty ja nun kein Diätfutter mehr bekam, sank sein pH-Wert nicht zufriedenstellend. Die Astorin-FLUTD-Aid Tabletten, die er immer noch bekam, säuerten seinen Urin nicht ausreichend an, auch nicht, obwohl wir ihm schon zweimal täglich je 1 Tablette gaben. Im Januar 2005 hatte er daher wieder eine Blasenentzündung, weil sich wieder Kristalle gebildet hatten...
Also suchte ich erneut im Internet nach Alternativen zur Harnansäuerung und stiess dabei auf einen Hinweis einer Katzenfreundin (Danke, liebe Victoria!). Sie schrieb, dass sie ihren ebenfalls unter dem FUS-Syndrom leidenden Kater seit einigen Jahren mit GUARDACID-Tabletten der Firma PRODOCA behandeln würde. Diese enthalten besonders viel DL-Methionin und würden den Urin ausreichend ansäuern. Victorias Kater ist seit einigen Jahren beschwerdefrei! Mal abgesehen davon, dass diese Guardacid-Tabletten wesentlich preisgünstiger sind als die Astroin-FLUTD-Aid Tabletten, war es wieder eine Alternative, die einen Versuch wert war!
 
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Alle guten Dinge sind 3

Rusty bekommt diese Guardacid-Tabletten seit Februar 2005. Alle anderen Massnahmen (DIÄT-Trockenfutter, Astorin-FLUTD-Aid Tabletten, Uropet-Paste) haben wir eingestellt. Trockenfutter (auch Diätfutter) ist, wie ich ja bereits erläutert habe, zur Ernährung von Katzen ohnehin schlecht geeignet, weil es die Katzen regelrecht austrocknet. Unsere Katzen bekommen hochwertiges Dosenfutter und Rusty wird zusätzlich mit den Guardacid-Tabletten zur Harnansäuerung behandelt. Somit gibt es auch keine Probleme mehr in Mehrkatzenhaushalten, wo nur eine oder zwei Katzen an FUS erkrankt sind, die anderen aber nicht und daher keine Harnansäuerung benötigen.
Es ist wichtig, dass gerade Katzen, die zur Harnsteinbildung neigen, AUF GAR KEINEN FALL MEHR MIT TROCKENFUTTER ernährt werden!
Die Uropet-Paste ist meiner Meinung nach auf Dauer nur schlecht zu verabreichen (Rusty bekam schon nach einer Woche richtige Würgereize) und unverhältnismäßig teuer! Die Harnansäuerung lässt sich mit den Guardacid-Tabletten viel einfacher und wesentlich preisgünstiger durchführen.
Übrigens: Falls Ihr Tierarzt Ihnen von den Guardacid-Tabletten abraten sollte, was vermutlich aus Unkenntnis leider sehr oft geschieht (angeblich, weil sie Zucker enthalten), weisen Sie ihn doch bitte darauf hin, dass die Uro-Pet-Paste, die Tierärzte zum Ansäuern des Harns üblicherweise verschreiben, sogar sehr viel mehr Zucker enthält, als die Guardacid-Tabletten! Zucker (bei Guardacid ist es übrigens Traubenzucker) ist leider in beiden Fällen ein Muss. Stärke kann aus fertigungstechnischen Gründen nicht genommen werden (die Tabletten müssen formbar werden, die Paste dickflüssig und dosierbar). Die Guardacid-Tabletten enthalten auch bedeutend mehr DL-Methionin als die Uro-Pet-Paste, so dass sie sparsamer dosiert werden können. Die Guardacid-Tabletten werden oft von den Katzen als "Leckerlie" angesehen und problemlos angenommen, wohingegen es bei der Uro-Pet-Paste spätestens nach ein paar Tagen meistens zur Verweigerung kommt (allerdings auch nicht immer). Es ist zwar von Fall zu Fall unterschiedlich, aber in der Erhaltungsdosis kommen die meisten Katzen mit 2 x täglich eine Tablette Guardacid (morgens und abends) aus.
Ich habe die zwei Medikamente mal verglichen (Angaben nach bestem Wissen und Gewissen aus dem Internet recherchiert, daher ohne Gewähr):
Uro-Pet-Paste: Guardacid-Tabletten:
Zusammensetzung: Öle und Fette, Getreide, Zucker, DL-Methionin Milch und Molkereierzeugnisse, DL-Methionin, Zucker
Inhaltsstoffe: Rohprotein 5%
Rohfett 20 %
Rohfaser 0%,
Rohasche 1,6%
Kalium 0,2 %
Schwefel 1,5 %
Feuchtigkeit 29,8%
Gesamtzucker 32,5%
DL-Methionin 8% Rohprotein 23,5%
Rohfett 4,9%
Rohfaser 0,5%,
Rohasche 3,5%
Gesamtzucker 25%
DL-Methionin 30,7 %
(= 200 mg pro Tablette)
Sonstiges: Enthält Konservierungsstoffe: EWG-Zusatzstoffe
Enthält KEIN Calcium, Natrium und Phosphor Enthalten KEIN Calcium, Natrium und Phosphor, im Gegensatz zu den ebenfalls auf dem Markt erhältlichen Methazid-Tabletten
Preis:
(Stand 07.2007) 120 gr. Tube ca. 11,88 EUR
(reicht bei 2 x tgl. 1 Teel. für knapp 14 Tage)
= 0,85 Cent pro Tag 200 Stück ca. 15,00 EUR
(reicht bei 2 x tgl. 1 Tabl. für mehr als 3 Monate)
= 0,15 Cent pro Tag

Rusty kann also mit dem gleichen Nassfutter ernährt werden, wie alle anderen Katzen und hat dadurch natürlich auch viel mehr Abwechslung im Speiseplan! Wenn eine FUS-Katze ausschliesslich mit Diätfutter vom Tierarzt ernährt würde, müsste sie ja jeden Tag das gleiche Futter essen...!! Egal ob Diättrocken- oder Nassfutter, denn es gibt dieses Diätfutter immer nur in den Geschmacksrichtungen Huhn oder Rind. Mögen wir Menschen jeden Tag Grünkohl oder Erbsensuppe??? Für den Rest unseres Lebens???
Seinen pH-Wert kontrollieren wir regelmässig, er liegt meist zwischen 6,0 und 7,2. Eine Urinuntersuchung im Labor Ende Februar ergab, dass jetzt keinerlei Tripelphosphate (die Vorstufe zu den Struvitkristallen) mehr im Urin enthalten waren!! Auch sein spezifisches Harngewicht war deutlich besser geworden, sein Urin war also nicht mehr so stark konzentriert. Wir haben - was Rustys Blasenproblem angeht - endlich erreicht, was wir wollten.
Es bleibt jetzt abzuwarten, ob Rusty weiterhin symptomfrei bleibt. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden!
Heike Gödde, im Februar 2005
Nachtrag - nach einem Jahr - vom 12. Februar 2006:
Rusty ist tatsächlich seit Februar 2005 vollkommen beschwerdefrei! Er hat weder eine Blasenentzündung bekommen, noch eine Harnröhrenverlegung oder irgendwelche sonstigen Probleme. Die Guardacid-Tabletten sind wirklich Gold wert!
Nachtrag vom 12. Februar 2007:
Seit über einem Jahr barfen wir unsere Katzen zu 50 % (barfen = Rohfleischfütterung), 1 x täglich bekommen sie also rohes Fleisch inklusive der dazugehörenden Supplemente (wichtig!!) und 1 x täglich hochwertiges Dosenfutter (siehe unsere persönliche Futterempfehlung). Da rohes Fleisch ebenfalls harnansäuernd ist, müssen wir Rusty seitdem keine Guardacid-Tabletten mehr geben! Sein pH-Wert bleibt mit dieser Ernährung gleichbleibend gut.

Nachtrag vom 12. Februar 2008: Nur der Vollständigkeit halber möchten wir kurz berichten, dass bei Rusty immer noch alles in bester Ordnung ist. Inzwischen ist er seit über drei Jahren völlig beschwerdefrei. Unser Fazit: Ernährung gut, alles gut!
Nachtrag vom 12. Februar 2010: Rusty ist jetzt schon über 5 Jahre ohne Rückfall! Und seit über 3 Jahren benötigt er gar keine Harnansäuerung mehr. Ich kann es nur immer wieder betonen: Die eigentliche Ursache der Struvitsteinproblematik war das Füttern von Trockenfutter sowie von minderwertigem Dosenfutter! Eine abwechslungsreiche, artgerechte Ernährung ist Voraussetzung für ein gesundes Katzenleben ohne Harnsteine!
FUS: Was haben denn andere Katzenhalter erlebt?
Liebe Tierfreunde, wenn mich Menschen wegen Harnsteinproblemen bei ihren Katzen anschreiben, fällt häufig der Satz: "Das kann doch nicht so einfach sein! Warum weiß mein Tierarzt dass denn nicht?" Die Zweifel, dass eine vernünftige Ernährung in Verbindung mit einer Harnansäuerung helfen kann, sind groß. Verständlich, wird den Katzenhaltern doch häufig vom Tierarzt erklärt, dass nur und ausschließlich Diätfutter helfen würde. Und auch die Fachliteratur sieht für diese Erkrankung bei Katzen in der Tat lediglich Diätfutter vor und hält eine Ernährung mit hochwertigem Nassfutter in Verbindung mit Harnansäuerung für falsch.
Sicher hat das Diätfutter schon vielen Katzen geholfen. Das möchte ich gar nicht in Frage stellen. Aber es hilft leider nicht in jedem Fall. Das haben wir ja selbst mit unserem Kater Rusty erlebt. Da ich seit Bestehen dieser Website schon mit vielen hunderten Menschen alleine wegen Harnsteinen Kontakt hatte, und immer wieder miterlebte (durch die positiven Rückmeldungen per Mail, ins Gästebuch oder per Bericht), dass aber genau dies auch den Katzen dieser Menschen geholfen hat (genau wie unserem Rusty), möchte ich an dieser Stelle Erfahrungsberichte anderer Katzenhalter veröffentlichen.
Wir können aus den Erfahrungen und Erlebnissen anderer Tierhalter doch alle lernen (das ist der Sinn unserer Webseite!), und damit möglicherweise sowohl das Leben der betroffenen Katzen retten, die Kater vor einer unnötigen Penisamputation bewahren (die leider immer noch in vielen Tierarztpraxen als Lösung angesehen wird, viele Katzenhalter sich hinterher aber dennoch an mich wenden, weil die künstliche Harnröhre genauso verstopft), sowie das Portemonnaie der Besitzer schonen.
Ich kann Ihnen nur empfehlen und anraten, die hier veröffentlichten Erfahrungsberichte intensiv zu lesen.
Ich möchte Sie aber unbedingt darauf hinweisen, dass eine gründliche, tierärztliche Untersuchung Ihrer Katze, eine klare, eindeutige Diagnose und auch die anschließende medizinische Betreuung durch den Tierarzt unerlässlich sind! Keinesfalls sollten Sie in Eigenregie handeln und meinen, dass Sie einen Tierarzt nicht benötigen, denn das wäre ein fataler Trugschluss!
Wenn auch Sie über Ihre persönlichen Erfahrungen mit Harngries bei Ihrem Haustier berichten möchten, schicken Sie uns gerne Ihren Bericht an info(@)cuxkatzen.de, wir werden ihn dann hier einstellen. Für Ihre Erfahrungsberichte, Vorschläge oder sonstigen Tipps wären wir sehr dankbar! Ein öffentlicher Erfahrungsaustausch bewahrt vielleicht andere Tierfreunde vor Fehlentscheidungen, und damit die erkrankten Katzen vor Leid und Schmerz!
 
Diätfutter ist halt immer noch die beste variante wenn es die Katze frisst.denn sonst wird das Struvit immer wieder kommen 🙁 wenn eine Katze struvit hat darf sie leider kein normales Futter, auch wenns noch so gesund ist fressen.
 
Diamond, das sehen einige hier aber anders. Und haben auch andere Erfahrungen gemacht.
 
Diätfutter ist halt immer noch die beste variante wenn es die Katze frisst.denn sonst wird das Struvit immer wieder kommen 🙁 wenn eine Katze struvit hat darf sie leider kein normales Futter, auch wenns noch so gesund ist fressen.

Du hast aber schon gelesen was ich oben geschrieben habe oder?
Da wird eigentlich recht gut erklärt auf was es bei Struvit ankommt - nämlich die Ansäuerung des Urins "an sich" und wie man den Urin ansäuert ob mit Diätfutter oder Tabl. ist Geschmackssache. + Flüssigkeit!!! D.h. auch eine Struvitkatze die kein Diätfutter frisst kann ohne Rückfall bleiben! Siehe meinen Kater der seit 3 Jahren ohne Diätfutter ohne Rückfall ist. Schlimmsten Falls füttert man ein Struvitchen mit Diättrockenfutter das ist dann die beste Varinate 😱 Ich wünsche jedenfalls allen Leidensgenossen dass ihr alle ohne Rückfall bleibt und zudem gesund
 
Schön, Cooni, das Du Dich auch mal wieder meldest! Und super, dass ihr die Lungenentzündung gemeistert habt !!!!!!

Den thread mit Rusty kenne ich auch.......

Jede Katze ist anders und jeder Organismus. Auch die Entstehung von Struvit variiert.
Ich finde auch, dass man es mit hochwertigem Futter plus Guardacit versuchen sollte - aber wenn es nicht klappt und sich wieder Kristalle bilden, bleibt nichts anderes übrig als Diätfutter. Komischerweise funktioniert das da mit, wenn das Futter auch nicht wünschenswert ist.
 
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Ich hatte ja in nem anderen Threat geschrieben, daß ich derzeit Indikatorstreu ausprobiere. Ich finde die ehrlich gesagt gar nicht unpraktisch. Eher teuer, aber zur gelegentlichen pH-Kontrolle, wenn man den ganzen Tag außer Haus ist nicht schlecht (zeigt aber nur alkalische Bereiche an). Und ich habe festgestellt, daß bei Moppel das Carny den Harn alkalisiert. Und ich habe auch eine Vermutung, warum das so ist. Bin die Tage auf eine Doktorarbeit gestoßen, wo es unter anderem um harnansäuernde Diäten ging. Da war unter anderem davon die Rede, daß als Calciumzusatz in vielen Futtermitteln Calciumcarbonat verwendet wird, was eine puffernde Wirkung hat und damit den pH in Richtung 7 verschiebt. Bei Calciumcitrat als Zusatz passiert das weniger. Und was ist im Carny drin? Calciumcarbonat. Gab es heute früh zum Frühstück. Und obwohl Guardacid mit drin war heute Abend die Streu - BÄNG - Grün. Urin alkalisch. Gestern gab es Diätfutter - Streu normal gelb.
Schade, fliegt Carny wohl hier aus dem Sortiment. Wurde gerne gefuttert.
 
Ich weiß, dass man das bei Barf auch nicht dazu geben soll.
Da muss ich mal nachschauen welche Marken das noch betrifft. 😕
 
@ Peikko

😀 Dass Dein Kater Moppel heißt ist interessant. Hatte auch einen Moppel, der hieß schon so als ich ihn bekam, ein weißer Perser mit Nase übrigends - hach, der war so toll und pflegeleicht.....

In einem anderen thread hatte auch jemand das Indikatorstreu. Als es sich blau färbte brachte sie den Urin zum TA aber es war falscher Arlarm - es war alles in Ordnung 😕 Hört sich nicht gerade zuverlässig an....

Wenn es bunt wird, schmeißt man das nacher weg oder kann man das auch auswaschen ? Was ist das denn für eine Substanz - stelle ich mir das wie Sand oder normales Klumpstreu vor? Das wäre ja der Hit immer zu wissen ob der ph-Wert höher als 7 ist.
 
Das Zeug ist wie Sand. Auswaschen kann man die Streu nicht, aber die vollgepiselten Stellen kann man recht einfach mit nem Löffel entfernen. Meine Katzen gehen da beide ziemlich problemlos drauf 🙂
 
Das Zeug ist wie Sand. Auswaschen kann man die Streu nicht, aber die vollgepiselten Stellen kann man recht einfach mit nem Löffel entfernen. Meine Katzen gehen da beide ziemlich problemlos drauf 🙂

Welches testest Du ? Perlinette oder Nulldor ?

Es reizt mich schon, das auszuprobieren - obwohl der ph-Wert nach dem füttern doch rasch hoch gehen kann....wenn er morgends 6,2 ist kann er mittags auch über 7 sein.....dann mache ich mich noch verrückter....na,ja...
 
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Ich hab das Perlinette. Das Zeug ist sicherlich nicht besonders präzise, aber immerhin ein Anhaltspunkt, ob man mit dem pH komplett zu hoch liegt.
 
ja ich hab aber von 3 Tierärzten das mit dem Diätfutter gesagt bekommen und 3 Tieräzte können ja wohl nicht lügen sie werden das besser wissen...

und bei uns ist auch alles ok, aber erst seit dem Diätfutter ...vorher immer wieder Entzündungen
 
Kannst machen, wie du denkst.
 
Man muss immer bedenken, dass Tierärzte das Praxisequipment von den Herstellern bezahlt bekommen. Die müssen das verkaufen, damit verdienen die ihr Geld.
Wenn ich sehe, wie viele TroFu Säcke bei meinem TA über die Theke gehen. 🙄
Und da gibt's nur eins oder gar nicht. Royal Canin. Selbst Diätfutter von Kattovit und Animonda wird schlecht geredet.
Ich bin ein Typ Mensch, der nicht alles blauäugig glaubt, was ein studierter Veterinärmediziner erzählt. Zum Thema Ernährung werden die meisten Ärzte ebenfalls von den Herstellern geschult. Von daher...
Im Studium kann man auch nicht alles vermitteln. Da liegt es an jedem selber sich mit der Materie Ernährung zu beschäftigen.
Fahrlässig sagen auch noch andere TA, dass gesunde Katzen das Urinary Futter auch fressen können.
Meine Tierärztin ist auch der Meinung, dass Katzen viel zu viel Getreide fressen. Aber da sie nur Angestellte ist, darf sie sich auch nicht gegen Royal Canin aussprechen.

Bevor ich Leon hatte, hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht.
Aber da Leon nicht alleine bleiben sollte, blieb mir gar nichts anderes übrig als mir eine Alternative zu Urinaryfutter zu suchen. Zu dem hatte er das Nassfutter von RC zunehmend stehen lassen.
Wenn wirklich nur das Futter hilft, dann bleibt einen nichts anderes übrig....

Vielleicht könnte auch ein Mittelchen entwickelt werden, was dauerhaft Harngriesprobleme bekämpft. Aber die Studien werden auch nur von Royal Canin oder Hills finanziert. Ein Teufelskreis. 😀

Übrigens gibt es jetzt bei zooplus Diätfutter. Alles außer Royal Canin und Vet Voncept.
 
Nein. Praxisbesitzer bekommen ihr Equipment ganz sicher nicht vom Hersteller bezahlt. Hast du das in einem Forum gelesen? 😉
 
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Nein. Ich meinte auch nicht bezahlt, sondern ein Teil finanziert wird.
Ich kenne die Regelungen nicht. Ich möchte auch nicht alle über den Kamm scheren.Wiederum gibt es auch TAs die gänzlich auf RC und Co in der Praxis verzichten.

Huch, ich hatte ja bezahlt geschrieben. Sorry. 😀
 
Wie, finanziert? Geschenkt? Neinnein, glaub mir, die Firmen verschenken nix. Muß der Tierarzt schon kaufen 😉. Und der Gewinn an nem Sack Futter ist nicht gerade berauschend. Glaub mir, ich kenn die EK- und VK-Preise, weil ich das Zeug auch mal zum EK beziehen konnte.
 
ja Sibirer ich bin auch jeden Tag dankbar dass mein scheisser noch da sein darf :pink-heart: das war wirklich der Horror das wünsche ich niemanden...
Zu den Tierärzten kann ich nur soviel sagen dass das auch keine Götter sind - und ich halte von unserem wirklich viel sie haben meinem scheisser in zusammenarbeit mit dem Heilpraktiker schließlich das leben gerettet. Zu dem Struvitproblem kann ich sagen dass mein Tierarzt hat mich damals extra nochmal angerufen um über den Urinbefund (Massenhaft Struvitkristalle) zu informieren und sagte es sei ganz schlimm so einen schlimmen befund haben sie nur ca. 1 mal im Jahr (es ist schon eine Tierklinik d.h. die bekommen eh nur die schlimmen fälle) die Empfehlung war DiätTROCKENfutter !!!! Aber unser Weg in Sachen Struvit sah einfach anders aus... und ich denke jeder muss den für sich bzw. die Katze passenden finden. Was ich aber wirklich wichtig finde ist ein großes hintergrundwissen über die Entstehung / Zusammenhänge zu haben und nicht einfach "nur" Diätfutter zu füttern. Ich habe mal mit einer Ernährungshotline telefoniert in der Hoffnung ein neues futter zu finden und habe mich mit der Dame über struvit unterhalten dann sagte sie zu mir dass das ein hausgemachtes Problem sei weil es struvit erst seit Einführung des Trockenfutters gibt! Liebe Grüße
 

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