Ich will damit eigentlich nur sagen, daß Berichte in Foren meistens irgendwie einseitig sind. Da empfiehlt jemand das Antibiotikum A, weil es ihm empfohlen wurde (nur als Beispiel, KEINER soll sich jetzt bitte angesprochen fühlen). Antibiotikum B wird als ganz schrecklich hingestellt, weil derjenige mal gehört oder gelesen hat, daß es die und die Nebenwirkungen hat. Die Nebenwirkungen von Antibiotikum C sind ihm nicht bekannt, deswegen käme das für denjenigen vielleicht auch noch in Frage. Antibiotikum A hat vielleicht auch viele Nebenwirkungen, diese traten bei seiner eigenen Katze jedoch nicht auf, deswegen werden sie nicht wahrgenommen.
Verstehst du, was ich dir sagen will? Es ist nicht wirklich wichtig, daß du jedes einzelne Wort verstehst. Ich bitte dich nur, deiner TÄ diesbezüglich mehr zu vertrauen als einem Internetforum. Deine Tierärztin ist nämlich in ihrem Studium in Pharmakologie geprüft worden. Sie hat einen gewissen Überblick über die vorhandenen Wirkstoffe. Sie versteht die Texte bei Vetpharm. Wenn sie etwas nicht weiß (man kann auch nicht erwarten, daß ein TA alles aus dem Studium noch parat hat), dann weiß sie, wo sie zuverlässige Quellen zum nachschauen findet und weiß das toxische Potential von Wirkstoffen einzuschätzen.
Das können viele Foris sicherlich auch. Aber ich lese so oft Dinge wie "das ist ganz schlimm, das ist nephrotoxisch". Dann wird ein anderer vermeindlich besserer Wirkstoff genannt. Der ist dann eben potentiell toxisch für irgendwas anderes. Würden bei Anwendung der Wirkstoffe sofort automatisch irgendwelche Organe kaput gehen, dann wären sie nicht zugelassen. Wenn ein Wirkstoff für Kaninchen nicht zugelassen ist, dann hat das oft einen Grund. Permethrin z.B. ist für Katzen nicht zugelassen, weil es toxisch für sie ist. Für Hunde ist es zugelassen, für sie ist es richtig angewendet relativ harmlos. Die verschiedenen Tierarten unterscheiden sich hinsichtlich ihres Stoffwechsels, ein Medikament, das von einer Spezies problemlos vertragen wird, kann bei anderen problematisch sein. Ibuprofen kann ein Mensch ohne größere Nebenwirkungen einnehmen. Ein Hund fängt nach spätestens zwei Tagen zumeist an wirklich schlimm zu erbrechen.
Nur mal so ein paar Beispiele. Und die Bitte, nicht alles was in Foren steht, kritiklos hinzunehmen (auch das, was ich von mir gebe nicht).
Vermutlich tust du das auch nicht.
Zum Cefquinom: Ich sage nicht, daß das Blödsinn ist. Ich sage nur, daß ICH dazu keine Angaben finden kann und daß ICH es deswegen nicht verwenden würde, solange es andere wirksame Medikamente gibt, die für Katzen zugelassen sind. Nebenwirkungen gibt es bei allen, bzw, (ganz wichtig!) KANN es bei allen geben.
hattest du denn schon mal in deiner praxis einen fall, bei dem myk. und pseu. in einer katzenlunge waren?
ich frage mich wieso sich das schicksal so oft mich aussucht!
Kann ich dir ganz ehrlich nicht sagen, weil es in der Zeit nicht vorgekommen ist, daß jemand bei einer Katze eine Lavage mitsamt Erregerbestimmung und Antibiogramm wollte. Wenn man das vorschlägt, schütteln die meisten nämlich mit dem Kopf, weil das ihnen zu viel Aufhebens und zu teuer ist. Da bleibt einem nicht viel anderes übrig, als eben die "Standard-ABs" wie Enrofloxacin oder Amoxicillin einzusetzen. Die helfen auch in den meisten Fällen.