Erst einmal vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten!
Es scheint hier wohl allgemeine Meinung zu sein, dass sich mein Nachbar so oder so nicht korrekt verhalten hat. Jetzt, da ich ein paar Nächte drüber geschlafen habe, sehe ich das genauso.
Den ausgelobten Finderlohn und die Flasche Wein werde ich dann wohl ohne schlechtes Gewissen behalten. 😉
Anzeigen werde ich ihn nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass mein Nachbar und sein kleiner Sohn vorbestrafte Katzenentführer sind. Daher sind die Chancen, dass er am Ende tatsächlich bestraft wird, ohnehin gleich 0. Einziger Beweis wäre ohnehin seine eigene Aussage, für die es keine Zeugen gibt.
Abgesehen davon will ich ihm noch nicht einmal die böseste Absicht unterstellen. So frank und frei wie er die Geschichte erzählt hat, kann es eigentlich nur sein, dass er unfassbar dreist oder eben nur unfassbar unbedarft ist. Z.B. dass man Katzen chippen kann, hätte ich vor einem Jahr selbst noch nicht gewusst. Andererseits hätte ich das Tierheim oder das Fundbüro verständigt, die mich dann hoffentlich aufgeklärt hätten. Vor allem, wenn man beim TA ist, sollte man ja zumindest fragen. Aber das ist alles Spekulation. Im Zweifel und um des Friedens willen, werde ich zumindest die Staatsanwaltschaft nicht erfolglos damit belästigen.
Was den TA angeht, sieht es ähnlich aus. Nach dem, was der Nachbar erzählt hat, ist es zumindest nicht unser TA, sondern ein anderer, den er persönlich kennt. Und jeder kann sich eine fremde Katze nehmen und dem TA irgendeine Lügengeschichte auftischen. Würde ich den TA damit konfrontieren, würde der mir wohl leider genau das sagen.
Zum Verhalten der Katze: Sie verhält sich so wie vorher. Wie gesagt, sie war damals erst wenige Wochen bei uns. Ob sie sich "normal" verhält, kann ich daher gar nicht wirklich sagen. Sie ist nicht verstört, d.h. sie ist nicht panisch oder apathisch und hat auch keine Angst vor Menschen. Sie ließ sich aber nicht in "ihrer" Box transportieren. Der Junge hat sie rübergetragen. Mit unseren beiden andere Katzen verträgt sie sich bislang, wie damals auch, erst einmal mittelprächtig. Die beiden sind jünger und deutlich verspielter.
Allerdings versucht sie ständig, rauszukommen. Da sie nun erheblich länger drüben als hier gewohnt hat, würde sie wahrscheinlich sofort rübergehen.
Unser Nachbar meinte dazu, er werde die Katze auf jeden Fall wieder füttern und in die Wohnung lassen, wenn sie ankomme. So überrascht wie ich in dem Moment war, habe ich darauf erst einmal nichts entgegnet. Das werde ich aber in jedem Fall tun, wenn ich die Katze wieder hinauslasse.
Fortsetzung folgt.