Ich melde mich hier nun auch mal zu Wort, denn ich gehöre leider auch zu den leidgeplagten Freigängerhaltern, die sich gegen Nachbarn durchsetzen muss, die es "nur gut meinen".
Von "Wenn deine Katze hier wohnen will, bist du ja selber Schuld" bishin zu "... er hat aber doch so einen Hunger!" ist alles dabei gewesen und es ist einfach nur ärgerlich, ätzend und zum Teil auch ziemlich verletzend.
Ich bin schon regelmäßig bei den Nachbarn gewesen und habe interveniert, ich habe einen GPS Tracker gekauft und zahle nun monatliche Abo-Gebühren - es ist zermürbend, wenn all das nicht zum gewünschten Erfolg führt.
Meine Zwiebel ist aufgrund beratungsresistenter Nachbarn adipös, auf den Tierarztkosten, die daraus resultieren können, bleibe ich sitzen. Auch die Durchfallflatschen im Katzenklo durch falsche oder übermäßige Fütterung mit Schrott muss ich entsorgen, ganz zu schweigen von den Kampfverletzungen, die Katertier davonträgt, weil man ihn in das Revier anderer Kater lockt.
Meinen Katzen fehlt es zuhause an nichts und trotzdem sind sie manchmal sehr lange unterwegs und schlafen auch ab und an lieber draußen im Schuppen, statt drinnen in einem der zahlreichen Bettchen oder Höhlen. Sie haben tonnenweise Spielzeug, bekommen gutes Futter, werden regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt, entwurmt, geimpft, bekommen Zeckenschutz und ich habe alle vier Vollversichert und zahle dafür monatlich viel Geld. Dafür habe ich mir sogar extra noch einen Minijob nebst Vollzeitstelle zugelegt.
Trotz all dem bin ich gegenüber Menschen, die der Meinung sind, sie müssten meine Katzen füttern oder in ihr Haus lassen, relativ machtlos. Das einzige, was ich tun kann, ist den Leuten gewaltig auf den Nerv zu gehen und ich tue das, weil ich es kann und weil ich mich nicht vor Konfrontation scheue, wenn es um das Wohl meiner Tiere geht.
Es gibt jedoch Menschen, die können das nicht. Die haben ein großes Problem mit Stress in der Nachbarschaft und brauchen Harmonie und Frieden. Wenn die Nachbarin der TE weiß, wie mühselig und aussichtslos so ein "Kampf" um das eigene Tier ist, hat sie bisher vielleicht auch einfach zähneknirschend die Füße still gehalten, bis das Fass eben voll war.
Ich finde es schwierig, der Frau hier mangelndes Interesse zu unterstellen, bloß weil sie es bisher akzeptierte.
Ich finde es schwierig, darüber zu urteilen, ob bei der Zusammenführung etwas schief gelaufen ist oder ob sie das "Mobbing" stillschweigend hingenommen hat. Die Halterin des Katers kann sich hier nunmal nicht äußern.