Unglaublich, wie diese Diskussion Kombi Katze/Kater hier läuft
.......
Wieso habe ich den Eindruck, dass viele einfach nur nachplappern?
Wer kann denn tatsächlich von eigenen Problemen berichten?
Auch wenn ich den Eindruck habe, dass konstruktive Hinweise und Erfahrungen beim Fragesteller (der Fragestellerin?) sowieso auf taube Ohren treffen:
Ich – und wahrscheinlich viele andere auch – habe tatsächlich Erfahrungen mit dieser Kombination gemacht und bin der Meinung, dass eine Kombination Kater & Katze immer funktionieren KANN, würde aber nie zu einer solchen Kombination bei Kitten raten. Und vor allem nicht, wenn weitere Risikofaktoren bestehen, wie hier mit Altersunterschied und Katzenhalter die (vorsichtig ausgedrückt) recht unbedarft an die Sache herangehen.
Und zwar aus folgenden Gründen, die hier teilweise auch erwähnt oder angedeutet wurden:
- Der Charakter von Kitten lässt sich, wie mehrmals gesagt, schwer einschätzen. Wo man bei älteren Pärchen gut einschätzen kann, dass eine rauflustige Katze vielleicht eher einen Kater als Partner braucht, weil sie Pfeffer im Hintern hat, kann man das bei den Kleinteilchen noch nicht. Die spielen in dem Alter noch alle gleich, das unterscheidet sich meist erst später und kann dann zu ernsten Problemen führen.
- Warum sollte man sich bewusst für eine risikoreichere Variante entscheiden, wenn alle Alternativen offen stehen? Wieso akzeptiert man nicht, dass man evtl. noch nicht mit dem allergrößten Sachverstand bezüglich der Thematik ausgestattet ist und nimmt die Variante mit dem geringsten Konfliktpotential?
- Dass Züchter von "keinerlei Problemen" berichten, kann zum einen Verkaufsstrategie sein, aber auch aus persönlichen Erfahrungen resultieren. Dabei muss man aber auch sehen, dass bei Züchtern so gut wie immer eine größere Anzahl an Katzen und Katern gehalten wird und den Tieren damit die Auswahl bleibt, mit wem sie gerade spielen oder schmusen wollen. Heißt: Eine Katze kann sich meistens ein anderes weibliches Tier zum Jagen und Fangen suchen, ein Kater findet so gut wie immer einen Raufkumpanen. Dass sie dann auch mit dem anderen Geschlecht und Tieren verschiedenen Alters harmonieren ist kein Wunder, wenn sie entsprechend ausgelastet und glücklich sind. Schwierig wird es eben, wenn dies nicht mehr gegeben ist, also ein Kater unausgelastet ist ohne entsprechenden Raufkumpel oder eine Kätzin überfordert mit drei rüpelhaften Katern.
Ich habe selbst vier Katzen, zwei Mädel im Alter von knapp 3 Jahren, dazu kamen vor ca. einem halben Jahr die zwei Kater meines Freundes im Alter von 1 und ca. 10-11 Jahren. Auch eine nicht ganz optimale Kombination. Der Kleine wird seit der Zusammenführung mit meinen beiden Mädels zwar etwas mehr ausgelastet als zuvor mit dem "alten" Kater, hat aber deutlich mehr Energie als alle anderen und würde sich über einen gleichaltrigen Kater sicher freuen. Sie arrangieren sich alle und kommen gut miteinander aus, aber die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind recht klar und stereotypisch im Quartett: Bei den beiden Katern geht es richtig zur Sache, wenn gespielt wird (mit dem gemütlichen Anton sind die Spieleinlagen zwar recht kurz aber dafür heftig). Spielt der Kleine mit den Mädels geht das gut, solange gejagt und sanft gepfötelt wird, bei Bissen in den Nacken oder die Beine fauchen meine Mädchen aber schnell und haben keine Lust oder spielen lieber untereinander.
Durch die Vierergruppe klappt es ganz gut, dass jeder einigermaßen auf seine Kosten kommt. Wenn ich mir aber vorstelle, dass nur ein Mitglied der Truppe fehlen würde, sähe das schon anders aus. Ein Kater alleine würde sich mit meinen Mädchen langweilen, eine Katze wäre mit den beiden Katern überfordert.
Ich würde also wie die meisten hier dazu raten, eine ausgewogene Mischung herzustellen – entweder mit erwachsenen Tieren, die man schon einschätzen kann und die man dann nach Charakter auswählen kann (und das Geschlecht etwas vernachlässigen darf). Oder aber eben mit einer sichereren Kombination von gleichgeschlechtlichen Kitten.
Eine Garantie gibt es nie. Aber geschlechtsspezifische Eigenschaften sind nicht von der Hand zu weisen und mit ein bisschen Eigenrecherche findet man da auch einiges an Literatur drüber. Wieso also es sich künstlich schwer machen?