Liebe Freunde und Unterstützer von Budka Omsk,
wir möchten Euch einfach einmal Danke sagen für Eure lange und zuverlässige Hilfe.
Ohne Euch könnten wir so vielen herrenlosen Hunden und Katzen in Omsk nicht helfen. Dankeschön.
Einige von Euch sind seit Jahren für uns und unsere Fellnasen da,
andere sind noch recht neu und haben noch wenig Informationen was Budka-Omsk ist.
Sehr gerne möchten wir Euch hier erklären wie wir bei Budka Omsk versuchen den vielen herrenlosen Tieren zu helfen. Wir hoffen auf euer Verständnis und weitere Unterstützung.
Der Tierschutz in Russland ist leider noch in der Entwicklung. Nur in wenigen grossen Städten gibt es Tierheime.
Wie gerade im April in Moskau geschehen, haben die Hunde und Katzen in einem staatlich unterstützten Tierheim, unter sehr schlimmen Zuständen leben und sterben müssen.
Obwohl eine Menge Tiere von Freiwilligen und Bürgern gerettet werden konnte, kam für sehr viele Hunde und Katzen jede Hilfe zu spät, trotz riesiger medizinischer Hilfe in den Tierkliniken.
In Omsk gibt es kein einziges Tierheim für Katzen und alle herrenlosen Katzen müssen von Freiwilligen versorgt werden.
Gerade im harten sibirischen Winter ist die Situation für die vielen Katzen sehr dramatisch bei mehr als 30 Grad minus.
Schutz finden die Katzen dann nur in einem der Keller oder auf den Rohren der Fernheizung.
Die Keller sind sehr schmutzig und viele Katzen sterben dort, ohne dass sich jemand dafür interessiert.
Oft werden die Keller auch einfach verschlossen, obwohl Katzen darin leben. Andere Anwohner fühlen sich belästigt und so werden Vergiftungsaktionen gestartet.
Im Winter platzen bei strengem Frost die Rohre, die Keller werden überflutet und die Katzen ertrinken oder erfrieren.
Erst vor kurzem gab es ein Unglück, als die Mama-Katze mit ihren 7 Kitten in einem Keller zugemauert wurde. Als die Hilfe von den Freiwilligen kam, war es zu spät. Die Mama-Katze wurde tot gefunden. Sie „saß“ vor dem Kellerloch und konnte bis ihrem Tod nicht verstehen warum sie sterben sollte… Die Kitten starben später leider in einer Tierklinik, weil sie zu schwach waren.
Viele Katzen in den Strassen von Omsk sind ehemalige Wohnungskatzen, eines Tages einfach entsorgt wie alte Möbel, weil der Besitzer verstorben oder weggezogen ist. So landet die Katze oft zusammen mit dem Hausrat auf der Strasse oder sie wird beim Umzug in der Wohnung einfach zurückgelassen. Dabei ist es egal, ob die Katze eine Rassekatze ist oder nicht.
Eine Katze, die älter als 5 Jahre ist, hat so gut wie keine Chance mehr ein neues Zuhause zu finden. Die Kinder wünschen sich ein Kätzchen und irgendwann ist es dann langweilig, wächst oder erlaubt sich doch einmal zu kratzen.
Leider lassen auch noch einige Katzenbesitzer den Katzen die Krallen ziehen. Das kostet so um die 1000 Rubel, damit die Möbel und Tapeten keinen Schaden nehmen. Andere benutzen bunte Krallenschoner, die aufgeklebt werden.
Diese Katzen sind auf der Strasse völlig verloren. Sie können nicht einmal den streunenden Hunden auf einen Baum entkommen.
Auf Märkten werden die kleinen Katzen oder sogenannte Rassenkatzen angeboten. Viele landen danach, wenn sie nicht verkauft wurden, ebenfalls auf der Strasse. Es gibt auch ein Portal für Haustiere ähnlich wie in Deutschland, das nennt sich Avito. Auch dort werden jede Menge Tiere angeboten.
Video heimlich auf einem dieser Tiermärkte gedreht:
https://vid.me/y7N4
Viele Kätzchen landen im Müll, im Gebüsch, im Wald oder werden aus fahrenden Autos geworfen.
Sie werden von Kindern gequält oder tot gespielt.
Gerade nach Ende der Sommerferien werden viele Katzen in den Gärten der Datschen „vergessen“. Diese Katzen waren aber zuvor Wohnungskatzen. Wie sollen sich diese plötzlich allein ernähren? Wie den strengen Winter ohne Schutz überleben? Warum sollen sie sterben?
Viele Fundkatzen sind einfach nur verschmust und sehnen sich nach Liebe. Manche sassen schon viele Tage an der gleichen Stelle, in Hauseingänge, an der Bushaltestelle oder Geschäften, und hoffen auf die Rückkehr ihrer Besitzer. Sie reiben sich an den Beinen der Passanten in der Hoffnung auf Hilfe und Streicheleinheiten.
Diese Katzen können nach ihrer Behandlung und Kastration nicht wieder auf die Strasse zurück, das wäre ihr sicherer Tod.
So kommen sie auf private Pflegestellen wo sie mit mehreren ihren Artgenossen bis zur Vermittlung wohnen werden.
Doch sind auch die privaten PS in Omsk absolute Mangelware. In der Regel sind das angemietete Wohnungen. Die Kosten für die Miete und Futter werden häufig von den Freiwilligen von Budka aus eigener Tasche bezahlt, weil es an allem mangelt. Aber diese Pflegestellen sind in der Regel die einzige Rettung für ein Straßentier. Oft müssen die Freiwilligen Katzen zurücklassen, weil es leider keinen freien Platz auf einer Pflegestelle gibt.
Erst nachdem ein Tierchen vermittelt worden ist, kann das nächste Notfellchen einziehen.
Nur langsam fangen die Menschen an zu verstehen, wie wichtig die Kastration jeder einzelnen Katze ist, nur so kann das viele Elend der kleinen Katzen vermieden werden. Leider kann sich nicht jeder Stadtbewohner leisten, ein Tier kastrieren zu lassen. Viele leben in bitterer Armut und teilen mit ihren Tieren das letzte Stück Brot, um zu überleben.
Im Namen von allen Fellnasen und Mädels von Budka-Omsk möchten wir uns bei Euch herzlichst bedanken, dass ihr immer für uns da seid. Dank eurer Unterstützung und Hilfe konnten viele Notfellchen gerettet werden. Aber noch viele sind auf den gefährlichen und kalten Straßen von Omsk. Sie warten auf unsere Hilfe und hoffen, dass die Hilfe irgendwann auch für sie kommt…